Das Grün der Blätter soll unter den bunten Blüten fast verschwinden. So wünscht sich der Gärtner seine Hortensie. Doch wenn sie nicht rundum zufrieden ist, bleibt die erhoffte Blütenfülle aus. Lesen Sie hier, woran es liegen kann, wenn Hortensien nicht blühen.
Das erste Jahr bleibt meist blütenlos
Hortensien (Hydrangea) werden im Handel oft in voller Blüte angeboten, weil sie dann besonders attraktiv aussehen. Werden sie dann zu Hause im Gartenbeet oder Kübel kultiviert, kann diese mitgebrachte Blütenpracht eine Zeit lang erhalten bleiben. Grundsätzlich gilt aber: Nach dem Auspflanzen brauchen die meisten Hortensien Zeit und Energie, um erst einmal optimal anzuwachsen. Blühen Hortensien im ersten Standjahr also nicht, ist das kein Grund zur Sorge. Erst im nächsten Jahr kann mit Blüten gerechnet werden.
Ausbleiben der Blüte in den Folgejahren
Wenn eine bereits eingewachsene Hortensie in einem Sommer keine oder nur wenige Blüten zeigt, müssen Sie davon ausgehen, dass die gegebenen Lebensbedingungen und/oder die Pflege ihr nicht zu 100% behagen. Dem sollten Sie unbedingt nachgehen! Zwar ist es kaum möglich, die ausgebliebene Blüte so kurzfristig nachzuholen. Aber zumindest werden Sie durch die getroffenen Maßnahmen die Weichen für ein blütenreiches Folgejahr stellen. Vor allem aber gilt es, die Ursache(n) dafür zu finden, dass die Hortensien nicht blühen.
Zu viel Schatten
Blüten brauchen Licht und Wärme! Doch Sonnenplätze sind in nahezu jedem Garten nur begrenzt verfügbar. Wer auf eine Hortensie dennoch nicht verzichten will, macht möglicherweise den Fehler, sie zu schattig zu pflanzen bzw. zu platzieren. Ihren Schattenplatz muss sie schnellstmöglich verlassen, sonst blüht sie nie. Der ideale (neue) Standort für die Hortensie ist:
- halbschattig
- hell und warm
- mit Schutz vor direkter Mittagssonne
Fehler beim Schneiden
Hortensien müssen jährlich geschnitten werden. Die notwendigen Schnittmaßnahmen werden meist im Frühjahr kurz vor dem Neuaustrieb durchgeführt. Da Tellerhortensien (Hydrangea serrata) und Gartenhortensien (Hydrangea macrophylla), auch Bauernhortensien genannt, ihre Blütenknospen bereits im Herbst anlegen, geht ein kräftiger Rückschnitt zu Lasten der Blüte. Schneiden Sie diese Hortensienart ab sofort wie folgt:
- nur alte Blüten entfernen
- bis zur nächsten Knospe zurückschneiden
- saubere, scharfe Schere verwenden
- vorsichtig vorgehen, um die Knospen nicht zu beschädigen
Kein ausreichender Winterschutz
Hortensien sind im Allgemeinen gut winterhart. Doch sie haben einen Schwachpunkt: die im Herbst angelegten Blütenanlagen. Wie beim Schnitt geht es auch hier um Teller- und Bauernhortensien. Eichenblättrige Hortensien (Hydrangea quercifolia), Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) und Waldhortensien (Hydrangea arborescens) kommen dagegen auch ohne Winterschutz gut durch die frostige Zeit durch, weil sie ihre Blütenknospen erst nach dem Frost bilden. Für eine lückenlose Blütezeit verbessern Sie den Winterschutz für empfindliche Arten:
- Schutzmaßnahmen vor dem ersten Frost ergreifen
- Boden dick mit Reisig oder Laub bedecken
- (nur) an frostigen Tagen Hortensie mit Vlies schützen
- Kübel-Hortensien hell und frostfrei überwintern
- alternativ Topf mit Vlies umwickeln, hell und windgeschützt stellen
Nährstoffmangel
Bei der Nährstoffversorgung müssen sowohl die Menge als auch die Zusammensetzung des Düngers stimmen! Ein sehr stickstoffhaltiger Dünger, wie beispielsweise Hornspäne, führt bald zu Phosphormangel und damit zu Blütenarmut. Deshalb sollten Sie ihn nur in Kombination mit anderen Düngemitteln, zum Beispiel Kompost, verwenden. Damit Ihre Hortensien reichlich blühen, düngen Sie sie vorzugsweise mit einem dieser Dünger:
- spezieller Hortensiendünger
- Azaleendünger
- Rhododendrondünger
- Rinderdung
- hochwertiger Dünger für Blühpflanzen
Halten Sie sich bei der Menge an die Angaben des Herstellers.
Wassermangel
Mangelnde Wasserversorgung kann auch ein Grund sein, warum Hortensien nicht blühen. Dass die Blühpflanzen regelmäßig Wasser benötigen, weiß eigentlich jeder Hortensienbesitzer, weshalb es zwischen Frühjahr und Herbst kaum zu Engpässen kommt. Doch nicht selten hat die Hortensie im Winter mit Trockenheit zu kämpfen. Sie zeigt sich robust, deshalb fällt Wassermangel zunächst nicht auf, führt aber regelmäßig zum Ausfall der Blüte.
- auch im Winter regelmäßig gießen
- Erde darf nicht knochentrocken sein
- Fingerprobe machen
- an sonnigen, aber kalten Wintertagen auch Beetpflanzen gießen
- nicht bei Frost gießen
- im Topf und Beet stets Staunässe vermeiden
Botrytis-Knospenfäule
Die Botrytis-Knospenfäule ist eine Pilzkrankheit, die Blüten- und Triebknospen befällt und zum Absterben bringt. Sie erkennen den Befall daran, dass die Knospen mit einem gräulichen Schimmelrasen überzogen sind. Anfällig sind Hortensien, die an einem luftfeuchten Ort mit Temperaturschwankungen überwintern, z. B. in einem Kalthaus.
Häufig gestellte Fragen
Die Blütezeit verschiebt sich in den Spätsommer, wenn Rispenhortensien spät zurückgeschnitten werden. Greifen Sie schon im zeitigen Frühjahr zur Schere. Die gut frostharten Rispenhortensien vertragen einen frühen Rückschnitt problemlos.
Schauen Sie sich die Pflanze genauer an. Sehr kräftige, stammartige Triebe deuten auf Phosphatmangel hin.
Nicht unbedingt, es sei denn, der Standort ist sehr schattig. Hortensien mögen es generell nicht, wenn man sie verpflanzt. Danach zeigen sie sich lange blühschwach.