Es gibt mehr als 20 Hortensien-Sorten – und alle sind wunderschön. Kein Wunder also, dass man die Blumen gerne konservieren möchte. Neben Pflanzenliebhabern legen auch Bastelfreunde großen Wert darauf, da sich aus bzw. mit den trockenen Blüten häufig zauberhafte Deko-Elemente kreieren lassen, etwa Kränze oder Karten. Wir stellen verschiedene Methoden vor, mit denen sich Hortensien spielend leicht trocknen lassen.
Die richtige Vorbereitung der Hortensienblüten
Um Hortensien zu trocknen, sollten die Blüten geschnitten werden, wenn sie ihre volle Farbpracht erreicht haben. Es sprechen mehrere Gründe dafür, diesen Zeitpunkt abzupassen:
- Dolden soweit ausgereift, dass sie ihre Form behalten
- die stark gefärbten Blüten bleichen nicht völlig aus*
* Beim Trocknungsprozess geht naturgemäß viel Farbkraft verloren. Um das Ausmaß in Grenzen zu halten, kann man sich eines Tricks behelfen, der etwas später im Rahmen der Anleitungen näher vorgestellt wird.
Beim Schneiden lässt man idealerweise stets einen etwa 20 Zentimeter langen Stiel an den Dolden. Dann kann man die getrockneten Elemente später auch zu Sträußen arrangieren, wenn dies gewünscht ist.
Anleitungen zum Trocknen von Hortensienblüten
Wir zeigen Ihnen hier verschiedene Varianten und die benötigten Utensilien.
Variante 1: Hortensien mit Wasser in der Vase trocknen
Dies ist die einfachste und aufwandsärmste Methode, um Hortensienblüten zu trocknen. Sie geht allerdings mit dem Nachteil einher, dass die Blüten etwas mehr Farbkraft einbüßen als bei anderen Varianten.
Utensilien:
- frische Hortensienblüten
- niedrige Vase
- Wasser
So geht’s:
- Niedrige Vase mit etwas Wasser füllen (zehn Zentimeter reichen vollkommen aus).
- Geschnittene Hortensienblüten (20 Zentimeter Stiel!) in die Vase stellen.
- Warten, bis das Wasser verdunstet ist – nicht nachfüllen.
- Blüten herausnehmen, wenn das Wasser komplett verbraucht ist. Dann sind sie getrocknet.
Variante 2: Hortensien mit Glycerin konservieren
Eine etwas aufwändigere Methode, die dafür mehr Farbpracht erhält, sieht vor, Wasser mit reinem Glycerin zu mischen. Letzteres gibt es in Apotheken und Drogerien ab etwa drei Euro zu kaufen.
- frische Hortensienblüten
- niedrige Vase
- Wasser
- Glycerin
- Topf
So geht’s:
- Wasser und Glycerin im Verhältnis 2:1 mischen – beispielsweise in einem Topf.
- Flüssige Mischung in die Vase füllen.
- Hortensien hineinstellen.
- Warten, bis die Flüssigkeit komplett verschwunden ist.
- Hortensienblüten herausnehmen.
Variante 3: Hortensien mit Silikagel oder Trockensalz trocknen
Auch mit spezifischen Pulversubstanzen wie Silikagel oder Trockensalz lassen sich Hortensienblüten ganz gut trocknen. Die Mittel entziehen den Blüten auf relativ schonende Art und Weise die Feuchtigkeit.
Utensilien:
- großes, verschließbares Plastikgefäß (Hortensien müssen liegend hineinpassen)
- Silikagel ODER Trockensalz*
- Zeitungspapier
* Gibt es in Bastelgeschäften oder diversen Internetshops zu kaufen. Die Preise schwanken sehr, zumal oft nur ziemlich große Packungen angeboten werden, die dann schnell mit zehn Euro oder mehr zu Buche schlagen können.
So geht’s:
- Gefäß mit einer Schicht Silikagel oder Trockensalz bedecken. Die Schicht sollte den Boden komplett bedecken.
- Blüten auf die Pulverschicht legen.
- Silikagel oder Trockensalz auf die Blüten streuen. Die Blüten müssen komplett im Pulver „versinken“.
- Gefäß verschließen.
- Warten. Nach wenigen Tagen (circa vier bis fünf) sind die Blüten getrocknet.
- Zeitungspapier ausbreiten.
- Gefäß öffnen und Inhalt vorsichtig auf das Zeitungspapier gießen.
- Die Hortensienblüten behutsam herausfischen und leicht schütteln, um überschüssiges Pulver zu entfernen.
Die Schichten müssen zwischendurch eventuell erneuert werden. Bei Trockensalz ist der Moment gut erkennbar. Es verfärbt sich nämlich, wenn es schon zu stark durchfeuchtet ist. So erkennt man leicht, wann ein Wechsel erfolgen sollte.
Variante 4: Hortensienblüten aufhängen
Blumen durch Aufhängen zu trocknen, ist keine große Neuigkeit. Man kann die Methode durchaus auch bei Hortensien probieren, allerdings lässt das Ergebnis erfahrungsgemäß zu wünschen übrig. Die getrockneten Dolden werden in der Regel ziemlich spröde. Manchen gefällt dieser eigene „Charakter“, andere finden den Zustand nicht besonders schön. Letztlich entscheidet also vor allem der eigene Geschmack.
Utensilien:
- frische Hortensienblüten
- Nadel und Faden
So geht’s:
- Hortensienstiel vorsichtig mit einer spitzen Nadel anbohren.
- Faden durch das entstandene Loch ziehen.
- Faden am Ende fest verknoten.
- Blüte frei aufhängen – etwa an einer Wäscheleine. Wichtig ist ein dunkler und trockener Ort.
- Blüten entnehmen, wenn sie vollständig durchgetrocknet sind. Diesen Zustand erkennt man an knackend zerbrechenden Blättern.
Variante 5: Hortensienblüten pressen
Bei Bastlern sehr beliebt ist die Methode des Blütenpressens, die mit den richtigen Utensilien auch bei Hortensien funktioniert. Die Farbe bleibt bei der Version meist sehr gut erhalten. Allerdings werden die Blüten dabei plattgedrückt. Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man hinterher enttäuscht ist.
Utensilien:
- frische Hortensienblüten
- Blumenpresse*
- Back- oder Löschpapier**
* Im Handel ab etwa zehn Euro erhältlich. Alternativ kann man auch viele schwere Bücher verwenden. Für ein perfektes Ergebnis empfiehlt es sich jedoch, in eine richtige Blumenpresse zu investieren.
** Das Papier nimmt die Feuchtigkeit der Blütenblätter auf. Es muss während des Trocknungsvorgangs alle zwei bis drei Tage gewechselt werden.
So geht’s:
- Blüten jeweils mit einer Gartenschere halbieren – vorsichtig! Dieser vorbereitende Schritt dient dazu, die runde Form der Blüte zu erhalten, wenn sie plattgedrückt wird.
- Blumenpresse vorbereiten (den oberen Teil herunternehmen).
- Zwei Blätter Back- oder Löschpapier auf die Unterseite der Blumenpresse legen.
- Blüten auf das Papier legen. Auf ausreichende Abstände zwischen den Blüten achten (nicht stapeln!).
- Zwei weitere Blätter auf die Blüten legen. Sie dienen als Fixierung.
- Blumenpresse schließen.
- Presse an einen trockenen Ort stellen.
Spezielle Methode: Ganz spät abschneiden
Zuletzt noch eine spezielle Methode, die alles über Bord wirft, was dieser Ratgeber bisher erzählt hat: Man kann das Trocknen der Hortensien nämlich auch der Natur überlassen. Dann greift der Hobbygärtner erst zur Schere, wenn die Hortensienblüten im Herbst ganz trocken sind.
Utensilien:
- naturgetrocknete Hortensienblüten
- Gold-, Silber- oder Buntlack
So geht’s:
Die naturgetrockneten Hortensienblüten mit Sprühlack einfärben. Silber oder Gold wirken edel und etwas antik, Buntlack hingegen sorgt für eine peppige und moderne Erscheinung.