Hummeln, Bienen und Co. gelten als wichtige Nützlinge. Mit einem Hummelkasten im Garten können Sie das Überleben der Insekten sichern. Die folgende DIY-Bauanleitung hilft Ihnen beim artgerechten Bau.
Die Bedeutung
Die Anzahl der Insekten in Deutschland nimmt stetig ab. Hummeln finden immer weniger Nahrung, da die Nahrungspflanzen in der Landschaft zurückgehen. In heimischen Gärten dominieren zunehmend Pflasterflächen. Hummeln finden somit selten einen Rückzugsort, der ihren physiologischen Bedürfnissen entspricht. Mit einem Hummelkasten schaffen Sie in Ihrem Garten eine Umgebung, in der sich die wichtigen Insekten wohlfühlen.
Aussehen des Hummelkastens
Das Aussehen der Hummelkästen unterscheidet sich je nach Bauart. Derartige Nistplätze sind prinzipiell große Behältnisse, die einen Zugang über Rohre und Löcher bieten. Im Hummelkasten befindet sich natürliche Einstreu.
Oberirdisch oder unterirdisch?
Hummelnistplätze gibt es als unter- und oberirdische Varianten. Das Aufstellen eines Hummelkastens im Garten ist einfach. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass sich das Nest nicht allzu stark aufheizt. Vorzugsweise bekommen die Insekten morgens und abends wohlige Wärme, während am Mittag Schatten dominiert. Die Hummelkönigin bevorzugt Erdnistplätze. Bei unterirdischen Bauten fällt die Kontrolle schwer. Die Einstreu aus dem Inneren kann im Laufe der Zeit feucht und schimmlig werden.
Hummelnest selber bauen
Hobbyhandwerker und begeisterte Heimwerker können ein Hummelnest eigenständig bauen. Zunächst haben Sie die Wahl zwischen oberirdischen und unterirdischen Varianten. Beide Nistplätze eignen sich für ein Nest der Marke Eigenbau. Beim Bauen sollten Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen:
- Material
- Ein- und Ausgänge
- Drainage
- Einstreu
- Befestigung
- Standort
- Zeitpunkt
Das Material
Wer einen Nistkasten bauen möchte, braucht verschiedene Materialien. Je nach Konstruktion können Sie auch kreative Werkstoffe nutzen. Wichtig ist, dass die Hummeln problemlos Zugang finden und sich im Inneren des Nistplatzes wohlfühlen. Die folgenden Materialien sind hilfreich, wenn Sie ein Hummelnest bauen wollen:
- Blumentöpfe, Holzplatten, Schrauben, Dachpappe und/oder Pappkartons
- Rohre aus Plastik
- Kabelbinder und Tape zur Befestigung
Wer einen Hummelkasten bauen möchte, hat die Qual der Wahl. Blumentöpfe, Pappkartons oder Holzlatten sind gleichermaßen geeignet, um den Insekten ein tierfreundliches und artgerechtes Zuhause zu bieten.
Vorzugsweise statten Sie das Innere des Nests mit einem speziellen Nistmaterial aus. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus feinem Stroh und Heu. Zudem sind trockenes Moos, Steine oder Hundehaare für eine Wohlfühl-Umgebung der Hummeln geeignet.
Drainage
Feuchtigkeit ist der Feind eines Hummelvolks. Wenn bei starken Niederschlägen Feuchtigkeit in den Hummelkasten gelangt, sind diese vom Aussterben bedroht. Um eine Drainage anzulegen, können Sie in die Unterseite von Blumentopf, Holz und Co. kleine Löcher schneiden. Im Falle einer Überschwemmung fließt das Wasser schnell ab.
Ein- und Ausgänge
Nicht immer siedeln sich die Hummeln in einem selbstgebauten Hummelnest an. Ein- und Ausgang sind erforderlich, damit die Hummeln in ihr geschütztes Reich finden können. Wenn Sie ein Hummelnest bauen, sind Rohre als Eingang geeignet. Die Rohre stecken Sie in das Nest und dichten den Übergang mit Klebeband ab.
Zudem sollte sich vor dem Ein- und Ausgang eine Landebahn befinden. Hummeln fliegen nicht aus dem Stand los, sondern brauchen ein wenig Anlauf.
Die DIY-Bauanleitung
Im folgenden Abschnitt finden Sie eine konkrete Bauanleitung, wie Sie Schritt für Schritt einen artgerechten Nistplatz für die nützlichen Insekten herstellen. Das folgende Material ist erforderlich:
- Pappkarton
- Holzbretter oder Holzkiste
- dünner, wasserdurchlässiger Stoff
- Plastikrohre
- Einstreu
Vorbereitung und Lüftung
Im ersten Schritt der Bauanleitung richten Sie die Holzkiste her. Wer keine fertige Holzkiste besitzt, kann mit einzelnen Brettern (40x40x40cm) einen viereckigen Behälter bauen. Schneiden Sie ein großes Loch in die Vorderwand, um den späteren Ein- und Ausgang zu integrieren. Kleine Lüftungslöcher an den Seitenwänden verhindern die Schimmelbildung. Ggf. nutzen Sie Gitter, um das Eindringen anderer Insekten durch die Lüftungslöcher zu verhindern.
Drainage
Vorzugsweise vermeiden Sie durch die Wahl des Standorts Überschwemmungen. Unterstützend eignet sich eine Drainage in Form von Löchern auf dem Boden der Behälter. Spannen Sie einen dünnen Stoff über die Löcher oder legen Sie ein feinmaschiges Gitter darüber. So kann das das Wasser hinausfliesen, aber keine unerwünschten Bewohner eindringen.
Ein- und Ausgang
Für den Ein- und Ausgang zum Hummelkasten schieben Sie ein Plastikrohr durch die zuvor gebohrte Öffnung. Achten Sie darauf, dass die Rohre einige Zentimeter in den Hummelkasten hineinreichen, damit die Insekten sicher aus dem Freien in das Innere gelangen.
Nistplatz herstellen
Stellen Sie nun einen Pappkarton inmitten der Holzkiste. Bohren Sie ebenfalls kleine Lüftungslöcher in alle Seiten. Moos, Einstreu, Hundehaare, Heu und Co. bieten den Hummeln eine Umgebung zum Wohlfühlen.
Standort und Zeitpunkt
Beim Aufstellen des Hummelnests kommt dem Standort große Bedeutung zu. Bei einem unterirdischen Nest für die Hummeln sollte sich an der Stelle kein Niederschlag aufstauen. Vergraben Sie den Hummelkasten direkt unter der Erdoberfläche. Mit gebogenen Rohren stellen Sie sicher, dass die Hummeln komfortabel in den Kasten hinein krabbeln können. Oberflächlich empfiehlt sich ein halbschattiger Standort.
Beim Aufstellen des Hummelkastens kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Die Hummelkönigin zieht mit ihrem Volk im Sommer in ihr neues Zuhause ein. Den Winter verbringen die Insektenvölker übrigens an einem anderen Ort. Infolgedessen sollten Sie das Hummelnest im Frühjahr aufstellen, damit die Hummeln ausreichend Zeit haben, Ihr DIY-Nest zu finden.
Häufig gestellte Fragen
Ein Hummelnest ist erst der Anfang. Im Garten sollten sich zudem Nahrungspflanzen für die Hummeln befinden. Wenn nicht ausreichend Pollen und Nektar im Garten zur Verfügung stehen, droht das Aussterben der Hummeln.
Hummeln siedeln sich an geschützten Orten an. Je nach Hummelart unterscheiden sich die Ansprüche. Sogenannte Baumhummeln bevorzugen dunkle Astlöcher, während Erdhummeln das Erdreich lieben. An allen Orten befinden sich Waben in Form einer Kugel.
Das Entfernen eines Hummelnests ist streng verboten. Aufgrund der Bedeutung der Insekten sind diese geschützt. Da die Hummeln nach einem Sommer verschwinden, können Sie im Herbst und Winter das Nest entfernen. Ggf. bauen Sie einen Hummelkasten an einem besser geeigneten Ort.
Der NABU empfiehlt Hummelnester mit einer Größe von 40 x 40 x 40 Zentimeter. Der Eingang sollte ca. zwei Zentimeter groß sein. Das Gleiche gilt für die Lüftungslöcher.