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Wenn Hummeln stechen – was tun bei einem Hummelstich?

Hummelstich

Sie tragen Pelz und sind im Frühjahr bereits ab 2 Grad Celsius in der Natur unterwegs. Hummeln sind im Vergleich zu den verwandten Bienen, Wespen und Hornissen deutlich friedfertiger. Vollkommen gefeit ist indes niemand vor einem Hummelstich. Sofern verschiedene ungünstige Faktoren zusammenkommen, setzen die dicken Brummer ihren Wehrstachel ein mit schmerzhaften Folgen. Fragen Sie sich nicht erst im Ernstfall: Was tun bei einem Hummelstich? Mit den richtigen Informationen sind Sie klar im Vorteil. Erfahren Sie hier alle wichtigen Handgriffe, um Schmerzen und Schwellungen wirksam zu lindern.

Steckbrief

  • Insektenfamilie Echte Bienen (Apidae)
  • Gattung Hummeln (Bombus)
  • Staatenbildende Hautflügler (Hymenoptera)
  • Durchschnittliches Hummelvolk mit 60 bis 500 Mitgliedern
  • Königin und Arbeiterinnen ausgestattet mit Wehrstachel
  • Körperlänge der Königin bis 23 Millimeter
  • Dicht behaarter Leib in gelb-schwarzer Zeichnung
  • Lebenserwartung Arbeiterin: 3-4 Wochen, Königin: 12 Monate
  • Hummeln gelten als geschützte Art laut Bundesnaturschutzgesetz

Von den 250 bekannten Hummelarten leben ca. 70 in Mitteleuropa, wovon sich insgesamt 36 in Deutschland tummeln. Eine optische Unterscheidung gelingt nur studierten Entomologen. Für Privatpersonen ist eine Differenzierung ohnehin nicht von Belang, da sich Hummeln in Bezug auf ihr Wehrverhalten nicht merklich unterscheiden.

Symptome nach einem Hummelstich

Hummelstich Sticht eine Hummel zu, geht das Malheur an niemandem spurlos vorüber. Das Ausmaß der Beschwerden hängt indes ab von der Empfindlichkeit der betroffenen Person:

  • Spürbar ist ein kurzer, ausgeprägter Schmerz
  • Verstärkt wird die Pein durch ein brennendes Gefühl
  • Rund um die Einstichstelle tritt eine Schwellung auf
  • Die geschwollene Region rötet sich und juckt intensiv

Diese Reaktion tritt erfahrungsgemäß ohne Zeitverzögerung auf. Es wurde gleichwohl berichtet, dass die dargestellten Symptome sich in Verlauf von 2 bis 6 Stunden allmählich entwickelten. Das dürfte eher als Ausnahme gewertet werden.

Sofortmaßnahmen

Erfolgt der Stich einer Hummel nicht in den Hals- oder Mundbereich, ist eine ärztliche Konsultation im Normalfall (als nicht allergische Reaktion) nicht erforderlich. Hartgesottene Opfer warten einfach ab, bis die Beschwerden abklingen. Es ist gleichwohl nicht nötig, sich längere Zeit mit den Folgeerscheinungen eines Hummelstichs herumzuquälen. Die folgenden Sofortmaßnahmen tragen zur Linderung maßgeblich bei:

  • Eine frisch geschnittene Zwiebelscheibe auf die Schwellung legen
  • Eiskaltes Leitungswasser über den Hummelstich laufen lassen
  • Eiskompressen oder Eis-Akkus auflegen
  • Mit Zitronensaft betupfen
  • Frisch geriebenen Meerrettich auftragen

Hummeln Befindet sich die Einstichstelle in Augennähe, haben hier weder Zwiebeln, noch Zitronensaft oder Eis-Akkus etwas zu suchen. In diesem Fall sorgt ein entzündungshemmendes Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure für Abhilfe, sofern das Präparat dem Betroffenen bekannt ist und gut vertragen wird. Der Apotheker hält darüber hinaus juckreizstillende Salben bereit, die in Nähe der Augen aufgetragen werden können.

Hinweis: Es besteht kein Grund zur Panik, denn der Schmerz ist nur von kurzer Dauer. Der Stachel einer Hummel bleibt nicht in der Haut stecken, sodass kein weiteres Gift abgegeben wird, wie bei einem Bienenstachel.

Beschwerden natürlich lindern mit Retterspitz

Die Anhänger traditioneller Heilmethoden auf natürlicher Basis schwören auf das Vitamin-Gel von Retterspitz. Ende des 19. Jahrhunderts gegründet von Margarete Retterspitz, liefert das Familienunternehmen bis heute eine Vielzahl von Heil- und Pflegepräparaten. Allesamt basieren auf Ingredienzien natürlichen Ursprungs, vorzugsweise ätherischer Öle. Neben dem klassischen Ritterspitz-Heilwasser empfehlen Experten, bei einem Hummelstich das Auftragen des Vitamin-Gels. Dank der kühlenden Wirkung lassen Schmerz und Juckreiz rasch nach, ohne die Haut mit chemischen Mitteln zu belasten.

Bei einem Hummelstich hilft essigsaure Tonerde

Wer sich lieber auf die Kraft der Natur verlässt, um Beschwerden zu heilen, hat stets essigsaure Tonerde griffbereit. Bereits in 1977 nahm die Weltgesundheitsorganisation das Präparat auf in die Liste unentbehrlicher Arzneimittel. Vorzugsweise mildert essigsaure Tonerde Schmerzen infolge einer Prellung oder Verstauchung. Darüber hinaus hat sich das Mittel ausgezeichnet bewährt in der Behandlung von Insektenstichen. So wenden Sie Aluminiumdiacetat an:

  • Ein Viertel Liter kaltes Wasser
  • 2 Esslöffel essigsaure Tonerde

Beide Zutaten miteinander verrühren und auf den Hummelstich auftragen. Nicht geeignet ist die Mischung, wenn das Hummel-Opfer dem Juckreiz nicht widerstehen konnte und die Einstichstelle aufgekratzt hat.

Wie High-Tech bei einem Hummelstich hilft

Hummel Nahaufnahme Allergien greifen weiter um sich. Das gilt nicht nur gegenüber einem Insektenstich, sondern ebenso angesichts natürlicher und chemischer Präparate. Was tun bei einem Hummelstich, wenn der Betroffene allergisch reagiert auf Zitronensaft, essigsaure Tonerde, ätherische Öle oder ähnliche Mittel? In diesem Fall tritt die moderne Technik auf den Plan mit einem ebenso genialen, wie simplen Gerät, Stichheiler genannt. Der Hersteller verspricht eine sanfte Genesung und einen Rückgang der Schwellung. Darüber hinaus soll der lästige Juckreiz sich spürbar reduzieren. Der Stichheiler arbeitet ganz ohne Zusätze, schon gar nicht chemischen Ursprungs. Einzig Wärme dient der Behandlung nach einem Hummelstich. Die Batterien erzeugen eine Spannung von 3,6 Volt. Ein Akku ist nicht erforderlich.

  • Das stiftähnliche Gerät mit der Heizfläche leicht auf den Stich drücken
  • Nach ca. 10 Sekunden ist die Soll-Temperatur erreicht
  • Die Behandlungszeit beträgt durchschnittlich 6 Sekunden

Der Stichheiler arbeitet rein auf thermischer Basis. Es wird für einige Sekunden eine Temperatur zwischen 49 und 53 Grad Celsius produziert, die eine teilweise Zersetzung der Giftbestandteile hervorruft. Der integrierte Mikroprozessor steuert die Einheit, wobei nach zwei Empfindlichkeitsstufen für Kinder und Erwachsene zu wählen ist.

So erkennen Sie eine allergische Reaktion

Lediglich 2-3 Prozent der Menschen leiden unter einer Allergie gegen Insektenstiche durch Hummeln, Bienen, Wespen oder Hornissen. Ein einzelner Stich löst die Abwehrreaktion des Körpers zumeist noch nicht aus. Mitunter genügt bereits ein zweiter oder dritter Stich, um die anaphylaktische Reaktion in Gang zu setzen. Inwiefern ein Hummelstich ein solch fatales Resultat hervorruft, erkennen Sie an folgenden Anzeichen:
Es wird differenziert nach vier Schweregraden, die von 1 nach 4 eskalieren.

  • Erster Grad:  Juckreiz, Hautrötung und Nesselausschlag über den gesamten Körper
  • Zweiter Grad: ergänzend zu Grad 1 – Magen-Darm-Beschwerden mit Erbrechen und Durchfall
  • Dritter Grad: ergänzend zu Grad 1 und 2 – Atemnot, begleitet von Erstickungsangst
  • Vierter Grad: ergänzend zu Grad 1, 2 und 3 – Ohnmacht, Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Schwindel

Hummel War dem Leidtragenden die Allergie bereits bekannt, trägt er in der Regel ein Notfall-Set bei sich für die Behandlung im Ernstfall. Tritt die Allergie erst durch den Hummelstich zutage, gehört er sogleich in die fähigen Hände eines Arztes.

Konfliktsituationen vermeiden

Es muss nicht so weit kommen, dass Hummeln stechen. Die Insekten sind die wohl friedlichste Gattung innerhalb der Insektenfamilie Echte Bienen. Sie stechen nur dann zu, wenn sie keinen anderen Ausweg sehen. Bis dahin kündigen Hummeln den Stich stets an, indem sie sich auf den Rücken drehen, den Wehrstachel in Szene setzen und laut brummen.  Die folgenden Verhaltensweisen und Maßnahmen tragen wesentlich zur Konfliktvermeidung bei.

  • Niemals nach einer Hummel schlagen
  • Ruhig bleiben, wenn sie sich auf Ihrem Körper niederlässt
  • Abwarten oder mit einer sanften Bewegung abwischen oder schütteln
  • Hummeln nicht anatmen
  • Keinesfalls die Flugbahn für längere Zeit blockieren
  • Offene Fenster mit Fliegengittern schützen
  • Keine parfümhaltigen Pflegeprodukte verwenden

Laute Musik, lautes Sprechen oder Singen stört Hummeln hingegen nicht. Selbst ein Blitzlicht bringt sie nicht aus der Ruhe. In der Regel handelt es sich um eine emsige Arbeiterin, die sich auf der Suche nach Nahrung für die Brut befindet. Keinesfalls ist das Insekt schlecht gelaunt unterwegs, um seinen Frust an einem Menschen auszulassen.

Heikle Zonen

Hummel Zeichnung Ein Zusammentreffen mit Hummeln lässt sich während der Sommermonate nur schwerlich vermeiden. In der Regel reduziert sich der Kontakt auf wenige Sekunden, bevor Mensch und Insekt sich wieder ihrer Aufgabe widmen. In folgenden Bereichen ist indes eine erhöhte Aufmerksamkeit empfehlenswert, weil sich hier ein konzentriertes Aufkommen von Hummeln zu erwarten ist:

  • Mülltonnen
  • Abfallkörbe
  • Komposthaufen
  • Obst- und Blumenwiesen

Wer gerne barfuß läuft, sollte sich dieses Hobby auf einer Wiese mit Fallobst verkneifen. Hummeln lieben es, an herabgefallenen Äpfeln, Birnen, Pflaumen oder Kirschen zu knabbern. Darüber hinaus tummeln die Insekten sich gerne in der Nähe von Blumen und blühenden Kräutern, weil sie die Pollen sammeln.

Tipp: Schalten Sie das Licht in Wohnräumen am Abend erst an, wenn alle Fenster geschlossen sind.

Gefahrenquelle Nahrungsmittel

Eine Hummel hat vor allem Pollen im Visier auf ihrer täglichen Nahrungssuche. Der Arbeitstag einer Arbeiterin beträgt dabei bis zu 18 Stunden, während sie bis zu 1000 Blüten anfliegt. Kommt ihr dabei eine reich gedeckte Kaffeetafel in die Quere mit all den zuckerhaltigen Lebensmitteln, lässt sie diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen. Es ist daher dringend ratsam, Nahrungsmittel insektensicher aufzubewahren. Speisen werden stets abdeckt und Getränke in verschlossenen Behältern serviert. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt nicht nur für den Kaffeetisch, sondern ebenso für das Grillbuffet am Abend. Die meisten Grillsoßen beispielsweise enthalten Zucker, ebenso wie Schinken oder vorgewürzte Fleischspezialitäten.

Hummel Eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle stellen dabei Getränkedosen und blickdichte Flaschen dar. Hat sich eine Hummel darin verirrt, gerät sie beim nächsten Schluck in den Hals und wird dort unweigerlich stechen. Direkt aus der Dose sollte niemand trinken, selbst wenn sie permanent bedeckt wird.