Gartengestaltung Gartenteich + Teich

Igelkolben, Sparganium – Steckbrief + Pflege-Informationen

Igelkolben

Die kreative Gestaltung der Sumpf- und Flachwasserzone im Gartenteich gilt selbst für fantasiebegabte Hobbygärtner als Herausforderung. Wie gut, dass Mutter Natur uns mit dem Igelkolben beschenkt. Die ausdauernde, wintergrüne Pflanze überrascht mit stacheligen Kugelfrüchten im Herbst, die aus der Ferne an einen zusammengerollten Igel erinnern. Für einen malerischen Rahmen sorgen die schwertförmigen, lanzettlichen Blätter, die den dezent duftenden, weißen Blütenstand im Sommer optisch hervorheben. Der folgende Steckbrief zeigt auf, welche Attribute die prachtvollen Sparganium auszeichnen. Praxisnahe Pflege-Informationen weisen den Weg zu einer gelungenen Kultivierung dieser markanten Wasserpflanze.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Rohrkolbengewächse (Typhaceae)
  • Gattung: Igelkolben (Sparganium)
  • Mehr als 20 Arten in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika bis Mexiko
  • Mehrjährige, krautige Wasserpflanze
  • Wuchshöhen in Kultur von 10 bis 100 cm
  • Lanzettliche, schwertartige Blätter, gestreift oder uni und wintergrün
  • Einfache, weiße Blüten, kugelförmig und mit zartem Duft von Juni bis August
  • Stachelige, runde Samenstände im Herbst
  • Kugelfrüchte nicht essbar, sondern leicht giftig

Neben seinen optischen Vorzügen punktet der Igelkolben mit einem wirksamen Beitrag zur Reinerhaltung des Wassers. Die kräftigen, tief reichenden Rhizome halten Schlamm und sedimentierten Mulm im Boden zurück. Darüber hinaus nehmen Sparganium Schadstoffe aus dem Wasser auf und bauen diese ab. Daher hat sich die Gattung bestens bewährt als effektive Repositionspflanze für den Pflanzengürtel in Ufer-, Sumpf- und Flachwasserzonen von Schwimmteichen.

Standort und Bodenbeschaffenheit

Erstreckt sich das Gewässer über ein Areal mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen, spricht dieser Umstand nicht gegen eine harmonische Bepflanzung mit Igelkolben. Die genügsame Wasserpflanze ist tolerant eingestellt gegenüber den Standortbedingungen, solange ihre Rhizome mindestens 5 cm hoch mit Wasser bedeckt sind. In diesen Lagen gedeihen Sparganium prächtig:

  • Igelkolben-Pflanze Sonniger bis halbschattiger Standort
  • Lehmig-mooriger Boden, gerne Ton-haltig und nährstoffreich
  • Ideale Wassertiefe von 5 bis 30 cm
  • Je tiefer die gewählte Wassertiefe, desto nährstoffreicher sollten Wasser und Boden sein

Im Uferbereich und der Flachwasserzone entfaltet der Igelkolben sein Optimum, solange es sich um ein stehendes bis leicht fließendes Gewässer handelt. Unter idealen Bedingungen strebt die Pflanze bis 50 cm in die Höhe und reckt sich mitsamt ihrer Blüten sogar bis 100 cm gen Himmel. Über diese Eigenschaft verfügt insbesondere der Favorit für Privatgärten ‚Ästiger Igelkolben‘, um einen großen Gartenteich zu säumen.

Tipp: Für kleinere Gewässer und das Moorbeet ist der populäre Zwerg-Igelkolben zur Stelle, sodass niemand auf die eindrucksvolle Pflanze verzichten muss. Diese Sparganium-Art gedeiht ebenfalls in sonnigen bis halbschattigen Lagen, bevorzugt indes einen leicht sauren Boden und nährstoffarmes Wasser.

Düngen

Vor dem Hintergrund einer vehementen Wüchsigkeit, stellt sich bei Igelkolben die Frage nach einer ergänzenden Nährstoffversorgung nur in Ausnahmefällen. Weisen Sie der Wasserpflanze einen sumpfig-humosen Boden zu, erobern die fleischigen Rhizome den Uferbereich innerhalb weniger Jahre. Im Fokus steht daher die Begrenzung des Ausbreitungsdrangs, anstatt ihn mithilfe von Dünger noch zu fördern.

Offenbaren sich indes Mangelerscheinungen, wie vergilbte Blätter oder eine kümmerliche Blüte, sollte der aus den Fugen geratene Nährstoffhaushalt ausgeglichen werden. Im Fachhandel stehen für diesen Zweck Spezial-Präparate zur Verfügung, die entweder in flüssiger Form oder besser als Stäbchen punktgenau an die Wasserpflanze verabreicht werden. Sobald sich die Pflanze erholt, stellen Sie die Gabe von Dünger wieder ein.

Tipp: Gepflanzt in einem länglichen, oval geformten Korb mit einem Durchmesser von 20-25 cm, wird Ihnen der Ausbreitungsdrang von Igelkolben keine Probleme bereiten.

Schneiden

Damit die Ufer- und Flachwasserzone mit Igelkolben ihr dekoratives Erscheinungsbild behält und nicht infolge des vitalen Wachstums verlandet, übernimmt der Schnitt eine Schlüsselposition innerhalb des Pflegeprogramms. So gehen Sie richtig vor:

  • Abgestorbene Blätter regelmäßig entfernen, damit sie das Wasser nicht verschmutzen
  • Verwelkte Blütenstände im Herbst nicht zu früh abschneiden, damit sich die Kugelfrüchte entwickeln können
  • Zu lange Rhizome idealerweise im Frühjahr einkürzen, während der Saftruhe

Nimmt der Habitus von Sparganium während des Sommers unerwünschte Dimensionen an, schneiden Sie die robuste Pflanze in Form. Für einen radikalen Rückschnitt ist hingegen das zeitige Frühjahr zu empfehlen, um den Stress für die Wasserpflanze möglichst gering zu halten. Bitte beachten Sie, dass zahlreiche Kleinlebewesen das grasartige Laub als Rückzugsort nutzen. Bevor der Schnitt erfolgt, sollten die Untermieter heraus komplimentiert werden, damit sie keinen Schaden nehmen.

Überwintern

Kehrt im Teich die winterliche Ruhe ein, bleibt der Igelkolben weiterhin aktiv. Die Wasserpflanze ist sowohl winterhart als auch wintergrün. Somit übernimmt sie die für das Leben im Gewässer existenzielle Aufgabe, den Gasaustausch aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus erzeugen Sparganium im ansonsten recht öden Pflanzengürtel augenfällige Akzente, da die stacheligen Früchte in milden Lagen bis in den Winter hinein zu bewundern sind. So unkompliziert verläuft die erfolgreiche Überwinterung:

  • Igelkolben vor dem Winter nicht zurückschneiden
  • Stattdessen die Stängel locker zusammenbinden, damit trockenes Laub nicht im Wasser schwimmt

Sofern Sie Igelkolben im eng begrenzten Volumen eines Terrassen- oder Miniteichs kultivieren, gestaltet sich die Überwinterung etwas aufwändiger. Da das Wasser durchfrieren könnte, was die Rhizome unweigerlich in Mitleidenschaft zieht, räumen Sie den Kleinteich ein in einen frostfreien, hellen Raum. Sollte das Gefäß zu schwer für einen Transport sein, holen Sie den Igelkolben aus dem Wasser. Eingesetzt in eine Wanne oder einen Maurerbottich mit einem 10-15 cm hohen Wasserspiegel, gefüllt mit lehmig-schlammigem Substrat, überdauert die Wasserpflanze die kalte Jahreszeit bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad Celsius. Keinesfalls darf die Temperatur im Winterquartier über 10 Grad Celsius liegen, um die Wachstumsruhe zu wahren. Schneiden Sie auch in diesem Fall das Laub erst dann zurück, wenn es im Frühjahr restlos eingezogen ist. Bis dahin assimilieren die Rhizome alle verbliebenen Nährstoffe aus den Igelkolben-Blättern, um daraus Reserven anzulegen für die nächste Saison.

Vermehren

Traten die mannigfaltigen Stärken von Sparganium erst einmal zu Tage, weckt dies den Wunsch nach weiteren Exemplaren. Für die Vermehrung stehen Ihnen gleich mehrere Methoden zur Verfügung, die im Folgenden näher erläutert werden.

Teilung

Unmittelbar im Anschluss an den Rückschnitt im zeitigen Frühjahr ist die beste Zeit, um den Igelkolben mittels Teilung der Rhizome zu vermehren. Holen Sie hierzu die Wasserpflanze mitsamt dem Pflanzkorb aus dem Wasser. Ausgetopft und vom schlammigen Substrat gereinigt, legen Sie den Wurzelstock auf eine feste Unterlage. Wahlweise zerteilen Sie die Pflanze in zwei Hälften oder trennen Ausläufer mit mindestens zwei Knospen ab. Jedes Teilstück setzen Sie im Pflanzkorb, gefüllt mit feinschluffigem Sand und Humus am geeigneten Standort ins 10 bis 30 cm tiefe Wasser. Zuvor decken Sie die Erde noch mit grobem Kies ab, damit sie nicht ausgeschwemmt oder von Fischen herausgewühlt werden kann.
Tipp: Für das biologische Gleichgewicht im Teich ist es von Vorteil, Igelkolben in einem abgegrenzten Beckenteil anzusiedeln. Andernfalls gründeln hungrige Fische im schlammigen Bodengrund, auf der Suche nach Nahrung. Im Resultat wird das Wasser trüb, der Sauerstoffgehalt nimmt ab und das Biotop droht umzukippen.

Aussaat

Sparganium Collage Die gezielte Aussaat von Samen stellt an Igelkolben eine gärtnerische Herausforderung dar, da es sich um Kaltkeimer handelt, die erst nach einer Stratifikation in Keimlaune versetzt werden. Sie haben die Wahl unter einer Direktaussaat im Gewässer sowie der Anzucht hinter Glas mit einer höheren Erfolgsaussicht. Die beiden Methoden im Kurzüberblick:

Direktaussaat

Im Herbst sammeln Sie die reifen, stacheligen Früchte ein, um ihnen die Samen zu entnehmen. Ohne weitere Verzögerung kommen die Samen im Abstand von 30-50 cm in den schlammigen Bodengrund am sonnigen bis halbschattigen Standort. Unter einer dünnen Substratschicht verweilt das Saatgut den Winter hindurch im Teich, um auf natürliche Weise den erforderlichen Kältereiz für die Keimung zu erfahren. Bei normalem Witterungsverlauf dürfen Sie sich im Frühjahr über die ersten Keimlinge freuen. Bitte achten Sie von Beginn an auf einen ausreichenden Abstand und eine konstante Wassertiefe von 5 bis 30 cm.

Aussaat auf der Fensterbank

Das eigenhändig geerntete oder im Fachhandel erworbene Saatgut kann ganzjährig hinter Glas ausgesät werden. In diesen Schritten gehen Sie dabei fachgerecht vor:

  • Eine wasserdichte Plastikschale füllen mit Schlammerde
  • Darin die Samen aussäen, 1-2 cm mit Substrat bedecken
  • Mit kalkfreiem Wasser auffüllen bis auf einen Stand von 1 cm
  • Für 2-4 Wochen aufstellen am halbschattigen Fensterplatz bei 20-22 Grad Celsius

Mit ein wenig Glück keimen die Samen bereits jetzt. Regt sich kein Leben, ist eine Stratifikation unumgänglich. Platzieren Sie das Saatgefäß für 4-6 Wochen bei 0 Grad Celsius, wobei das Wasser nicht durchfrieren darf. Daran anschließend siedelt die Aussaat wieder um auf die Fensterbank. Damit es nicht zu einem Temperaturschock kommt, gewöhnen Sie die Samen allmählich an die höheren Temperaturen. Spätestens jetzt schieben sich die beiden Keimblättchen aus der Samenschale hervor. Pikiert werden Ihre Zöglinge, wenn sie über mindestens 2 Blattpaare verfügen. Während dieser gesamten Prozedur Ist ein Wasserstand von mindestens 1 cm Höhe wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Verlauf.

Beliebte Arten und Sorten

Halten Hobbygärtner Ausschau nach verschiedenen Sparganium-Arten, haben sie in erster Linie deren divergente Wuchshöhen im Visier. Für einen großflächigen Schwimmteich bieten sich andere Igelkolben an, als für den kleinen Vorgarten-Teich. Die schönsten Exemplare haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt:

Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum)
Die weltweit häufigste Art im privaten Garten. Mit einer Wuchshöhe von 50 cm, die sich mit dem Blütenstand auf mehr als 1 Meter steigern kann, passt diese Wasserpflanze sich nahezu allen Standortbedingungen flexibel an. Dank ihrer mächtigen Rhizome fungiert Ästiger Igelkolben zugleich als natürliche Kläranlage für das Gewässer, denn diese zehren reichlich Nährstoffe auf.
Besonderheit: gedeiht bis in 50 cm Wassertiefe

Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
Diese Art entwickelt eine insgesamt zierlichere Silhouette als Ästiger Igelkolben. Einfacher Igelkolben besticht mit einem dichten, grasartigen Wachstum, das für einen lückenlosen Pflanzengürtel sorgt.
Wuchshöhe: 30 bis 60 cm

Zwerg-Igelkolben (Sparganium natans)
Um ein kleines Gewässer mit kalkarmer, leicht saurer Erde zu begrünen, empfiehlt sich der Zwerg-Igelkolben. Als einzige Art innerhalb der Gattung verfügt er über kleine Schwimmblätter, sodass er sich in der Flachwasserzone zu behaupten weiß. Unter Wasser erzielen die lanzettlichen Blätter Längen von bis zu 60 cm, bei einer Breite von bis zu 10 mm. Im Uferbereich dagegen entfaltet die Pflanze eine aufrechte Statur mit Blättern, die maximal 20 cm lang gedeihen.
Wuchshöhe 8 bis 30 cm

Fazit
Dank seiner mannigfaltigen Vorzüge erweist sich der Igelkolben als Premium-Pflanze für den Gartenreich und Bachlauf. Zierliche, weiße Blüten im Sommer über elegant geformten, wintergrünen Blättern, gefolgt von markanten Samenständen im Herbst; diese ästhetisch wertvollen Attribute ergänzen Sparganium mit einem nachhaltigen Beitrag zur Reinerhaltung des Wassers.