
Die robuste Staude wird 15 cm bis 30 cm hoch und gibt ebenfalls ein attraktives Bild ab in Natursteinmauern, Hochbeeten und als Randbepflanzung am Gartenteich. Erhält das Kleine Immergrün die richtige Pflege, erfreut es den Hobbygärtner von April bis September mit seinen bunten Blüten, die einen schönen Kontrast bilden zu den leicht glänzenden, sattgrünen Blättern. Der recht temporeiche Zuwachs von 15 cm pro Jahr kann durch gezieltes Schneiden im Zaum gehalten werden.
Pflege
Das Kleine Immergrün kann im Prinzip das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden. Der beste Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, denn dann hat die Pflanze genügend Zeit, um gut anzuwachsen und kräftige Wurzeln zu bilden. Wer die folgenden Pflegehinweise beachtet, wird seine Freude haben an der üppig wachsenden Pflanze, auch wenn sie zur Familie der Hundsgiftgewächse gehört und in allen Teilen giftig ist:
- sonniger, halbschattiger bis schattiger Standort;
- idealer Pflanzabstand 30 cm;
- guter Wuchs in lockerer, humoser, nährstoffreicher Erde;
- zu sandige Erde mit Torf anreichern;
- nur bei langer Trockenheit wässern;
- im Frühjahr mit Kompost düngen;
- im Winter ein bis zwei Mal Flüssigdünger geben;
- Rückschnitt nur, wenn gewünscht.
Dient das Kleine Immergrün als Bodendecker, sollten pro m² 6 bis 8 Pflanzen gesetzt werden, damit der dekorative Blütenteppich entsteht.
Schneiden und Vermehren gehen Hand in Hand
Damit das Kleine Immergrün im Garten nicht die vollkommene Oberhand gewinnt, kann es problemlos in Form geschnitten werden. Die optimale Zeit für das Schneiden ist das späte Frühjahr. Die langen Ranken werden mit einer Schere abgeschnitten und können danach zur Vermehrung der Vinca minor genutzt werden. Damit die Ableger an ihrem neuen Standort schnell Wurzeln schlagen, sollte der Boden dort vorher gelockert und mit Kompost angereichert werden. Alternativ können die Ableger zunächst im 9 cm Topf in leicht sandigem Substrat gepflanzt werden. Dort können sie an einem sonnigen bis halbschattigen Standort zunächst einmal in Ruhe ihre Wurzeln entwickeln, bevor sie im Garten eingepflanzt werden. Während dieser Zeit wird die Pflanzerde permanent leicht feucht gehalten, ohne dass sich Staunässe bilden kann.
Die Pflanzung
Beliebte Sorten
Kleines Immergrün ist im Fachhandel in verschiedenen Sorten vertreten, von denen die populärsten im Folgenden kurz vorgestellt werden:
Vinca Minor
- der Klassiker mit den blauen Blüten
- ist auch in freier Natur zu finden
Vinca Minor ‚Alba‘
- weiße Blüten mit 2 cm Durchmesser
- Blüte von Mai bis September
Vinca Minor ‚Rubra‘
- dunkelrote bis lila Blüten
- Blüte Mai bis September
Vinca Minor ‚Yellow Eye Catcher‘
- schöne, blaue Blüten
- auffälliges, gelbes Laub
Vinca minor ´Atropurpurea´
- kleine, malvenfarbene Blüten
- fühlt sich unter Bäumen wohl
- stadtklimaresistent
Vinca minor ´Bavaria´
- bildet so ein farbenfrohes Polster
- benötigt regelmäßig Wasser
Vinca minor ´Austria´
- bildet weiße und rot-violette Blüten
- eine Besonderheit
Vinca minor ´Bowles´
- leuchtende, blau-violette Blüten
- ein Highlight unter den Sorten
Vinca minor ´Elisa´
- strahlend weiße Blüten
- besonders gesunde Sorte
- wird nur 10 cm hoch
Vinca minor ´Marie´
- zahlreiche hellblaue Blüten
- ideal für die Grabbepflanzung
Vinca minor ´Ralph Shugert´
- blau-violette Blüten
- blüht schon ab März
- ungewöhnliches Laub mit weißem Rand
- besonders winterhart
In der Regel wird Kleines Immergrün als Containerpflanze im Fachhandel angeboten. Saatgut ist nur selten zu entdecken, weil die Vinca minor nur dann Samen bilden, wenn sie aufgrund widriger Bedingungen kaum noch Triebe bilden können, beispielsweise bei lang anhaltender Trockenheit oder in verkarstetem Boden.
Aussaat der Samen erfordert Geduld
Obwohl Kleines Immergrün hauptsächlich als Containerpflanze im Fachhandel angeboten wird, sind auch einige wenige Anbieter von Saatgut vertreten. Diese bieten in der Regel bunte Mischungen an, die in der Zeit von Februar bis April unter Glas ausgesät werden können. Bei einer Temperatur von 20° bis 24° Celsius erfolgt die Keimung. Pikiert wird die Aussaat dann nach weiteren 3 bis 4 Wochen auf einen Abstand von 2 cm bis 3 cm. Ende Mai sind die jungen Pflanzen dann soweit, im Beet ausgepflanzt zu werden. Erfahrene Hobbygärtner wissen allerdings davon zu berichten, dass wirklich alle Faktoren der Aussaat perfekt miteinander harmonieren müssen, damit sie von Erfolg gekrönt ist.
Trauerwuchs vorbeugen
Laubmulch fördert das Wachstum
Die Anreicherung der Pflanzerde des Kleinen Immergrüns mit Laubmulch muss sich nicht darauf beschränken, dem Trauerwuchs vorzubeugen, sondern sollte grundsätzlich angewendet werden in der Pflege dieses Bodendeckers. Von Natur aus breitet sich das Vinca minor zwar zügig aus, durch die Einarbeitung von Laubmulch in die umgebende Erde wird zusätzlich die Blütenbildung unterstützt. Außerdem ist das Herbstlaub viel zu schade, um es einfach zu entsorgen, denn diese wertvolle Biomasse kann im Hobbygarten vielseitig und nutzbringend eingesetzt werden. In einem Kompostierer, einem großen Eimer oder einem anderen geeigneten Gefäß wird das Laub gesammelt und zusammengedrückt. In den folgenden zwei Wochen sollte es permanent feucht gehalten werden. Zusätzlich wird die Verrottung unterstützt durch die Zugabe von Gartenkalk oder Gesteinsmehl. Allerdings sind die Blätter von Walnussbäumen, Eichen und Kastanienbäumen als Laubmulch nicht geeignet, weil sie kaum verrotten aufgrund ihres hohen Gehaltes an Gerbsäure. Übrigens kann das Herbstlaub, bis es im Frühjahr als Laubmulch in den Boden eingearbeitet wird, den Winter über zu einem Haufen aufgeschichtet werden. Auf diese Weise schafft der umweltbewusste Hobbygärtner für zahlreiche Tiere, wie Igel und Frösche, ein bequemes Winterquartier. Damit es nicht vom Wind fortgeweht wird, kommt ein schützendes Netz darüber, das an Pflöcken befestigt wird.
Kleines Immergrün für Kübel und Blumenkasten
Überwintern
Von Natur aus ist Kleines Immergrün ausgesprochen winterhart und verträgt Temperaturen bis -20° Celsius. Sollte die Pflanze jedoch erst im späten Sommer oder Herbst eingepflanzt werden, benötigt sie bei einem strengen Winter im ersten Jahr etwas Schutz vor der Kälte. Dieser Schutz kann aus einer Folienabdeckung bestehen, einer Schicht Reisig oder einem Gartenvlies.
Krankheiten und Schädlinge
Kleines Immergrün ist nicht nur äußerst robust, pflegeleicht und lässt kaum Unkraut durch, sondern zeigt zudem eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. So machen die gefürchteten Nacktschnecken einen weiten Bogen um die Pflanze. Daher wird Vinca minor von erfahrenen Hobbygärtnern auch gerne als Beetumrandung für andere Pflanzen eingesetzt. Eine Krankheit allerdings kann dem Kleinen Immergrün zu schaffen machen:
Phoma-Stängelfäule
Fazit
Bereits im 13. Jahrhundert wurde die aparte Pflanze mit den unzähligen blauen, weißen und violetten Blüten erwähnt und wird seither von den Menschen kultiviert. Kleines Immergrün ist bis heute ein populärer Bodendecker, der so dicht wächst, dass Unkraut kaum eine Chance hat, hier durchzubrechen. Die robuste und pflegeleichte Pflanze kommt mit nahezu jeder Bodenqualität zurecht und wächst im Schatten von Bäumen genauso reizvoll, wie im sonnigen Ziergartenbeet. Im Kübel, in der Blumenampel und im Balkonkasten sorgt die Vinca minor ebenfalls für ein apartes und üppiges Erscheinungsbild. Schneiden verträgt das Kleine Immergrün zu jeder Zeit, benötigt dies aber nicht unbedingt. Da die Pflanze nur selten Samen bildet, wird sie zumeist durch Stecklinge vermehrt, die im Frühjahr gezogen werden. Bis auf die Phoma-Stängelfäule ist die Vinca minor weitgehend resistent gegen Krankheiten und Schädlinge und wird sogar von den gefräßigen Nacktschnecken gemieden. Daher ist das Kleine Immergrün häufig als attraktive Beetumrandung für Gemüse und Zierpflanzen anzutreffen.