Hecken bieten ungeahnte Möglichkeiten, einen Garten zu gestalten. Sie sind in der Regel langlebig und erlangen mit dem Alter immer mehr Schönheit. Das klappt natürlich nur, wenn man für die gegebenen Verhältnisse, also Standort, Pflanzsubstrat und genügend Platz, die entsprechenden Sorten auswählt. Auch die Ansprüche der Gewächse und ihre Wuchseigenschaften müssen berücksichtigt werden. Es gilt, für die gegebene Gartensituation die richtigen Heckenpflanzen auszuwählen.
Winterhärte
Wichtig ist, dass die Pfanzen ausreichend winterhart sind. Was nützt die schönste Hecke, wenn sie alle paar Jahre im Winter wegfriert? Das passiert leider oft bei den Kirschlorbeerhecken. Ebenso wichtig ist, beim Kauf der Gehölze auf Qualität zu achten.
Man hat die Wahl zwischen sommergrünen und immergrünen Heckenpflanzen. Die Auswahl ist groß. Viele Gartenbesitzer wünschen sich eine schnellwachsende Hecke. Auch für diese Eiligen gibt es passende Pflanzen. Bei der Auswahl muss man natürlich auch die anfallenden Pflegearbeiten im Auge behalten. Es gibt Hecken, die müssen dreimal pro Jahr gestutzt werden, sonst wachsen sie ins Unermessliche. Wer das nicht möchte, muss gut aufpassen bei der Auswahl. Einige Heckenpflanzen kommen mit minimaler Pflege aus, zumindest, wenn sie sich richtig eingewöhnt haben. Ich habe hier eine Auswahl an Heckenpflanzen zusammengestellt, die wie ich finde, sehr vielseitig ist. Also, ruhig einmal durchlesen, wer auf der Suche nach einer passenden Hecke ist.
Schnellwachsende Hecken
Die meisten Gartenbesitzer sind auf der Suche nach einer schnellwachsenden Hecke. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Gehölze nicht nur solange wachsen, bis die zwei oder drei Meter Heckenhöhe erreicht sind, sondern ihr Leben lang. Das heißt, man muss viel Schneiden, bis zu dreimal im Jahr. Wenn die Hecke lang ist, hat man Arbeit und Heckenschnitt ohne Ende. Oft ist es besser, eine nicht ganz so wüchsige Sorte auszuwählen.
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus, syn.: Laurocerasus officinalis)
Der Kirschlorbeer ist eine prima Heckenpflanze, wenn man nicht gerade in Regionen lebt, wo die Winter richtig kalt und auch lang sind. Dann treten häufig Frostschäden auf und es kann auch passieren, dass es zu Totalausfällen kommt. Ansonsten ist diese Pflanze ideal. Man muss halt bei der Sortenauswahl aufpassen und die nehmen, die am besten mit unseren Wintern klarkommt. Ansonsten braucht Kirschlorbeer nicht viel Pflege. Außerdem ist das Gehölz immergrün, der Sichtschutz ist also ganzjährig gegeben. Beim Standort ist die Lorbeerkirsche etwas heikel, sie braucht einen geschützten Standort, um eben vor Frost und Wind Schutz zu haben. Außerdem braucht die Pflanze einen guten Boden, nährstoffreich und er muss Feuchtigkeit speichern können, ohne nass zu sein.
- Schnitt – einmal jährlich
- Längenwachstum pro Jahr – bis zu 40 cm, je nach Sorte, Breitenwachstum eher schwach
- Vorteile: immergrün, absolut schnellwachsend, dekorativ durch schöne Blätter und Blüten
- Nachteile: frostanfällig, Teile oder ganze Pflanze sterben in kalten Wintern ab, Standortansprüche eher hoch
Liguster (Ligustrum vulgare “Atrovirens“)
Liguster ist ebenfalls immergrün, wenn es auch mal passieren kann, dass die Pflanze in einem kalten Winter ihre Blätter abwirft. Eine „alte“ Ligusterhecke ist nahezu undurchdringlich und undurchsichtig. Außerdem sind die Pflanzen absolut anspruchslos und treiben ständig nach. Liguster gilt als ein Allrounder. Die Anschaffung einer Ligusterhecke ist preisgünstig, vor allem im Vergleich zu anderen Heckenpflanzen. Die Pflanzen kommen mit fast jedem Standort zurecht.
- Längenwachstum – 30 bis 50 cm pro Jahr, Breitenwachstum – 10 bis 20 cm
- Schnitt – bis zu drei Schnitten im Jahr. Wer nicht so pingelig ist, kommt mit zwei Schnittmaßnahmen aus, die müssen aber sein.
- Vorteile: sehr schnelle Regeneration, keine Ansprüche an Boden und Standort, sehr frosthart, hohe Schattenverträglichkeit, fast immergrün
- Nachteile: Schnitt und giftige Beeren, wenn geschnitten wird, gibt es keine Blüten, aber auch keine Beeren
Leyland-Zypresse
Die Leyland-Zypresse wird gern als Alternative zur Thuja empfohlen. Die Zypressen verkahlen von innen heraus nicht so stark, wie das bei den Lebensbäumen normalerweise der Fall ist. Außerdem verfärben sie sich im Winter nicht ins bräunliche, was die Thuja für viele Pflanzenfreunde unattraktiv macht. Das auch Bastard-Zypresse genannte Gehölz wächst schnell und der Wuchs kann ungeschnitten regelrecht ausarten. Deshalb sind Schnittmaßnahmen wichtig, oft bis zu dreimal im Jahr.
- Längenwachstum – bis zu einem Meter im Jahr, auf alle Fälle 50 bis 60 cm, Breitenwachstum 10 bis 20 cm
- Schnitt – es muss bis dreimal pro Jahr geschnitten werden und das ab dem zweiten Standjahr
- Vorteile: immergrün, recht schnittverträglich, braucht keinen nährstoffreichen Boden, Wuchs sehr dicht und stabil, verzeiht Fehlschnitte, kann gut in Form geschnitten werden
- Nachteile: Schnitt, wird besser per Hand und nicht elektrisch geschnitten, braucht für das Breitenwachstum etwas länger
Immergrüne Hecken
Immergrüne Hecken haben den Vorteil, das ganze Jahr über Schutz zu bieten. Allerdings wirken die grünen Wände oft sehr dunkel und nehmen viel Sonne weg. In ihrem Schatten gedeiht nicht viel. Das muss man bei der Pflanzung berücksichtigen. Am besten, man lässt so eine Hecke nicht zu hoch werden. Zwei Meter sind oft ausreichend. Zu den immergrünen Hecken gehören viele Nadelgehölze wie die oben beschriebene Leyland-Zypresse. Auch der Kirschlorbeer ist immergrün und der Liguster meist auch.
Eiben (Taxus bacatta – einheimische Art)
Eibenhecken wirken sehr malerisch. Die Gehölze lassen sich zu niedrigen und hohen Hecken erziehen und wirken besonders im Alter sehr schön. Eibe muss nur einmal jährlich geschnitten werden. Allerdings sollten die Standortwünsche berücksichtigt werden, also ein halbschattiger und sogar schattiger Standort und ein kalkhaltiger Boden. Eiben können bei Frostschäden, wenn diese einmal auftreten, weit zurückgeschnitten werden. Sie treiben problemlos aus dem alten Holz wieder aus, im Gegensatz zu anderen immergrünen Nadelhölzern. Außer den einheimischen Eiben eignet sich auch die Irische Eibe als Heckenpflanze. Sie müssen seitlich nur wenig geschnitten werden, haben einen sehr schlanken Wuchs.
- Längenwachstum – etwa 15 cm im Jahr, Fachleute raten, Eibenpflanzen in einer Höhe von 1,50 m zu kaufen
- Schnitt – einmal jährlich ist ausreichend
- Vorteile: immergrün, je älter sie werden, um so besser sehen sie aus, werden sehr alt, Standorttoleranz, Überlebenskünstler
- Nachteile: Früchte sind giftig, Pflanzen teuer in der Anschaffung
Bambus (fargesia murale)
Bambus wir als Heckenpflanze immer beliebter. Es gibt zahlreiche Sorten, die genutzt werden können. Man hat die Wahl zwischen Sorten mit einer oder zwei Wachstumsphasen im Jahr. In diesen Perioden, die nur wenige Wochen dauern, schießen die Halme regelrecht in die Höhe. Jedes Jahr wachsen sie schneller und höher. Wichtig ist, sich für horstbildende Sorten zu entscheiden. Die ausläufertreibenden müssen durch eine Wurzelsperre begrenzt werden. Bei der Auswahl der Sorten kann man zwischen Endgrößen wählen, die von 0,30 cm bis zu 10 m liegen.
- Längenwachstum – je nach Sorte zwischen 1 m und 1,5 m pro Jahr
- Schnitt – ein Schnitt ist in der Regel ausreichend
- Vorteile: immergrün, schnellwachsend, blickdicht bei entsprechender Heckenbreite, wird die Hecke beschnitten, bleiben die Blätter bis zum Boden erhalten, recht pflegeleicht
- Nachteile: ab –28 °C können Frostschäden auftreten, aber Pflanzen regenerieren sich aus der starken Wurzel, verträgt kein Blaukorn
Lebensbaum (Thuja occidentalis)
Die Thuja ist eine sehr beliebte Heckenpflanze. Die Gehölze sind recht Standorttolerant und kommen mit extremen Klimabedingungen wie Trockenheit und Kälte zurecht. Für geschnittene Hecken eignet sich die Sorte ’Brabant’ sehr gut. Sie hat zartgrünes Laub, auch im Winter und dicht stehende Zweige. Auch der Smaragdlebensbaum macht sich gut als Hecke. Sein Grün ist heller, auch im Winter, schön Smaragdfarben. Unbeschnitten kann der Lebensbaum über 35 m hoch werden und erreicht einen Stammdurchmesser von 1,5 m.
- Längenwachstum – etwa 20 cm im Jahr, je nach Sorte, das Breitenwachstum ist deutlich schwächer ausgeprägt
- Schnitt – meist reicht ein Schnitt pro Jahr, manchmal macht es Sinn, zweimal zu schneiden
- Vorteile: immergrün, wächst recht schnell, blickdicht
- Nachteile: brauchen reichlich Wasser, sonst werden sie schnell braun. Man darf nicht ins alte Holz schneiden, die Thuja treibt daraus nicht mehr aus, deshalb kein Radikalschnitt möglich. Nach etwa 10 Jahren jede Menge Schnittabfall und viel zu schneiden.
Laubabwerfende Hecken
Laubgehölze bleiben in der Regel niedriger und erreichen je nach Pflanzenauswahl maximal 2 m Höhe. Im Sommer bieten diese Hecken ausreichenden Sichtschutz, ab dem Laubfall werden sie aber durchlässiger. Allerdings bleiben die Blätter bei vielen Hecken lange hängen, auch wenn sie schon braun sind. Laubhecken bieten den Vorteil, dass sie in der Regel sehr schnittverträglich sind. Sie können also mit starken Schnittmaßnahmen gut umgehen. Auch Schnittfehler verzeihen sie zügig. Die Wuchsgeschwindigkeit ist aber meist geringer, als bei vielen anderen Heckenpflanzen.
Hainbuche (Carpinus betulus)
Die Hainbuche bildet tolle Baumwände. Die robuste und langlebige Heckenpflanze stammt vorwiegend aus dem Kaukasus und ist dementsprechend hart im Nehmen. Ein weiteres Plus ist die schöne Herbstfärbung. Die Blätter färben sich im Herbst goldgelb. Das Laub bleibt oft bis zum Frühjahr erhalten, wenn auch durchlässiger. Die Hainbuche ist extrem schnittverträglich. Dieses Gehölz gedeiht auf allen mäßig trockenen bis frischen Böden und liebt Sonne bis Halbschatten. Für alle, die keinen ganzjährigen absolut blickdichten Schutz brauchen, ist die Hainbuche ideal. Auch Vögel und andere Tiere nutzen diese Hecken zum Brüten und Verstecken.
- Längenwachstum – bis 30 cm im Jahr, manchmal sogar bis 40 cm
- Schnitt – es wird ein zweimaliger Schnitt pro Jahr empfohlen. Meine Nachbarn schneiden nur einmal und kommen auch gut hin.
- Vorteile: wirkt sehr natürlich, vor allem auch bei langen Hecken, fast ganzjährig blickdicht, sehr robust, gut schnittverträglich, braucht nicht viel Pflege
- Nachteile: im Winter nicht absolut blickdicht, Laub zum zusammenrechen
Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea)
Diese Buche ist eine Mutation der Rotbuche und zeichnet sich durch ihr rotes Laub aus. Allerdings verlieren die Blätter ihre Farbe im Laufe der Saison, sie vergrünen bis zum Herbst. Die Blutbuche ist bei Insekten äußerst beliebt. Auch Vögel nutzen die Hecke gern als Brutplatz. Die Blätter bleiben lange am Gehölz, oft bis zum neuen Austrieb im Frühjahr. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Auch Schatten wird gut vertragen. Die Blutbuche ist robust, kann aber weder Dauernässe noch Dürre gut vertragen. Auch auf extreme Kälte reagiert sie empfindlich. Dieses Gehölz ist nicht so schnittverträglich wie die Hainbuche, kann aber gut geschnitten werden.
- Längenwachstum – 30 bis 40 cm pro Jahr, ältere Blutbuchen wachsen langsamer
- Schnitt – in der Regel reicht ein Schnitt im zeitigen Frühjahr, vor dem Blattaustrieb. Es kann aber im Sommer noch einmal geschnitten werden, sollte das nötig sein.
- Vorteile: sehr schöne Laubfarbe, welches sich noch im Laufe des Jahres verändert, auch für Schatten geeignet
- Nachteile: nicht so schnittverträglich, verträgt Radikalschnitte nur schlecht, im Winter blickdurchlässiger als im Sommer
Feuerdorn (Pyracantha)
Der Feuerdorn ist eine klassische Heckenpflanze. Außerdem ist sie undurchdringlich, denn sie besitzt gefährliche Dornen. Vögel lieben die Gehölze dafür und nutzen die Hecken gerne als Nistplatz. Der Feuerdorn ist pflegeleicht und überzeugt durch seine feurig roten Beeren im Herbst. Der Standort sollte sonnig sein, der Boden gut wasserdurchlässig. Der Feuerdorn kann, muss aber nicht geschnitten werden. Er lässt sich als Hecke erziehen, aber nicht so streng, wie andere Gehölze. Inzwischen gibt es viele neue Sorten, einige sind auch weit weniger anfällig für den Feuerbrand, einer unter diesen Pflanzen weit verbreiteten Krankheit.
- Längenwachstum – je nach Sorte bis zu einem Meter, vor allem, nach einem kräftigen Schnitt, wächst nach allen Seiten
- Schnitt – mindestens einmal pro Jahr, je nachdem, wie dicht die Hecke werden soll auch öfter, Rückschnitt fördert die Verzeigung
- Vorteile: sehr genügsam, hält Trockenheit, Hitze und Frost gut aus, Früchte bleiben lange hängen, Vogelnahrung, sehr dicht und undurchlässig, vor allem bei regelmäßigem Schnitt
- Nachteile: Verletzungsgefahr an den Dornen, Früchte ungenießbar und schwach giftig, Feuerbrand – gefährliche Erkrankung – übertragbar auf andere Gehölze – meldepflichtig
Fazit
Eine Hecke muss gut ausgewählt werden. Sie muss zum jeweiligen Standort passen und man muss wissen, wie viel Pflege nötig wird. Bei der Heckenpflanzung, also auch bei der Auswahl kann man ganz viel falsch machen. Es ist unerlässlich, sich gut über die gewünschten Pflanzen zu informieren!