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Inkalilie, Alstroemeria – Pflanzen, Pflege und Überwintern

Inkalilie

Schon allein der Name der Inkalilie löst Fernweh nach warmen, farbenprächtigen Gefilden aus und diese spontane Reaktion kommt nicht von ungefähr. Denn die faszinierende Pflanze ist in subtropischen, tropischen und gemäßigten Klimazonen beheimatet und stammt ursprünglich aus Chile. Der schwedische Botaniker Clas Alstroemer entdeckte bereits im 18. Jahrhundert diese exotisch anmutende Pflanze auf seinen Reisen und brachte sie mit nach Europa. Durch langjährige Vermehrung und verschiedenste Züchtungen sind unzählige kultivierte Varianten entstanden. Doch damit ihre anmutige Schönheit auch erhalten bleibt, benötigt die Inkalilie gewissen Voraussetzungen zum Gedeihen. Die Exotin liebt lockeren, humosen, nährstoffreichen Boden und einen windgeschützten, hellen Standort. Regelmäßiges Gießen und Düngen belohnt sie mit großen, schmetterlingsartigen Blüten, die ihren Duft im ganzen Garten verströmen.

Äußeres Erscheinungsbild und Merkmale

Die Inkalilie gehört zu den Einkeimblättrigen Pflanzen innerhalb der Ordnung der Lilienartigen. Vor allem aus der Alstroemeria aurea wurden unzählige Züchtungen vorgenommen und mittlerweile gibt es zwischen 40 und 65 verschiedene Arten der Pflanze. Erkennbar ist die Inkalilie an ihren Blüten, die entweder einzeln oder in doldigen bis traubigen Blütenständen stehen. Meist sind die oberen Blütenblätter gestreift oder gestrichelt. Im Inneren der Pflanze befinden sich drei Fruchtblätter, die sich zu einem unterständigen, dreikammerigen Fruchknoten verbinden. In jeder dieser Kammern stehen die Samenanlagen. Der Wuchs der Pflanze ist straff, horstig und aufrecht und sie kann unter günstigen Bedingungen zwischen 30 bis 100 Zentimeter hoch werden.

Inkalilie Ihre Blätter sind länglich bis lanzettenartig und besitzen eine graugrüne Färbung. Einen besonderen Akzent setzen die dekorativen Blütenbüschel, an denen man sich bis weit in den Herbst hinein erfreuen kann. So unterschiedlich die Arten der Pflanze sind, so unterschiedlich sind auch ihre Farbgebungen. Sie kann in den Tönen Violett, Rosa oder Rot genauso verzaubern, wie auch in Gelb oder Orange. Auf Grund ihres buschigen, dichten Wuchses sowie ihrer langen Haltbarkeit eignen sich Inkalilien hervorragend als Schnittblumen.

Wesentliches auf einen Blick

Die Inkalilie verschönert Gärten, Terrassen oder den Balkon und verleiht der Umgebung einen leicht mediterranen, exotischen Touch. Damit die Inkalilie auch ungestört wachsen und ihre Pracht entfalten kann, muss man einige Voraussetzungen dafür schaffen.

  • Das Eintopfen der Inkalilie erfolgt in Kübeln.
  • Die Pflanze ist bis auf einige wenige Arten nicht winterhart.
  • Sonniger, windgeschützter Standort wird bevorzugt.
  • Der Boden sollte locker, durchlässig und humos sein.
  • Regelmäßiges Düngen während der Wachstumsphase.
  • Staunässe muss unbedingt vermieden werden.
  • Vermehrung erfolgt durch Samen bzw. Teilung der Rhizome.
  • Aussaat Anfang März, Blüte von Juni bis Oktober.

Besonders wohl fühlt sich die extravagante Schönheit in der Nähe von Gräsern, Edeldisteln oder Staudensalbei. Diese speziellen Gewächse besitzen alle die gleichen Standortansprüchen, können allerdings in punkto Schönheit der Inkalilie nicht das Wasser reichen. Damit die Farbenpracht der Staudenpflanze so richtig zur Geltung kommen kann, pflanzt man sie am besten in kleineren Gruppen. Ungefähr 3 bis 5 Pflanzen pro Quadratmeter sowie ein Pflanzabstand von 30 bis 50 Zentimeter gelten als ideal.

Die perfekte Pflege zur richtigen Zeit

Die Inkalilie benötigt einen wind- und wettergeschützten und dennoch sonnigen Standort. Inkalilie Sie liebt einen Boden, der humos, nährstoffreich, frisch und durchlässig ist. Wer eher schwere Böden in seinem Garten vorfindet, der kann ganz einfach mit etwas Sand oder Splitt den Boden lockerer gestalten. Vor der Pflanzung immer etwas Kompost einarbeiten und Boden sowie Pflanze mit einem organischen Dünger versorgen. Inkalilien in Pflanzgefäßen sollen ungefähr alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger versorgt werden. Nur bei Trockenheit sollte der Boden gut gewässert werden, ansonsten gilt: Staunässe vermeiden.

Wenn die Blütezeit der Inkalilien beginnt, kann man auch mit etwas Flüssigdünger im Gießwasser der Pflanze etwas Gutes tun. Nach der Blüte oder bei Austriebsbeginn kann die Pflanze ungefähr handhoch zurückgeschnitten werden. Um ein wiederholtes Blühen und Nachwachsen der Inkalilie zu gewährleisten, empfiehlt es sich, alle alten Triebe behutsam herauszuziehen. Wichtig ist dabei, dass der komplette Trieb bis hin zur Wurzel durch Herausdrehen entfernt wird. Durch die äußere Verletzung der Wurzel werden neue Triebe stimuliert, welche wiederum die Pflanze zum erneuten Erblühen bringen.

Überwinterungstipps

Die Inkalilie ist als Kübelpflanze bestens geeignet. Einige Arten der Pflanze gelten als winterhart, doch auch sie benötigen im Freien einen gewissen Schutz vor Frost und Kälte. Mit Beginn der kalten Jahreszeit sollten die Pflanzen daher mit einer dicken Laubschicht oder mit Stroh, Rindenmulch sowie Jute bedeckt werden. Allerdings sollte das Thermometer nicht mehr als – 15 Grad anzeigen, denn allzu strenger Frost schadet den sensiblen Wurzeln. Sind die Wetterkapriolen zu extrem ist es sinnvoll, die Rhizome auszugraben und diese in einer frostfreien Unterkunft bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius zu überwintern.

Alstroemeria Nach den Eisheiligen im Mai nächsten Jahres kann man die Blumen wieder aus dem Winterschlaf erwecken und ins neu gestaltete Gartenbeet 20 bis 25 Zentimeter tief setzen. Auch Kübelpflanzen sollten ins Haus geholt oder an einer frostfreien, geschützten Nische auf Balkon oder Terrasse überwintern und zur Ruhe kommen. Allerdings sollten bei Kübelpflanzen welke Blätter entfernt und der Wurzelballen alle 2 Wochen gegossen oder zumindest mäßig feucht gehalten werden.

Vermehrung durch Samen

Die Inkalilie lässt sich auf vielfältige Arten vermehren. Eine Vermehrungsweise erfolgt durch Samen. Diese bilden sich nach der Reife der Pflanze in den Fruchtkapseln und lassen sich mit einem Vlies oder einer ähnlichen Umhüllung auffangen. Bei vorhandener Reife springen die Fruchtkapseln auf und schleudern die Samen heraus. Diese können dann in einem Minigewächshaus oder in einer Pflanzschale ausgesät werden. Die Keimdauer beträgt 4 Wochen. Wenn die Sämlinge eine entsprechende Größe aufweisen, lassen sie sich vorsichtig eintopfen oder umpflanzen. Es ist darauf zu achten, die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Bei einer Vermehrung durch Samen muss etwas Geduld aufgebracht werden, denn die Pflanzen benötigen etwas Zeit, um sich zu etablieren und blühen deshalb erst im zweiten oder dritten Jahr nach der Aussaat.

Vermehrung durch Teilung der Rhizome

Am effektivsten und einfachsten ist die Vermehrung der Inkalilie durch Teilung der Rhizome, da die Wurzeln sehr zerbrechlich sind. Für diese Tätigkeit ist das Frühjahr, vor allem der Monat März, am geeignetsten. Dabei werden die sensiblen Wurzelbereiche der Staudenpflanze einfach geteilt und neu eingepflanzt. Der Vorteil dieser einfachen Technik besteht darin, dass jeder Hobbygärtner damit ein glückliches Händchen hat und weiterhin die Farbechtheit der Blume garantiert wird.

Aussaat und Pflanzung

Alstroemeria Mit der Aussaat der Samen sollte man Anfang März beginnen. Am besten werden die Samen unter Glas oder in eigens dafür geschaffenen Saatboxen zur Keimung angesetzt. Bis die ersten kleinen Sprossen ersichtlich sind, kann es 14 bis 21 Tage dauern. Für die Aussaat eignet sich eine Erde-Sand-Gemisch, welches eine Beimischung von 1/3 Sand beinhalten sollte. Nach Ende der Eisheiligen Anfang Mai kann man die kleinen Inkalilien langsam an die klimatischen Bedingungen im Freien gewöhnen. Stück für Stück stellt man sie immer mal wieder nach draußen. Sie erfahren auf diese Weise eine gewisse Abhärtung gegen rauere Temperaturen. Erst danach bekommen die Inkalilien ihren im Garten angestammten Platz zugewiesen.

Die Inkalilie ist dafür bekannt, dass sie viele Wurzeln bilden kann. Deshalb ist für Pflanzen, die in Kübeln gehalten und kultiviert werden, ein jährliches Umtopfen äußerst wichtig. Um ein Abfließen von überschüssigem Wasser zu gewährleisten, sollten die Pflanztöpfe genügend Löcher auf ihrer Unterseite besitzen.

Krankheiten und Schädlinge

Gerade wenn die Inkalilien noch sehr jung sind, dann sind sie leider auch sehr anfällig für schädliche Einflüsse von außen. In sehr warmen und nassen Jahreszeiten kommt es wiederholt zu Grauschimmelbildungen, die sich durch einen unansehnlichen grauweißen Belag auf den Blättern bemerkbar machen. Sollte man diesen Belag feststellen, dann ist es wichtig, die Pflanze gezielt vor Nässe und Regen zu schützen und diese zusätzlich mit organischem Dünger zu stärken.

Spinnmilben Auch die Rote Spinnmilbe bevorzugt die Inkalilie als Aufenthaltsort. Die saugenden, lästigen Insekten sind vor allem in Gewächshäusern zu finden und sind meist nur durch Insektizide zu bekämpfen. Durch regelmäßige Kontrollen lassen sich Schäden bereits im Anfangsstadium feststellen. Befallende Pflanzen sollten isoliert und mit einem Pflanzenschutzmittel behandelt werden. Auch Blattläuse besitzen eine Vorliebe für die prachtvolle Staudenpflanze. Ein Besprühen mit Brennnessel- oder Schachtelhalmsud kann eine sehr wirkungsvolle Gegenmaßnahme sein. Meist hilft auch das Abspritzen mit Wasser.

Weiterhin deuten Schleimspuren auf einen akuten Schneckenbefall hin, welcher der Pflanze arg zusetzen kann. Vorbeugend kann spezielles Schneckenkorn eingesetzt werden. Verfärbte oder leicht deformierte Blätter und Blüten deuten meist auf eine Virus- oder Pilzerkrankung hin. Ist dies der Fall, dann ist meist nichts mehr zu retten. Man sollte die Pflanze schleunigst entfernen, um ein Ausbreiten auf andere Pflanzen zu verhindern. Vorbeugend kann als Mischkultur Knoblauch gepflanzt werden.

Fazit
Die Inkalilie ist eine kräftig leuchtende Blume, die nicht nur als Kübelpflanze Terrasse oder Garten verschönert, sondern auch als Schnittblume so manchen bunten Strauß zum Erblühen bringt. Sie betört durch eine wunderschöne Farbgebung und gilt bis weit in den Herbst hinein als Hingucker der Saison. Auch wenn die Blume sehr majestätisch und mondän daherkommt, ist ihre Pflege und Vermehrung weniger aufwendig als es erscheint.