Die Insektenfamilie ist auch hierzulande artenreich und zahlenmäßig einsamer Spitzenreiter. Wenn wir ihre Eier entdecken, wollen wir sie bestimmen: Welche Insektenart wird daraus schlüpfen? Ein kleiner Überblick über häufigste Funde von Insekteneiern.
Schmetterlinge
Admiral
Der dunkelbraune Schmetterling (Vanessa atalanta) mit orangeroter Umrandung fühlt sich in offenen Landschaften wie Wiesen, Waldlichtungen und Gärten heimisch.
- oval, grün mit Längsstreifen
- auf Oberseiten von Brennnesselblättern
- einzeln oder paarweise
Kleiner Fuchs
Aglais urticae ist orange-schwarz gemustert und hat leuchtend blaue Punkten entlang der Flügelränder.
- grün mit dünnen weißen Streifen
- auf Unterseiten von Brennnesselblättern
- dutzende Eier bilden kleine (ungeordnete) Häufchen
Kleiner Kohlweißling
Der Kohlweißling (Pieris rapae) landet gerne auf Kohlpflanzen aller Art, von denen er sich dank seiner cremeweißen Färbung kontrastreich absetzt.
- weiß-gelblich, langgestreckt (wie Reiskorn)
- Blätter (beidseitig), Knospen
- einzeln oder paarweise abgelegt
Schwalbenschwanz
Papilio machaon gehört zu den größten und auffälligsten Schmetterlingen, die bei uns heimisch sind. Zu erkennen an der weiß-schwarzen Grundmusterung, roten Augenflecken und blauer Binde.
- erst weiß, dann rotbraun, vor dem Schlüpfen schwarz
- Blattoberseiten von Doldenblütlern
- einzeln abgelegt
Taubenschwänzchen
Aufgrund seiner Größe und Körperform erinnert das graubraune Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) an einen Kolibri.
- hell schimmernd, kugelig, knapp unter 1 mm Durchmesser
- an jungen Pflanzenknospen an sonnigen Standorten
- nur ein Ei pro Pflanze
Zitronenfalter
Das Männchen von Gonepteryx rhamni ist zitronengelb, das Weibchen blass grün-weiß. Die Flügel sind zugespitzt und in ihrer Form blattähnlich.
- hellgelb oder dunkelgelb, eiförmig, langgezogen
- an Blattspitzen
- jeweils in kleinen Grüppchen
Käfer
Dickmaulrüssler
Im heimischen Garten wird der schwarze, bis zu 14 cm große Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) gefürchtet. Seine Eier frühzeitig zu bestimmen ist wichtig, denn aus ihnen schlüpfen sehr gefräßige Larven.
- rund, weiß, bis zu 0,7 mm Durchmesser
- im Erdreich befallener Pflanzen, auch im Topf
- zwischen Juli und Oktober, päckchenweise, werden als weiße Punkte wahrgenommen
Hirschkäfer
Mit bis zu 8 cm Länge ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus) die größte Käferart, die bei uns heimisch ist. Das Männchen ist mit seinem „Kopfgeweih“ besonders prächtig und nicht zu übersehen.
- weiß, rundlich bis oval, wenige Millimeter groß
- bis zu 50 cm tief in der Erde, nah an moderndem Wurzelwerk
- pro Ablageort 7 bis 28 Eier
Marienkäfer
Runde Körperform, knallrote Flügel und darauf schwarze Punkte: Der Marienkäfer (Coccinellidae) ist weltweit heimisch und unser Lieblingskäfer. Daneben kümmert er sich auch um Schädlinge im Garten.
- hellgelb bis orange, zwischen 0,4 und 2 mm, eiförmig-länglich
- auf Blattunterseiten, in Baumstammritzen
- Portionen von bis zu 60 Eiern, eng beieinander und aufgerichtet
Vorrats- und Hygieneschädlinge
Bettwanzen
Der nachtaktive Blutsauger (Cimex lectularius) ist rotbraun, behaart und vollgesogen bis zu 9 mm lang.
- milchig weiß, leicht transparent, zylindrische Form
- in Wand- und Bodenritzen, hinter Bildern und Tapeten
- bis zu 200 Eier als Gruppe, mit Ablageort verklebt
- im Endstadium schwarzer Punkt sichtbar
Flöhe
Der bis zu 4,5 mm große Parasit springt schnell und weit, ist schwer zu erwischen. Diese Insekteneier sind wie folgt zu bestimmen:
- durchscheinend weiß, oval, etwa 0,5 mm lang
- am Schlafplatz des Wirtes und Umgebung
- je etwa 10 Stück als Eierpaket
Gemeine Küchenschabe
Dahinter verbirgt sich die gefürchtete Kakerlake (Blatta orientalis), die als Vorrats- und Hygieneschädling gilt.
So bestimmen Sie die Insekteneier:
- nicht direkt sichtbar, da in etwa 12 mm großen Eipäckchen verpackt
- gut versteckte, feucht-warme Öffnungen, Ritzen, hinter Möbel
- Eipäckchen sind mit dicker, brauner Schutzhülle umwickelt
Kleidermotte
Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) ist hell- oder dunkelblau, glänzend, ohne Zeichnung und 4 bis 9 mm lang.
- weißlich, gelblich oder gräulich, rund
- auf Wollstoffen, Pelzen und Federn, auf Polstermöbeln
- meist einzeln abgelegt
Mehlkäfer
Der dunkelbraune Tenebrio molitor hat eine längliche Körperform und ist bis zu 18 mm lang.
Die gefürchteten Mehlwürmer schlüpfen aus Eiern, die Sie an folgenden Merkmalen bestimmen können:
- milchig weiß, glänzend, oval, etwa 1,5 mm lang
- Ablageort: stärkehaltige Lebensmittel
- in Grüppchen am Ablageort geklebt
- mit staubähnlichem Überzug „getarnt“
Sonstige Insekten
Ameisen
Beim Graben im Garten werden gelegentlich Ameisennester mit vielen Eiern freigelegt. Auch im Haus können Ameiseneier gefunden werden.
- oval bis rund, bis zu 1 mm lang, milchig weiß bis gelblich, glatt und glänzend
- in der Erde, unter Steinen und Blumentöpfen, in Essensvorräten
- mehrere Eier sind zu „Paketen“ verklebt
Fliege
Insekteneier von Fliegen sind in der Regel oval, cremefarben und kleiner als 1 mm. Sie werden immer in sogenannten Clustern gelegt. Der Ablageort ist dabei abhängig von der Fliegenart. Ein paar Beispiele für Ablageorte:
- Kot
- verrottendes Gemüse bzw. Pflanzen
- totes Gewebe von Tieren
Gemeine Feuerwanze
Die Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) ist rot-schwarz gemustert und kommt in Scharen.
- weißlich, eiförmig
- in kleinen Höhlungen im Boden
- Gelege mit je 40-80 Stück, von April bis Mai
Gemeiner Ohrwurm
In der Natur ist der Ohrwurm (Forficula auricularia) harmlos, auch wenn er am Hinterleib eine (Kneif-) Zange hat.
- weiß, oval, etwa 1,5 mm lang
- unterirdische Bodennester, unter Laub, Totholz, Steinen oder Blumentöpfen
- Eiablage im Frühjahr und Herbst, je 50 bis 90 Stück
Prachtlibelle
Die Prachtlibelle (Calopterygidae) ist groß und schillert auffallend farbig. Ihre Eier sind dagegen winzig und unauffällig.
- oval oder rund, ca. 0,5 mm groß
- auf Wasserpflanzen
- Eier werden in die Pflanze eingestochen
Zikade
Deutschlandweit sind mehr als 600 Auchenorrhyncha-Arten verbreitet, die sich mit ihrer Färbung bestens an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst haben.
- oval, langgestreckt
- auf Pflanzen oder im Erdboden
- mit Eischale umgeben, mit Durchtrittstellen für Spermien
Häufig gestellte Fragen
Eine 100 % sichere Einordnung ist kaum möglich, da die Merkmale nicht sehr prägnant sind bzw. es viele Überschneidungen mit anderen Insektenarten gibt.
Da es unzählige Insektenarten gibt, können wir keine allgemeingültige Entwarnung geben. Gerade bei Vorrats- und Hygieneschädlingen ist Vorsicht angesagt. Auch wenn die Insekteneier selbst nicht giftig sind, können an ihnen schädliche Stoffe haften.
Ja, mit wenigen Ausnahmen, die sich vivipar vermehren. Bei ihnen findet die Frühentwicklung der Jungtiere im Mutterleib statt. Sie kommen dann als lebende Puppen zur Welt.