Die Echte Aloe zählt zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und ist aufgrund ihrer Inhaltsstoffe auch als Heilmittel gefragt. Doch geht von der Pflanze auch eine Gefahr aus? Wir klären, ob Aloe vera für Katzen giftig ist.
Bekanntes Naturmittel
Aloe vera beinhaltet wichtige Nährstoffe. Darunter zahlreiche Vitamine und wertvolle Aminosäuren, die für Mensch und Katzen gesund sind. Äußerlich findet sie beispielsweise bei Hautreizungen, Ekzemen und, aufgrund antibakterieller Eigenschaften, auch bei der Wundheilung der Vierbeiner Anwendung. Selbst bei Diabetes kann die Pflanze gesundheitsfördernd sein. Weitere Inhaltstoffe stärken beispielsweise das Immunsystem von Mensch und Tier sowie die Zellmembran.
Für Katzen giftig
Vorsicht ist für alle diejenigen ist geboten, die eine Aloe vera im Haus oder Garten haben und zu der eine Katze freien Zugang besitzt. Beim Anknabbern kann sie dabei nämlich giftige Stoffe aufnehmen.
Gelber Pflanzensaft
In der grünen Blattrinde befindet sich gelber Rindensaft, in dem der toxische Stoff Anthrachinone enthalten ist. Dieser kann zu leichten bis schweren Vergiftungserscheinungen führen. Selbst, wenn der Pflanzensaft eingetrocknet ist, liegt die Konzentration immer noch zwischen fünf und 40 Prozent. Schon der geringste Wert ist hoch genug, um bei einer Katze für gesundheitliche Probleme zu sorgen.
Äußere Blatthaut
In der äußeren Blatthaut sind giftige Aloine zu finden. Beim Anknabbern wird diese verletzt und die Substanz aufgenommen. Zusätzlich kann durch die Verletzung giftiger Pflanzensaft in die kleinen Katzenmäulchen gelangen. Schon ein kleiner Biss in die Blattschale kann dabei Vergiftungserscheinungen und lebensbedrohliche Nebenwirkungen zur Folge haben. Einige Experten sprechen außerdem von einem erhöhten Krebsrisiko beim Menschen, wenn in hohen Dosen konsumiert. Ob Aloe vera dieselbe Wirkung auch für Katzen hat, ist bisher noch nicht geklärt.
Symptome
Während die Aufnahme geringer Giftstoffmengen für einen gesunden, ausgewachsenen Menschen häufig maximal „nur“ zu Durchfall und mitunter zu leichter Übelkeit führt, können kleinste Mengen für Katzen lebensgefährliche Konsequenzen nach sich ziehen. Mögliche Vergiftungserscheinungen können bei einer Katze sein:
- Durchfall gegebenenfalls mit Blutungen
- Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
- Erbrechen
- Lähmungserscheinungen
- Reizung der Mundschleimhaut teilweise mit Hautrissen und entsprechende Blutungen
- Herzfunktionsstörungen
- Leberentzündung
- eingeschränkte Nierenfunktion bis zu Nierenversagen
Hautreaktionen
Eine einfache Berührung der grünen Außenschale hat noch keine gesundheitlichen Auswirkungen auf eine Katze. Vorausgesetzt, diese weist keine Beschädigungen auf und es tritt kein Pflanzensaft aus. Denn kommt die Katzenhaut mit dem Pflanzensaft in Kontakt, sind verschiedene Symptome keine Seltenheit:
- phototoxische Reaktion (stark erhöhte Empfindlichkeit auf UV-Licht)
- Hautrötungen
- Verbrennungserscheinungen
- Ekzeme schlimmstenfalls mit Pustelbildung
- offene Wunden mit erhöhtem Infektionsrisiko
Sicherer Standort
Die Aloe vera benötigt einen sonnigen, hellen Standort. Während Sie das unbedingt gewährleisten sollten, sollte die Pflanze dabei gleichzeitig auch einen vor Haustieren sicheren Platz erhalten:
- unmittelbar daneben Pflanzen platzieren, die Katzen fernhalten
- beispielsweise Verpiss-dich-Pflanze (Plectranthus ornatus) oder Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
- Schälchen mit ätherischen Ölen, Kaffeepulver, Zwiebeln oder Knoblauch um Pflanze herum aufstellen
- Pflanze nicht an Katzes Lieblingsplätze stellen
- hohe, freistehende Pflanzensäule nutzen
Häufig gestellte Fragen
In dem Fall sollten Sie unverzüglich Ihren Tierarzt informieren. Können Sie einschätzen, wie viel Ihre Katze von dem Grün gefressen hat, ist dies eine wichtige Information für jeden Veterinär. Zeigen sich bereits Vergiftungserscheinungen, sollten Sie sich am besten direkt auf den Weg zur Tierarztpraxis machen. Falls eine schwerwiegende Vergiftung vorliegen sollte, hat der Tierarzt dort die besten Möglichkeiten zur schnellen medizinischen Hilfe.
Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Häufig sind erste Symptome ein vermehrter Speichelausfluss. Bauchschmerzen mit Krämpfen können durch Unruhe mit abwechselndem Hinlegen, Aufstehen und Umherlaufen in kurzen Abständen erkannt werden. Es gibt aber auch Katzen, bei denen vorerst keine Symptome auffallen. Das heißt aber nicht, dass ein Anfressen gänzlich ohne Vergiftungserscheinungen bleibt.
Die Wurzeln sind für Katzen nicht giftig. Sie liefern lediglich die Feuchtigkeit, damit im Pflanzeninneren der Pflanzensaft produziert wird. Allerdings reicht der Pflanzensaft bis in die tiefsten Blattbereiche und damit auch an die obersten Wurzeln heran. Deshalb sollten die Vierbeiner auch keinen Zugang zu den Wurzeln erhalten.
Ja, aber auch mit guter Vorbereitung bleibt stets ein Restrisiko vorhanden und es obliegt allein Ihrer Entscheidung, ob Sie dieses in Kauf nehmen wollen. Falls ja, lassen Sie den Pflanzensaft zunächst durch vorherigen Senkrechtstand auslaufen und achten Sie darauf, dass das Blattgrün vollständig abgeschnitten ist. Ausschließlich das klare Gel im Inneren ist nicht giftig.