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Ist Goldregen giftig? Risiken für Kinder und Haustiere

Goldregen giftig

Im Mai sind die leuchtenden, goldgelben Blüten des Goldregens schon von weitem zu sehen. Die charakteristischen, bis zu 30 Zentimeter langen Blütentrauben mit Schmetterlingsblüten wirken sehr dekorativ. Sie ziehen Bienen sowie Schmetterlinge an. Goldregen zählt neben Tollkirsche, Blauem Eisenhut und Engelstrompete übrigens zu den giftigsten Gartenpflanzen. Welche Teile enthalten das Gift? Wie kann man Kinder und Haustiere vor den Risiken schützen?

Der Goldregen

Goldregen (Laburnum) gehört in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Der Zierstrauch schmückt seit dem 16. Jahrhundert Parks und Gärten in Mitteleuropa. In Süd- und Südosteuropa wächst Goldregen in der freien Natur.

Goldregen ist auch unter den Bezeichnungen Kleebaum oder Bohnenbaum bekannt.

GoldregenWuchsform: strauchartig mit überhängenden Zweigen
Höhe: bis 6 Meter
Blüten: gelb, 2 Zentimeter große Schmetterlingsblüten an 30 Zentimeter langen Trauben
Blütezeit: Mai bis Juni
Blätter: dreiteilig, gefiedert
Samen: schwarz, 6 – 8 Zentimeter lange, bohnenförmige Samenhülse mit glänzenden, platten Samen
Pflege: pflegeleicht, anspruchslos
Besonderheit: gefährliche Giftpflanze

Welche Pflanzenteile sind giftig?

Sind nur die Blüten oder nur die Samen des Goldregens giftig? Enthalten Holz oder Blätter Gift? Reicht bereits die Berührung aus, um das Gift aufzunehmen? Die Antwort ist eindeutig: Alle Teile des attraktiven Zierstrauches sind hochgiftig!

Cytisin

GoldregenDer gefährlichste Bestandteil des Goldregens heißt Cytisin. Das dem Nicotin ähnliche, stark toxisch wirkende Alkaloid befindet sich in allen Teilen der Pflanze. Besonders hoch ist der Cytisin-Anteil in den Samen. Umso reifer die Samen werden, umso höher ist ihr Gehalt an Cytisin.

Bei Kindern wirkt der Verzehr von 15 bis 20 Samen tödlich. Diese Anzahl ist bereits in vier bis fünf Samenhülsen enthalten. Bei gesunden Erwachsenen führen 20 bis 23 Samen zum Tod.

Zum Glück sind tödliche Vergiftungen mit Goldregensamen selten. Grund dafür ist das heftige Erbrechen, welches kurz nach dem Verzehr der toxischen Bestandteile einsetzt.

Anzeichen einer Laburnum-Vergiftung

Bereits nach Aufnahme weniger Samen zeigen sich innerhalb der ersten Stunde typische Symptome einer Vergiftung:

  • Brennen im Mund
  • starker Durst
  • Magenkrämpfe
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Herzrasen
  • Schwindel
  • Zittern
  • LaburnumSehstörungen
  • Schweißausbrüche
  • Krämpfe

Der Tod tritt durch eine Atemlähmung oder ein Herz-Kreislaufversagen ein. Die Anzeichen einer Vergiftung mit Pflanzenteilen des Goldregens sind den Symptomen einer Nikotinvergiftung mitunter ähnlich.

Die Wirkung

Das Gift wirkt ausschließlich durch eine orale Aufnahme. Cytisin gelangt dementsprechend durch Zerkauen oder Verschlucken von Samen, Blättern oder Blüten in den Organismus. Bloßes Berühren des Strauches hat keine Auswirkungen auf gesunde Kinder oder Erwachsene.

Hinweis: Auch der beliebte Blauregen stellt keine ungefährliche Alternative zum Goldregen dar. Die Bestandteile des Goldregens, vor allem die Samen, sind giftig für Menschen und Tiere.

Erste Hilfe

Wenn Sie bei einem Kind oder einer erwachsenen Person Anzeichen einer Goldregen-Vergiftung wahrnehmen, rufen Sie den Notarzt oder bringen Sie den Erkrankten schnellstens in ein Krankenhaus. Geben Sie ihm viel Wasser zu trinken.

Risiken für Haustiere?

GoldregenCytisin ist auch für Haustiere und Nutztiere giftig. Die Vergiftung äußert sich bei allen Säugetieren wie beim Menschen durch Erbrechen, Zittern und Krämpfe.

Hunde fressen aus Langeweile oder aus Neugier die Samenhülsen des Goldregens. Die tödliche Dosis ist abhängig von der Größe des Hundes. Etwa fünf Gramm Samen pro Kilogramm Körpergewicht wirken tödlich. Das bei Hunden schnell einsetzende Erbrechen gilt als natürlicher Abwehrmechanismus und kann tödliche Vergiftungen daher oft verhindern.

Katzen sind bereits bei der Aufnahme von drei Gramm Samen in Gefahr.
Bei Meerschweinchen, Kaninchen sowie Vögeln kann die Aufnahme von Pflanzenteilen des Goldregens zum Tod führen.
Auch für Pferde bergen die gelb blühenden Sträucher Risiken. Der Verzehr von 250 Gramm Goldregensamen führt bei Pferden zum Tod.
Kühe und Ziegen scheiden den Giftstoff Cytisin mit der Milch hingegen wieder aus. Sie sind daher selbst geschützt. Die Tiere sollten keinesfalls in der Nähe von Laburnum-Sträuchern weiden, denn der Verzehr der Milch kann beim Menschen zu Vergiftungserscheinungen führen.

Erste Hilfe bei Haustieren: Bei dem Verdacht auf eine Vergiftung mit Teilen des Goldregens, suchen Sie eine Tierklinik auf oder rufen Sie den Tierarzt. Geben Sie dem Tier Wasser zu trinken.

Tipp: Wenn kleine Kinder oder Haustiere in Ihrem Haushalt leben, pflanzen Sie keinen Goldregen in Ihren Garten. Die Gefahr ist ganz einfach zu hoch!