Der Jasmin ist eine beliebte Zierpflanze für Garten und Wohnung. Als sommergrünes Klettergehölz mit meist weißen, süß duftenden Blüten verschönert er jede Terrasse. Im Sommer ist der Jasmin recht anspruchslos. Solange er viel Sonnenlicht und Wasser erhält, regelmäßig gedüngt wird und etwas windgeschützter steht, können Sie sich bis zum Herbst an seinen Blüten erfreuen. Besondere Anforderungen stellt der Jasmin erst im Winter. Es gibt viele verschiedene Arten dieses Gehölzes, allerdings ist das Überwintern von in etwa gleichen Schutzmaßnahmen bestimmt. Am häufigsten verbreitet ist in deutschen Gärten der „Falsche Jasmin“, bekannt als Pfeifenstrauch. Echter Jasmin oder Jasmin officinale wird wenn überhaupt meist in Kübeln gehalten und kann deshalb im Winter sehr leicht ins Haus geholt werden.
Überwintern im Garten
Wenn Ihr Jasmin zu den winterharten Arten gehört, ist es durchaus möglich, ihn über die kalte Jahreszeit im Garten oder auf der Terrasse stehen zu lassen. Allerdings sind auch diese Gewächse sehr frostempfindlich. Sie halten Temperaturen bis zu -5 Grad Celsius nur vorübergehend aus. In besonders kalten Wintern sollten Sie die Pflanze vorsichtshalber im Haus halten. Wenn Sie den Jasmin im Garten oder auf der Terrasse lassen, gilt es, vor allem die Wurzeln vor zu niedrigen Temperaturen zu schützen.
Folgende Vorkehrungen sollten Sie im Winter treffen:
- Geschützter Ort: Stellen Sie die Pflanze im September an einen windgeschützten Ort ohne direkte Sonnenlichteinstrahlung (z.B. nahe der Hauswand).
- Rindenmulch/Stroh: Decken Sie die obere Bodenschicht zu, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. Bei den Materialien dürfen Sie kreativ sein; auch Zeitungspapier kann vor eisigen Temperaturen schützen.
- Schutz vor Bodenfrost: Stellen Sie den Topf im Winter auf ein paar Steine oder Holzklötze, um für eine ausreichende Isolation von unten zu sorgen.
- Frostsicherer Topf: Damit helfen Sie Ihrem Jasmin, frostfrei zu überwintern. Auf keinen Fall sollten Sie die Pflanze einfach im Boden stecken lassen, da Jasmin sehr frostempfindlich ist.
- Von September bis Mai keinen Dünger geben und sehr sparsam gießen! Im Winter gönnen Sie Ihrem Strauch eine Ruhepause, damit er im kommenden Jahr wieder zahlreiche Blüten ausprägen kann.
Wenn die frostigen Nächte im Frühling vorbei sind, wird es Zeit, den Jasmin wieder an seinen gewohnten Platz zu stellen. Allerdings sollten Sie ihn langsam an das Sonnenlicht gewöhnen, da sonst schnell die Blätter verbrennen. Außerdem empfiehlt es sich im zeitigen Frühjahr, die Pflanze etwas zurückzuschneiden und umzutopfen. Ein spezielles Substrat benötigt der Jasmin nicht.
Die kalte Jahreszeit im Haus
Insbesondere den nicht winterharten Jasmin lässt man im Haus überwintern. Auch wenn die Pflanze keinen Frost mag, braucht sie während der Ruhepause im Winter kühle Temperaturen um die 10 Grad Celsius. Als Standplatz eignen sich deshalb Wintergärten, Hausflure und Kellerräume. Im geheizten Wohn- oder Schlafzimmer sollten Sie den Jasmin nicht die kühle Jahreszeit verbringen lassen, denn wenn er zu warm steht, blüht er im nächsten Frühjahr nur schwach oder gar nicht. Zeit, die Pflanze ins Haus zu holen wird es im September, bevor der erste Frost einsetzen kann. Der relativ anspruchslose Jasmin wird im Winter geradezu pflegeleicht:
- Gießen: Während im Sommer reichlich gegossen aber Staunässe vermieden werden muss, können Sie im Winter sparsam mit dem Wasser umgehen. Achten Sie aber dennoch darauf, den Ballen nie austrocknen zu lassen. Wenn die Blätter vertrocknen, haben Sie zu wenig gegossen.
- Düngen: Zum Überwintern des Jasmin ist von September bis März April kein Düngen nötig oder empfehlenswert.
- Licht: Die Pflanze braucht genau wie im Sommer einen hellen Standort. Kellerräume sollten deshalb ein Fenster haben, wenn Sie das Gehölz während in den frostigen Monaten dort lagern wollen.
- Temperatur: Die kühlen Temperaturen sind wichtig, damit die Pflanze im Frühjahr neue Blüten entwickelt. Deshalb ist es sehr ratsam, regelmäßig den Raum zu durchlüften, um die Luft aufzufrischen. Bei Minusgraden sollte das Fenster natürlich nicht zu lange geöffnet bleiben. Bei zu hohen Temperaturen zum Überwintern steigt die Anfälligkeit für Blattläuse. Stecken Sie vorbeugend am besten ein Pflanzenschutzzäpfchen in die Erde. Hier ist außerdem wichtig, dass Sie wissen, welche Jasminart Sie beherbergen. Der Jasmin sambac beispielweise, dessen Blüten an den Rändern zartrosa bis rosarot werden, braucht auch im Winter etwas wärmere Temperaturen bis zu 18 Grad Celsius.
- Besonderheiten: Wundern Sie sich nicht, wenn die Pflanze im Winter einige Blätter abwirft. Das liegt nicht daran, dass Sie sie falsch pflegen, sondern ist ganz normal. Jasmin gehört schließlich zu den sommergrünen Gehölzen.
Was passiert im Frühjahr?
Nach der langen, kalten Jahreszeit sollten Sie den Jasmin nicht von einem Tag auf den anderen wieder an den sonnigen Gartenplatz stellen. Die Pflanze muss ausreichend vorbereitet werden und das fängt schon im zeitigen Frühjahr an. Ab Februar ist gutes Stoßlüften hilfreich, damit das Gehölz nicht zu schnell und schwach austreibt und anfälliger für Blattläuse wird. Etwa zwei Mal pro Woche das Fenster zu öffnen, ist ausreichend. Ein neuer, etwas wärmerer Standort ab März oder April bereitet ebenfalls gut auf den Sommer vor. Ideal ist hierfür beispielsweise ein Südfenster.
Zurückschneiden und Umtopfen
Bevor der Jasmin nach dem Überwintern wieder nach draußen kann, ist es Zeit, ihn zu schneiden und umzutopfen. „Falscher Jasmin“ verträgt so ziemlich jeden Schnitt und braucht ihn sogar, um zum Blühen angeregt zu werden. Sie können die Pflanze ruhig um ein Drittel kürzen. Je eher Sie das machen (Februar, Anfang März), desto eher blüht der Strauch auch wieder, also lassen Sie sich nicht zu viel Zeit. Die Seitentriebe werden einfach restlos von den Haupttrieben abgeschnitten.
Bei „Echtem Jasmin“ ist es ein klein wenig komplizierter. Zwar gilt auch hier, dass das Gehölz prinzipiell einen starken Rückschnitt verträgt, allerdings braucht er etwas länger, um nach dem Winter wieder zu wachsen. Wichtig ist es, nach dem Überwintern jährlich die Triebe gut auszulichten, da sie sonst nur am Rand blühen. Es empfiehlt sich, Gartenhandschuhe zu tragen, da der beim Schneiden austretende Saft eventuell Reizungen auf Ihrer Haut verursacht. Das Umtopfen sollte in einem geeigneten zeitlichen Abstand stattfinden. Schneiden und Umtopfen zugleich setzt den Jasmin unter unnötigen Stress. Jüngere Pflanzen sollten Sie nach dem Winter jährlich umtopfen. Bei älteren Gehölzen reicht ein Intervall von zwei bis drei Jahren.
Gießen und Düngen nach dem Überwintern
Wenn der Frühling seinen Einzug in den Gärten hält, ertönt der Startschuss für intensivere Pflege auch für den Jasmin. Wenn er anfängt auszutreiben, braucht er wieder reichlich Wasser. Am geeignetsten ist abgestandenes oder Regenwasser, um damit zu gießen. Vermeiden Sie allerdings Staunässe und lassen Sie kein überschüssiges Gießwasser im Topf. Zusätzlich benötigt Ihr Jasmin nach der Ruhepause des Überwinterns wieder Flüssigdünger. Ideal ist es, die Pflanze alle ein bis zwei Wochen zu düngen.
Ausräumen
Zum erfolgreichen Überwintern gehört auch, den Jasmin ordnungsgemäß auszuräumen. Wer seine Pflanze zu schnell der prallen Sonne aussetzt, riskiert Verbrennungen an den Blättern. Deshalb empfiehlt es sich auch, den Strauch schon im zeitigen Frühjahr an ein südlich gelegenes, helles Fenster zu verlegen und sie nicht im Dunkeln überwintern zu lassen. Ausräumen sollte man den Jasmin erst nach den Eisheiligen im Mai beziehungsweise wenn auch nachts kein Frost mehr zu erwarten ist, der vor allem die Wurzeln Ihrer Pflanzen angreifen und schädigen könnte. Am besten nutzen Sie einen trüben, bewölkten Tag, um Ihren Jasmin nach den langen Wintermonaten wieder an die frische Luft zu stellen. In den ersten Tagen ist ein Schattenplatz besonders gut geeignet, um die Blätter des Jasmins vor Verbrennungen zu schützen. Nach dieser Gewöhnungsphase kann er wieder seinen sonnigen, warmen Terrassenplatz bekommen, um Sie mit seinen leuchtenden Blüten zu erfreuen.
Fazit
Das Überwintern von Jasmin gestaltet sich im Haus in hellen Kellerräumen, Hausfluren oder Wintergärten am einfachsten. Zwar soll die Pflanze nicht austrocknen, aber viel Wasser braucht sie im Winter auch nicht und auf den Dünger ist ganz zu verzichten. Die eigentliche Arbeit beim Überwintern eines Jasminstrauchs liegt im September bei den Vorbereitungen und im Frühjahr, wenn es ans Lüften, Schneiden und Umtopfen geht. Wenn Sie den Grundsätzen folgen, Ihre Pflanze keinem Frost, keinen zu warmen Temperaturen und nicht zu viel Feuchtigkeit auszusetzen, können Sie während der kalten Jahreszeit nicht viel falsch machen. Eine sorgfältige Gewöhnungsphase im Frühling, ein sonniger Platz und reichlich Wasser sollten Ihnen bis zum nächsten Herbst prächtige Blüten und einen süßen Duft auf Ihrer Terrasse bescheren.