Zimmerpflanzen

Känguruhpfote, Känguru-Blumen, Anigozanthos – Pflege-Anleitung

Känguruhpfote Pflanze

Woher der triviale Beiname dieser Pflanzenrarität kommt, lässt sich mit einem Blick auf die interessanten Blüten erahnen. Von der Form her erinnern diese an die Pfoten eines Kängurus. Passend, dass die ursprüngliche Heimat der Anigozanthos im Südwesten Australiens liegt. Känguruhpfoten gehören zu der Sorte von Stauden, die definitiv einen zweiten Blick wert sind. Wie viele andere exotische Pflanzen weist auch die Känguru-Blume ein paar Besonderheiten in puncto Pflege und Standort auf. Mit heimischen Wintern kommt die „Australische Schwertlilie“ nicht zurecht und zieht einen warmen Raum vor.

Steckbrief

  • Ordnung: Commelinaartige
  • Wuchs: ausdauernd krautig; aufrecht wachsend
  • Blätter: glatt; über dem Boden rosettenartiger Wuchs
  • Wuchshöhe: 40 bis 60 cm
  • Wuchsbreite: 35 bis 65 cm
  • Blüte: röhrenförmige Blüten mit einer am oberen Ende verwachsenen Krone; Farbe variiert zwischen Gelb, Rot und Orange.
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Weitere Namen: Kangaroo Paw, Kängurupfote, Kängurublume, Australische Schwertlilie

Standort und Substrat

Aufgrund ihrer Herkunft lässt sich der Standortbedarf der tropischen Schönheiten erahnen: Sonnig und warm sollte der Platz sein. Heller Halbschatten ist ideal und fördert die Blütenbildung. Zu schattige Standorte sollten Sie meiden.

  • Ein Platz an der östlichen bzw. westlichen Fensterbank erfüllt die Anforderungen optimal
  • Ausreichend vor Zugluft schützen
  • Umgebungstemperaturen unter 8° C meiden

Känguru-Blumen Blüte In den warmen Sommermonaten lässt die Känguruhpfote gerne ein laues Lüftchen über die Blätter streichen. Sobald die Temperaturen im Freiland dauerhaft über 10° C steigen, können Sie die exotische Schönheit auf den hellen Balkon bzw. die Terrasse umsiedeln. Mit verregneten und lichtarmen Sommern kommt die Pflanze nur bedingt zurecht. Hier ist es empfehlenswert, das Gewächs ins Haus umzusetzen und mit künstlichen Pflanzenstrahlern den Lichtbedarf der australischen Staude zu erfüllen.

Das Substrat der Känguru-Blume sollte locker, durchlässig und kalkfrei sein. Ein zu hoher Kalkgehalt im Erdreich lagert sich in der Pflanze ab und verhindert eine Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Das Gewächs stirbt langsam ab. Gehen Sie auf Nummer sicher und verwenden Sie kein Substrat aus dem Garten. Stattdessen hat sich eine Mischung von herkömmlicher Blumenerde mit geringen Mengen Sand bewährt. Auch Moorerde bzw. Azaleensubstrat ist für die Kultivierung geeignet.

Gießen und Düngen

Normalerweise könnte man aufgrund der Herkunft von Anigozanthos vermuten, dass die Pflanzen mit einer lang anhaltenden Trockenperiode zurechtkommen. Will man die Känguruhpfote erfolgreich kultivieren, sollte man diesem Gerücht jedoch wenig Beachtung schenken. Das australische Gewächs reagiert in der Hauptvegetationszeit empfindlich auf Wassermangel. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Pflanze regelmäßig zu gießen.

  • Lassen Sie die oberste Substratschicht abtrocknen
  • Nicht über Blätter und Blüten gießen
  • Kein kalkhaltiges Wasser verwenden
  • Im Winter mäßig gießen

Stehende Nässe kann gefährlich für Kübelpflanzen sein. Die Känguru-Blumen bilden hier keine Ausnahme. Um einen Befall mit Schlauchpilzen zu verhindern, welche die berüchtigte Wurzelfäule verursachen, sollte eine Drainage am Gefäßboden angelegt werden. Robuste und nicht verrottbare Materialien, wie beispielsweise kleine Tonscherben und Lavasplitt, sind dafür geeignet. Falls Sie diese nicht zur Hand haben, können Sie alternativ kleine Kieselsteine verwenden. Die Drainageschicht sollte ca. 3 cm hoch sein. So wird sichergestellt, dass überschüssiges Gießwasser schnell abfließen kann und die Känguruhpfote keine „nassen Füße“ bekommt.

Tipp: Regenwasser aus der Tonne ist optimal zum Gießen empfindlicher Pflanzen geeignet.

Anigozanthos im Topf Nährstoffe sind wichtig für das Wachstum und die Entwicklung der exotischen Gewächse. Ein kalkfreier Flüssig- oder Langzeitdünger versorgt die Pflanze mit den Nährstoffen. Gedüngt wird gemäß der Packungsbeilage. Eine zu hohe Konzentration an Mineralstoffen kann die Känguru-Blumen schädigen. Ab Ende August bereitet sich die Pflanze langsam auf den Winter vor. Stellen Sie zu dieser Zeit das Düngen ein, um das exotische Gewächs nicht unnötig zur Ausbildung von Trieben anzuregen.

Vermehren

Die vegetative Vermehrung über Wurzelstücke ist bei der Anigozanthos schwierig und mit erheblichem Aufwand verbunden. Ältere Pflanzen werden mit einem scharfen Messer behutsam geteilt. Aufgrund des kleinen Wurzelstocks ist es schwierig, mehrere Teilstücke auf einmal zu entnehmen. Um die Gewächse nicht unnötig zu schwächen, sollten Sie nur wenige Stücke aus der Känguru-Blume gewinnen. Die Teilung erfolgt in der Hauptvegetationszeit, bevor sich die Pflanze für die kalte Jahreszeit vorbereitet. Eine besondere Behandlung der Rhizom-Stücke ist nicht notwendig. Setzen Sie die Pflanzenteile wie gewohnt in geeignetes Substrat um und halten Sie dieses gleichmäßig feucht. Innerhalb von 2 bis 4 Wochen bilden die Triebe Wurzeln aus.

Känguru-Pfoten können auch durch Samen schnell und simpel vermehrt werden. Die Problematik besteht darin, dass das Saatgut der Pflanzen in heimischen Gartenmärkten eine Seltenheit ist. Wer die „Australischen Schwertlilien“ durch Aussaat vervielfältigen will, sollte die Samen aus den eigenen Gewächsen gewinnen. Schneiden Sie dafür die verwelkten Blüten nicht ab, sondern lassen Sie dies zu Samen reifen. Altes Saatgut keimt schlecht. Säen Sie die Samen der Känguru-Blume schnell aus.

  • Wählen Sie ein flaches Anzuchtgefäß
  • Der Standort sollte warm und hell sein
  • Direktes Sonnenlicht meiden
  • Im mageren Substrat die Samen aussäen
  • Mit einem Wasserzerstäuber die Erde anfeuchten
  • Staunässe vermeiden
  • Das Substrat darf nicht austrocknen

Känguruhpfoten gehören zu den Lichtkeimern. Bedecken Sie die Samen nicht mit Erde, das hemmt die Keimfähigkeit. Tagsüber sollte die Temperatur zwischen 18° bis 22° C liegen, in der Nacht darf sie auf bis zu 13° C absinken. Unter diesen Voraussetzungen zeigen sich die ersten Triebspitzen nach ungefähr 21 bis 28 Tagen. Sobald die jungen Sämlinge mindestens zwei Blattpaare ausgebildet haben, können sie pikiert und in separate Töpfe umgesetzt werden.

Umtopfen

Anigozanthos flavidus Blüten Die aus Australien stammenden Exoten sind für eine dauerhafte Kultivierung im Zierbeet ungeeignet. Nach den Eisheiligen können Sie die Gewächse im Kübel ins Freiland umsiedeln. Wählen Sie ein ausreichend großes Gefäß, welches den Wurzeln der Pflanze ausreichend Platz bietet. Ein Umtopfen ist ca. alle 2 bis 3 Jahre notwendig. Als Alternative für einen größeren Blumenkübel können Sie die Pflanze durch Wurzelteilung auch verjüngen und vermehren. Das alte Substrat wird durch humusreiche, frische Erde ersetzt.

Tipp: Mit einem einfachen Trick lässt sich die Känguru-Blume zur Blüte anregen: Setzen Sie die Pflanze für ungefähr 5 Wochen einer Umgebungstemperatur von 10° – 14° C aus.

Schneiden

Känguru-Blumen können eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm erreichen, ihre Breite darf mit maximal 65 cm ebenfalls nicht unterschätzt werden. Trotz dieser Maße ist ein Form- und Rückschnitt der ausdauernd krautig wachsenden Pflanzen nicht notwendig. Sofern Sie keine Samen ernten wollen, sollten Sie die welken Blütenstände rechtzeitig entfernen. Das gleiche Prinzip gilt für alte und abgestorbene Triebe. Diese werden mit einer scharfen Schere bodennah entfernt. Einige Arten von Anigozanthos besitzen einen farbigen Milchsaft. Tragen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit Garten- bzw. Arbeitshandschuhe und reinigen Sie im Anschluss gründlich das verwendete Werkzeug.

Überwintern

Alle Sorten der Kangaroo Paw sind nicht winterhart. Wenn die Temperaturen im Freiland dauerhaft unter 10° C sinken, sollten die Gewächse in ein frostsicheres Quartier umziehen.

  • Aktive Heizkörper sollten sich nicht in der unmittelbaren Nähe befinden.
  • Ein heller Standort wird von der Pflanze bevorzugt.
  • Temperaturen zwischen 10° – 14° C sind optimal.
  • Substrat darf nicht komplett austrocknen.
  • Düngen komplett einstellen.

Känguru-Blumen Zimmerpflanze Ab Ende Februar sollte die Wasserversorgung wieder erhöht werden. Bevor die Känguru-Blume ihren angestammten Platz auf der Terrasse oder dem Balkon bezieht, muss sie erst langsam an das Sonnenlicht gewöhnt werden. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die Zierpflanze Verbrennungen an den Blättern erleidet.

Krankheiten und Schädlinge

Heimische Schädlinge machen selbst vor Exoten nicht Halt. Speziell Blattläuse und Spinnmilben sind häufig auf Anigozanthos anzutreffen. Ältere Pflanzen kommen mit einem Befall der Zellsaft saugenden Insekten zurecht. Stark betroffen sind junge oder durch Pflegefehler geschwächte Gewächse. Leiten Sie wirksame Gegenmaßnahmen ein, um die schädlichen Insekten loszuwerden. Während man Blattläuse meist an den klebrigen Ausscheidungen erkennt, sind es bei Spinnmilben die silbrig schimmernden Gespinste.

  • Spinnmilben vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Das regelmäßige Gießen mit einem verdünnten Sud aus Brennnesseln hat sich bewährt.
  • Wischen Sie stark befallene Triebe regelmäßig mit einem feuchten Lappen ab.
  • Klebefallen gegen Blattläuse aufstellen.

Eine wirksame und natürliche Methode zur Bekämpfung ist das Aussetzen von tierischen Fressfeinden. Marienkäferlarven, Schlupfwespen, Raubmilben und Florfliegenlarven können Sie beispielsweise in speziellen Onlineshops bestellen. In naturnahen Gärten siedeln sich die nützlichen Insekten jedoch automatisch an und helfen Ihnen wirksam bei der Beseitigung der Schädlinge.

Fazit

Känguru-Blumen sind faszinierende Zimmerpflanzen. Ein wenig Aufwand ist notwendig, um die australischen Gewächse erfolgreich zu kultivieren. Erfahrung in der Kultivierung von Exoten ist hilfreich, aber auch Anfänger, die einen grünen Daumen besitzen, kommen mit der Wärme liebenden Staude zurecht.