Gartengestaltung Gemüsegarten & Gemüse

Karotten, Möhren anbauen – Aussaat und Pflege

Möhre Karotte

Es gibt sie in einer breit gefächerten Farbpalette von Weiß und Orangefarben über Gelb bis hin zu Lila, nicht nur mit der länglichen Pfahlwurzel, sondern auch als kleine, kugelförmige Möhren. Daher sind sie in nahezu jedem privaten Gemüsegarten zu finden, denn bereits ab Juni können die frühen Sorten knackfrisch geerntet werden. Wer dann noch die späten Karottensorten aussät, erntet noch einmal im November und hat den ganzen Winter hindurch das vitaminreiche Gemüse auf Vorrat.

Aussaat

Bevor es an die Aussaat der Samen geht, wird der Standort im Garten ausgewählt. Karotten lieben einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Beet. Ist darüber hinaus der Boden locker, nährstoffreich und krümelig, sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein gutes Wachstum gegeben. Je leichter der Boden, desto gerader wachsen die leckeren Wurzeln. Die frühen Sorten der Möhren können ausgesät werden, sobald der Frost aus dem Boden gezogen ist. Das kann – abhängig von der Region – bereits im Januar sein, spätestens jedoch Anfang März. Dann wird der Boden gründlich vorbereitet, indem er von allem Unkraut und störenden Wurzeln befreit wird. Erfahrene Hobbygärtner säen jetzt nicht gleich aus, sondern nehmen sich noch zwei Wochen Zeit, um das Beet nach dem Verfahren des „falschen Saatbeets“ zu bearbeiten. Dabei wird die vorgesehene Anbaufläche für die Karotten reichlich gewässert, um das vorhandene Unkraut zum Wachstum anzuregen. Dieses wird dann gründlich gerodet, wobei die Erde so tief aufgelockert wird, wie die Wurzeln der bevorzugten Möhrensorte wachsen werden.

Auf die Beigabe von Gartenkompost oder Mist zur zusätzlichen Nährstoffanreicherung des Bodens raten die Experten ab, weil dies unter Umständen die Bildung von Wurzelfäule an den Karotten fördern kann. Es spricht jedoch nichts dagegen, der Erde während der Bearbeitung einige Handvoll Hornspäne beizufügen. Ist die Bodenvorbereitung abgeschlossen, ist das Saatgut an der Reihe. Die Samen werden für zwei Tage in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser eingeweicht. Verfügt der Hobbygärtner über einen Keimapparat, kann dieser genutzt werden. Dann kann die Aussaat beginnen. Mit dem Spaten werden 1 cm tiefe Furchen gezogen. Für die kurzwüchsigen Sorten beträgt die Furchentiefe 1,5 cm. Ist der Anbau der Möhren in mehreren Reihen vorgesehen, haben diese einen Abstand von etwa 20 cm zueinander. In diese Furchen kommen die Samen hinein, wobei 10 g Saatgut für 10 m² ausreichen. Es folgt eine dünne Schicht Sand oder Erde und die Aussaat wird leicht mit Wasser berieselt. Für den Fall, dass noch Bodenfröste zu befürchten sind, wird das Möhrenbeet mit PVC-Folie oder einem Frühbeetvlies abgedeckt. Wer die folgenden Arbeitsschritte beachtet, wird im Juni die erste Karottenernte einfahren können:

  • nach 20 Tagen erfolgt die Keimung;
  • 4 Wochen nach der Aussaat ausdünnen;
  • Abstand nach dem Ausdünnen 3 cm;
  • zweites Mal ausdünnen, wenn sich 3 Blätter zeigen;
  • Abstand nach dem Ausdünnen 8 cm.

Das Ausdünnen erfolgt idealerweise abends, weil die ausgerupften Möhrenblätter einen intensiven Geruch verströmen, der die schädlichen Möhrenfliegen anlockt.

Pflege

Karotte Möhre Bis die frühe Aussaat der Möhren im Juni geerntet werden kann, sind folgende Pflegehinweise zu beachten:

  • regelmäßig wässern;
  • Staunässe vermeiden;
  • Unkraut zeitnah jäten;
  • Boden gut durchharken;
  • Pflanzerde nicht kalken;
  • regelmäßig kaliumhaltig düngen;
  • Blattreste sogleich entfernen;
  • täglich auf Schädlinge untersuchen;
  • nur die stärksten Wurzeln ernten;
  • Mindestabstand bei 5 cm halten;
  • Mulchschicht aus Stroh ausbreiten.

Die frühen Möhrensorten wachsen recht langsam, daher kann sich die Ernte einige Zeit dahinziehen. Sind alle Karotten geerntet, kann im gleichen Beet ab Juli oder August eine späte Samensorte ausgesät werden. Die späten Karottensorten werden dann im November geerntet und können im Keller gut eingelagert werden, wenn sie in einer Schicht Sand eingebettet sind.

Karotten gut geeignet in Vor- und Mischkultur

Findige Hobbygärtner nutzen die langsame Wachstumszeit insbesondere der frühen Möhrensorten, um ihren Samen Radieschen-, Salat- oder Steckzwiebelsamen unterzumischen. Diese Vorgehensweise hat gleich mehrere Vorteile. Da die Radieschen und der Pflücksalat deutlich schneller wachsen, als die Karotten, markieren sie schon sehr früh die Aussaat, sodass entsprechend zeitig der Boden geharkt werden kann. Diese Zwischensaat kann dann geerntet werden, bevor sich die Möhren richtig entwickeln. Die Zwischensaat der Steckzwiebeln bringt darüber hinaus den Vorteil mit sich, dass der Zwiebelgeruch Schädlinge von den Mohrrüben fernhält. Mit Sellerie und Petersilie vertragen sich die Möhren allerdings nicht. Für die Karottensamen der späten Sorten eignen sich als Mischkultur insbesondere Chinakohl, Herbstrettich und Winterlauch. Doch auch bei ihrer Aussaat ist es ratsam, Zwiebel im Abstand von 10 cm bis 20 cm in die Reihen einzufügen als natürlichen Schutz vor der schädlichen Möhrenfliege.

Die beliebtesten Möhrensorten

Karotte Möhre Unter den mehr als 300 Karottensorten haben sich die folgenden besonders gut bewährt:

  • Almaro F1: eine frühe Sorte
  • Laguna F1: saftige, frühe Möhrensorte
  • Parmex: werden höchstens 4 cm lang
  • Pariser Markt: klein und rund
  • Oxheart: wird 8 bis 10 cm lang
  • Nantaise: eine der beliebtesten Sorten
  • Adelaide: bis 15 cm lang
  • Merida: lang mit stumpfem Ende
  • Yellow Stone: eine gelbe Sorte
  • Creme de Lite: fast weiße Wurzeln
  • Purple Haze: tiefrote Möhren
  • Harlekin: eine bunte Mischung
  • Sweet Candle: 30 cm lange Lagersorte
  • Sperlings Cubic: späte Sorte für die Lagerung
  • Tendersnax: zarte, süße Sorte nicht lagerfähig
  • Baltimore F1: die ideale Pferdemöhre
  • Cubic: große, sehr späte Wintermöhre
  • Rote Riesen: lange, dicke Lagermöhre
  • Sugarnax: süße, zarte Naschmöhre

Für jeden Geschmack und jeden Bedarf gibt es die richtige Möhrensorte, entweder als Saatgut, für die Pillensaat oder als praktisches Saatband.

Aussaat auch im Balkonkasten möglich

Wer über keinen eigenen Garten verfügt, muss deshalb noch lange nicht auf selbst angebaute und knackfrisch geerntete Möhren verzichten. Karotten lassen sich auch ganz einfach im Balkonkasten pflanzen. Auch an dieser Stelle ist es möglich, frühe und späte Sorten anzupflanzen. Schon ab Februar werden die frühen Samensorten ausgesät. Die Pflanzerde sollte locker, leicht sandig und nährstoffreich sein. Hier hinein werden die Samen in einer Pflanztiefe von etwa 3 cm eingesetzt, in einem Abstand von 5 cm zueinander. Die Samen werden danach leicht mit Erde bedeckt und vorsichtig angegossen. Erfolgt die Aussaat im Balkonkasten im Februar oder März, ist es ratsam, diesen mit einer Folie abzudecken, zum Schutz vor Spätfrösten. Ab einer Außentemperatur von 10° Celsius beginnt die Keimung, die etwa 20 Tage andauert. Ebenso, wie bei den im Freiland ausgesäten Möhren, werden nach 4 Wochen die schwächeren Wurzeln ausgedünnt. Das regelmäßige Gießen und rechtzeitige Jäten von Unkraut ist auch im Balkonkasten erforderlich. Die ersten Karotten sind ab Juni reif für die Ernte. Eine zweite Aussaat ist ab Ende Juli/Anfang August möglich mit den lagerfähigen Spätsorten. Für die Aussaat im Balkonkasten sind folgende Sorten besonders gut geeignet:

  • Ochsenherz
  • Rothschild
  • Nantaise
  • Purple Haze

Karotte Möhre Es spricht nichts dagegen, beim Anbau der Möhren im Balkonkasten einige Zwiebeln oder etwas Dill hinzuzufügen für eine abwechslungsreiche Ernte und zum Schutz vor Schädlingen.

Krankheiten und Schädlinge

So unkompliziert der Anbau und die Pflege der Karotten sich darstellt, ist dieses Gemüse allerdings recht anfällig für Krankheiten und Schädlinge:

Möhrenfliege
Sie ist der häufigste Schädling, der die Karotten befällt. Die Möhrenfliege legt ihre Eier im Boden ab, ganz in der Nähe zu den Wurzeln. Nur wenige Tage später schlüpfen die Larven und fressen sich von unten nach oben durch die Mohrrübe. Es entstehen Fraßgänge, die ein Absterben der gesamten Pflanze zur Folge haben. Bereits ab Mitte Mai, kurz vor der Ernte der ersten Karotten, schlägt die Möhrenfliege das erste Mal zu. Abhängig von Klima, entstehen noch eine bis zwei weitere Generationen. Eine wirkungsvolle, vorbeugende Maßnahme ist die oben beschriebene Anpflanzung der Karotten in Mischkultur mit Zwiebeln oder Lauch. Erfahrungsgemäß schützen auch Tagetes die Pflanzen vor einem Befall, wenn sie in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Möhren gepflanzt werden. Gemüseschutznetze bieten den besten Schutz vor der Möhrenfliege, vorausgesetzt, der Hobbygärtner achtet darauf, dass auch wirklich kein Schlupfloch vorhanden ist. Wer seine Gemüsebeete im 3-Jahres-Fruchtwechsel bewirtschaftet, wird darauf achten, dass Karotten frühestens nach 3 Jahren wieder im gleichen Beet angepflanzt werden, denn die Eier der Möhrenfliege überwintern im Boden. Überhaupt hilft ein permanenter Fruchtwechsel gegen alle Schädlinge im Gemüseanbau, also auch gegen die Möhrenfliege.

Nematoden
Fehlender Fruchtwechsel ebnet einem anderen Schädling den Weg zur Möhre, und zwar den Wurzelnematoden. Obwohl verschiedene Arten von Nematoden auch in der biologischen Schädlingsbekämpfung wirkungsvoll eingesetzt werden, sind unter den mehr als 20.000 Arten auch Nematoden vorhanden, die bei einem Befall das Wachstum der Möhre hemmen, zu Missbildungen führen und unappetitliche Verdickungen verursachen. Permanenter Fruchtwechsel bereitet diesem Vorgang ein Ende, ebenso, wie der Verzicht von Kompost und Mist als Dünger sowie die Mischkultur mit Tagetes.

Schnecken
Schnecken Sie zählen zu den gefräßigsten Schädlingen im Nutz- und Ziergarten. Natürlich machen sie auch keinen Halt vor den Möhren. Das Gemüseschutznetz wehrt nicht nur die Möhrenfliege ab, sondern hält auch die Nacktschnecken davon ab, sich über die Karotten herzumachen. Vom Einsatz chemischer Mittel, wie dem Schneckenkorn, ist im Zusammenhang mit dem Möhrenanbau abzuraten. Ist im Garten grundsätzlich mit einem hohen Schneckenaufkommen zu rechnen, sollte ein zusätzlicher Schneckenzaun das Gemüsebeet mit den Karotten schützen.

Fazit
Die vielseitige Gemüsepflanze mit der schmackhaften Wurzel bereichert den Speiseplan von Jung und Alt. Daher verwundert es kaum, dass die Karotte in den meisten Gemüsebeeten der Hobbygärtner einen festen Platz erobert hat. Sie ist nicht nur gesund und reich an Vitaminen, Kalzium und Kalium, sondern darüber hinaus problemlos anzubauen und zu pflegen. Zudem bringt sie fröhliche Farbenvielfalt ins Gemüsebeet, denn neben den allseits bekannten orangefarbenen Wurzeln, gibt es sie ebenfalls in Weiß, Gelb, Rot und Dunkellila. Ihre frühen Sorten können bereits ab Ende Februar im Frühbeet angepflanzt und ab Juni geerntet werden. Wer sich für den Winter einen Vorrat dieser Vitaminbomben anlegen möchte, pflanzt im Juli und August die Spätsorten an, die im November geerntet und im Keller problemlos gelagert werden können. Die Karotte ist zwar anfällig für einige Schädlinge und Krankheiten; doch diese können gut im Griff gehalten werden mit biologischen Methoden, insbesondere der Mischkultur und des regelmäßigen Fruchtwechsels.