In der Natur recht selten, gedeihen Katzenpfötchen in trockenen und kargen Gärten ganz wunderbar. Sie gehören bei entsprechendem Boden und Standort zu den pflegeleichtesten Gartenpflanzen überhaupt. Sie brauchen, einmal angewachsen, weder gegossen, noch gedüngt zu werden. Im Prinzip ist die einzige notwendige Maßnahme das Abschneiden der verblühten Stängel. Wer beim Pflanzen einiges beachtet, hat später keine Arbeit mit den Pflanzen. Was man über das Katzenpfötchen wissen muss, lesen Sie in unserem Text. Informieren Sie sich!
Steckbrief
- Familie der Korbblütler
- Blüten sitzen wie kleine Katzenpfötchen eng beieinander
- Ausdauernde krautige Pflanzen, manchmal Halbsträucher
- Es gibt 45 Arten der Gattung
- Manche bilden oberirdische Ausläufer, andere Rhizome
- 5 bis 30 cm hoch
- Gebirgspflanze oder in kühleren Regionen
- Kommen in Europa und Asien vor
- Die meisten Arten gibt es in Nordamerika
- Immergrün bzw. wintergrün
- Besitzen einzelne oder bis zu 12 Blütenstände
- Diese sind traubig, trugdoldig oder rispig
- Blütenkörbchen 2 bis 8 mm Durchmesser
- Darin meist 20 bis 100 Blüten
- Blüte Mai bis Juni/Juli
- Bekannteste Art – Gewöhnliches Katzenpfötchen und Karpaten-Katzenpfötchen
- Außerdem gibt es eine Menge Hybriden
- Ideal für Stein- und Heidegärten und an Mauerfugen und Trockenmauern
- Wird in der Volksmedizin genutzt, bei Erkrankungen der Atemwege und Gallenleiden
Arten und Sorten
- A. dioica ’Rotes Wunder’ – dunkelrote Blüten, Schirmrispen, silbergraues, immergrünes Laub, 5 bis 15 cm hoch, bildet oberirdische Ausläufer und damit Teppiche
- A. dioica var. borealis – Wolliges Katzenpfötchen – weiße Blüten, dicht weiß-wollig behaarte Blätter, 5 bis 10 cm hoch, kurze Ausläufer, bildet attraktive Teppiche
- A. dioica ’Rubra’ – siluri rosarote Blüte, silbriggrünes, filziges Laub, etwa 10 cm hoch
- A. dioica ’Alba’ – weiße Blüten, graugrüne Blätter, mehr grau als grün, etwa 10 cm hoch, wirkt etwas unscheinbar im Vergleich zu den anderen Sorten
- A. dioica ‘Perlkissen’ – weiße Blüten, graue, filzige Blätter, etwa 10 cm hoch
- A. alpina – weiße Blütenköpfchen, grüne Blätter, Unterseite hell, bis 20 cm hoch
- A. dioica ’Nyewood’ – rosa Blüten, silbergraues Laub, 10 cm hoch, blüht schon im Mai
- A. plantaginae – weiße Blüten. großblättrig, 15 cm hoch, Blüte im Mai
- A. tomentosa – weiße Blüten, silbriges Laub, 10 cm hoch, Blüte im Mai
- A. dioica ’Weiße Immortelle’ – weiße Blütenköpfe, graugrüne Blätter, bis 15 cm hoch, besonders blütenreich
Die Pflege des Katzenpfötchens
Katzenpfötchen sind absolut anspruchslose Pflanzen. Sie brauchen so gut wie keine Pflege und sind dabei so vielseitig.
Wichtig für sie sind ein trockener, nährstoffreicher Boden und ein sonniges Plätzchen. Sie machen sich gut auf trockenen, warmen Böschungen, Terrassen in Verbindung mit Treppen oder Stufen, eignen sich für naturnahe und mediterrane Gärten, Kies-, Heide- und Steingärten, aber auch für Grabbepflanzungen, Dachbegrünungen, als flache Bodendecker und für Trockenmauern. Die Pflanzen sind ausgesprochen vielseitig. Katzenpfötchen eignen sich auch für die Kultivierung in Pflanzgefäßen, Kübeln, Trögen und ähnlichen. Selbst für Blumensträuße, auch getrocknete kann man sie nutzen.
Katzenpfötchen brauchen, sind sie einmal angewachsen, kein zusätzliches Wasser und auch keinen Dünger. Zu viele Nährstoffe sind eher hinderlich. Schneiden muss man nicht, lediglich die verblühten Stängel müssen irgendwann abgeschnitten werden. Soll die Selbstaussaat verhindert werden, muss dies vor der Samenreife geschehen. Die wintergrünen Pflanzen sind ausreichend frostfest und benötigen in der Regel keinen Winterschutz. Ganz im Gegenteil, in der grauen Zeit sehen die Polster sehr gut aus. Vermehrt können Katzenpfötchen auf verschiedene Art und Weise werden, durch Aussaat, Teilung und Abtrennen der Ausläufer. Krankheiten und Schädlinge sind eher selten. Aufpassen muss man, was man zu den Katzenpfötchen pflanzt. Sie sind konkurrenzschwach und werden schnell von zu aufdringlichen Nachbarpflanzen vertrieben.
Standort
Der richtige Standort ist wichtig für Katzenpfötchen. Sie brauchen viel Sonne, gern auch volle Sonne. Bekommen sie nicht genug davon, gedeihen sie nicht. Auf alle Fälle benötigen sie auch einen sehr trockenen Platz. Sie machen sich gut in der Heide, auf Felsen, Trockenmauern, Trockenwiesen, zwischen Gehwegplatten und an ähnlich trockenen Plätzen.
- Benötigen viel Licht, gern volle Sonne
- Kommen gut mit Wind klar
- Zu viel Schatten bekommt den Pflanzen nicht, da sind sie schnell verschwunden
- Unbedingt ein trockener Platz
Pflanzsubstrat
Auch das Pflanzsubstrat ist wichtig. Es muss trocken und durchlässig sein, dazu kalk- und nährstoffarm. Schwere und dauernasse Böden sind absolut ungeeignet. Je trockener das Plätzchen, umso besser. Ideal sind sehr sandhaltige und auch kieshaltige Böden.
- Trockene, kalk- und nährstoffarme Böden
- Ideal sind sandige und kieshaltige Böden
- Unbedingt durchlässig
- Sehr gern lockere Sandböden
- Gedeiht gut auf Magerrasen
- Boden darf leicht sauer sein, das ist sogar von Vorteil
- Verträgt keine nährstoffhaltigen oder kalkreiche Böden
- Keine schweren Böden
- Keine Staunässe
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Am besten sehen Hasenpfötchen in Gruppen zusammengepflanzt aus. 3 bis 5 Pflanzen sollten es sein. Diese dürfen aber nicht zu nah beieinander sein, denn die Pflanzen treiben Ausleger und werden so zu dicht. Sie behindern sich dann gegenseitig und das ist nicht gewünscht.
- Pflanzballen vor Pflanzen etwas wässern
- Nicht passendes Substrat aufbereiten
- Pflanzabstand 20 bis 25 cm
- Am besten in Gruppen pflanzen, ab 3 Stück
- 16 Pflanzen pro Quadratmeter, falls sie als Bodendecker genutzt werden sollen
- Schöne Begleiter: Grasnelke, Heide-Nelke, Sonnenröschen in rosa oder rot, Weißer Sand-Thymian und Liegender Ehrenpreis
Gießen und Düngen
Wenn die Katzenpfötchen einmal angewachsen sind, benötigen sie keine zusätzlichen Wassergaben und auch keinen Dünger. Sie sind absolut genügsam. Ganz im Gegenteil, ein Zuviel an Wasser und Nährstoffen behindert die Entwicklung der Pflanzen.
- Keine zusätzliche Wässerung
- Nur frisch gepflanzte Katzenpfötchen immer mal wieder etwas gießen, bis sie angewachsen sind, was einige Wochen dauert.
- Kein Dünger
- Keine weiteren Pflegemaßnahmen
Schneiden
Schneiden muss man kaum. Lediglich verblühte Stängel müssen abgeschnitten werden. Wer die Selbstaussaat verhindern möchte, sollte Verblühtes beizeiten entfernen, damit die Samen gar nicht erst reifen. Ansonsten muss nichts geschnitten werden.
- Nach der Blüte oder im Frühling, kurz vor Austriebsbeginn, die verblühten Blütenstängel abschneiden
- Um Selbstaussaat zu verhindern, Stängel vor der Samenreife entfernen!
Überwintern
Katzenpfötchen sind gut winterhart. Normalerweise benötigen sie keinerlei Schutz und erfreuen uns im Winter mit ihrem graugrünen Laub. Nur sehr spät im Jahr gepflanzte Exemplare sollten abgedeckt werden. Ansonsten kommen die ausgepflanzten Exemplare gut über den Winter. In Gefäßen freuen sie sich, wenn sie recht trocken stehen, also unter einem Dachvorsprung oder auf einer überdachten Terrasse.
- Gut frosthart
- Winterschutz nicht nötig
Vermehren
Die Vermehrung ist leicht und kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Die Aussaat ist etwas langwierig, aber nicht wirklich schwierig. Deutlich einfacher ist es aber, die Ausläufer abzutrennen und separat wieder einzupflanzen.
Samen
- Im Frühjahr oder Herbst aussäen
- Die beste Zeit ist im April/Mai
- Die sehr kleinen Samen nicht zu dicht ausstreuen
- Lichtkeimer, also nicht mit Erde bedecken, sondern nur andrücken
- Vorsichtig mit Wasser besprühen
- Hell stellen und regelmäßig etwas besprühen
- Etwa einen Monat nach Keimung vereinzeln
Teilung im Frühjahr
- Ausläufer bildet recht schnell dekorative Polster
- Bewurzelte Ausläufer einfach abteilen und separat einpflanzen
Krankheiten und Schädlinge
Im Prinzip sind Katzenpfötchen sehr gesund und robust. Allerdings sind auch sie nicht vor Krankheiten geschützt und auch Schädlinge können hin und wieder vorkommen.
- Mehltau – kommt bei Pflanzen, die sehr sonnig stehen, schon mal vor. Es ist der Echte Mehltau, der nur oberflächlich auf Blättern und Trieben sitzt. Er ist deutlich einfacher zu bekämpfen, als der Falsche Mehltau. Einfach die Blätter mit einer Wasser-Milch-Lösung besprühen, aus einem Teil Milch und neun Teilen Wasser. Die Behandlung alle zwei bis drei Tage wiederholen, bis das Problem gelöst ist.
- Blattläuse – lassen sich nicht verhindern, aber relativ unproblematisch vertreiben. Einfach mit einem recht starken Wasserstrahl abspülen. Die Behandlung muss meist ebenfalls wiederholt werden.
Häufige Fragen
Woran kann es liegen, wenn die Katzenpfötchen nur schwach blühen?
Wenn die Pflanzen gut wachsen, aber nur wenige Blüten treiben, sind wahrscheinlich die Wachstumsbedingungen nicht ideal. Meist sind es schlechte Lichtverhältnisse, also zu wenig Sonne. Die kann man ja nicht beeinflussen, wenn sie nicht scheint. Ist aber der Standort einfach zu schattig, dann hilft nur umpflanzen. Man muss auch darauf achten, dass andere Pflanzen nicht zu nah stehen und ihren Schatten auf die niedrigen Katzenpfötchen werfen.
Kann man Katzenpfötchen als Rasenersatz nutzen?
Ja, da die Pflanzen dichte Teppiche bilden und man darauf laufen kann. Das ist wichtig. Die Pflanzen eignen sich nicht als Wegbepflanzung, wenn ständig darüber gelaufen wird, aber wenn hin und wieder jemand darauf läuft, macht das den Pflanzen nichts aus. Man hat mit dieser Staude definitiv weniger Arbeit als mit Rasen, aber die Fläche muss sehr sonnig sein und der Boden karg, sonst klappt es nicht.