Bleiben Kirschen klein, ist der Ärger groß. Die Ursachen für das Verkümmern der Früchte sind leider vielfältig. Lesen Sie in diesem Beitrag, was Sie dagegen tun können.
Ursachen und Lösungen
Die Lösungen für die aktuelle Kirschsaison sind spärlich. Daher sollten Sie Ihr Augenmerk auf die nächste Kirschernte richten.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge schwächen den Baum ganz allgemein. Um gegen die Ursachen anzukämpfen, braucht der Kirschbaum viel Energie. Schließlich möchte er überleben. Da er den Großteil seiner Kraft für die Abwehr bzw. Heilung verwendet, bleibt für die Entwicklung von Früchten kaum Energie übrig. Die Folge sind kleine Kirschen. Darüber hinaus gibt es Krankheitserreger, die nicht nur das Laub befallen, sondern auch die Früchte.
Schrotschusskrankheit
Bei der Schrottschusskrankheit handelt es sich um eine Pilzinfektion. Der Pilz befällt zuerst die Blätter, breitet sich im weiteren Verlauf der Krankheit aber auch auf die Kirschen aus.
Typische Kennzeichen sind:
- gelbe, später rötliche bis braune Flecken auf den Blättern
- Flecken trocknen ein
- Löcher entstehen
- Blätter fallen bereits im Juni ab
- rot umrandete, eingesunkene Flecken auf den Kirschen
- Früchte verkümmern, vertrocknen, fallen ab oder bleiben als Fruchtmumien am Baum hängen
Maßnahmen
- befallene Stellen bis ins gesunde Holz herausschneiden und im Restmüll entsorgen
- Baum vor der Blüte mit Schachtelhalm-Jauche mehrmals spritzen
- biologische Pflanzenspritzmittel mit Tonerde und Kupfer einsetzen (auch vorbeugend)
- Fruchtmumien nicht am Baum hängenlassen (dienen dem Pilz zum Überwintern)
Physiologische Ursachen
Physiologische Ursachen, die den Baum nur kleine Kirschen hervorbringen lassen, sind vielfältig. Letztendlich ist jedoch eine schlechte Nährstoffversorgung ursächlich. Im Detail sind zu nennen:
- kühles und regnerisches Wetter nach der Blüte
- Licht- und Nährstoffmangel aufgrund des Standorts
- nasser Boden oder zu wenig Wasser im Mai und Juni
- schlechte Nährstoffversorgung während der Fruchtbildung
Maßnahmen
Kirschen mögen einen sonnigen Standort. Zudem brauchen Sie viele Nährstoffe. Für die Bildung von Früchten sind Kupfer und Zink besonders wichtig. Enthält der Boden zu wenig davon, ist der Kirschbaum durch die Blüte bereits so erschöpft, dass die Kirschen klein bleiben und/oder nicht ausreifen. Eine Mulchschicht auf der Baumscheibe speichert Wasser und kann in trockenen Perioden einen Wassermangel entgegenwirken.
Röteln
Beim sogenannten „Röteln der Kirsche“ handelt es sich um einen Fruchtabfall von Früchten, die noch nicht ausgewachsen sind. Der stärkste Abfall findet im Juni, etwa 50 Tage nach der Blüte statt. Die kleinen Kirschen färben sich rot und zum Teil braun. Wenig später vertrocknen die Früchte und fallen ab.
Maßnahmen
Da das Röteln keine Krankheit ist, sondern auf physiologischen Ursachen beruht, ist eine direkte Bekämpfung nicht möglich. Vorbeugende Maßnahmen dagegen sind allenfalls allgemeiner Natur wie zum Beispiel:
- den richtigen Standort wählen (vollsonnig, Südlage ideal)
- Kirschbaum düngen (organischer Langzeitdünger im Frühjahr, Gründüngung im Sommer)
- junge Bäume in trockenen Perioden gießen
- Baumscheibe mulchen
Wetter
Süßkirschen lieben die Sonne. Ist der Frühling nass und kalt, zeigt der Baum weniger Blüten. Aus diesen entwickeln sich in der Folge kleine Kirschen. Da gegen das Wetter kein Kraut gewachsen ist, können Sie nur auf das kommende Jahr hoffen.
Vorbeugen
Einen positiven Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit des Kirschbaums haben Pflanzenstärkungsmittel wie zum Beispiel Knoblauch-Extrakt, Schachtelhalm-Jauche oder eine Knoblauch-Zwiebelsud. Zudem sollten Sie den Wurzelbereich der Kirsche mit einer dicken Schicht Mulch abdecken. Damit der Baum schneller abtrocknet und mehr Licht ins Innere der Krone kommt, sollten Sie Baumkrone regelmäßig auslichten.
Häufig gestellte Fragen
Süßkirschen entwickeln in der Regel erst ab einem Alter von fünf Jahren die ersten Früchte. Trägt er früher Kirschen, müssen Sie damit rechnen, dass diese aufgrund des Baumalters kleiner ausfallen.
Verkümmerte Kirschen gelten als genießbar, wenn Sie Krankheiten und Schädlinge als Ursache ausschließen können. Sie schmecken jedoch nicht besonders. Handelt es sich um Fruchtmumien, sollten Sie vom Verzehr absehen.