Der Kirschlorbeer – in der botanischen Fachsprache auch als Prunus laurocerasus bekannt – ist ein beliebtes Gewächs für den Garten. Sowohl als solitäre Pflanze als auch als blickdichte Hecke wird sie häufig eingesetzt. Doch um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, muss bei dem Setzen der Lorbeerkirsche auf einige Faktoren geachtet werden. Darunter auch der Pflanzabstand beziehungsweise Nachbar-Abstand zwischen den Kirschlorbeer-Gewächsen.
Sorten
Sowohl bei der solitären Pflanzung als auch bei Hecken ist der Pflanzabstand vor allem von der gewählten Kirschlorbeer-Sorte abhängig. Kirschlorbeer ist im Allgemeinen schnellwüchsig und kann pro Jahr bis zu 50 Zentimeter in der Breite und Höhe zulegen. Wie die maximalen Maße ausfallen, und ob es sich um eine schmal oder breit wachsende Variante handelt, entscheidet darüber, wie groß der Nachbar-Abstand ausfallen sollte.
Bei der Auswahl sollte daher darauf geachtet werden, welche maximalen Maße der jeweiligen Sorte zu erwarten sind. Der Kirschlorbeer Genolia oder Prunus laurocerasus Genolia bleibt beispielsweise sehr schmal. Die Sorte Piri wird hingegen bis zu 1,2 Meter breit, bleibt dafür jedoch vergleichsweise niedrig.
Sehr breite und hochwachsende Sorten sind ideal als solitäre Pflanzen. Niedrige Varianten eignen sich hingegen besser für die Kübelkultur. Zuchtformen mit geringer Breite können passend für schmale Hecken sein, die unerwünschte Blicke fernhalten. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Endmaße bekannt sind. Auch wenn sich die Lorbeerkirsche problemlos verschneiden und dadurch in Form halten lässt, muss der Pflanzabstand davon abhängig gemacht werden.
Hecke
Bei der Gestaltung von Hecken ist der Pflanzabstand abhängig von drei Faktoren:
- angestrebte Höhe
- erforderliche Breite
- gewünschte Blick- und Wuchsdichte
Die Höhe und Breite entscheiden darüber, welche Sorte gewählt werden sollte. Durch einen Rückschnitt lässt sich zwar kontrollieren, welche Ausmaße die Pflanzen maximal aufweisen. Es finden sich im Handel jedoch einige Varianten, die nur etwa einen Meter hoch werden und sehr schlank wachsen. Von diesen muss selbstverständlich pro laufenden Meter eine größere Anzahl an Pflanzen gesetzt werden als von breit wachsenden Formen.
Bei schmalen Varianten sollten für eine schnell erreichte Blickdichte drei Pflanzen pro Meter eingesetzt werden. Ein Pflanzabstand von etwa 30 bis 50 Zentimetern zwischen dem Kirschlorbeer und weiteren Gewächsen ist also angeraten. Bei breiteren Kirschlorbeeren, wie beispielsweise der Sorte „Etna“, muss auch bei der Hecke ein größerer Nachbar-Abstand eingehalten werden. 80 bis 100 Zentimeter sollten es sein, um zwar schnell ein blickdichtes Ergebnis zu erhalten, den Pflanzen aber dennoch genug Raum zu geben.
Solitär
Bei einer solitären Pflanzung des Kirschlorbeers ist die Einhaltung des richtigen Abstands deutlich einfacher als bei einer Hecke. Es sollte dennoch genug Raum zwischen dem Gewächs und anderen Pflanzen, Zäunen, Wänden und anderen Gegenständen bestehen.
Eine einfache Möglichkeit der Orientierung ist die Wuchsrichtung der Zweige. Wachsen diese bei der Lorbeerkirsche steil nach oben, bleibt die Pflanze vergleichsweise schmal. Ein Abstand von 50 Zentimetern reicht dann in der Regel aus. Wachsen die Zweige hingegen horizontal – also seitlich nach außen – muss man mit ausladenden Maßen rechnen.
Pflege
Bei dem Nachbar-Abstand des Kirschlorbeers sollte auch darauf geachtet werden, dass ausreichend Platz für die Pflege vorhanden ist. Obwohl Prunus laurocerasus sich sehr pflegeleicht und anspruchslos zeigt, ist beispielsweise ein Verschnitt gegebenenfalls erforderlich. Damit dieser problemlos erfolgen kann, muss rund um die Pflanze ausreichend Platz vorhanden sein.
Bei schmalen Hecken reichen in der Regel wiederum Abstände von 30 bis 50 Zentimetern zu den nächstgelegenen Objekten aus. Bei solitär stehenden, breiteren und höheren Gewächsen sollte ein Mindestabstand von 50 besser jedoch 100 Zentimetern eingehalten werden.