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Kirschlorbeer – Pflege & Schneiden der Lorbeerkirsche

Kirschlorbeer

Da die Lorbeerkirsche ein immergrünes Gewächs ist und dazu noch schnell wächst, wird sie gern für Heckenpflanzungen genutzt. Dazu kommt, dass das Gehölz gut schnittverträglich ist. Einziger Nachteil zahlreicher Sorten ist, dass die Pflanzen nicht unbegrenzt winterhart sind. In extrem kalten Wintern oder bei sehr ungünstiger Witterung kommt es immer wieder vor, dass große Teile der Lorbeerkirsche den Winter nicht überstehen. Im Frühjahr sehen die Pflanzen furchtbar aus, braune Blätter, tote Äste, ein trauriger Anblick. Allerdings treibt die Lorbeerkirsche in den meisten Fällen wieder aus. Den Wurzelballen bekommt man nämlich nicht so schnell zum Absterben.

Pflege

Wichtig zu wissen ist, dass es sich beim Kirschlorbeer nicht um eine Lorbeerart handelt. Vielmehr ist die Lorbeerkirsche eine Verwandte von Kirsche und Pflaume. Es gibt zahlreiche verschiedene Sorten. Man unterscheidet sie an der Wuchshöhe, der Blüte, dem Aussehen und in der Winterhärte. Bei der Zucht kommt es heute in erster Linie darauf an, Pflanzen zu züchten, die Frost und Kälte trotzen. So ist es zu erklären, dass Wildarten deutlich frostempfindlicher sind, als Neuzüchtungen, Neophyten genannt.

Wir haben hier viel Wissenswertes über den Kirschlorbeer zusammengetragen. Informieren Sie sich!

Standort

Der Standort ist oft entscheidend dafür, wie gut ein Kirschlorbeer den Winter übersteht. Eigentlich möge die Pflanzen Sonne, aber im Winter kann das gefährlich werden. Schneidende Ostwinde, hohe Minusgrade und strahlende Sonne, das ist eine Kombination, die nicht gut für den Kirschlorbeer ist. Blattschäden sind vorprogrammiert.

  • Kirschlorbeer Prunus laurocerasus Sonniger Standort
  • Manchmal ist Halbschatten oder Schatten besser, wenn dort häufig kalte Ostwinde auftreten.
  • Ideal ist ein windgeschützter Standort, aber das ist meist schwierig.
  • Können auch unter Bäumen stehen, denn es sind konkurrenzstarke Tiefwurzler.

Pflanzsubstrat

Kirschlorbeer ist, was den Boden betrifft, nicht sehr anspruchsvoll. Das ist einer der Gründe, warum die Pflanze so beliebt ist. Sollten bei Ihrem Kirschlorbeer unnatürlich viele Blätter abfallen, ist das ein Zeichen dafür, dass beim Standort irgendwas nicht passt.

  • Kirschlorbeer bevorzugt humus- und nährstoffreichen Boden.
  • Kommt auch mit eher trockenen und sandigen Böden zurecht.
  • Je trockener der Boden, um so frosthärter ist die Lorbeerkirsche.
  • Mäßig saurer bis alkalischer Boden wird toleriert.
  • Keine Bodenverdichtung!
  • Keine Staunässe im Boden!

Pflanzen

Die Lorbeerkirsche ist einfach zu pflanzen. In der Regel werden getopfte Pflanzen angeboten. Auch Ballenware ist im Angebot. Ballenware wird etwa ab September angeboten und sollte auch gleich gepflanzt werden. Containerware ist ganzjährig pflanzbar, außer natürlich bei Frost. Wichtig ist, dass die Wurzeln vor dem Pflanzen richtig viel Wasser aufnehmen können. Den ganzen Ballen also in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

  • Pflanzloch  einpflanzen Das Pflanzloch etwas größer als der Wurzelballen ist ausheben.
  • Boden ruhig etwas mit Humus anreichern. Gewässerten Ballen einsetzen.
  • Erde zugeben und alles richtig festtreten.
  • Reichlich angießen!
  • In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte der Boden nicht austrocknen!
  • Bei Heckenpflanzungen werden pro Meter zwei bis drei Pflanzen gerechnet. Es kommt auf die Größe der gekauften Exemplare an.
  • Ballenpflanzen sind im Wurzelbereich mit Jute umwickelt. Auch Drahtkörbe um die Wurzeln sind üblich. Beides vor der Pflanzung nicht entfernen, sondern nur lockern.

Gießen und Düngen

Kirschlorbeer ist empfindlichgegen Nässe. Mit Trockenheit kommt er dagegen gut zurecht. Allerdings ist es trotzdem nicht empfehlenswert, ihn über längere Zeit trocken stehen zu lassen. Das schwächt die Pflanzen und sie werden anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Beim Düngen gibt es unterschiedliche Meinungen.

  • Erst gießen, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist!
  • Staunässe unbedingt vermeiden! Notfalls Trainage einbauen!
  • Düngen ist besonders bei Jungpflanzen wichtig, damit diese sich gut entwickeln und widerstandsfähig sind.
  • Gedüngt wird im Frühjahr, damit die Pflanzen wieder zu Kräften kommen. Günstig ist ein Langzeitdünger wie Kompost oder Hornspäne.
  • Es ist sinnvoll, Ende Mai oder Anfang Juni noch einmal nachzudüngen. Am besten ist ein kaliorientierter Dünger, damit die Triebe bis zum Winter ausreifen können.
  • Ideal für Kirschlorbeer ist Mist als Dünger. Viele Hobbygärtner schwören auf Pferde- oder Kuhmist. Allerdings darf der nicht frisch sein, sondern gut abgelagert.

Schneiden

Kirschlorbeer Prunus laurocerasus Wenn der Kirschlorbeer nicht geschnitten wird, entwickeln sich überaus große Pflanzen. In ihrer Heimat werden sie 7 bis 9 Meter hoch. Bei uns in Mitteleuropa erreichen die Gehölze nur eine Höhe von 4 Metern. Wem das zu groß ist, der muss schneiden. Kirschlorbeer ist sehr gut schnittverträglich und treibt auch aus altem Holz zuverlässig wieder aus.

  • Zurückschneiden kurz vor Austriebsbeginn, dann ist die Zeit, in welcher die Pflanzen etwas gerupft aussehen, nur sehr kurz.
  • Mit der Hand schneiden, damit keine Blätter entzweit werden. Die elektrische Heckenschere zerfetzt diese, das sieht nicht gut aus.
  • Freiwachsende Hecken oder Sträucher auslichten.
  • Die Lorbeerkirsche verkraftet auch krasse Rückschnitte (Zurücksetzen auf den Stock).
  • Wenn die Pflanze den Winter gut überstanden hat, nur vertrocknetes und krankes bzw. totes Material herausschneiden!

Überwinterung

Der richtige Standort ist die beste Voraussetzung, dass der Kirschlorbeer den Winter gut übersteht. Außerdem sollte man beim Kauf auf besonders widerstandsfähige Sorten achten! Man kann die Pflanzen ja schlecht einpacken und das würde auch nicht viel helfen, denn es sind Trockenschäden, welche die Pflanzen unansehnlich werden lassen.

  • Kirschlorbeer im Kübel steht am besten windgeschützt und gut eingepackt.
  • Styroporplatten und Bastmatten schützen vor Bodenfrost.
  • Wenn man den ganzen Kirschlorbeer einwickelt, kann man den leeren Raum mit Laub oder Stroh auffüllen.
  • Wichtig ist, das Gießen nicht zu vergessen. Immer, wenn kein Frost ist, gießen!

Vermehrung

Kirschlorbeer ist nicht gerade preisgünstig, wenn man ihn anschafft. Vor allem etwas größere Exemplare kosten eine Menge, wenn man damit eine Hecke anpflanzen möchte. Wer Zeit und Geduld hat, kann sich seine Kirschlorbeerhecke selber heranziehen.

  • Absenker bewurzeln meist innerhalb weniger Monate.
  • Auch Steklingsvermehrung ist möglich und nicht schwer. Wichtig hierfür ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Am einfachsten bewurzeln sie in Wasser.
  • Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst.
  • Oft vermehren sich die Pflanzen durch Selbstaussaat. Fragen Sie bei Nachbarn oder Bekannten, die schon eine Hecke haben nach Jungpflanzen, die vorsichtig aus der Erde gelöst werden.

Krankheiten und Schädlinge

Kirschlorbeer ist robust, außer wenn es um Frost geht. Er wird selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Pilzkrankheiten können natürlich vorkommen, dagegen ist keine Pflanze gefeiht. Die meisten Schäden macht noch der Dickmaulrüssler. Auch die Schrotschusskrankheit kann auftreten.

  • Schrotschusskrankheit Schrotschusskrankheit – Pilzerkrankung (Stigmina carpophila), zu erkennen an kreisrunden gelben bis braunen Flecken vorwiegend auf jungen Blättern. Das befallene Gewebe vertrocknet und löst sich vom Blatt. Es entstehen Löcher in den Blättern. Zu bekämpfen mit Fungiziden. Dabei sollte man nicht nur ein einzelnes Mittel verwenden, sondern wechseln.
  • Echter und Falscher Mehltau können auftreten. Da es sich ebenfalls um eine Pilzkrankheit handelt, sind auch hier Spritzungen mit Fungiziden ratsam.
  • Dickmaulrüssler – Larven fressen Wurzeln, Käfer dier Blätter. Zu erkennen ist der Schädling an den wellen- oder buchtenartig angefressenen Blatträndern. Käfer kann man nur absammeln, die Larven mit HM-Nematoden (Fadenwürmern) bekämpfen!
  • Schäden im Winter – meist durch Wassermangel bei Frost. Die Pflanze verdunstet durch die Blätter jede Menge Wasser. Bei gefrorenem Erdreich kann sie kein Wasser aus dem Boden aufnehmen. Die braunen Blätter sind also Trockenschäden.

Gängige Kirschlorbeer-Sorten für den Garten

  • ‚Otto Luyken‘ – nicht so starkwüchsig und hoch wachsend, breitwüchsig, ideal für niedrige Hecken im Vorgarten. Ungeschnitten wird dieser Kirschlorbeer 1,50 bis 2 Meter hoch und 2 bis 4 Meter breit.
  • ‚Rotundifolia‘ – starkwüchsig, aufrecht wachsend, ideal für hohe Hecken. Ungeschnitten wird er 5 Meter hoch und 4 Meter breit.
  • ‚Cherry Brandy‘ – neue Sorte, sehr winterhart, breit wachsend, nicht sehr hoch. Wird ungeschnitten 0,5 bis 0,9 Meter hoch und 2 bis 3 Meter breit.
  • ‚Mano‘ – sehr winterhart, kriechender Kirschlorbeer, flächenausbreitender Wuchs. Ungeschnitten etwa 1 Meter hoch und 1 Meter breit.
  • ‚Leander‘ – starkwüchsig, etwa 2 x 2 Meter
  • ‚Herbergii‘ – sehr winterhart, sehr dicht wachsend, langsam wachsend, wird 3 Meter hoch und 1,50 Meter breit
Idee: Schauen Sie sich in der Nachbarschaft um, wo eine kräftige, gesunde Kirschlorbeerhecke in voller Größe steht. Fragen Sie den Besitzer nach der Sorte. Diese scheint tauglich für Ihre Gegend.

Fazit
Ein gesunder Kirschlorbeer im Garten macht was her. Auch eine Hecke sieht gesund aus. Die Pflanzen sind überaus beliebt, obwohl sie giftig sind und immer wieder Frostschäden auftreten. Wichtig in Gegenden mit kalten Wintern ist die richtige Sortenwahl und ein Standort, der nicht viel Wintersonne hat und möglichst etwas geschützt ist. Die Pflege ist nicht schwer. Die Pflanzen sind recht anspruchslos.