Für die Einen ist es ein Glücksbringer, für die Anderen dagegen ein lästiges Unkraut. Klee im Rasen mögen viele Gartenbesitzer gar nicht. Sie rücken ihm mit den verschiedensten Geräten und Mitteln zu Leibe. Nicht alles macht aber Sinn. Wichtig ist erst einmal, die Ursache für den Wildwuchs herauszufinden. Dann kann gezielt etwas dagegen unternommen werden. Es gibt verschiedene Methoden dafür. Was man tun kann, um Klee aus dem Rasen zu entfernen, lesen Sie in unserem Text.
Steckbrief
- Meist Weißklee, Rotklee oder Hornklee
- Zwischen Mai und September Blüten
- Weißklee – grüne Blätter, weiße, buschige Blüten
- Kräftige Pfahlwurzel, keine unterirdischen Ausläufer
- Rotklee (Wiesen-Klee) – grüne Blätter, rosa, buschige Blüten
- Tiefwuzler (bis 2 m tief) und unterirdische Ausläufer
- Verstreut seine Samen im großen Umkreis und breitet sich dadurch rasch aus
- Sauerklee (Hornfrüchtiger Sauerklee) – rotbraune Blätter, gelbe Blüten oder weiß mit violetten Äderchen der normale Sauerklee
- Hornklee – grüne Blätter, gelbe Blüten von Juni bis August
- Ziehen Bienen und andere Insekten an
- Daher steigt die Gefahr, gestochen zu werden
Klee im Rasen bekämpfen
Statt Klee zu bekämpfen, ist es meist sinnvoller, ihn am Ansiedeln zu hindern. Hat man ihn aber einmal im Rasen, gibt es mehrere Methoden, ihm im Rasen auf den Leib zu rücken. Wichtig ist erst einmal, die Ursachen für den Wuchs von Klee und anderen Rasenunkräutern herauszufinden. Woran liegt es, dass Klee so gut gedeiht? Wenn man die Ursache nicht kennt und etwas dagegen unternimmt, wird der Klee immer wieder auftreten. Boden mit einem pH-Wert von 6 ist ideal für Rasen. Auf diesem Boden gedeihen die Gräser am besten. Sind sie stark und gesund, sind sie nicht einfach zu verdrängen und Klee und andere Unkräuter breiten sich nicht so aus. Wie man Klee im Rasen bekämpft, hängt nicht zuletzt von der Kleesorte ab, um die es sich handelt. Nicht jeder Tipp ist auf alle Kleesorten allgemein anwendbar.
Vertikutieren
Hat sich Klee im Rasen großflächig ausgebreitet, ist Vertikutieren eine gute Möglichkeit, ihn in seine Schranken zu verweisen. Man geht mit dem Vertikutierer einmal längs und einmal quer über die Flächen. Dabei wird der Klee förmlich aus dem Boden gerissen. Es entstehen kahle Flecken im Rasen. Dort muss nachgesät werden.
- Besonders gut zu entfernen ist Weißklee. Die Pflanzen werden samt Wurzel herausgerissen.
- Außerdem werden die „Unkräuter“ geschwächt.
- Die beste Zeit für das Vertikutieren ist das Frühjahr. Bei reichlich Weißklee im Rasen ist es günstig, die Behandlung im Herbst noch einmal zu wiederholen.
- Nach dem Vertikutieren düngen, um die Nährstoffzufuhr für die Gräser zu erhöhen, damit sie gut wachsen.
- Zwar sieht eine Rasenfläche nach dem Vertikutieren erst mal schlimm aus, aber nach ein paar Wochen ist davon nichts mehr zu sehen.
Mähen
Rasen muss regelmäßig gemäht werden. Es ist allerdings nicht nötig, ihn allzu kurz zu schneiden. Das ermöglicht nämlich beispielsweise Rotklee, der viel Licht benötigt, kräftig zu wachsen.
- Nicht tiefer als 3 bis 5 cm mähen, da den Gräsern sonst die Blattmasse fehlt, um sich regenerieren zu können.
- Hornklee vermehrt sich durch das Mähen stärker. Hier sollte man also einen anderen Weg finden.
- Auch Sauerklee macht mähen eher stark, als dass die Pflanzen geschwächt werden.
Düngen
Mit einen guter Düngung lässt sich Klee vorbeugen. Wenn Klee besser wächst, als die eigentlichen Gräser, deutet das in der Regel auf einen Nährstoffmangel hin. Gräser benötigen Dünger zum Wachsen und Gedeihen. Klee kommt mit deutlich weniger aus und wächst daher bei einem Mangel einfach besser. Wenn die Gräser in vollem Saft stehen, haben sie Kraft genug, dem Klee entgegenzuwirken.
- Wichtig für das Gräserwachstum ist Stickstoff
- Es gibt verschiedene Dünger, die dafür geeignet sind
- Häufig wird Hornmehl empfohlen. Es wirkt schnell, deutlich schneller als Hornspäne und lässt sich gut verteilen.
- Außerdem enthält es einen besonders hohen Stickstoffgehalt, aber kein Phosphat, welches gut für Klee ist.
- Im Handel werden auch spezielle Rasendünger angeboten. Die sind ebenfalls geeignet.
- 3 Düngungen im Jahr werden empfohlen, im April, im Juni und bis Mitte Oktober
Wässern
Gräser brauchen außer genügend Nährstoffen auch ausreichend Feuchtigkeit. Bei Trockenheit werden die Wurzeln geschwächt. Klee kommt damit deutlich besser klar. Er gedeiht bei Wassermangel und starker Sonneneinstrahlung, während Gräser schwächeln. Sie werden verdrängt.
- Am besten morgens oder abends wässern, zumindest, wenn am Tag die Sonne scheint
- Morgens ist ideal, denn dann können andere Pflanzen, die durch die Wässerung ebenfalls nass werden, gut abtrocknen
- Trocknen diese Gewächse durch das Wässern am Abend nicht ab und bleiben feucht, kommt es häufig zu einem Pilzbefall. Das passiert besonders oft, wenn die Nächte im Frühjahr noch kühl sind.
Kalken
Wenn der pH-Wert des Bodens zu hoch ist, ist das ideal für Klee, aber nicht für Gräser. Kalk erhöht den pH-Wert zusätzlich. Daher muss man darauf achten, dass nicht zu viel davon in den Boden gelangt. Dann können die Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden.
Pflanzenschutzmittel
Rasen-Unkrautvernichter werden gern eingesetzt, wenn es um die Bekämpfung von Klee und anderen Rasenunkräutern geht. Es ist eine sichere Methode, allerdings nicht sehr umweltfreundlich. Die Mittel wirken gegen zweikeimblättrige Pflanzen, zu denen die meisten Rasenunkräuter gehören. Gräser sind einkeimblättrig und so geschützt.
- Unterschiedliche Wirkstoffe sorgen dafür, dass der Klee verschwindet.
- Nachgebaute Pflanzenhormone, so genannte Wuchsstoffe, lösen ein unkontrolliertes Wachstum aus, welches zum Absterben führt.
- Die meisten dieser Herbizide enthalten mehrere Wirkstoffe, um gleichzeitig gegen mehrere Unkrautarten zu wirken.
- Vor der Anwendung nicht mähen, denn das Pflanzengift wird über die Blätter aufgenommen und je mehr davon vorhanden sind, umso besser ist die Wirkung.
- Bei trockener Witterung anwenden, denn Regenwasser würde die Mittel wegspülen, sie wären wirkungslos.
- Allerdings sollte man, wenn es schön seit Tagen trocken ist, am Tag zuvor den Rasen wässern.
- Nach der Verwendung eines Herbizids benötigt der Rasen etwas Pflege, ein paar Streicheleinheiten sozusagen.
- Am besten ist wieder eine Düngung geeignet.
- Gegen Sauerklee sind die meisten Unkrautvernichter wirkungslos. Bei Weißklee und Hornklee helfen sie aber recht gut, auch wenn man sie mehrmals anwenden muss
- Auch wenn nach der Anwendung Klee und andere Unkräuter größtenteils verschwunden sind, sie kommen bald wieder. Nach 3 bis 4 Wochen ist meist alles wieder beim Alten. Dann muss wieder die chemische Keule ran, ein Kreislauf ohne Ende.
- Gegen Sauerklee soll Celaflor Rasen-Unkrautfrei Weedex helfen. Es kann im Spritz- und Gießverfahren eingesetzt werden. In der Regel sind Mehrfachbehandlungen notwendig, da durch die geringe Blattmasse nicht viel Wirkstoff aufgenommen werden kann.
Abdecken
Die Fläche mit einer undurchsichtigen Plastikfolie abzudecken, hilft beispielsweise gegen Rotklee, der viel Licht zum Wachsen benötigt. Einige Wochen muss die Folie liegen bleiben. Natürlich leidet unter dieser Aktion auch der Rasen. Er erholt sich aber danach in der Regel recht schnell. 4 Wochen sind meist ausreichend, damit sich Klee verabschiedet.
Jäten
Weißklee kann man gut jäten. Er bildet eine Pfahlwurzel und keine unterirdischen Ausläufer. Besonders aus lockerem oder feuchtem Boden lassen sich die Pflanzen komplett herausziehen. Bevor man die Pflanze abbricht, kann man auch den Unkrautstecher benutzen, der sonst bei Löwenzahn gute Dienste leistet.
- Sauerklee lässt sich weder durch Vertikutieren, Düngen oder Abdecken verdrängen.
- Hier hilft nur regelmäßiges Ausstechen. Wichtig ist, dass die gesamte Wurzel erwischt wird.
- Wenn dieser Klee große Rasenflächen erobert hat, hilft nur, betroffene Bereiche abzutragen und die Rasenfläche neu anzulegen.
Hausmittel
Es gibt auch einige Hausmittel, die Hilfe versprechen.
- Kochendes Wasser – direkt auf die Stelle gießen, an welcher der Klee wächst. Dann muss alles einwirken und abtrocknen. Am Ende wird die abgestorbene Pflanze aus dem Boden gezogen.
- Essig oder Salz – diese beiden Mittel sind manchmal wirklich gut als Hausmittel, aber im Rasen sind sie eher ungeeignet. Sie lassen auch die Gräser absterben, die mit ihnen in Berührung kommen. Außerdem sind sie nicht gut für die Bodenorganismen.
- Verwenden Sie bitte kein Salz – es schadet Ihrem Boden und der Umwelt!
Häufige Fragen
Welche Produkte sind als Unkrautvernichter zu empfehlen?
Viele Nutzer waren mit „Bayer Rasen-Unkrautfrei Hedomat“ sehr zufrieden. Hier ist es eine Kombination mehrere Wirkstoffe, die gezielt gleich verschiedene Unkräuter bekämpft. Das Produkt ist rasenverträglich und gut wirksam. 60 ml kosten etwa 20 Euro. Man benötigt zum Gießen etwa 6 ml auf eine 10 l Kanne zum Gießen. Will man sprühen, werden 30 ml in 5 Litern Wasser benötigt. Die Menge reicht für 50 m².
Taugen kombinierte Präparate etwas zur Kleebeseitigung?
Kombi-Produkte enthalten einen Rasendünger und ein Unkrautvernichtungsmittel. Die Produkte sind hilfreich. Der Rasen wird gedüngt und gleichzeitig werden zweikeimblättrige Unkräuter vernichtet. Moose und Flechten haben dann ebenfalls ihr Leben ausgehaucht. Bei aller Freude über das vielseitige Produkt darf man nicht vergessen, dass es ein chemisches Mittel ist. Wer kleine Kinder hat, die auf dem Rasen spielen oder Haustiere, sollte besser eine andere Lösung finden.