Braune oder schwarze kleine Käfer im Bett sind nicht nur sehr unangenehm und eklig, sondern auch äußerst unhygienisch. Wir verraten Ihnen, wie Sie das Ungeziefer effektiv bekämpfen und nachhaltig loswerden.
Teppich- oder Pelzkäfer
Von den verschiedenen Käferarten, die sich gern im Haus breitmachen, zieht es nur zwei davon mit Vorliebe in das Schlafzimmer. Hier sind sie meist im Bett, unter dem Bett und im Kleiderschrank anzutreffen. Bei diesen Käferarten handelt es sich hauptsächlich um Materialschädlinge, genauer gesagt um Textilschädlinge. Gemeint sind
Teppichkäfer | Brauner Pelzkäfer | |
---|---|---|
wissenschaftlicher Name | Anthrenus scrophulariae | Attagenus smirnovi |
Käfer | ovale bis kugelige Form 3 bis 5 mm lang schwarz-braun glänzend Deckflügel mit schwarzen, roten und weißen Flecken typisch ist rote Flügeldeckennaht | längliche Form 2,3 bis 5 mm lang schwarz-braune Farbe dicht behaarte Flügeldecken |
Larven | braun, behaart bis 6 mm | bronzefarben 7 bis 8 mm |
Richtig bekämpfen
Sobald einzelne Exemplare der braunen oder schwarzen kleinen Käfer im Bett entdeckt werden, ist schnelles Handeln notwendig. Es besteht sonst die Gefahr, dass es zu einer regelrechten Plage kommt, da die Käfer sich sehr schnell vermehren. Die Eiablage erfolgt dabei an dunklen Stellen wie
- Schubladen
- Kleiderschränken
- Bettkästen
- Matratzen und
- in Ritzen und Spalten
Die Bekämpfung gilt hier nicht nur den Käfern selbst, sondern vor allem bereits geschlüpften Larven und abgelegten Eiern. Dabei gibt es nun verschiedene Möglichkeiten den Plagegeistern zu Leibe zu rücken.
Gründliche Reinigung
Nicht nur das Bett, sondern auch die Umgebung, sprich das gesamte Schlafzimmer muss bei einem Käferbefall gründlich gesäubert werden:
- Ecken, Teppiche, Fußleisten, Matratzen mit Staubsauger bearbeiten
- gegebenenfalls Dampfreiniger einsetzen
- Kleiderschrank, Schubläden, Bettkästen und -gestelle, sonstiges Mobiliar nicht vergessen
- gründlich mit verdünnter Essigessenz feucht auswischen
- Anwendungen mehrfach wiederholen
- anschließend alle Ritzen und Fugen mit Silikatpulver ausstreuen
Hitzebehandlung
Daneben kann auch Hitze und Kälte den Larven und Eiern der Käfer den Garaus machen.
- sämtliche waschbare Textilien, Bettwäsche, Kleidung bei 60 °C waschen
- Verwendung von speziellem Hygienewaschmittel
- nicht waschbare Textilien, Kissen, Decken alternativ einfrieren
- dazu Sachen in Plastebeutel geben und verschließen
- in Gefriertruhe bei -18 °C mindestens zwei Stunden lagern
- besser noch über Nacht darin belassen
- andernfalls befallene Textilien für eine Stunde bei 60 °C in Backofen oder Trockner geben
Einsatz von Hausmitteln
Es muss nicht immer Chemie sein. Verschiedene Hausmittel sind bei der Bekämpfung der Käfer im Schlafzimmer sehr hilfreich. So können natürliche Duftstoffe die Käfer vergrämen. Bewährt haben sich
- Neemöl
- Lavendelöl
- Teebaumöl
- Patschuliblätter oder Granulat
- frisches Zedernholzstück im Bettkasten
- Räucherstäbchen aus Zedernholz zum Verbrennen
- getrocknete Lavendelblüten in Baumwollsäckchen zum Aufhängen
Duftöle werden dabei in kleine Schalen gegeben und aufgestellt. Da sie sich schnell verflüchtigen, muss regelmäßig nachgefüllt werden. Ebenfalls gute Dienste können diese altbewährten Hausmittel leisten
- Essigessenz zur Reinigung
- Backpulver zum Bestreuen der Käfer und Larven
Käfer fangen
Besonders gut können Pheromonfallen beim Fangen von Teppichkäfern zum Einsatz kommen. Diese haben eine anziehende Wirkung auf diese Käfer. Beim Betreten bleiben sie an einem Klebestreifen einfach haften.
- regelmäßige Kontrolle notwendig
- Wirkung der Pheromone (Sexuallockstoffe) hält drei Monate an
- gegebenenfalls Klebestreifen austauschen
- Entsorgung im Restmüll
Vorbeugende Maßnahmen
Ganz wichtig ist eine regelmäßige Reinigung besonders in Bettnähe mit dem Staubsauger oder Dampfreiniger, um alle Haare und Hautschuppen gründlich zu entfernen. Damit wird den Larven eine wichtige Nahrungsgrundlage entzogen. Weitere Maßnahmen wären
- Einsatz von speziellen Matratzen, Decken, Kissen wie Allergikerschutzbezüge
- Bettlaken und Bettwäsche aus Microfaser verwenden
- Kopfkissen, Decken, Laken täglich gründlich trocknen und lüften
- bei jedem Tausch der Bettwäsche, Matratze sorgfältig absaugen und wenden
- Matratze mit Schonbezug versehen
- Kissen und Plüschtiere im Bett reduzieren
- anstelle von Teppichen, Fliesen und Laminat wählen
- Kleidung nicht ungewaschen in Schrank hängen und regelmäßig kontrollieren
- Kleiderschränke nicht zu voll packen
Daneben sollten weiterführende Präventionsmaßnahmen nicht außer Acht gelassen werden:
- keine Essensreste im Schlafzimmer belassen
- Fenstergitter einsetzen
- Vogelnester in Fensternähe entfernen
- Läufer, Vorhänge, Fensterrahmen regelmäßig reinigen
- dunkle Ecken im Zimmer kontrollieren und reinigen
- bei Tierhaltung Tierhaare stets entfernen
Sollte durch diese Maßnahmen die Käferplage nicht beseitigt werden, ist ein professioneller Kammerjäger zur Bekämpfung heranzuziehen.
Häufig gestellte Fragen
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Oft werden Käfer durch Lichtquellen im Haus angezogen und gelangen dann durch offene Fenster und Türen, aber auch durch Risse und Spalten im Mauerwerk oder durch vorhandene Lichtschächte an Kellerfenstern ins Gebäude. Materialschädlinge können auch durch Textilien, befallenes Holz oder Second-Möbel eingeschleppt werden. Mitunter werden sie im Gepäck aus dem Urlaub mitgebracht.
Bei beiden Arten handelt es sich um Materialschädlinge. Sie sind für Schäden an Textilien und Pelzen verantwortlich. Krankheiten können diese Käfer nicht übertragen. Auch besteht keine akute Lebensgefahr für Menschen. Lediglich der Teppichkäfer wird als gesundheitsschädlich eingestuft, da beim Berühren der Larven durch ihre Pfeilhaare bei empfindlichen Menschen Hautallergien und Atembeschwerden auftreten können.