Kleine rote Würmer im Haus oder der Wohnung können bei vielen Menschen Panik und Ekel hervorrufen. Um diese zu entfernen, ist es notwendig die Tierchen richtig zu erkennen und zu bestimmen.
Würmer sind Larven
Oft werden im Haus oder der Wohnung kleine rote Würmer entdeckt. Bevorzugt sind diese im Badezimmer, wo optimale Bedingungen und ausreichend Nahrung vorhanden ist, zu finden. Natürlich sind sie auch oft in den anderen Räumen der Wohnung anzutreffen. Jedoch sind die als kleine rote Würmer identifizierten Tierchen meist keine Würmer in dem Sinne, sondern es handelt sich dabei um Larven von verschiedenen Insekten, beispielsweise von Käfern. Adulte Tiere legen im Haus ihre Eier ab, wenn ideale Voraussetzungen für das Überleben ihres Nachwuchses der Larven vorhanden sind, unter anderem
- ausreichend Feuchtigkeit
- gute Nahrungsquellen wie
- Hautschuppen, Haare, Holz, Textilien
Ein solches Milieu ist für kleine rote Würmer willkommen. Zum Loswerden dieser kleinen Tierchen, ist es notwendig diese auch richtig zu erkennen, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Nachfolgend einige Beispiele, der am häufigsten im Haus und Wohnung anzutreffenden roten Larven.
Buntkäfer (Cleridae)
Diese Spezies legt ihre Eier im Haus bevorzugt an Stellen ab, wo sich Schimmel bildet und dementsprechend Feuchtigkeit vorhanden ist. Willkommene Plätze sind hierbei der Zwischenraum zwischen Wand und Holzverkleidungen. Daneben bietet auch ein Badezimmer durch die entstehende Feuchtigkeit beim Duschen und Baden optimale Voraussetzungen. Aus den Eiern entwickeln sich dann nach einigen Tagen kleine rote Würmer, besser Larven mit folgenden Merkmalen
- Länge 3 bis 5 mm
- Färbung von weiß über rosafarben bis rot
- schwarzer Kopf
- langgestreckte Körperform, wurmähnlich
- Körperquerschnitt etwas abgeflacht bis zylindrisch
- Hinterteil kahl oder filzig dicht behaart
Gefleckter Pelzkäfer (Attagenus pellio)
Er ist auch als Gemeiner Pelzkäfer bekannt und kann ganz einfach durch geöffnete Türen und Fenster ins Hausinnere gelangen, besonders in den Abendstunden, wenn drin Licht brennt. Daneben ist auch eine Verbreitung mit der Kleidung möglich. An sich sind die ausgewachsenen Käfer normal ganz harmlos, aber ihre Larven haben es in sich. Sie bevorzugen als Nahrung
- Hautschuppen und Haare
- sämtliche Textilarten
- Naturfasern wie Pelze
Auch das Badezimmer zieht die Larven förmlich an, die hier gelagerte Schmutzwäsche mit ihrem Schweißgeruch entgeht ihnen nicht. Sehr wohl fühlen sie sich auch in Kleiderschränken oder unter Schubladenböden. Erfolgt keine Bekämpfung der Larven, vernichten sie unweigerlich alles für sie Fressbare.
Die Larven des Gemeinen Pelzkäfers sind zu erkennen an folgenden Merkmalen:
- Länge 8 bis 10 mm
- anfangs goldgelbe Färbung
- später rötlich bis rot
- glänzende Körperoberfläche
- breiter Kopf
- langgestreckter Körper
- kurze, giftige Haare über gesamten Körper verteilt
- am Hinterteil hellbraune, pinselartige, lange Haare (Pfeilhaare)
Die ausgewachsenen Käfer sind erkennbar an
- Länge 3 bis 6 mm
- schwarz
- dichte Behaarung
- mittig auf Deckflügeln je ein großer heller Fleck
Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae)
Ebenfalls wie der Pelzkäfer gehört diese auch als Braunwurz-Blütenkäfer bekannte Art zur Familie der Speckkäfer (Dermestidae). Auch hier ist der adulte Käfer selbst nicht das Problem, sondern seine gefräßigen Larven. Zu ihrer Nahrung zählt hauptsächlich
- Wolle und Seide
- Federn und Horn
- Felle und Leder
- Baumwolle
Die Larven fühlen sich an dunklen und warmen Plätzen sehr wohl. Dorthin ziehen sie sich auch nach ihren „Fressattacken“ zurück. Weitestgehend erinnert ihr Aussehen an kleine rote Würmer:
- Länge; 3 bis 6 mm
- rötlichbraun gefärbt
- dichte Behaarung
- zusätzliche Pfeilhaare am Hinterteil
Adulte Käfer sind auch sehr leicht zu erkennen:
- Länge: 3 bis 5 mm
- schwarze mit andersfarbigen Schuppen
- weiß-bräunliche Querbänder auf Flügeldecken
Speckkäferlarven wieder loswerden
Bei der Bekämpfung von Pelz- und Teppichkäferlarven im Haus muss sorgfältig vorgegangen werden, um sie auch vollständig zu entfernen. Folgende Maßnahmen haben sich dabei bewährt:
- Käfer und Larven einsammeln und entsorgen
- nicht waschbare Textilien einer Dampfreinigung unterziehen
- waschbare Kleidung, Stoffe usw. bei 60 °C waschen
- alternativ in chemische Reinigung bringen oder
- alles gründlich absaugen, bürsten und mindestens eine Woche in Gefriertruhe lagern
- Schmutzwäsche regelmäßig waschen
- nicht lange sammeln
- regelmäßige Säuberung Möbel, Teppiche usw.
- gegebenenfalls Mischung aus Essigessenz und Wasser im Verhältnis 1:4 verwenden
- Grundreinigung alle zwei Tage wiederholen
- normal nach 7 bis 10 Tagen sollte Befall erledigt sein
- ausreichende Lüftung der Zimmer
- Anbringung von Fliegengittern
Häufig gestellte Fragen
Sollte der Befall gering sein und mit oben genannten Maßnahmen die Schädlinge beseitigt werden, ist kein Kammerjäger notwendig. Jedoch ist ein massenhafter Befall zu verzeichnen und die angerichteten Schäden bereits sehr groß und weitere nicht absehbar, sollte der Fachmann zu Rate gezogen werden.
Die Tiere gehören nicht zu den Schädlingen. Daher ist eine Bekämpfung im Prinzip nicht notwendig. Im Gegenteil erweisen sie sich in der freien Natur sogar als nützlich, da sie sich unter anderem von Schädlingen, beispielsweise dem Borkenkäfer ernähren. Natürlich sind sie in den eigenen vier Wänden nicht unbedingt gern gesehene Gäste. Um sie zu entfernen, sollten die Larven und adulten Tiere einfach nur eingesammelt und anschließend an geeigneten Plätzen im Freien wieder ausgesetzt werden.
Nein, die Gesundheit ist generell nicht bedroht. Lediglich können bei der Berührung der Behaarung der Larven allergische Reaktionen der Haut oder Atemwege und Augenreizungen auftreten. Besonders in den Pfeilhaaren sind Allergien auslösende Stoffe enthalten.