Kleine schwarze Käfer gibt es zuhauf. Meist ist es nicht leicht, sie zu bestimmen, denn viele sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Dennoch gibt es teils deutliche Unterscheidungsmerkmale.
Blattkäfer (Chrysomelidae)
Iriserdfloh (Aphthona nonstriata)
Aufmerksame Hobbygärtner können diesen kleinen schwarzen Käfer im Frühjahr an jungen Trieben der Sumpfschwertlilie (Iris Pseudacorus), seiner Lieblingsfutterpflanze, entdecken.#
- Größe von 2,2 bis 3 mm
- Flügeldecken metallisch glänzend, fein punktiert
- fressen feine Längslinien in Blattoberfläche
- Flugzeit von Ende März bis Ende September
Majoran-Erdfloh (Longitarsus obliteratus)
Der wärmeliebende Majoran-Erdfloh zeigt sich von März bis Oktober auf mageren Wiesen, Magerrasen und Kalkmagerrasen. Dort überwintern sie in Bodenstreu und unter Blattrosetten.
- Größe von 1,2 bis 1,8 mm
- erste Flügelglieder orangebraun
- Hinterbeine besonders kräftig entwickelt
- Blattgewebe von Lippenblütlern bevorzugte Nahrungsquelle
Malven-Erdfloh (Podagrica fuscicornis)
Er ist hierzulande selten geworden. Bevorzugt macht er sich an Malvengewächsen wie Stockrose (Alcea rosea), Malve (Malva) oder Hibiskus (Hibiscus) zu schaffen.
- maximal 3 bis 6 mm lang
- Flügeldecken schwarz, Kopf, Halsschild und Beine hellrot
- Flugzeit Mai bis August
- Bekämpfung mit Rainfarn- oder Wermutbrühe
Rainfarn-Blattkäfer (Galeruca tanaceti)
Dieser wärmeliebende Blattkäfer tritt von Juni bis Oktober an trockenen und sonnigen Biotopen auf. Dabei ist nur ein Teil der Population flugfähig.
- etwa 6 bis 10 mm groß
- Halsschild und Flügeldecken deutlich punktiert
- ernähren sich von Blättern krautiger Pflanzen
- neue Generation schlüpft von März bis Mai
Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephalus)
Er ist von April bis November auf Wiesen, an Waldrändern und landwirtschaftlichen Nutzflächen anzutreffen. Charakteristisch für diesen kleinen schwarzen Käfer ist seine Fähigkeit zum Springen.
- Käfer 3 bis 4,5 mm groß
- metallisch glänzend, blau-schwarz, dicke hintere Oberschenkel
- ernähren sich von Kreuzblütlern
- Hauptschaden verursachen Larven
- kleine Löcher oder Schabestellen an Keimblättern und Jungpflanzen
Schwarzer Beinwell-Erdfloh (Longitarsus anchusae)
Um diesen Blattkäfer zu entdecken, muss man schon genau hinschauen. Er erscheint von Ende April bis Oktober und tritt ausschließlich an Raublattgewächsen auf.
- 1,5 bis 2,4 mm klein
- glänzend schwarz, Hinterschenkel schwarz, Beine sonst gelblich
- betreibt Schabefraß an Blättern
- Echter Beinwell (Symphytum officinale) wichtige Futterpflanze
Schwarzhals-Moorblattkäfer (Luperus longicornis)
In Deutschland ist dieser Blattkäfer weit verbreitet. Von Mai bis Juli besiedelt er Hecken, Gebüsche sowie Waldränder und lichte Wälder.
- etwa 4 bis 5 mm groß
- Flügeldecken dunkel, Beine gelb
- sehr lange Antennen, besonders die Männchen
- Futterpflanzen: Erle, Hasel, Weide, Birke und Graswurzeln
- zur Bekämpfung auf natürliche Feinde setzen
Waldbingelkraut-Erdfloh (Hermaeophaga mercurialis)
Auch dieser Erdfloh ist weit verbreitet und kommt stellenweise sogar verstärkt vor. Von April bis November besiedelt er ganze Bestände vom Waldbingelkraut (Mercurialis perennis).
- Körperlänge von 2,3 bis 3 mm
- dunkel bis schwarzblau, kurz-ovale Körperform
- Fühler an Basis aufgehellt
- Nahrung: Blätter des Waldbingelkrautes
Blatthornkäfer (Scarabaeidae)
Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)
Dieser flugunfähige Käfer ist ein Bodenschädling insbesondere auf Rasenflächen. Für seine Entwicklung benötigt er mehrere Jahre.
- Körpergröße 8 bis 9 mm
- Grundfarbe schwarz, schwarzbraun oder rötlichbraun
- feine, silbrig schimmernde Körperbehaarung
- tritt von Juni bis August auf
- Bekämpfung der Larven (Engerlinge) mit Nematoden
Glanzkäfer (Nitidulidae)
Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus)
Diese kleinen, oft massenhaft auftretenden Käfer werden im Sommer von hellen Farben magisch angezogen. Besonders aktiv sind sie während der Rapsblüte.
- Körpergröße ca. 2 mm
- fettglänzend, punktgestreift
- Halsschild seitlich je ein Höcker
- bevorzugt Blüten und Blätter von Rosengewächsen
Langkäfer (Brentidae)
Birken-Spitzmausrüssler (Betulapion simile)
Man sieht ihm die Verwandtschaft zu den Rüsselkäfern an und findet ihn von April/Mai bis September an seinen Futterpflanzen. Anhand derer lässt er sich gut bestimmen.
- nur 1,8 bis 2,5 mm groß
- glänzend, länglich-oval, feine weiße Behaarung
- unterer Augenrand weiß wimpernartig behaart
- Futterbaum Birke, insbesondere Hängebirke (Betula pendula)
Marienkäfer (Coccinellidae)
Schwarzer Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum)
Dieser Winzling ist in Europa weit verbreitet und bevorzugt Laubbäume und -sträucher sowie krautige Pflanzen als Lebensraum. Er ist von Mai bis Oktober unterwegs.
- nur 1,2 bis 1,5 mm klein
- kugelig, fein behaart
- Mundwerkzeuge und Beine gelborange
- ernährt sich von Spinnmilben
Trockenrasen-Zwergmarienkäfer (Scymnus frontalis)
Seinem Namen entsprechend bevorzugt dieser wärmeliebende Marienkäfer sonnige Trocken- oder Halbtrockenrasen und schüttere Wiesen mit niedriger Vegetation.
- ca. 2 bis 3 mm klein
- meist mit zwei großen rotbraunen Flecken
- rötlicher oder schwarzer Kopf, rötliche Beine
- Flugzeit Mai bis September
Vierfleckiger Kugel-Marienkäfer (Exochomus quadripustulatus)
Diese räuberische Marienkäferart findet man bevorzugt an Nadelbäumen, teilweise auch in den Blüten von Eiche, Esche, Ahorn, Weiß- und Kreuzdorn.
- Körpergröße 3 bis 5 mm
- halbkugelig, zwei rote Flecken auf Flügeldecken
- Nahrung: Schild- und Blattläuse
- Käfer überwintert in Bodenstreu und Moospolstern
Tipp: Die Larven dieses nützlichen Schädlingsbekämpfers betreiben untereinander Kannibalismus.
Rüsselkäfer (Curculionidae)
Eichen-Gallenbohrer (Archarius pyrrhoceras)
Die Weibchen legen ihre Eier in die Gallen der Gallwespe ab, wo sich dann die Larven entwickeln. Der kleine schwarze Käfer mag warme und lichte Wälder mit Eichenbeständen.
- etwa 1,6 bis 2,4 mm groß
- Fühler und vorderer Rüsselteil des Weibchens rotbraun
- Flugzeit April bis Juni
- fressen an Eichenblättern und -knospen
Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi)
Dieser Schädling befällt Beerenobst, vor allem Erdbeere, Brombeere und Himbeere. In deren Umfeld taucht er von April bis September auf.
- etwa 2 bis 3 mm groß
- grau behaart, Flügeldecken gestreift
- Nahrung: Pollen und Blütenblätter
- Blütenknospen entfernen
- vor Einsatz von Insektiziden eindeutig bestimmen
Kleiner Storchschnabelrüssler (Zacladus exiguus)
Von Mai bis August findet man diesen kleinen schwarzen Käfer vorwiegend an mehrjährigen, kleinblütigen Geranium-Arten. Er nutzt unterschiedliche Lebensräume von Magerrasen bis Feuchtwiesen.
- Körperlänge 1,9 bis 3 mm
- dunkel, silbrige Unterseite
- Halsschildvorderrand fast senkrecht aufgebogen
- verursacht Löcher in Blütenblättern
Weiden-Gallenbohrer (Archarius salicivorus)
Er zeigt sich von Mai bis September im Umfeld von Weiden (Salix) an feuchten Waldrändern, Mooren, Weiden und Flussauen.
- von 1,8 bis 2,8 mm klein
- dunkel, silbrig beschuppt
- Unterseite weiß beschuppt
- Nahrung: Gallen der Gallwespe am Weidenblatt
Samenkäfer (Bruchidae)
Dunkler Samenkäfer (Bruchus affinis)
Seine Larven entwickeln sich in den Samen unterschiedlicher Schmetterlingsblütler, vorzugsweise Platterbse (Lathyrus).
- 3 bis 5 mm groß
- dunkel mit hellen Haarflecken
- fliegt von April bis Juli
- Nahrung: Pollen und Nektar
Ginster-Samenkäfer (Bruchidius villosus)
Dieser Samenkäfer lebt an unterschiedlichen Ginsterarten, bevorzugt Besenginster. Dort ist er von Mai bis Oktober aktiv.
- 1,7 bis 3,5 mm groß
- fein grau oder olivgrün behaart
- Fühler kürzer als bei anderen Samenkäfern
- Nahrung: Blätter, Blüten und Pollen
- Laven häufig von Parasitoiden befallen
Wickensamenkäfer (Bruchus atomarius)
Offiziell hat dieser kleine schwarze Käfer noch keine deutsche Bezeichnung, wird aber häufig Wickensamenkäfer genannt. Er ist von Mai bis Juli zu beobachten.
- nur 2 bis 3,5 mm groß
- charakteristische Fleckung und feine Härchen
- unterseits kurze graue Behaarung
- ernährt sich von Pollen
Häufig gestellte Fragen
Man kann direkt nach der Pflanzung Pflanzenschutznetze auslegen und durch regelmäßiges Hacken und Gießen die Bodenstruktur lockern. Wichtig ist auch die Einhaltung der Fruchtfolge.
Der Rapsglanzkäfer kann erheblichen Schaden anrichten, was eine Bekämpfung erfordern kann. Die sollte jedoch abgeschlossen sein, bevor sich die ersten Blüten öffnen.