Kleine weiße Tierchen auf den Blättern Ihrer Pflanzen sind immer ein Warnzeichen, denn sie können das Gewächs schwächen und zum Eingehen führen. Für die gezielte Bekämpfung muss zunächst die Art bekannt sein.
Schädlinge erkennen
Das Problem mit kleinen weißen Tierchen auf den Blättern von Pflanzen ist, dass sie oftmals erst auffallen, wenn sie sich bereits umfassend ausgebreitet haben. Auch dann kann es schwierig sein, die genaue Art zu bestimmen. Gerade dies ist allerdings entscheidend für die gezielte und erfolgreiche Bekämpfung der Schädlinge.
Weiße Fliege
Erkennen
- weiß
- bis zu drei Millimeter lang
Schadbild
- hinterlassen weiße Flecken auf den Blättern
- Auftreten von Honigtau
- bevorzugen warmes und feuchtes Milieu
- plötzliches Aufsteigen bei Bewegung in der Umgebung
Bekämpfen
- Schlupfwespen, Gelbtafeln und Belüftung
Die weißen Flecken und aufsteigende Schwärme machen es einfach, die Weißen Fliegen von anderen Schädlingen zu unterscheiden. Durch Gelbtafeln, natürliche Fressfeinde und eine ausgiebige Belüftung am Standort lassen sie sich einfach bekämpfen.
Spinnmilben
Erkennen
- weiß bis rötlich
- halbrunder bis zu zwei Millimeter langer Körper
- bevorzugt trockene, warme Bereiche
Schadbild
- gelbe Flecken und netzartige Gespinste auf den Blättern
- betroffene Pflanzenteile vertrocknen und fallen ab
Bekämpfen
- mit Wasser besprühen
- Raubmilben einsetzen
Der Name der Spinnmilbe verrät es bereits, die kleinen Schädlinge hinterlassen feine Netze, die Spinnweben ähneln. Sie haben eine kurze Lebensdauer, vermehren sich jedoch ebenfalls sehr schnell. Daher ist ein frühzeitiges Handeln bei einem Befall entscheidend. Die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit am Standort durch häufiges Besprühen mit weichem Wasser kann bei einem leichten Befall bereits ausreichen.
Schildläuse
Erkennen
- weiß bis hellbraun
- bis zu sechs Millimeter lang
- in wachsartige Schicht eingehüllt
Schadbild
- klebriger Belag auf betroffenen Pflanzenteilen
- Blätter rollen sich ein
- nachlassende Blühkraft
- braune Knubbel an den Blattunterseiten
- bevorzugt warme, trockene Bereiche und bereits geschwächte Gewächse
Bekämpfen
- mit Seifen-Spiritus-Gemisch besprühen
Jeweils ein bis zwei Esslöffel Spiritus und Schmierseife auf einen Liter Wasser reichen für die Lösung zur Bekämpfung aus. Zudem sollten alle betroffenen Pflanzenteile entfernt und vernichtet werden. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer halben Stunde sind die Rückstände der Flüssigkeit mit Wasser gründlich abzuspülen.
Schmierläuse/Wollläuse
Erkennen
- hellbraun bis rötlich, ovaler Körper von weißem watteartigen Belag überzogen
- bis zu 5 Millimeter lang
Schadbild
- hinterlassen klebrigen Film auf betroffenen Pflanzenteilen
- Blätter und Triebe verfärben und verformen sich, fallen ab
- geschwächter Wuchs
- bevorzugen trockene und warme Bereiche, gerne Sukkulenten
Bekämpfen
- mit hartem Wasserstrahl abspülen
- Florfliegen und Schlupfwespen als Fressfeinde ausbringen
- Spiritus-Seife-Gemisch zum Besprühen einsetzen
- Neempräparate
Bei klebrigen Belägen kann immer von Läusen ausgegangen werden, die sich mit der Substanz ebenso selbst schützen. Einfache Seifenlauge reicht daher nicht aus. Stattdessen sollte dieser auch Spiritus beigegeben werden, um eine effektivere Bekämpfung zu erzielen.
Die einfachste Variante der Bekämpfung von Wollläusen stellen Präparate mit Neemöl dar. Sie wirken erst einige Tage nach Anwendung, bekämpfen dafür jedoch gleich mehrere Schädlinge und sind einfach in der Anwendung.
Springschwänze
Erkennen
- weiß bis grau
- bis zu fünf Millimeter lang
Schadbild
- hinterlassen abgefressene Blatt- und Blütenränder
- bevorzugen junge Pflanzen und Triebe
- plötzliches Aufspringen bei Bewegungen in der Nähe der Pflanze
Bekämpfen
- mit Wasserstrahl abspülen
Das Abspülen mit einem kräftigen Wasserstrahl reicht bei der Bekämpfung oftmals aus. Ebenso können Raubmilben zum Einsatz kommen, um empfindliche Pflanzenteile nicht durch die Krafteinwirkung zu schädigen.
Blattläuse
Erkennen
- weiß, grün oder dunkel gefärbt
- bis zu drei Millimeter lang
- treten in Kolonien auf
Schadbild
- vorzugsweise Blattunterseiten und Stängel
- schmierige, klebrige Rückstände auf Pflanze
- vor allem in warmen und trockenen Bereichen zu finden
Bekämpfen
Als natürliche Feinde eignen sich Florfliegen und Schlupfwespen. Ebenso kann die betroffene Pflanze mit Brennnesselsud besprüht werden, der im Anschluss (falls möglich) mit einem harten Wasserstrahl abgespritzt wird. Mehrfache Wiederholungen der Anwendung sind notwendig.
Häufig gestellte Fragen
Optimale Kulturbedingungen und starke, gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für einen Befall mit Schädlingen. Zudem helfen regelmäßige und häufige Kontrollen dabei, die Parasiten frühzeitig zu erkennen, was die Bekämpfung erleichtert.
Finden sich am Anfang nur einzelne, kleine weiße Tierchen auf den Blättern, kann die Identifizierung schwierig sein. In diesem Fall ist es hilfreich, Gelbtafeln aufzustellen. Kleben die Schädlinge daran fest, lassen sie sich einfacher erkennen.
Bei einem sehr starken Befall dürfen auch Insektizide zum Einsatz kommen. Oftmals ist dies jedoch nicht notwendig und sollte der letzte Ausweg zur Rettung der Pflanze sein.