Die Akebie, auch unter den Namen Schokoladenwein und Klettergurke bekannt, wird in den hiesigen Gärten immer beliebter. Denn mit ihren fingerförmig geteilten Blättern, den kleinen rosa und violetten Blüten im Mai und den gurkenähnlichen violetten Früchten im Herbst ist sie das ganze Jahr eine wunderschöne Zierpflanze, die jeden Garten aufwertet. Hinzu kommt, dass die Kletterpflanze auch in den hiesigen Breitengraden bedingt winterhart ist und somit nicht in ein Winterquartier umziehen muss und so auch einen Platz im Gartenbeet finden kann. Ihren Namen Schokoladenwein hat sie vor allem dem süßlichen Duft ihrer Blüten zu verdanken.
Steckbrief
- Blüten in rosa (männlich) oder violett (weiblich) gleichzeitig an einer Pflanze
- Blütezeit ab April bis in den Mai
- verströmen einen süßlichen Duft
- Blätter in fünf „Finger“ unterteilt
- Kletterpflanze
- wird bis zu zwölf Meter hoch
- im Herbst längliche, an Gurken erinnernde violette Früchte
- sind essbar
- bedingt winterhart
- ursprünglich in Asien beheimatet
Standort
Die Klettergurke bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort, an dem ihr eine Kletterhilfe geboten werden muss. Daher wird sie Idealerweise an einer Hauswand, vor einer Pergola oder an einem Zaun oder einer Mauer gepflanzt. Da die Akebie bedingt winterhart ist, kann sie auch direkt ins Gartenbeet gepflanzt werden, sofern dieses geschützt an einer Mauer oder einer Hauswand liegt. Die idealen Standorte für den Schokoladenwein sind, die Folgenden. Hier kann die Pflanze auch ihren wunderbar schweren, süßen Duft verbreiten:
- in einem Innenhof
- im Wald- oder Japangarten
- in einem Rhododendrongarten
- an einer Hauswand auf einer Terrasse
- kann auch im Kübel auf einem Balkon kultiviert werden
Substrat & Boden
Die Klettergurke bevorzugt einen nährstoffreichen, lehmigen, leicht feuchten bis trockenen Boden, der schwach sauer bis schwach alkalisch und vor allem auch humosreich sein sollte. Kalk verträgt sie ebenfalls. Um diesen Zustand zu erreichen wird in der Regel Blumenerde aus dem Handel mit einem Drittel Sand gemischt. Wird Gartenerde verwendet, wird diese mit Kompost und ebenfalls einem Drittel Sand vermischt.
Gießen & Düngen
Steht die Akebie im Gartenbeet frei, so reicht hier in der Regel der normale Regen aus, um die Klettergurke mit genügend Wasser zu versorgen. Denn allzu nass mag sie es auch nicht. Nur in sehr langen, trockenen und heißen Perioden, oder wenn täglich die Sonne auf den Boden rund um den Schokoladenwein scheint und diesen austrocknet, sollte zugegossen werden. An leicht hängenden Blättern erkennt der Hobbygärtner schnell, wenn seine Pflanze eine Wasserzugabe benötigt. Staunässe muss jedoch in jedem Fall vermieden werden, der Boden sollte Idealerweise immer leicht feucht sein. Beim Düngen sollte folgendes beachtet werden:
- während der Blütezeit und der Zeit der Fruchtbildung düngen
- Langzeit- oder Flüssigdünger für Gemüsepflanzen nutzen
- ab dem späten Herbst bis zum frühen Frühjahr auf Dünger verzichten
Pflanzen
Der Schokoladenwein kann sowohl im frei liegenden Gartenbeet als auch in einem großen Kübel kultiviert werden. Soll er in einen Kübel auf Balkon oder Terrasse gepflanzt werden, muss dieser den Wurzeln viel Raum bieten können. Daher bereits von Anfang an einen genügend großen Topf wählen. Die Pflanze verträgt zudem keine Staunässe, auch hierauf sollte bei der Pflanzung geachtet werden. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
Akabie im Kübel kultiviert
- großen Topf auswählen
- über dem Abflussloch eine Drainage anlegen
- hierfür Steine oder Tonscherben einfüllen
- Pflanzenvlies darüber geben
- den Kübel Idealerweise auf ein erhöhtes Gestell stellen
- so kann das überschüssige Wasser ungehindert nach unten abfließen
- Erde einfüllen und in der Mitte ein Pflanzloch belassen
- Pflanze einsetzen
- restliche Erde auffüllen und leicht andrücken
- leicht angießen
- bereits bei der Pflanzung auch der jungen Pflanze eine Kletterhilfe bieten
Akabie im Gartenbeet
- Pflanzloch ausheben
- darauf achten, dass für die Wurzeln auch zu einer Mauer genügend Platz vorhanden ist
- Drainage aus Steinen oder Kies anlegen
- Pflanze einsetzen
- vorbereitete Erde einfüllen und leicht andrücken
- mäßig angießen
- Kletterhilfe zur Verfügung stellen
Umtopfen
Je nachdem, wie groß der Kübel bereits am Anfang gewählt wurde, muss die Akabie nicht in jedem Jahr in einen größeren Topf umgesetzt werden. Doch da auch die Erde mit der Zeit ihre Nährstoffe mit den Gießvorgängen verliert, sollte der Pflanze alle zwei bis drei Jahre neue Erde gewährt werden. Hierzu wird die Pflanze im Frühjahr vor dem neuen Austrieb dem Topf vorsichtig entnommen, die gesamte alte Erde entfernt und weiter wie bei der Pflanzung vorgegangen. Wurde der bestehende Topf zu klein, kann gleichzeitig auch ein neuer, um ein bis zwei Nummern größerer Kübel gewählt werden. Auch hierbei wird wie bei der Pflanzung vorgegangen.
Schneiden
Da die Klettergurke von Innen her verkahlt, benötigt sie einen regelmäßigen Schnitt, bei dem alle diese Stellen, die der Akebia quinata die Luft zum Atmen und Leben nehmen, entfernt werden. Und da die Pflanze auch in der Höhe bis zu zwölf Meter hoch werden kann, kann hier regelmäßig zurückgeschnitten werden. Die ideale Zeit für die Rückschnitte ist Herbst, nachdem die Früchte geerntet wurden, oder im zeitigen Frühling vor einem neuen Austrieb:
- alle kahlen Triebe im Inneren entfernen
- Triebe, die zu hoch geworden sind, kürzen
- einzelne Haupttriebe können kräftig zurückgeschnitten werden
- so wird die Pflanze zu einem neuen Austrieb angeregt
- wer im Frühjahr umtopfen muss, sollte kräftig zurückschneiden
- das Umtopfen einer kleinen Pflanze ist einfacher
Vermehren
Der Schokoladenwein lässt sich leicht durch Absenker vermehren. Die ideale Zeit für die Vermehrung ist das Frühjahr, wenn sich die neuen Triebe zeigen und lang genug geworden sind. Hierzu werden dann die längeren, unteren Triebe der Pflanze genutzt und wie folgt vorgegangen:
- Absenker vorsichtig nach unten biegen
- hierfür einen neuen, biegsamen Trieb nutzen
- neben der bestehenden Pflanze eine kleine Rinne in den Boden graben
- hier wird der Absenker mit einem oder zwei Triebaugen eingelegt
- die vorhandenen Blätter werden entfernt
- Erde drüber geben
- die Spitze muss aus der Erde schauen
- hat der Trieb gewurzelt, wird die Verbindung zur Mutterpflanze gekappt
- ist die neue Pflanze kräftig genug, an einen eigenen Platz setzen
Aussaat
Der Schokoladenwein lässt sich auch leicht selbst aussäen, hierzu werden die dicken, schwarzen Samen aus den Früchten genutzt. Da die Aussaat im Frühling ideal ist, müssen die Samen vom Fruchtfleisch befreit und an einem warmen, trockenen Ort über den Winter gelagert werden. Hierzu bietet sich zum Beispiel der Heizungskeller an. Die Samen hierzu einzeln nebeneinander auf ein Stück Pappe legen. Im April oder Mai können diese dann in kleine Töpfe in Anzuchterde gesteckt werden. Die Töpfe können an einem warmen, geschützten Platz im Freien stehen und werden regelmäßig aber mäßig gegossen. Schnell zeigen sich die ersten kleinen Keimlinge, die entweder pikiert werden oder als junge Pflanzen in ein größeres Gefäß umziehen. Hierin verbleiben sie bis zum nächsten Frühjahr und werden dann an ihren gewünschten Standort entweder im Gartenbeet oder einem Kübel gepflanzt.
Überwintern
Die Klettergurke ist bedingt winterhart, das heißt, junge Pflanzen sollten im Winter geschützt werden, können aber draußen im Gartenbeet oder Kübel verbleiben. Ältere Pflanzen müssen nur noch an sehr frostigen und kalten Wintertagen geschützt werden. Wurden sie in Regionen mit mildem Klima kultiviert, zum Beispiel einem Weinanbaugebiet, dann müssen für die älteren Pflanzen in der Regel keine Vorkehrungen mehr getroffen werden. Die Akabie wird Idealerweise im Winter wenn nötig wie folgt geschützt:
- jungen Schokoladenwein die ersten Jahre immer einen Schutz bieten
- den Älteren nur bei Bedarf
- Laubschicht und Reisig rund um die Pflanze auf den Boden geben
- einen Kübel in Pflanzenvlies schlagen
- den Topf auf Styropor stellen
- die Pflanze mit Pflanzenvlies überdecken
- nur mäßig und nicht bei Frost gießen
- das Düngen einstellen
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Krankheiten oder Schädlinge sind bei der Akebia quinata bislang noch nicht bekannt. Doch ein harter Winter kann auch den älteren Pflanzen zusetzen, so dass sie – und nicht nur die jungen Pflanzen – unbedingt geschützt werden sollten.
Fazit
Die Akabie ist eine anmutige Kletterpflanze, die nicht viel Pflege benötigt, da sie sehr anspruchslos ist. Wird ihr das passende Umfeld mit einer Kletterhilfe geboten, kann sie bis zu zwölf Meter hoch werden und bietet dem Hobbygärtner ab etwa ihrem fünften Lebensjahr im Frühjahr schöne Blüten mit süßen Duft und im Herbst ansehnliche Früchte, die zudem auch essbar sind. Somit ist die Klettergurke auf Balkon, Terrasse oder auch im Garten an einer Pergola die ideale Zier- und auch Nutzpflanze für den Hobbygärtner mit wenig Zeit.