Knoblauch verleiht nicht nur Gerichten ein schmackhaftes Aroma, sondern wirkt sich überdies positiv auf die Gesundheit aus. Ob er auch vor hungrigen Vampiren schützt, sei dahin gestellt. Immerhin existieren auch viele milde Sorten neben den scharfen Knoblaucharten. Sie zeichnen sich durch einen dezenten Geschmack und Geruch aus. Dem Koch geht es sowieso eher darum, die Schärfe dank der unterschiedlichen Knoblauchsorten genau auf das Rezept abzustimmen. Welche der folgenden Arten am besten schmeckt, entscheidet jeder nach dem eigenen Geschmack.
Knoblaucharten
Botaniker unterteilen Allium sativum in vier verschiedene Sorten, die wiederum diverse Sorten hervorbringen. Lediglich der Elefanten Knoblauch besitzt keine Untersorten.
- Gemeiner Knoblauch (Allium sativum)
- Schlangen Knoblauch (Allium sativum var. ophioscorodon)
- Chinesischer Knoblauch (Allium tuberosum)
- Elefanten Knoblauch (Allium ampeloprasum)
Gemeiner Knoblauch (Allium sativum)
Der Gemeine Knoblauch ist die am weitesten verbreitetste Knoblauchart und dementsprechend am häufigsten in der deutschen Küche anzutreffen. Sie besitzt die typische Knoblauchform mit einer Knolle, bestehend aus mehreren Zehen, sowie einem spitz zulaufenden Strunk. Die einzelnen Zehen erreichen durchschnittlich eine Größe von 5 bis 15 cm. Die Außenhaut weist einen weißen bis rötlichen Farbton und lässt sich einfach abschälen. Doch nicht nur diese Eigenschaft macht den Gemeinen Knoblauch zu einem kulinarischen Liebling. Sein Aroma zeugt meistens von einer intensiven Würze und ist um genau zu sein alles andere als mild.
Zu den scharfen Gemeinen Knoblauch Sorten gehören:
Ajo Morado
Der Ajo Morado macht seiner Herkunft mit seiner Schärfe alle Ehre. Es scheint fast, als träge die Knoblauchsorte spanisches Temperament unter der rot-violetten Außenhaut.
Ajo Rosa
Auch der Ajo Rosa stammt aus Spanien. Sein Erkennungsmerkmal ist die Rosafärbung seiner Knollenspitze.
Aquila
Aus Südeuropa, genauer aus Italien, stammt die würzige Knoblauchsorte Aquila. Auch optisch macht dieses Exemplar mit seinen weiß-lila Streifen etwas her.
Arno
Arno besitzt eine durchweg weiße Färbung und gehört zu den alten Knoblauchsorten. Seine Ernteerträge sind reichhaltig und vielversprechend. Zudem begeistert er mit einem schnellen Wachstum.
Bella Italia
Bella Italia kommt frisch und aromatisch aus der Toskana.
Cledor
Cledor stammt aus Frankreich, dem Land der Genießer. Kein Wunder, dass er ein herrlich intensives Aroma aufweist. Die weiße Knolle reift zwar sehr langsam, lässt sich dafür aber umso länger lagern.
Deutscher Porzellan
Aufgrund seines einzigartigen Geschmacks erfreut sich der Deutsche Porzellan vielen Liebhabern. Zunächst lässt die herkömmliche Knoblauchform mit den üblichen vier Zehen jedoch gar nicht auf das Geschmackserlebnis schließen. Doch die alte Knoblauchsorte besitzt noch weiter Vorzüge:
- einfache Vermehrung
- pflegeleicht
- winterhart
Edenrose
Ob die zarte Rosafärbung der Edenrose ihren romantischen Namen verleiht? Oder rührt dieser doch eher von dem würzigen Geschmack mit einer leichten Süße im Abgang?
Germidour
Germidour gilt als der König unter den Knoblauchsorten. Er ist violett-weiß gemustert und bildet rosafarbene Zehen. Germidour ist nicht nur winterhart, sondern im Ganzen sehr resistent. Er reift schon früh im Jahr und ist obendrein lange haltbar. Genießer schätzen seine angenehme Würze.
Koreanischer Bauer
Der Koreanische Bauer stammt aus Asien, gehört aber nicht zu den Chinesischen Knoblaucharten. Die alte Sorte ist alles andere als mild und verleiht asiatischen Gerichten erst die richtige Schärfe.
Polish Softneck
Der aus Amerika stammende Polish Softneck ist eine alte Sorte und aufgrund seiner Kochfestigkeit sehr beliebt. Zudem erweist er sich als pflegleicht im Anbau und besitzt einen leicht pfeffrigen Geschmack.
Rosa
Die intensive Rotfärbung brachte ihm den Namen. Rosa begeistert mit hohen Ernteerträgen.
Thermidrom
Die Sorte Thermidrom mir ihren violetten Adern auf der Außenhaut besitzt alle Vorzüge für den eigenen Anbau:
- robust
- ertragreich
- und lange haltbar
Vivalto
Der rosafarbene Vivalto ist bereits ab Juli erntereif. Die alte Sorte verspricht einen reichen Ertrag und ist zudem pflegeleicht.
Schlangen Knoblauch (Allium sativum var. ophioscorodon)
Der Schlangen Knoblauch ist für den Laien auf den ersten Blick nicht als Allium sativum zu erkennen. Seine Form ähnelt eher einer Lauchstange. Die dünnen, grünen Triebe weisen darüber hinaus ab einer bestimmten Länge einen spiralförmigen Wuchs auf- ähnlich eines sich windenden Schlangenkörpers. Der Schlange Knoblauch schmeckt im Gegensatz zu dem verwandten Gemeinen Knoblauch überdies angenehm mild. Er findet sogar in Rohkost Gerichten Anwendung.
Milde Knoblauchsorten
Chesnok wight
Der Brite von der Isle of Wight besitzt trotz seiner Milde ein kräftiges Aroma. Bei der Verwendung muss der Gärtner ihn nur kurz anbraten. Überdies eignet er sich für den Rohverzehr.
Fat Leaf
Fat Leaf ist nicht nur geschmacklich sondern auch optisch ein Highlight. Er besitzt satte, grüne, dickfleischige Blätter, welche bis zu 30 cm lang werden. Sein Geschmack ist saftig, frisch und aromatisch. Fat Leaf riecht außerdem kaum.
Kobold
Der Schnittknoblauch ist eine eher kleine Knoblauchsorte mit weißen Blüten. Sie schmeckt überdies ausgezeichnet frisch.
Neko
Neko ist ein Schnittknoblauch mit besonders schnellem Wachstum. Er erzeugt keinen Mundgeruch und erinnert geschmacklich an Schnittlauch.
Rocambole
Die alte Sorte aus Italien besitzt die typische Form eines Schlangenknoblauchs. Der Gärtner sollte ihn nach der Ernte schnell verarbeiten.
Silverskin
Silverskin aus Amerika ist hingegen lange haltbar und besitzt ein angenehmes Aroma.
Chinesischer Knoblauch (Allium tuberosum)
Wie der Name bereits vermuten lässt, stammt diese Knoblauch Art aus Asien. Obwohl die fernöstliche Küche sich durch ihre scharfen Gerichte auszeichnet, ist auch diese Art eher mild im Geschmack. Daraus resultiert ebenfalls der Vorteil, dass der Chinesische Knoblauch weder einen Pelz auf der Zunge hinterlässt, noch Mundgeruch verursacht. Dennoch konnte sich die Art, die in Europa auch als Schnittknoblauch bekannt ist, noch nicht vollständig auf dem Markt durchsetzen. Bisher sind nur wenige Untersorten erhältlich. Dabei lässt sich der Chinesische Knoblauch wie auch der Gemeine Knoblauch ausgesprochen einfach schälen. Vielleicht liegt seine Unbekanntheit einfach an seiner abweichenden Form. Der Chinesische Knoblauch bildet nur eine einzige Zehe und keine Knolle.
Averio
Averio ist ein sogenannter Soloknoblauch. Soll heißen, er bildet lediglich eine Zehe. Somit ähnelt er der Zwiebel. Somit handelt es sich um einen Chinesischen Knoblauch, die mit ihrer Form an eine Lauchstange erinnern. Averio stammt aus Portugal.
Monstrosum
Monstrosum macht seinem Namen mit einer Größe bis zu 80 cm alle Ehre. Weitere Merkmale sind seine flachen Halme sowie der angenehme Knoblauchgeruch. Dank seines frischen Aromas passt er wunderbar in die asiatische Küche.
Elefanten Knoblauch (Allium ampeloprasum)
Der Elefanten Knoblauch ist ein Unikat unter den Knoblaucharten. Er ist auch als Riesenknoblauch bekannt und bildet keine Untersorten. Bis zu 60 kg können seine bis zu 7 cm großen Knollen indes auf die Waage bringen. Das Laub erreicht eine Länge von 1,5 cm. Somit ähnelt der Elefanten Knoblauch dem Porree und sich aus botanischer Sicht eher dem Ackerlauch zuordnen. Besonders Anfänger erfreuen sich an seiner Robustheit und Anspruchslosigkeit hinsichtlich des eigenen Anbaus.