Die Königslilie gehört zur Familie der Liliengewächse sowie zu den Trompetenlilien und wird häufig auch als weiße Lilie bezeichnet. Sie wächst aus einer Zwiebel, deren Durchmesser bis zu 15 cm betragen kann. Die Stängel wachsen aufrecht. Im Frühjahr bilden sich zunächst die Blätter. Die faszinierenden, intensiv duftenden, weißen und an der Basis gelblichen Blüten, bilden sich zwischen Juni und Juli. Die eleganten Blüten erreichen eine Größe von bis zu 12 cm. Eine einzelne Königslilie bildet zwischen einer und acht trichterförmige, horizontal abstehende Blüten. Diese Stauden können Wuchshöhen zwischen 50 und 180 cm erreichen. Sie kommen sowohl in Einzelstellung als auch in Gruppen gepflanzt, sehr gut zur Geltung und bilden faszinierende Kontraste zu Gräsern oder anderen Blühpflanzen.
Pflanzen
Gepflanzt wird die Königslilie entweder im Frühjahr, von März bis Mai oder im Herbst. Bei einer Frühjahrspflanzung blüht sie jedoch erst im darauf folgenden Jahr. Zunächst werden entsprechend große Pflanzlöcher ausgehoben. Dann werden die Zwiebeln in einer Pflanztiefe die der 2-3 fachen Zwiebelgröße entspricht, eingesetzt, bestenfalls in einem Drahtkorb. Dabei ist darauf zu achten, dass die Spitzen der Zwiebeln nach oben zeigen.
Der Abstand zwischen den Zwiebeln sollte etwa 20 cm betragen. Im Gegensatz zu anderen Zwiebelpflanzen wie beispielsweise Gladiolen können die Zwiebeln der Königslilie ganzjährig im Boden bleiben. Besonders große Exemplare sollten eine Stütze erhalten, damit sie bei Wind nicht umknicken können.
Standort und Boden
An den Standort stellt die Königslilie keine besonderen Ansprüche. Sowohl Halbschatten als auch volle Sonne werden sehr gut vertragen. Ideal ist Sonne am Morgen und wenig Schatten am Nachmittag. Zudem sollte der Standort möglichst windgeschützt sein.
Die kalkliebende Königslilie bevorzugt alkalische Böden. Geeignet ist in der Regel jeder normale Gartenboden, der vor allem nicht zu sauer aber nährstoffreich sein sollte. Zudem sollte er gut durchlässig und feucht sein. Schwere, lehmhaltige Böden kann man durch die Zugabe von Kleinkies oder Sand verbessern bzw. durchlässiger machen. Das Gleiche gilt für Böden, die zu starker Nässe neigen. Für eine bessere Nährstoffversorgung kann zusätzlich Kompost verabreicht oder untergemischt werden.
Gießen und Düngen
Der Boden sollte immer gleichmäßig feucht sein. Im Vergleich zu anderen Lilienarten benötigt die Königslilie etwas weniger Wasser. Staunässe sollte auf jeden Fall vermieden werden, ebenso wie das Befeuchten der Blätter beim Gießen. Während der Wachstums- und Blühphase empfiehlt sich die Gabe von organischem Flüssigdünger, den man alle zwei Wochen dem Gießwasser zugibt und so den Pflanzen verabreicht.
Schnitt
- Verwelkte Blüten immer sofort entfernen!
- Das gilt nicht, wenn man die Samen der Königslilie benötigt.
- Anders verhält es sich bei den Stängeln bzw. Blättern.
- Diese müssen stehen bleiben, bis sie komplett verwelkt sind.
- Die Lilie kann so noch Nährstoffe für die Überwinterung aus der Pflanze ziehen.
- Ist die Pflanze vollständig verwelkt, wird sie direkt über dem Boden abgeschnitten.
Vermehrung durch Aussaat
Ausgesät werden kann im Januar/Februar im Haus. Hierfür werden die Samen der Königslilie in Abständen von etwa 3 cm einzeln in Saatschalen oder andere Aussaatgefäße gelegt. Das Substrat sollte idealerweise aus einem Torfmull-Sand-Gemisch bestehen. Die Saatschalen werden dann an einen warmen Platz bei Temperaturen von etwa 15 Grad gestellt. Innerhalb von 2-3 Wochen keimen die Samen.
Sind die Sämlinge groß genug, kann man sie pikieren und etwas kühler weiter kultivieren. Nach draußen können sie dann nach den Eisheiligen gepflanzt werden. Bis aus Samen gezogene Königslilien zum ersten Mal blühen, können mehrere Jahre vergehen. Direkt im Freiland ausgesät werden können Königslilien von Ende März bis Ende Mai.
Brutzwiebeln
Die Brutzwiebeln bilden sich am Stängelansatz der Lilie und können leicht abgetrennt werden. Sie werden doppelt so tief, wie sie groß sind, in feuchte, humose Erde gepflanzt. Das Substrat sollte man nun feucht halten, damit die Zwiebeln zu stattlichen Pflanzen heranwachsen können. Bis zur ersten Blüte dauert es bis zu drei Jahre.
Zwiebelschuppen
Die Königslilie kann man auch durch einzelne Zwiebelschuppen, die man von der Zwiebel abgetrennt, vermehren. Die beste Zeit hierfür ist der Spätsommer oder der Frühherbst. Verwendet werden sollten nur gesunde und möglichst dicke Schuppen.
Die Zwiebel wird vorsichtig ausgegraben und von Erde befreit. Dann werden gesunde Schuppen am Boden einer reifen Zwiebel abgetrennt bzw. herausgebrochen.
Die Schuppen bzw. Schalen legt man dann in einen mit einem Torf-Sand-Gemisch gefüllten Plastikbeutel.
Dieser muss dann an einem dunklen und warmen Ort bei etwa 21 Grad aufbewahrt werden. Das Ganze sollte auf keinen Fall zu feucht gehalten werden. Mit etwas Glück bilden sich nach etwa drei Monaten an den Bruchstellen der Schuppen kleine Brutzwiebeln.
Haben sich dann die ersten Wurzeln gebildet, können die Brutzwiebeln vorsichtig in kleine Töpfe gepflanzt werden. Danach sollte man sie für etwa 1-2 Monate bei kühleren Temperaturen aufbewahren, bis sich die ersten Blätter bilden. Nach frühestens zwei oder spätestens sieben Jahren entwickelt sich dann die erste Blüte.
Überwintern
Im Gegensatz zu anderen Zwiebelgewächsen sind die Zwiebeln der Königslilie winterhart und können ganzjährig im Boden verbleiben. Um ein schadloses Überwintern zu gewährleisten, sollten man bereits bei der Standortwahl auf windgeschützte Standorte achten.
Da die Ausbildung der Samen der Pflanze sehr viel Kraft abverlangt, die die Pflanze zur Regeneration benötigt, sollte man die Samenstände direkt nach der Blüte entfernen. Der Stängel samt Blätter muss bleiben, bis sie komplett verwelkt sind. So kann die Zwiebel noch Nährstoffe aus der Pflanze ziehen, die sie für die Überwinterung benötigt.
Staunässe sollte ebenso wie tropfende Nässe im Winter vermieden werden. Dementsprechend ist ein Regenschutz empfehlenswert. Um die Zwiebeln vor starken Frösten zu schützen, kann man sie mit Kompost, Laub oder Reisig abdecken, das ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Allerdings könnte beispielsweise eine Abdeckung aus Kompost zusätzlich wichtige Nährstoffe liefern.
Die Zwiebel der Königslilie
- Zwiebeln haben einen Durchmesser von etwa 15 cm
- erreichen eine Höhe zwischen 12 und 15 cm
- eiförmig bis rund und haben eine kräftige weinrote Farbe
- bilden kräftige Wurzeln am Boden der Zwiebel
- Zwiebel setzt sich aus mehreren Zwiebelschuppen zusammen
- überlappen sich dachziegelartig
- beim Kauf immer auf gute Qualität achten
- Schuppen sollten nicht weich, sondern fest sein
- bereits angefaulte Zwiebeln sollte nicht kaufen
- gilt auch für Zwiebeln, die schon weit ausgetrieben haben oder deren Wurzeln teilweise verfault sind
Krankheiten
Die Königslilie kann von unterschiedlichen Pilzen, Viren aber auch Schädlingen wie Blattläusen und dem Lilienhähnchen befallen werden. Zudem ist die Königslilie bei Wühlmäusen und Schnecken sehr beliebt.
Fusariumpilz
Es gibt mehrere Pilze, die diese Lilie befallen können, wobei der Fusariumpilz wahrscheinlich der gefürchtetste ist. Dieser Pilz befällt die Zwiebel und höhlt diese komplett aus, sodass die Pflanze letztendlich abstirbt.
Pilze entwickeln sich meist dort, wo man sie zu dicht aneinander gepflanzt hat und demzufolge keine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist, sodass Feuchtigkeit zurückbleibt, die wiederum ein sehr guter Nährboden für Pilze ist.
Betroffene Pflanzen müssen in der Regel entsorgt werden. Da sich diese Pilze teilweise über Jahre im Boden halten, ist es ratsam, die Lilien an einen anderen Standort zu pflanzen.
Grauschimmelfäule
Auch die Grauschimmelfäule wird durch einen Pilz verursacht, den Botrytispilz. Dieser Pilz befällt im Gegensatz zum Fusariumpilz die oberirdischen Pflanzenteile, sowohl die Blätter und Stängel als auch die Blüten und das vor allem bei feuchtwarmer Witterung.
Zu erkennen ist ein Befall an grünen oder bräunlichen Flecken an den Blattspitzen. Auch dieser Pilz kann dazu führen, dass die Pflanze abstirbt, auf jeden Fall wird sie durch diesen Pilz geschwächt. Meist treibt die Pflanze aber im nächsten Jahr wieder aus. Um einem Befall vorzubeugen, sollte man auch hier auf eine nicht zu dichte Pflanzung achten.
Zudem kann man vorbeugend mit einem Sud aus Ackerschachtelhalm spritzen. Dazu wird der Schachtelhalm etwa 20 Minuten im Wasser aufgekocht und dann durch ein Sieb abgekippt. Das Aufkochen ist wichtig, damit sich die in dem Kraut enthaltene Kieselsäure herauslöst. Ist der Sud abgekühlt, kann gespritzt werden.
Virenbefall
Bei einem Virenbefall weisen die Blätter blasse, gescheckte Flecken auf und sind gekräuselt. Übertragen werden diese Viren durch Blattläuse oder bei der Teilung der Zwiebel. Betroffene Pflanzen muss man in der Regel entsorgen oder wenn möglich verbrannen.
Schädlinge
Blattläuse
Von Blattläusen wird die Königslilie nur relativ selten befallen. Diese lassen sich dann relativ leicht mit Gesteinsmehl bekämpfen.
Lilienfliege
Die Lilienfliege bzw. deren Larven verursachen an den Blüten der Lilie große Schäden. Flugzeit dieser Tiere ist von Ende Mai bis Mitte Juni. Eindeutiges Anzeichen für einen Befall sind missgebildete und verkrüppelte Blüten.
Zur Bekämpfung müssen geeignete Insektizide wie beispielsweise das Mittel ‚Bi 58‘ eingesetzt werden. Dieses sollte dann in Abständen von sieben Tagen jeweils dreimal wiederholt werden. Bei derartigen Mitteln sollten immer die Anwendungshinweise des Herstellers beachtet werden.
Lilienhähnchen
Ein besonders gefürchteter Schädling der Königslilie, ein sehr gefräßiger, feuerroter Käfer. Den größten Schaden richten allerdings dessen Larven an, indem sie sowohl Blätter als auch die Knospen fressen.
Bekämpfen kann man diesen Käfer mit verschiedenen Hausmitteln. Dazu gehören u.a. Kaffeesatz, der unter den Pflanzen verteilt wird oder Schmierseife und Spiritus. Aus Schmierseife und Spiritus stellt man eine Mischung her, mit der man dann die Pflanzen abspritzt. Das Ganze sollte mehrmals wiederholt werden, vor allem wenn es geregnet hat.
Hilfreich kann auch das Abspritzen der befallenen Pflanze mit einem stärkeren Wasserstrahl sein, um die Larven zu beseitigen, die sich dann am Boden liegend nicht weiterentwickeln können und verenden. Helfen soll auch das Bestäuben der Pflanzen mit Gesteinsmehl oder Algenkalk.
Wühlmäuse
Für Wühlmäuse sind die Zwiebeln der Königslilie wie auch die meisten anderen Blumenzwiebeln ein ganz besonderer Leckerbissen. Um die Zwiebeln vor den Nagern zu schützen, ist es ratsam, beim Pflanzen einen engmaschigen Drahtkorb mit einzupflanzen in den man dann die Zwiebeln setzt. So haben die Wühlmäuse keine Chance an die wertvollen Zwiebeln zu gelangen.
Schnecken
Auch Schnecken werden von diesen Lilien angezogen. Diese machen sich dann an den Blättern der Pflanze zu schaffen. Um die Schnecken zu bekämpfen, kann man sie regelmäßig absammeln oder biologisches Schneckenkorn um die Lilien herum ausbringen.