Kois erfreuen sich in Gartenteichen einer ungebrochenen Beliebtheit. Gründe dafür gibt es viele. Zu nennen wäre etwa, dass sich zu diesen Fischen eine direkte Beziehung aufbauen lässt. Darüber hinaus faszinieren auch ihre schiere Größe und die enorme Vielfalt an Zuchtformen. Vor allem aber sind es die Farben der Tiere, die uns Menschen anziehen und die sich mit der Koi-Entwicklung verändern.
Koi-Entwicklung
Wie die allermeisten anderen Lebewesen kommt auch der Nishikigoi, so der offizielle Name des Koi-Karpfens, nicht vollkommen entwickelt auf die Welt. Im Gegenteil: Auf dem Weg vom Ei hin zum ausgewachsenen Fisch muss er sogar eine relativ lange Wegstrecke zurücklegen. Dabei verändert sich nicht nur die Körperform des Tieres, sondern auch die Farbe bzw. die Farben. Die geschlüpfte Larve eines Kois ist zunächst kaum zu erkennen. Kein Wunder: Sie hat nur eine Größe von etwa zwei bis drei Millimetern. Im Grunde fallen nur die beiden schwarzen Augen auf. Der Körper selbst ist weitgehend farblos und häufig geradezu gläsern. Die Larven haben im Übrigen keinerlei Ähnlichkeit mit einem fertigen Fisch. Schon in diesem sehr frühen Stadium der Koi-Entwicklung beginnen sie allerdings damit, sich selbst Nahrung zu suchen.
Erste Farbe
Im zarten Alter von zwei bis drei Wochen beginnt bei dem Baby-Nishikigoi die erste Farbentwicklung. Welche Farbe bzw. welche Farben dann konkret zu sehen sind, hängt jeweils von der Art und der Zuchtform ab. Zuchtformen gibt es mittlerweile unglaublich viele. Sie sind nicht nur für den Körperbau, die Größe und die Ausformungen der Flossen verantwortlich, sondern auch für die Farbzeichnung. Die ersten farblichen Ausprägungen lassen einen Rückschluss auf die weitere Koi-Entwicklung zu, sind aber noch weit entfernt von der endgültigen Farbintensität. Die später dominierende Farbe lässt sich aber zumindest erahnen. Bei den beliebtesten Zuchtformen dominieren folgende Farben:
- Kohaku: weiße Grundfarbe, rote Zeichnung auf Rücken und Kopf
- Sanke: weiße Grundfarbe mit roten und schwarzen Flecken
- Showa: schwarze Grundfarbe mit weißen und roten Flecken
- Utsurimono: schwarze Grundfarbe mit weißen oder roten oder gelben Flecken
- Bekko: weiße oder rote oder gelbe Grundfarbe mit schwarzen Flecken
- Asagi: blauer Rücken und blau-weiße Schuppen
- Koromo: weiß grundiertes Farbmuster mit schwarzen Schattierungen
- Hikarimuji-mono: unterschiedliche Farben, immer nur einfarbig, metallisch glänzend
- Tancho: weiße Grundfarbe mit einem roten, runden Fleck auf dem Kopf
- Kinginrin: silbrig oder golden schimmernde Schuppen
Es versteht sich von selbst, dass in diesem frühen Stadium intensive Farben wie etwa rot leichter zu erkennen sind. Auch die Anteile von schwarz treten zu diesem Zeitpunkt deutlich hervor. Die Intensitäten der Farben verändern sich im Laufe der weiteren Koi-Entwicklung.
Farben verändern sich
Mit dem weiteren Wachstum des Kois und mit zunehmendem Alter verändern sich auch die Farben. Meist werden sie im Laufe der Zeit intensiver bzw. kräftiger. Aus einem eher zarten Gelbton kann ein leuchtendes orange oder gar rot werden. Eher orangefarbene Baby-Kois bilden mit der Zeit oft ein starkes rot aus. Schwarze Flecken verschwinden relativ häufig komplett oder es bilden sich neue an anderer Stelle aus. Wie und wann genau diese Koi-Entwicklung der Farbe erfolgt, lässt sich nur sehr schwer sagen. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben die Haltungsbedingungen und das Futter etwas damit zu tun. Pauschale Regeln gibt es jedenfalls nicht. Im Grunde können Kois ihr ganzes Leben ihre Farbgebung verändern. Da sie bekanntlich sehr alt werden, sollte man sich also durchaus auf die eine oder andere farbliche Überraschung einstellen. Geht eine Farbveränderung mit einer Verhaltensänderung oder mit Veränderungen der Schuppen einher, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.