
Wer seinen Gartenteich mit Kois bereichern möchte, findet die edlen Fische mit den schillernden Schuppen im Fachhandel in einem Salzbecken vor. Zufall? Nein, das Aufsalzen des Koiteichs gilt als geheimer Pflegetipp. Selbst professionelle Züchter aus Japan, dem Herkunftsland der Fische empfehlen eine Salz Zugabe. Welche Vorteile bezweckt Salz im Koiteich? Und welche Menge gilt als artgerechte Dosierung?
Positive Wirkung
- Prävention von Algen Bildung
- Stressreduktion der Fische
- Abschleimen und Freispülen der Kiemen
- gesteigerter Energiestoffwechsel der Fische
- schnellere Genesung der Fische nach Krankheiten
- schnellere Erholung der Fische von langen Transporten
Aufsalzen zur Regeneration bei Bauchwassersucht
Bei den ersten Anzeichen einer Bauchwassersucht dient die Salzzugabe im Koiteich als erste Hilfe. Oft ist diese Behandlungsform die einzige natürliche Therapie, um Medikamente zu umgehen. Verabreicht der Halter aber bereits Arzneimittel, darf erden Salzgehalt auf keinen Fall erhöhen. Die Kombination ruft folgenschwere Wechselwirkungen hervor.
- Quarantänebecken vorbereiten
- Wassertemperatur um 1 bis 2°C erhöhen
- Salzkonzentration auf 0,5 bis 0,6 % steigern
Koiteich aufsalzen gegen Algen?
Verschiedene Arten der Behandlung
Die Dauer des Aufsalzens des Koiteichs richtet sich nach dem Anwendungszweck. Dabei unterscheiden Züchter zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten:
Das Kurzzeitbad
- Dauer: rund 20 Minuten
- Salzkonzentration: 1,5 bis 2 %
- Wirkung: Abschleimen, Bildung neuer Schleimhäute
Das Dauerbad
- Dauer: 3 bis 5 Tage
- Salzkonzentration: 0,2 bis 0,5 %
- Wirkung: Stressabbau nach langen Transporten, Senkung der Nitritwerte
Das Dauerbad als Heilbad
- Dauer: 3 bis 5 Tage
- Salzkonzentration: 0,5 bis 0,6 %
- Wirkung: Genesung bei Bauchwassersucht, Förderung der Wundheilung
Anleitung
Art des Salzes
Auf keinen Fall der Halter Jodsalz verwenden. Jod ruft schwere Schäden an den Kiemen der Fische hervor. Stattdessen eignen sich:
- jodfreies Speisesalz
- Meersalz
- Teichsalz
- Viehsalz
Dosierung
- Koiteiche mit Bepflanzung: 1,5 kg pro 1000 L Wasser
- Koiteiche ohne Bepflanzung: 3 kg pro 1000 L Wasser
Kranke Kois sollte der Halter mit weniger als 2 kg pro 1000 Liter Wasser behandeln.
Vorgehen
- Quarantänebecken vorbereiten
- unbedingt eine Belüftungsquelle installieren (Salz entzieht dem Wasser Sauerstoff)
- Salzgehalt des Teichs mit einem Testgerät aus dem Baumarkt ermitteln
- Wasser aus dem Koiteich ins Becken schöpfen
- Salz nicht auflösen, sondern direkt in das Becken geben
- Kois in das Becken setzen
- vorsichtshalber mit einem Tuch abdecken (Fische fühlen versuchen möglicherweise aus dem engen Becken zu springen)
- sobald ein Koi auf der Seite schwimmt, Behandlung sofort abbrechen
- Kois nach spätestens 5 Tagen in Süßwasser setzen
- dazu zunächst ein Süßwasserbecken vorbereiten
- Kois 20 Minuten darin schwimmen lassen
- erst dann zurück in den Teich setzen