Koniferen findet man in den meisten einheimischen Gärten, als Solitär, als Hecke in verschiedenen Größen, als kleine Gruppe, Formschnittgehölz und und und. Günstig ist, dass sie immergrün sind. So bieten sie auch im Winter einen Blickpunkt. Außerdem sind sie meist pflegeleicht und sie bieten Tieren Unterschlupf, was in vielen Gärten heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Koniferen – Pflege
Koniferen sind recht pflegeleicht, zumindest, wenn sie erst einmal angewachsen sind. Am besten ist, man kann sie wachsen lassen. Wenn man schneiden muss, z.B. bei einer Hecke oder bei Formschnittgehölzen, hat man etwas mehr zu tun. Insgesamt sind es aber dankbare Gehölze, langlebig und pflegeleicht. Nur bei der Auswahl muss man aufpassen. Die Endgröße ist entscheidend. Schon mancher hat ein niedliches kleines Bäumchen in seinen Vorgarten gepflanzt und nach ein paar Jahren festgestellt, alle Fenster sind zugewachsen, im Haus ist es dunkel und die Nachbarn beschweren sich, dass sie keine Sonne mehr abbekommen. Manche Koniferen werden gigantisch groß, überragen jedes Haus und passen so gar nicht in den Reihenhausgarten.
Voraussetzung für gutes Wachstum der Koniferen ist die Unkrautfreiheit im Bereich der Pflanzscheibe. Jedes Unkraut ist ein Konkurrent um Nährstoffe. Ideal ist deshalb, eine dicke Mulchschicht auszubringen. Dadurch bleibt auch die Erde länger feucht, trocknet nicht so schnell aus.
Koniferen sind Nadelgewächse. Zu dieser Gruppe gehören
- Araukariengewächse – immergrüne Bäume, Laubblätter, gedeihen in Neuseeland, Australien, Malaysia und Südamerika, einige Bäume überleben auch im mitteleuropäischen Klima
- Kopfeiben – immergrüne kleine Bäume oder Sträucher, Nadeln spiralig angeordnet, in ihrer Verbreitung auf Asien beschränkt
- Zypressengewächse – Bäume oder strauchförmig wachsende verholzende Pflanzen, außer in der Antarktis weltweit verbreitet. Zu den Zypressen zählen: Zedern, Sicheltannen, Spießtannen, Scheinzypressen, Schmuckzypressen, Wacholder, Lebensbäume, Mammutbäume und viele mehr.
- Kieferngewächse – immergrüne Bäume (außer Lärchen), zur Holzgewinnung und einige zur Zierde genutzt, Hauptverbreitungsgebiet ist die Nordhalbkugel. Zu den Kieferngewächsen zählen: Tannen, Zedern, Helmlocktannen, Lärche und Goldlärche, Taubenbaum, Douglasien, Fichten, Kiefern und andere.
- Steineibengewächse – immergrüne Bäume und Sträucher, verbreitet hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebirgswäldern der Südhalbkugel. Zu den Steineibengewächsen zählen: Afrogelbhölzer, Steineiben, Patagonische Eiben und viele mehr.
- Schirmtannengewächse – immergrüner, langsam wachsender Baum, ein- oder mehrstämmig, irgendwie exotisch aussehend, in Japan beheimatet, bei uns gut winterhart
- Eibengewächse – immergrüne Bäume oder Sträucher, giftige Pflanzen, hauptsächlich auf der Nordhalbkugel verbreitet, umfasst fünf Gattungen und etliche Arten.
Standort
Der Standort ist bei Koniferen wichtig. Sie mögen es hell, einigen kommen aber mit voller Sonne nicht so gut zurecht. Die Nadeln können dann braun werden. Auch ist zu trockener Boden nicht empfehlenswert. Man muss also prüfen, ob sich die Koniferensorte, welche man pflanzen möchte, auch für den vorgesehenen Standort eignet.
- Die meisten Koniferen mögen einen sonnigen Standort.
- Manche kommen auch mit einem halbschattigen Platz gut aus.
- Eibe und Sibirischer Zwerglebensbaum gedeihen auch im Schatten.
Pflanzsubstrat
Für Koniferen tut es im Normalfall die ganz normale Gartenerde. Die Pflanzen müssen einfach damit klarkommen. Bei Einzelpflanzung und wirklich schlechtem Boden kann dieser sicher getauscht oder aufgewertet werden. Will man eine meterlange Hecke pflanzen, wird das echt aufwändig und auch teuer. Wer Koniferen im Pflanzkübel setzt, der sollte schon spezielle Koniferenerde verwenden. Darin fühlen sich die Gehölze wirklich wohl. Spezielle Koniferenerde gibt es im Bau- und Gartenmarkt oder aber in Erdenwerken und ähnlichen.
- Die meisten Koniferen mögen frische, humose und durchlässige Böden, die schwach sauer bis alkalisch sind.
- Spezielle Koniferenerde enthält meist Muttererde, Torf, Rindenhumus, Sand, Tonminerale und organischen Dünger.
- Ideal ist, wenn man beim Pflanzen etwa 50 Prozent derartiger Erde zugibt, also gegen normale Gartenerde tauscht.
- Ansonsten sollte sandiger Boden mit Betonit (Gesteinsmehl) aufgewertet werden, denn das verbessert die Wasserspeicherfähigkeit. Oberflächlich kann man auch etwas Kompost einarbeiten.
- Schweren Böden kann man Schotter oder Holzhäcksel untermischen. Allerdings darf organisches Material nicht tiefer als 30 cm in den Boden.
Pflanzen
Koniferen müssen ordentlich gepflanzt werden. Sie benötigen einen optimalen Standort und gutes Substrat. Bei der Pflanzung ist einiges zu beachten, will man lange Freude an seinen Gewächsen haben.
- Die beste Pflanzzeit ist im Spätsommer. Im warmen Boden wachsen die Gehölze schnell ein. Außerdem steht meist eine regenreichere Zeit bevor, man muss also nicht zu viel gießen.
- Ansonsten können Koniferen ganzjährig gepflanzt werden, außer bei Frost.
- Ideal ist, Ballenware zu verwenden.
- Kleine Pflanzen wurzeln besser als große.
- Wurzelnackte Exemplare sind preiswerter, aber man kann nicht sehen, wie gut die Pflanzen behandelt wurden.
- Bei Ballenware darauf achten, dass die Pflanze viele Feinwurzeln besitzt. Diese Gehölze wachsen besser an.
- Bei Ballen ohne Feinwurzeln gibt es meist Probleme mit dem Anwachsen. Diese Gehölze wurden unverpflanzt gerodet.
- Pflanzloch muss doppelt so groß sein wie der Wurzelballen.
- Der Boden muss gut gelockert werden.
- Ballentuch erst im Pflanzloch öffnen. Unbedingt Knoten lösen, nicht verpackt lassen!
- Bei Containerpflanzen den Wurzelballen etwas aufreißen.
- Nicht zu tief einpflanzen. Die Basis muss über dem Bodenniveau liegen.
- Um den Stamm einen ringförmigen Wall formen, der größer sein muss, als der Ballen. So kann überschüssiges Wasser beim Gießen nicht ablaufen und kommt da an, wo es gebraucht wird.
- Günstig ist ein Stützpfahl der verhindert, dass die frisch gepflanzten Gewächse hin und her schwanken und die Wurzeln vom Untergrund gerissen werden.
- Pflanzabstände sind einzuhalten.
- Bei Heckenpflanzung eine Schnur verwenden, damit die Reihe gerade wird.
- Nach dem Pflanzen gießen und in den nächsten Monaten darauf achten, dass der Boden nicht austrocknet.
Gießen und düngen
Koniferen brauchen, wenn sie einmal angewachsen sind, kaum noch gegossen zu werden. Sie versorgen sich dann selbst. Bei frisch gepflanzten Exemplaren sieht das anders aus, besonders bei Frühjahrs- und Sommerpflanzung. In den ersten 4 Wochen sollten diese Pflanzen zwei- bis dreimal wöchentlich durchdringend gewässert werden. Auch über den Sommer muss man weiter gießen. Ersäufen darf man die Pflanzen allerdings nicht. Bei der Herbstpflanzung wird in Abhängigkeit der Witterung gewässert. Um diese Zeit gibt es meist mehr Regen und man spart sich das Gießen.
- Auch im Winter muss man auf eine ausreichende Wasserversorgung achten, denn die Pflanzen verdunsten eine Menge Wasser.
- Düngen mit Koniferendünger.
- Günstig sind organische Dünger wie Stallmist oder auch Kunst- bzw. Mineraldünger wie Blaukorn.
- Eine erste Düngung frühestens 4 Wochen nach Pflanzung.
- Nicht später als Mitte Juli düngen, denn sonst können die Triebe nicht ausreifen und sind frostgefährdet.
- Nicht zu viel Dünger verwenden und nicht auf Pflanzenteile kommen, das führt zu Verbrennungen!
- Mit Langzeitdünger nur einmal jährlich düngen, mit normalem Dünger zweimal, im April und im Juni, genau nach Anwendungsempfehlung.
Schnitt
Koniferen werden gern geschnitten. Außer bei Heckenpflanzungen und Formschnittgehölzen sollten sie aber nicht geschnitten werden. Radikale Schnitte werden nicht gut vertragen und aus dem alten Holz treiben die Gehölze sowieso nicht wieder aus. Die Eibe macht da eine Ausnahme. Sie lässt sich prima schneiden. Bei allen anderen Koniferen ist es wichtig, dass von Anfang an und regelmäßig geschnitten wird. Dann sind immer nur kleinere Schnitte notwendig und die Pflanzen treiben gut wieder aus. Man kann eine Konifere nicht jahrelang wachsen lassen und wenn man merkt, sie wird zu groß, erwarten, das man sie wieder kleiner bekommt. Das funktioniert nicht.
- Hecken, meist Lebensbaum- bzw. Zypressenhecken, sollten ein- bis zweimal im Jahr geschnitten werden.
- Schneidet man nicht regelmäßig, bleiben nach einem Schnitt kahle und braune Stellen zurück.
- Auch bei Formgehölzen ist ein regelmäßiger Schnitt unabdingbar.
Überwintern
Koniferen sind in der Regel zuverlässig winterhart. Sie kommen ohne Schutz gut durch die kalte Jahreszeit. Lediglich im Kübel kultivierte Gehölze brauchen einen Schutz. Günstig ist, das Pflanzgefäß warm einzupacken. Außerdem sollte man es auf Styropor oder Holzleisten stellen. Wichtig ist, auch im Winter das Gießen nicht zu vergessen, denn die Pflanzen verdunsten auch jetzt noch eine Menge Wasser. Nur an frostfreien Tagen gießen.
Vermehren
Koniferen werden am besten durch Stecklinge vermehrt. Das ist nicht weiter kompliziert. Bis aus diesen Pflänzchen aber ein richtiges Gehölz für den Garten geworden ist, braucht es seine Zeit. Wer sich also seine Hecke selber ziehen möchte, braucht viel Geduld und Zeit. Wichtig ist, bei der Vermehrung darauf zu achten, dass sich kein Schimmel bildet.
- Stecklinge werden im Winter geschnitten.
- Die Triebe sollten noch nicht verholzt sein.
- Als Substrat eignet sich ein Gemisch aus Komposterde und Sand.
- Da hinein wird der Trieb gesteckt.
- Gefäß hell und warm aufstellen.
- Am besten gelingt die Vermehrung in einem beheizten Gewächshaus.
- Erde feucht, aber nicht nass halten.
- Gefäß mit durchsichtiger Tüte abdecken.
- Regelmäßig lüften.
- Bis zum Frühjahr sollten sich Wurzeln gebildet haben.
Krankheiten und Schädlinge
Die meisten Schäden an Koniferen werden durch Wassermangel ausgelöst. Besonders frisch gepflanzte, junge und sehr alte Gewächse leiden darunter. Die Nadeln verbräunen und ganze Triebe vertrocknen. Diese Symptome können aber auch durch Krankheiten und Schädlinge ausgelöst werden.
- Zahlreiche Pilzerkrankungen bedrohen die Koniferen, aber nicht alle Pilze alle Gehölze. Oft sind sie artspezifisch.
- Außerdem gibt es Borkenkäfer, Thujaminiermotte, Baumläuse und auch Spinnmilben und Schildläuse.
- Meist reicht das Abtrennen krankhafter Pflanzenteile. Nur selten müssen chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Fazit
Koniferen sind tolle Gartenpflanzen, wenn man sie nach der Grundstücksgröße aussucht. Viele vergessen, wie groß so ein Gehölz werden kann. In meiner Nachbarschaft mussten schon zahlreiche Bäume gefällt werden, wozu schweres Gerät nötig war, weil viel zu wenig Platz war. Das ist ein riesiger Aufwand und geht richtig ins Geld. So etwas lässt sich vermeiden. Man muss von Anfang an schneiden und das Wachstum begrenzen. In den Gärten, wo das erledigt wurde, machen sich die Koniferen auch gut. Ich mag besonders Formgehölze. Wir haben allerdings nur eine Thujahecke, eine Seite des Gartens lang und die gab es bei unserem Einzug schon. Mein Ding sind die dunklen Wände nicht, aber manches kann man sich nicht aussuchen. Wenn schon, hätte ich lieber Eibe. Da gibt es sehr schöne Sorten.