Korbmaranten sind unheimlich vielseitig und aufgrund ihrer unterschiedlichen Blattfärbungen und Formen dekorativ anzusehen. Bereits seit Jahren erfreuen sich die südamerikanischen Tropenpflanzen auch bei uns wachsender Beliebtheit. Für eine erfolgreiche Kultivierung im eigenen Zuhause oder im Wintergarten müssen jedoch bestimmte Anforderungen der Korbmarante erfüllt werden. Die interessant gemusterten Blätter der Pflanze wurden von den Eingeborenen des brasilianischen Regenwaldes zum Flechten von Körben verwendet, weswegen sie auch unter dem Namen „Korbmarante“ oft anzutreffen ist. Einige Arten der Calathea wurden auch zu medizinischen Zwecken verwendet, jedoch wird von einer derartigen Verwendung abgeraten.
Standort und Bodenbedingungen
Die Korbmarante wird ihrem Ruf als tropische Urwaldbewohnerin vollkommen gerecht: Denn um sie erfolgreich als Zimmerpflanze zu kultivieren, müssen Standort, Temperatur und Luftfeuchtigkeit der tropischen Heimat der Pflanze ähneln. Das artenreiche Pfeilwurzgewächs wächst im dichten Unterwuchs der Regenwälder, ein heller Platz im Halbschatten ist deswegen der beste Standort für die Pflanze. Abhängig von der kultivierten Art, vertragen einige Korbmaranten-Sorten jedoch auch schattige Plätze. Direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, lässt das Muster der Blätter verblassen und die gesamte Pflanze kümmert sichtbar.
Das Pflanzensubstrat der Korbmarante sollte aus humusreicher, luftdurchlässiger Erde bestehen. Beigemischte Styroporkugeln oder Perlit speichern die Feuchtigkeit und verhindern ein vorzeitiges Austrocknen des Bodens. Torfbeimischungen und geringe Mengen Nadelerde haben sich ebenfalls bestens bewährt.
- Halbschattigen bis schattigen Standort wählen
- Direkte Sonneneinstrahlung meiden
- Humusreiche Pflanzenerde, angereichert mit Perlit, verträgt das Pfeilwurzgewächs gut
Die richtige Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit
Korbmaranten sind nicht anpassungsfähig. Aus diesem Grund wird nicht nur der Standort gemäß den Bedingungen in ihrer ursprünglichen Heimat gewählt, auch Luftfeuchtigkeit und Temperatur spielen eine nicht unerhebliche Rolle. In der Hauptwachstumszeit verträgt die Pflanze problemlos Temperaturen von 22°C und mehr. Doch auch während der Ruhephase im Winter darf die Umgebungstemperatur nicht unter 18°C fallen. Mit Ausnahme blühender Calathea-Arten, welche kurzfristige Ruhephasen bei 15°C benötigen. Kalte Fensterbänke sind ebenfalls zu meiden, da auch das Pflanzensubstrat nicht auskühlen darf.
Eine Luftfeuchtigkeit von über 70% ist in der tropischen Heimat der Korbmarante keine Seltenheit.
Für die erfolgreiche Kultivierung der empfindlichen Calathea warscewiczii beispielsweise sind Luftfeuchtigkeitswerte ab 80% sogar Voraussetzung. Ohne Gewächshaus eine konstante Luftfeuchtigkeit zu erzeugen, ist schwierig. Im Zimmer aufgestellte Behältnisse mit Wasser geben durch Verdunstung Feuchtigkeit an die Raumluft ab, des Weiteren muss die komplette Pflanze täglich mit warmen, kalkarmen Wasser eingesprüht werden.
- Temperaturen über 22°C sind ideal
- Im Winter kalte Fensterbretter und Räume mit einer Umgebungstemperatur von unter 18°C meiden
- Regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprühen
- In der näheren Umgebung aufgestellte Wasserbehältnisse heben die Luftfeuchtigkeit
Gießen und Düngen
Warm und feucht – so liebt es das Pfeilwurzgewächs. Um den empfindlichen Wurzeln der Pflanze keinen Schock zu verpassen, muss das Gießwasser immer Zimmertemperatur besitzen. Calatheas kommen mit den Werten unseres herkömmlichen Leitungswassers problemlos zurecht, dennoch empfiehlt sich die Verwendung von abgestandenen, kalkarmen Regenwasser. Der Wurzelballen der Urwaldpflanze darf nicht austrocknen, sobald die oberste Erdschicht leicht getrocknet ist, wird nachgegossen. Im Winter läuft es ähnlich ab: Der Gießrhythmus wird ausgedehnt, doch auch hier darf die Calathea nicht vollständig austrocknen.
Nicht jeder hat die Möglichkeit oder das Bedürfnis, bei Zimmerpflanzen auf Kompost, Rindenmulch oder Rasenschnitt zurückzugreifen. Hinsichtlich der Versorgung mit Nährstoffen ist die Korbmarante jedoch ohnehin relativ anspruchslos: Während der Sommerzeit kann 14-tägig das Gießwasser mit einer geringen Menge an normalen Flüssigdünger versetzt werden. Spezialdünger ist nicht erforderlich.
Umtopfen
Wenn die Wurzeln der Pflanze bereits sichtbar aus dem Pflanzengefäß ragen, ist es Zeit zum Umtopfen geworden. Die beste Zeit dafür liegt im Frühjahr, bevor das Pfeilwurzgewächs nach der Winterruhe mit der Ausbildung neuer Triebe und Blätter beginnt.
- Das neue Pflanzensubstrat mit Lavasplit oder kleinen Styroporkugeln vermischen
- Drainage am Boden des Blumentopfes verhindert Staunässe
- Nach dem Umtopfen ausreichend wässern
Vermehrung
Die Vermehrung der exotischen Pflanze erfolgt durch Wurzelteilung oder über Triebstecklinge. Beide Varianten haben sich bewährt und die Vorgehensweise ist problemlos für den Hobbygärtner nachvollziehbar:
Triebstecklinge:
- Kopfstecklinge sollten je nach Größe zwischen 2 und 7 Blätter aufweisen.
- Mit einem scharfen Messer die Triebe bodennah abtrennen
- Humusreiches Pflanzensubstrat verwenden
- Um das Anwurzeln zu erleichtern, empfiehlt sich eine Umgebungstemperatur von 23°C
- Die Luftfeuchte sollte bei ungefähr 85 – 90% liegen
- Bei kühleren Temperaturen verlängert sich die Zeit bis zur Wurzelbildung
Wurzelteilung:
- Mit einem scharfen Messer die Pflanze incl. Wurzeln durchtrennen
- Alle Pflanzenteile umgehend in vorbereitete Pflanzenerde einsetzen
- Ausreichend wässern, um die Akklimatisierung und das Anwurzeln der Calathea zu beschleunigen
Um kompaktere Pflanzen zu erhalten, werden mehrere angewurzelte Triebstecklinge in einem Pflanzengefäß gemeinsam eingesetzt.
Überwintern
Alle Arten der Calathea sind aufgrund ihrer Bedürfnisse an Standort und Luftfeuchtigkeit nur für eine Kultivierung im Haus oder in einem Wintergarten geeignet. Auch bei heißen Trockenperioden im Sommer sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, die anspruchsvolle Regenwaldpflanze kurzfristig auf den Balkon oder die Terrasse hinauszustellen.
Spezielle Maßnahmen zur Überwinterung sind nicht notwendig. Die Raumtemperatur kann auf maximal 18°C herabgesenkt werden und die Gießmenge wird reduziert.
Schnitt
Zumindest beim Thema „Beschnitt“ zählt die Korbmarante zu den pflegeleichten Zimmerpflanzen. Lediglich vertrocknete oder welkende Blätter sind bodennah zu entfernen. Bei blühenden Korbmaranten, wie beispielsweise der Calathea Crocata, werden auch die welken Blütenstände mit einer Schere beseitigt.
Pflegetipps und mögliche Fehler
Das Pfeilwurzgewächs reagiert äußerst empfindsam auf Pflegefehler, was wiederum auch einen Befall von Schädlingen beschleunigen kann. Mit etwas Aufwand und den richtigen Tipps gelingt es jedoch auch aufmerksamen Anfängern, die anspruchsvolle Tropenpflanze in den eigenen vier Wänden zu kultivieren:
- Darf nicht Zugluft ausgesetzt sein – auch nicht indirekt
- Braun verfärbte Blattränder und -Spitzen sind ein möglicher Hinweis auf direkte Sonneneinstrahlung. Aber auch eine geringe Luftfeuchtigkeit und trockene Erde kommen als Ursache in Betracht.
- Rollen sich die Blätter der Korbmarante ein, ist der Standort falsch gewählt oder die Pflanze benötigt mehr Wasser.
- Bei einer Überdüngung verfärben sich die Blätter des Pfeilwurzgewächses gelb. Die Calathea muss unverzüglich umgetopft werden.
- Ein Aquarium in unmittelbarer Nähe oder an der Heizung angebrachte Wasserbehältnisse sorgen für die nötige Luftfeuchtigkeit
- Die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Schwamm reinigen. Die Poren auf der Blattoberseite werden wieder freigelegt und erhalten wichtigen Sauerstoff.
Krankheiten und Schädlinge
Das Pfeilwurzgewächs wird nur selten von Krankheiten befallen. Welkende Blätter oder andere Anzeichen, welche das Erscheinungsbild der Pflanze trüben, sind oft auf einen falschen Standort oder einen sonstigen Pflegefehler zurückzuführen.
Spinnmilben sind häufig an Calatheas anzutreffen. Zu trockene Raumluft fördert den Befall, weswegen die Parasiten relativ oft in den Wintermonaten auf Zimmerpflanzen siedeln. Die rötlichen bis hellgelben Insekten nähren sich vom Zellsaft der Pflanze, feine Gespinste an Blattunterseiten und auf den Triebachsen der Korbmarante deuten ebenfalls auf einen Befall hin. Erfolgt keine sofortige Behandlung, können die Spinnmilben die befallene Wirtspflanze erheblich schädigen und auch andere Zimmerpflanzen infizieren. Bei im Garten kultivierten Pflanzen werden natürliche Gegenmaßnahmen empfohlen, wie beispielsweise der Einsatz natürlicher Fressfeinde der Spinnenmilbe. Selten jedoch, dass Hobbygärtner auch im eigenen Wohnzimmer Marienkäfer, Florfliegenlarven oder Raubmilben ein Zuhause bieten möchte. Wirkungsvoller sind hier chemische Insektizide, die gemäß ihrer Verpackungsanleitung verwendet werden.
Sorten
Der Begriff „Calathea“ wird vom Handel oft sehr großzügig ausgelegt. Denn auch andere Pfeilwurzgewächse sind oft unter diesem Begriff erhältlich. Weit über 300 verschiedene Arten der Calathea sind weltweit bekannt, wobei einige von ihnen auch bei uns als Zierpflanzen zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich im Wuchs, in der Blattform und in der -färbung. Einige wenige Arten können, bei der richtigen Pflege, auch als Zimmerpflanze Blüten ausbilden. Durchschnittlich erreichen die Blätter und Triebe der unterschiedlichen Calathea-Arten eine Länge von 40 Zentimetern.
Die Blätter der Korbmarante besitzen eine Besonderheit, denn sie richten ihre Blätter nach dem Licht aus und klappen sie in der Nacht nach oben hin zusammen. Dieser Effekt ist auch bei einer Kultivierung im heimischen Wohnzimmer zu beobachten. Nicht jedes Pfeilwurzgewächs benötigt eine aufwendige Pflege, jedoch liegt die Gemeinsamkeit aller Arten in ihrer Abneigung gegen direkte und prahle Sonneneinstrahlung.
Eine kleine Übersicht über die bei uns erhältlichen Sorten der variablen und exotischen Zierpflanze:
- Calathea lancifolia – Die bis zu 30 Zentimeter langen Blätter dieser Pflanze weisen eine dekorative, gleichmäßige Musterung in Hell- und dunkelgrün auf. Oftmals ist sie auch noch unter ihrer alten Bezeichnung „Calathea insignis“ anzutreffen.
- Calathea Louisiae – Diese Sorte weißt eine gelbgrün bis weiße Blattmusterung auf. Eine Rarität in heimischen Gärtnereien.
- Calathea Crocata – Eine blühende Vertreterin ihrer Art. Für eine optimale Blütenentwicklung empfiehlt sich während der Wintermonate eine kurzfristige Raumtemperatur von 15 – 18°C. Ein besonderer Pflegeaufwand ist nicht nötig, als Dünger sind Düngestäbchen ideal.
- Calathea Wavestar – Die 1986 entdeckte Art zeichnet sich durch ihre geriffelten, spitz zulaufenden Blätter aus.
- Calathea makoyana – Eine überaus robuste Art, welche auch kleine Pflegefehler schnell verzeiht. Die Auffälligkeit dieser Pflanze besteht in ihrem roten Muster auf der Blattunterseite.
- Calathea ornata – Das rosafarbene Blattmuster der Pflanze erhält mit zunehmendem Alter eine silberweiße Färbung.
Auch andere Pfeilwurzgewächse, welche irrtümlicherweise den Begriff „Calathea“ tragen, unterscheiden sich von ihren Bedürfnissen an Standort und Pflege kaum von denen der „echten“ Korbmaranten.
Fazit
So dekorativ die Urwaldpflanzen aus Südamerika auch erscheinen, so anspruchsvoll sind sie auch in der Pflege und in der Wahl ihres Standorts. Welke Blätter und Verfärbungen auf den Trieben der Calathea bringen viele Hobbygärtner oft zur Verzweiflung. Wer jedoch die nötigen Tipps und Hinweise befolgt, wird eine mehrjährige und leicht zu vermehrende Tropenpflanze sein eigen nennen können.