Mit ihren stark gedrehten Zweigen bietet die Korkenzieherweide zu jeder Jahreszeit einen faszinierenden Anblick. Die jungen Triebe schimmern zu Beginn noch in einer rötlichen Farbpracht und zaubern damit einen herrlichen Kontrast in winterliche Gärten und Parkanlagen. Durch ihren schnellen Wuchs und die üppige Krone ist die robuste Salix matsudana „Tortuosa“ jedoch nicht für jeden Standort geeignet.
Standort und Boden
Die Korkenzieherweide ist sehr einfach zu kultivieren. Der einheimische, sommergrüne Baum fühlt sich besonders Wohl an sonnigen bis sehr hellen Plätzen im Halbschatten. Ein zu dunkler Standort mindert den Wuchs und führt zu sichtbaren Wachstumsschäden.
Ob das Substrat extrem sandig, lehm- oder kalkhaltig ist, spielt dagegen für die Salix matsudana „Tortuosa“ keine besondere Rolle. Das Erdreich sollte nur in der Lage sein, ausreichend Feuchtigkeit in den trockenen Sommermonaten abspeichern zu können.
Gießen und Düngen
Nur an besonders heißen Sommertagen benötigt der robuste Baum eine zusätzliche Versorgung mit Wasser. Gießen Sie mehrmals und langsam mit Regenwasser, sodass der Boden genügend Feuchtigkeit aufnimmt und speichert. Anders sieht es jedoch bei Korkenzieherweiden in Kübelpflanzung aus: Bei dieser Art der Kultivierung besitzt die Pflanze einen noch höheren Wasserbedarf, der Wurzelballen sollte nicht austrocknen. Gießen Sie – außer in der kalten Jahreszeit – regelmäßig und ausreichend. Ob Sie auf kalkhaltiges Wasser zurückgreifen, spielt für die anspruchslose Korkenzieherweide keine Rolle.
Auf mageren Böden und in Kübelhaltung muss in der Hauptwachstumszeit der Pflanze mindestens alle 14 Tage ein spezieller Flüssigdünger über das Gießwasser verabreicht werden. Im Freiland reicht es vollkommen, wenn im zeitigen Frühjahr und Spätherbst der Boden gemulcht, sowie geringe Mengen Kompost oder Hornspäne unter das Substrat gemischt werden.
Schneiden
Unter optimalen Bedingungen wächst die Korkenzieherweide um bis zu 1 Meter jährlich. Ein regelmäßiger Rück- und Auslichtungsschnitt ist dabei notwendig, um den Wuchs und die Gesundheit des Baumes zu fördern. Die Kulturform der Chinesischen Weide ist sehr schnittverträglich und erholt sich auch von einem starken Rückschnitt ins Altholz schnell wieder.
Geschnitten wird im zeitigen Frühjahr oder Spätherbst, wenn die Korkenzieherweide kein Laub trägt. Auch frostfreie Wintertage sind geeignet. Die Zierbäume können eine Gesamthöhe von weit über 10 Metern erreichen. Grund genug, neben einer scharfen Astschere oder -Säge auch eine Leiter parat zu halten.
- Quer wachsende und steil nach oben ragende Nebentriebe stammnah entfernen.
- Tote, kahle und kümmernde Äste komplett rausschneiden.
- Mitteltriebe erhalten und nur auf die gewünschte Höhe zurückstutzen.
- Der Auslichtungsschnitt erfolgt direkt aus der Krone heraus.
Die älteren Äste der Korkenzieherweide sind kaum bis gar nicht belaubt. Schneiden Sie diese direkt in der Nähe des Stamms ab. Starke, gesunde Triebe sollten Sie jedoch nicht vollständig entfernen. Diese dienen dem Kronenaufbau und ihr Schnitt fördert nur die Bildung von unerwünschten Wasserschossern. Diese Äste wachsen steil nach oben und können durch ihren Wuchs andere, intakte Triebe nachhaltig schädigen.
Der Rückschnitt bei Korkenzieherweiden in Kübeln sollte ebenfalls im Spätherbst oder zeitigem Frühjahr erfolgen, ehe die Pflanze im Saft steht und austreibt. Entfernen Sie unerwünschte Triebe, um die gewünschte Wuchsform zu erhalten. Kürzen Sie bei Bedarf die Salix matsudana „Tortuosa“ um ein Drittel ein, um die Höhe gering zu halten. Etwaige Fehler werden durch den starken Wuchs der Weide im Frühjahr ausgeglichen.
Vermehren
Nehmen Sie den Auslichtungsschnitt zum Anlass, um geschnittene Triebe als Stecklinge weiterzuverwenden.
- Kürzen Sie den Trieb der Korkenzieherweide auf eine Länge von etwa 15 Zentimetern ein.
- Bis auf 5 – 8 Zentimeter werden alle überflüssigen Blätter entfernt. Das verhindert die Bildung von Fäulnis.
- Bereiten Sie ein Pflanzgefäß mit einer Mischung aus Blumenerde und Sand vor. Vor der Ausbildung des Wurzelballens ist kein nährstoffreiches Substrat notwendig.
- Warme Temperaturen beschleunigen die Wurzelbildung. Dieser Prozess kann auch im Haus erfolgen. Vermeiden Sie während der kalten Wintermonate jedoch zu trockene Heizungsluft.
- Bildet der Steckling neue Blätter und Triebe, kann er im Freiland kultiviert werden.
Die Triebe der Korkenzieherweide treiben auch im Wasser Wurzeln aus. Stellen Sie den eingekürzten Trieb dazu in ein Behältnis mit kalkfreiem Wasser. Bis sich die ersten feinen Wurzeln zeigen, können mehrere Wochen vergehen. Anschließend auch hier den Steckling wie gewohnt in den Garten umsetzen.
Pflanzung
Die Salix matsudana ‚“TortuosaT zählt zu den Flachwurzlern und erreicht eine Höhe zwischen 4 und 12 Metern. Aufgrund seines knorrigen Wuchses werden Korkenzieherweiden selten älter als 30 Jahre, dennoch muss einiges bei der Pflanzung beachtet werden. So sind die Bäume beispielsweise aufgrund ihrer ausladenden Krone ungeeignet für kleine Vorgärten. Ihre aggressiven Wurzeln zerstören schnell Fundamente und Wasserrohre. Wählen Sie deswegen den Standort sorgfältig aus, sodass Sie auch in den kommenden Jahren Freude an der Weide mit den faszinierenden, korkenzieherähnlichen Trieben haben. Zu Gebäuden und auch zu anderen Bäumen hin sollten Sie einen Mindestabstand von 3 – 6 Metern einkalkulieren.
- Ideale Pflanzzeit liegt zwischen Oktober und Ende Februar.
- Das Pflanzloch muss doppelte Breite und Tiefe als der Wurzelballen besitzen.
- Kompost mit unter das Substrat mischen.
- Mit Lavasplitt schweren Boden auflockern.
- Korkenzieherweide einsetzen und mit Erde auffüllen.
- Ausreichend wässern.
Verfügt der Boden bereits über genügend Nährstoffe, können Sie bis zum kommenden Herbst vollkommen auf die Zufuhr künstlicher Düngemittel verzichten.
Sie besitzen keinen ausreichend großen Garten? Korkenzieherweiden lassen sich auch problemlos in Kübeln kultivieren. Bei dieser Art der Pflanzung ist die Pflanze um einiges pflegeintensiver. Dafür aber bietet sie einen interessanten Blickfang auf der Terrasse oder einem ausreichend großen Balkon. Folgende Punkte sind empfehlenswert bei der Kübelpflanzung:
- Ein großes Pflanzgefäß auswählen.
- Drainage aus Lavasplitt oder Kieselsteinen am Gefäßboden vorbereiten.
- Das Substrat muss humusreich und lehmhaltig sein.
Umtopfen
Als einheimisches Ziergehölz ist dieser Punkt für Korkenzieherweiden im Freiland vollkommen unnötig. Direkt nach dem Anwurzeln – sofern dies im Pflanzgefäß erfolgt – wird die junge Pflanze an ihren endgültigen Standort gepflanzt. Lediglich Salix matsudana „Tortuosa“ in Kübeln benötigen in unregelmäßigen Abständen einen größeren Kübel bzw. ein mit frischem Kompost angereichertes Substrat.
Die Wurzeln der Pflanze üben einen immensen Druck auf das Pflanzgefäß aus, was zu einer Beschädigung desselbigen führen kann. Wählen Sie aus diesem Grund einen Kübel aus Ton und topfen Sie um, wenn sich die ersten feinen Wurzelausläufer an der Oberfläche zeigen. Kürzen Sie bei dieser Gelegenheit auch die Wurzeln um einige Zentimeter ein, um den Wuchs des kleinen Bäumchens einzudämmen. Auf diese Weise haben Sie über viele Jahre hinweg eine gesunde und kleinwüchsige Korkenzieherweide im Kübel.
Überwintern
Korkenzieherweiden sind äußerst winterhart und benötigen keinen besonderen Schutz für die kalten Wintermonate. Ein wenig anders verhält es sich bei Kübelpflanzen: Umwickeln Sie das Pflanzgefäß mit Sackleinen oder einem speziellen Vlies. Die Wurzeln sind im Topf nur unzureichend in der Lage, längeren Frostperioden unbeschadet Widerstand zu leisten. Gießen oder gar düngen entfällt in dieser Zeit bei beiden Kultivierungsarten komplett.
Mögliche Pflegefehler rechtzeitig erkennen
Im Normalfall gelten Korkenzieherweiden als relativ robust. Dennoch können unerwartet Mangelerscheinungen und andere Symptome auftauchen, die manchmal auf einen Pflegefehler zurückzuführen sind.
- Baum verliert vorzeitig Blätter: Das deutet auf ein zu trockenes Substrat hin. Sofort ausreichend wässern und in der warmen Jahreszeit häufiger gießen.
- Rinde weist Risse auf: Dieses Merkmal ist häufig bei älteren Korkenzieherweiden zu beobachten. Dagegen kann auch nichts vorbeugend unternommen werden.
- Blätter bekomme gelbe Flecken: Häufig ein Hinweis auf Schädlinge oder Pilzkrankheiten. Aber auch eine Überversorgung mit Dünger führt zu einer Verfärbung der Blätter.
- Baum besitzt viele kahle Äste in der Hauptwachstumszeit: Korkenzieherweiden benötigen jährlich einen Auslichtungs- und Rückschnitt. Denn ältere Triebe sind nicht mehr in der Lage, genügend Laub auszubilden und verkahlen zunehmend. Unterstützen Sie das Wachstum des Baumes und entfernen Sie das tote Gehölz vollständig.
Krankheiten und Schädlinge
Bei Korkenzieherweiden einen Pflegefehler zu verursachen, ist relativ schwierig. Dafür sind die Bäume aber sehr anfällig für viele Arten von Pilzkrankheiten und Schädlingen.
Weidenblattkäfer
Der metallisch schimmernde Käfer erinnert durch seine schwarze Musterung entfernt an seinen nützlichen Verwandten, den Marienkäfer. Doch der Weidenblattkäfer fügt seiner Wirtspflanze erheblichen Schaden zu, seine Gefräßigkeit führt oft zur Verkahlung ganzer Triebe. Bei ausgewachsenen Korkenzieherweiden ist eine Bekämpfung nicht notwendig, bei kleineren Pflanzen ist der Einsatz von chemischen Mitteln empfehlenswert.
Weidenbohrer
Die adulten Tiere dieser Nachtfalter-Art sind nicht in der Lage, Nahrung aufzunehmen. Dafür sind die Larven schier unersättlich. Nachdem das Weibchen die Eier in die Rinde alter oder kranker Rinden abgelegt hat, beginnt direkt nach dem Schlüpfen das Festgelage. Die Larven fressen sich regelrecht Gänge durch die infizierte Weide. Ein starker Befall führt deswegen unweigerlich zum Absterben des Baumes. Noch bevor die Korkenzieherweide sichtbar kümmert, ist oft ein essigartiger Geruch von der Rinde heraus wahrzunehmen. Weidenbohrer sind schwer zu bekämpfen. Sichtbare Nachtfalter und Larven können abgesammelt und befallene Triebe großzügig geschnitten werden. Ist die Überpopulation jedoch zu weit ausgedehnt, muss der Baum vor dem Winter komplett entfernt werden.
Weidenschorf
Braune Verfärbungen und Vertrocknung an Trieben und Blättern weisen oft auf den Pilz Drepanopeziza sphaeroidea hin. Ein starker Befall äußert sich zusätzlich in schwarzen Pflanzteilen und krebsartigen Auswüchsen an der Baumrinde. Die Behandlung ist langwierig, da der Pilz an infizierten Blättern und Trieben überwintert. Unterstützen Sie die natürlichen Abwehrkräfte des Baums durch die Gabe von Kali und Phosphor. Zusätzlich ist es nötig, alle vom Pilz befallenen Pflanzteile großzügig zu entfernen und komplett über den Hausmüll zu entsorgen.
Marssonina-Krankheit
Eine weitere Pilzkrankheit, die häufig an Weiden zu beobachten ist. Bei einem Befall mit Marssonina salicicola verdorren die Spitzen der Triebe und an den Blättern treten Verfärbungen auf. Auch hier ist es wichtig, befallene Pflanzregionen abzuschneiden, bei einem besonders schweren Befall muss jedoch auf spezielle Fungizide aus dem Fachhandel zurückgegriffen werden.
Korkenzieherweiden sind leicht zu kultivieren, dürfen aber dennoch nicht komplett sich selbst überlassen werden. Bei Platzmangel oder der Wahl des falschen Standorts können die Wurzeln des Flachwurzlers immens Schaden an Gebäuden und geteerten Flächen verursachen. Dennoch bieten die Bäume mit ihren gedrehten Ästen zu jeder Jahreszeit einen faszinierenden Anblick.