Wenn sich nach der kalten Jahreszeit erste warme Sonnenstrahlen zeigen, können es Selbstanbauer meist nicht erwarten, erste Kräuter nach draußen pflanzen zu können. Doch die ideale Pflanzzeit sollte eingehalten werden.
Richtiger Zeitpunkt
Ab wann für Kräuter der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen ins Freie ist, hängt von der jeweiligen Art/Sorte sowie den Witterungsbedingungen ab. Es gibt mehr oder weniger feste Zeitrahmen für das Auspflanzen nach draußen, die vor allem durch die natürliche Vegetation sowie die Außen- und Bodentemperaturen bestimmt werden. Dadurch werden optimale Bedingungen für Kräuter geschaffen, die ein gesundes und kräftiges Wachstum gewährleisten:
- heimische Kräuter ab Anfang Mai ins Freiland setzen
- Jungpflanzen und exotische Kräuterarten erst nach den Eisheiligen und der „Kalten Sophie“ (15. Mai)
- Nachtfröste schädlich
- auf Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogene Kräuter auch erst nach den Eisheiligen auspflanzen
- sonst besteht Gefahr irreparabler Frostschäden
Beste Pflanzzeit für Kräuter
Nachfolgend finden Sie eine alphabetische Auflistung der beliebtesten Kräuter und ab wann Sie nach draußen sollten.
A bis D
Kräuter | Pflanzzeit draußen |
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Anis (Pimpinella anisum) | ab Mai |
Bärlauch (Allium ursinum) | ab Mitte Mai |
Basilikum (Ocimum basilicum) | frühestens Mitte Mai (Temperaturen über 20 Grad Celsius) |
Beifuß (Artemisia) | September/Oktober |
Currykraut (Helichrysum italicum) | ab Mitte Mai |
Dill (Anethum graveolens) | Anfang/Mitte Mai |
E bis F
Kräuter | Pflanzzeit draußen |
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Echter Kerbel (Anthriscus cerefolium) | ab Mai |
Echter Kümmel (Carum carvi) | ab Mitte Mai |
Echtes Löffelkraut (Cochlearia officinalis) | Mitte bis Ende Mai und September/Oktober |
Estragon (Artemisia dracunculus) | April/Mai und September |
Fenchel (Foeniculum vulgare) | Mai und Juli/August |
Französischer Estragon (Artemisia dracunculus var. sativa) | ab Ende Mai |
G bis L
Kräuter | Pflanzzeit draußen |
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Gartenkresse (Lepidium sativum) | zwischen Mitte Mai und September durchgehend |
Gewürznelke (Syzygium aromaticum) | ab Frühjahr und Temperaturen um 20 Grad Celsius |
Kamille (Matricaria chamomilla) | ab Ende April (bei milden Temperaturen) bis August |
Koriander (Coriandrum sativum) | zwischen Mitte und Ende Mai |
Lavendel (Lavandula angustifolia) | ab Mai |
Liebstöckel (Levisticum officinale) | ab April (bei milden Temperaturen) |
M bis R
Kräuter | Pflanzzeit draußen |
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Majoran (Origanum majorana) | ab Mitte Mai |
Melisse/Zitronenmelisse (Melissa officinalis) | nach den Eisheiligen |
Minze (Mentha) | von April bis Juni |
Oregano (Origanum vulgare) | ab Ende April/Anfang Mai |
Pastinak (Pastinaca sativa) | ab Ende April/Anfang Mai |
Petersilie (Petroselinum crispum) | ab Mitte Mai |
Pfefferkraut (Lepidium latifolium) | frühestens Ende Mai |
Ringelblume (Calendula officinalis) | ab Mitte/Ende Mai (je nach Witterung) |
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) | ab April |
S bis Z
Kräuter | Pflanzzeit draußen |
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Salbei (Salvia officinalis) | ab Ende April/Anfang Mai |
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) | ab Mitte März (sehr kälteunempfindlich) |
Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis) | ab Mai |
Thai-Basilikum (Ocimum basilicum var. thyrsiflora) | zwischen Ende Mai und Anfang Juni |
Thymian/Gartenthymian (Thymus vulgaris) | ab Ende April oder im September/Oktober |
Wermutkraut (Artemisia absinthium) | frühestens Ende April/Anfang Mai |
Zitronengras (Cymbopogon citratus) | ab Mitte Mai |
Häufig gestellte Fragen
Diese können bei milden Temperaturen bereits ab April langsam und stundenweise an die Freiland-Verhältnisse gewöhnt werden. Ende April/Anfang Mai sind Tagesaufenthalte im Freien möglich, aber aufgrund möglicher Nachtfröste sollten sie ganz erst nach den Eisheiligen nach draußen gesetzt werden.
Bei diesen handelt es sich in der Regel um Stauden. Sie wachsen durch die meist höhere Bodenfeuchte im Herbst noch zügig an, bevor der Winter einbricht. Im Folgejahr wachsen sie früher, sodass auch die erste Ernte nicht lange auf sich warten lässt. Das sorgt für eine längere Erntezeit und dementsprechend höhere Ernteerträge während der Saison.
Erfahrungsgemäß kann das Wetter bis nach den Eisheiligen unberechenbar sein. Gestern noch 20 Grad Celsius und Sonne, heute Schnee und Sturm. Vor allem Bodenfrost ist nicht auszuschließen, selbst wenn sich bereits höhere Tagestemperaturen einpendeln. Bodenfrost schädigt die überwiegend zarten Wurzeln, die, ohne sich festgesetzt haben zu können, der Kälte ungeschützt ausgeliefert sind. Erfrierungsschäden führen nicht selten zum Absterben der Pflanzen. Schnell-wurzelnde Kräutersorten sind entsprechend zügiger gegen kurzzeitige Fröste geschützt und können deshalb früher eingepflanzt werden.