Gartengestaltung Kräutergarten

Kräuter düngen: 5 natürliche Dünger | Zeitpunkt

Kräuter düngen - Organische Düngemittel

Kräuter aus dem eigenen Garten sind nicht nur frischer als gekaufte Küchenkräuter, sondern sind während der Wachstumsperiode schnell verfügbar. Damit dem auch so ist, benötigen Sie von Zeit zu Zeit Dünger. So düngen Sie Kräuter richtig.

Nährstoffbedarf von Kräutern

Dass der Nährstoffbedarf bei Kräutern unterschiedlich hoch ist, ist nicht weiter überraschend. Welche Küchenkräuter zu den stark bzw. schwach zehrenden Pflanzen gehören, ist jedoch weniger bekannt.

Wenig Bedarf

Generell gilt, dass Kräuter, die in der Natur auf kargen Böden, in hohen Lagen oder im mediterranen Raum wachsen, wenige Nährstoffe benötigen. In der Regel haben diese Küchenkräuter kleine bis sehr kleine Blätter, wie zum Beispiel:

Kräuter mit niedrigem Nährstoffbedarf - Oregano und Zitronenmelisse
Oregano (links) & Zitronenmelisse
  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Majoran (Origanum majorana)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Rosmarin (Salvia rosmarinus)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Weinraute (Ruta graveolens)
  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Hinweis: Für diese Küchenkräuter ist es am besten, wenn sie überhaupt nicht gedüngt werden. Denn es besteht die Gefahr, dass zu viele Nährstoffe die Pflanzen zum Eingehen bringen.

Mäßiger und hoher Bedarf

Dem gegenüber stehen die stark zehrenden Kräuter, also jene, die sich über eine regelmäßige Nährstoffzufuhr freuen. Nichtsdestotrotz bleibt die Dosierung deutlich unter jener für Gemüse oder Blühpflanzen. Zu den Kräutern mit mäßigem Nährstoffbedarf gehören zum Beispiel:

Kräuter mit mäßigem Nährstoffbedarf
Beifuß (links) & Dill
  • Beifuß (Artemisia vulgaris)
  • Bohnenkraut (Satureja)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Kerbel (Anthriscus)
  • Kresse (Lepidium)
  • Ysop (Hyssopus officinalis)

Der beste Zeitpunkt zum Düngen dieser Küchenkräuter ist

  • im Frühjahr vor dem Neuaustrieb, also
  • im März oder April.

Küchenkräuter mit eher hohem Nährstoffbedarf sind beispielsweise:

Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf - Bärlauch und Estragon
Bärlauch (links) & Estragon
  • Bärlauch (Allium ursinum)
  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Estragon (Artemisia dracunculus)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Minze (Mentha)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Der ideale Zeitpunkt zum Düngen dieser Kräuterpflanzen ist

  • im Frühjahr und
  • bei Bedarf erneut im Juli.

Organische Düngemittel für Kräuter

Zum Düngen von Küchenkräutern empfiehlt sich ein organischer Dünger oder ein spezieller Kräuterdünger aus dem Fachhandel. Organisch deshalb, da andere Düngemittel, wie zum Beispiel ein herkömmlicher Blumendünger, Substanzen enthalten, die Sie nicht auf dem Teller haben möchten. Zudem kann Blumendünger den Geschmack der Küchenkräuter beeinflussen. Da organischer Düngemittel aus der Natur, dem Garten oder der Küche stammen, enthalten sie keine schädlichen Substanzen.

Hornspäne / Urgesteinsmehl

Hornspäne und Urgesteinsmehl gehören zu den mineralischen Langzeitdüngern, da sie ihre Nährstoffe nur langsam an das Erdreich abgeben. Daher reicht es aus, wenn Sie diese Düngemittel einmal (im Frühjahr) ausbringen.

Hornspäne
Hornspäne
Tipp: Ideal ist es, wenn Sie Hornspäne und Urgesteinsmehl zusammen verabreichen.

Kaffeesatz

Kaffeesatz wirkt als schwacher Dünger und hält Schnecken davon ab, an den Kräutern zu fressen. Da er aber auch eine leicht saure Wirkung hat, sollten Sie Ihre Küchenkräuter nur einmal mit dem Hausmittel düngen. Wird Kaffeesatz öfters ausgebracht, besteht die Gefahr, dass sich der pH-Wert des Bodens senkt, was sich negativ auf die Entwicklung der Pflanzen auswirkt. Daher sollten Sie auch darauf verzichten, kalkliebende Kräuter, wie zum Beispiel Salbei oder Oregano, mit Kaffeesatz zu düngen.

Kompost

Reifer Kompost aus dem eigenen Garten ist ein ideales Düngemittel für Kräuterpflanzen. „Reif“ ist die Komposterde, wenn sie eine dunkle Farbe angenommen hat und angenehm riecht.

Komposthaufen
Komposthaufen

Für die Ausbringung dieses natürlichen Düngers gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • mäßig zehrende Kräuter: dünne Schicht im Frühjahr auf das Kräuterbeet geben
  • stark zehrende Kräuter: dünne Schicht im Frühjahr und im Juli ausbringen

Alternativ können Sie stark zehrende Küchenkräuter auch mit Komposterde gießen. Dazu geben Sie eine Schaufel Kompost in einen Eimer und füllen diesen mit Wasser auf. Danach vermengen Sie die beiden Zutaten. Haben sich die festen Stoffe abgesetzt, können Sie die Kräuterpflanzen mit dem angereicherten Wasser gießen.

Kräuterauszüge

Neben diesen natürlichen Kräuterdüngern sind Kräuterauszüge (-brühen, -jauchen) ideale Dünger für Küchenkräuter. In der Herstellung sind „Kräutertees“ am einfachsten. Zum Ansetzen des Tees brauchen Sie

  • etwa 1 Kilogramm Kraut und
  • 10 Liter Wasser

Für die Zubereitung übergießen Sie das zerkleinerte Kraut mit heißem Wasser und lassen den Tee 24 Stunden ziehen. Danach seihen Sie die festen Stoffe ab. Nun ist der Kräutertee fertig und kann zum Gießen verwendet werden.

Tipp: Drücken Sie die Kräuter gut aus, damit auch alle Nährstoffe im Tee landen.
Brennnesseljauche
Brennnesseljauche vorbereiten

Geeignete Pflanzen zum Düngen von Küchenkräutern sind:

  • Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Beinwell (Symphytum officinale)
  • Brennnesseln (Urtica)
  • Kamille (Matricaria chamomilla)
  • Minze (Mentha)
  • Wermut (Artemisia absinthium)

Tee

Haben Sie zu viel Tee gekocht, können Sie den übrig gebliebenen Rest zum Gießen Ihrer Kräuterpflanzen verwenden. Allerdings darf dieses Gießwasser nicht gesüßt sein. Welchen Tee Sie als Dünger verwenden, ist egal.

Häufig gestellte Fragen

Wie werden Küchenkräuter im Topf gedüngt?

Da den Pflanzen im Topf weniger Nährstoffe als im Kräuterbeet zur Verfügung stehen, dürfen sie öfter gedüngt werden. Düngen Sie mäßig zehrende Kräuter etwa alle drei Monate, stark zehrende Kräuterpflanzen alle vier Wochen.

Kann ich die verschiedenen Hausmittel auch kombinieren?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie sollten sich beim Kombinieren allerdings an die Faustregel „Weniger ist mehr!“ halten. So können Sie flüssigen Hausmittel (Kräutertees oder übrig gebliebener Tee) verdünnt zum Gießen verwenden.