Gartenpflanzen Kletterpflanzen

13 Krankheiten und Schädlinge an der Clematis erkennen und bekämpfen

Clematis Krankheiten

Eine Clematis wird mit den Jahren immer schöner. Ihre Ranken entwickeln sich kräftiger, zahlreicher und wachsen jedes Mal etwas höher. Die Anzahl der Blüten nimmt stetig zu. Es ist jammerschade, wenn dann eine Krankheit oder Schädlinge die Clematis beim Klettern unsanft stoppen und ihren bunten Schmuck zum Welken bringen. An welchen Anzeichen erkennen wir, dass wir um ihre Gesundheit kämpfen müssen?

Krankheiten an der Clematis

Verschiedene Krankheiten können die Clematis schädigen. Sie werden meist durch Pilze, Bakterien oder Viren ausgelöst. Manchmal ist auch ein Schädling für den Ausbruch einer bestimmten Krankheit an der Clematis verantwortlich.

Phoma-Welke

Clematis-Welke Wenn sich im Mai oder Juni braune Blätter an der Weinrebe zeigen, sind das meist sichtbare Symptome einer Pilzkrankheit, die weithin als Clematiswelke bezeichnet wird. In Wirklichkeit verbergen sich hinter diesem Begriff zwei Krankheiten, eine davon ist die Phonoma-Welke. Wenn die Tage warm sind und der Regen einfach nicht aufhören will, ist mit dieser Welkenart zu rechnen. Sie bewirkt folgende typische Blattveränderungen:

  • kleine, runde Flecken von gelbbrauner Färbung
  • zuerst sind bodennahe Blätter betroffen
  • Flecken breiten sich über das ganze Blatt aus
  • das Blatt stirbt schließlich und wird braun
  • Pilzerreger greifen auf Stängel und Triebe über
  • zum Schluss sterben sämtliche oberirdischen Pflanzenteile

Was kann ich tun?

Zunächst ist es immer wichtig, diesen Befall frühzeitig zu erkennen, nur dann können Sie ihn erfolgversprechend bekämpfen. Kontrollieren Sie deswegen bei feuchtwarmer Witterung ihre Waldrebe alle 2-3 Tage.

  • betroffene Blätter entfernen
  • herabgefallenes Laub vom Boden aufsammeln

Diese beiden Maßnahmen könnten allein schon ausreichen, behalten Sie Ihre Clematis dennoch im Auge. Sollte die Krankheit weiter fortschreiten, kürzen Sie die Triebspitzen ein bzw. schneiden Sie die Clematis bis zum Boden herunter. Nach einer Düngergabe wird sie zumeist neu austreiben.

Hinweis: Zur Bekämpfung dieser Welkenart kann auch ein Fungizid gespritzt werden. In einem Wohlfühlgarten ist das natürlich das letzte Mittel.

Fusarium-Welke

Fusarium-Welke Clematis Krankheiten Die Fusarium-Welke kommt im Jahresverlauf etwas später, denn die verursachenden Pilzerreger lieben Temperaturen über 20° Celsius. Ab Juni könnte es soweit sein, wobei in erster Linie die hochgezüchteten, großblumigen Hybriden darunter leiden. So verändern sich die Clematis:

  • Blätter verfärben sich vom Rand ausgehend braun
  • Triebspitzen sehen verdorrt aus
  • Symptome zeigen sich oberhalb der Befallsstelle
  • Triebe und Blätter sehen vertrocknet aus
  • sie hängen schlaf herunter

Was kann ich tun?

Bei dieser Pilzerkrankung bringen Fungizidspritzungen Chemie in den Garten, erreichen aber keine Besserung. Wenn Sie die Krankheit rechtzeitig entdeckt haben, könnten folgende Maßnahmen die Rettung der Clematis sein:

  • herabgefallene Blätter einsammeln
  • sämtliche Triebe bodennah abschneiden
  • anschließend alles über Hausmüll entsorgen

Mit etwas Glück treibt die Waldrebe schon bald gesund aus. Es können aber auch ein paar Jahre vergehen, bis sie das erste Überlebenszeichen von sich gibt.

Echter Mehltau

Bei trockenem und heißem Wetter ist der Echte Mehltau auf dem Vormarsch. Die Pilzerreger sind keine Kostverächter und befallen verschiedenste Gewächse im Garten. Die Ansteckungsgefahr für benachbarte Pflanzen ist groß. Die erkrankte Clematis zeigt ein verändertes Äußeres:

  • zunächst sind kleine Flecken an den Blättern
  • diese wachsen sich flächig aus
  • weißgrauer Belag überzieht Blätter und Stängeln
  • zum Schluss werden auch die Blüten befallen

Was kann ich tun?

Mehltau Schneiden Sie alle befallenen Pflanzenteile ab und entsorgen Sie sie über Hausmüll. Vergessen Sie auch nicht, rund um dem Wurzelbereich liegende Blätter einzusammeln. Die erkrankte Rebe muss nicht zwingend mit einem chemischen Spritzmittel behandelt werden, weil die Natur uns einige alternative Sprühlösungen an die Hand gegeben hat.

  • Wasser und Frischmilch im Verhältnis 9:1
  • 1 l Wasser mit 1 EL Natron und 2 Spritzer Spülmittel
  • Seifenlauge aus 1 l Wasser und 100 Gramm Schmierseife

Wiederholen Sie die Spritzung im Abstand von einigen Tagen.

Tipp: Da Wasser auf den Blättern der Waldrebe den Ausbruch von Clematiswelken fördert, können Sie die Blätter auch mit Holzasche oder Gesteinsmehl bestreuen, bis der Mehltau zurückgeht.

Falscher Mehltau

Auch Falscher Mehltau kann an der Clematis beobachtet werden. Wenn hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Luftbewegung zusammentreffen, findet er beste Voraussetzungen, um sich schnell auszubreiten.

  • die unteren Blätter zeigen zuerst Veränderungen
  • auf den Unterseiten ist grauer Pilzrasen zu sehen
  • später zeigen sich helle Flecken auf den Blattoberseiten

Was kann ich tun?

Entfernen Sie auch hier schnellstens alle befallenen Pflanzenteile der Clematis und entsorgen Sie sie im Hausmüll. Im Handel werden Fungizide angeboten, die anschließend gespritzt werden können. Bei starkem Befall sollten Sie alle Triebe bodennah zurückschneiden.

Grauschimmel

Grauschimmel Im Freien ausgepflanzte Clematis haben Grauschimmel nicht zu befürchten. Einige Kletterexemplare wachsen allerdings in Kübeln und bewohnen damit geschlossene Räume. Wenig Luftzirkulation und dunkle Tage im Winter sind ideale Voraussetzungen für die Entwicklung von Grauschimmel.

  • graue Schimmelsporen sichtbar
  • zuallererst an abgestorbenen Pflanzenteilen
  • Infektion kann sich auf gesunde Teile ausdehnen

Was kann ich tun?

Entfernen Sie sofort alle abgestorbenen Pflanzenteile und alle gesunden, die ebenfalls Schimmelsporen zeigen. Lüften Sie regelmäßig den Raum, in dem sich die Pflanze befindet. Versuchen Sie, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken und gießen Sie zukünftig die Clematis nur bescheiden, wenn die obere Erdschicht trocken ist.

Die Chemieindustrie bietet einige Mittel an, doch auch eine Schachtelhalmbrühe kann hartnäckigen Grauschimmel stoppen. Rezepte dafür finden Sie überall im Netz oder in Fachliteratur.

Brennflecken

Hinter Brandflecken verbirgt sich keine richtige Krankheit, doch das Erscheinungsbild ist dermaßen negativ verändert, als hätte eine Krankheit an der Clematis gewütet. Der Grund für diese unschönen Flecken ich die Empfindlichkeit der Clematis. Folgende Auslöser kommen infrage:

  • Clematis intensive Sonnenbestrahlung
  • akuter Wassermangel
  • einige Pflanzenschutzmittel
  • Düngerlösung ist auf die Blätter gelangt
  • Rauch vom Gartengrill
  • kaltes Wasser auf sonnenerhitzte Blätter
Hinweis: Wenn die Blätter der Clematis sich komplett gelblich verfärben, ist die Ursache meist Eisenmangel. Diese Mangelerscheinung wird als Chlorose bezeichnet und lässt sich dadurch beheben, dass der Pflanze der fehlende Stoff zugeführt wird.

Was kann ich tun?

Blätter mit Brennflecken lassen sich nicht mehr retten. Entfernen Sie diese, damit der Anblick der Clematis erträglicher wird. Leicht gekürzte Triebe fördern zudem den Neuaustrieb. Jetzt, wo Ihnen die Auslöser bekannt sind, sollten Sie diese soweit wie möglich beseitigen.

  • Sonnenschutz aufstellen
  • falls möglich, Clematis an einen kühlen Ort umstellen
  • Pflanze großzügig gießen, ohne Staunässe zu verursachen

Viruserkrankungen

Auch einige Viruserkrankungen können das Wachstum einer Clematis beeinträchtigen. Die Symptome sind je nach Virusart unterschiedlich.

  • Clematis im Garten schwacher Wuchs/Wuchsdepression
  • unnatürliche Verformungen an Blüten und Blättern
  • Mosaikflecken auf den Blättern

Was kann ich tun?

Viruserkrankungen können nicht direkt bekämpft werden. Die Infektion bringt die gekaufte Weinrebe meist mit, weil bei ihrer Vermehrung keine ausreichende Betriebshygiene eingehalten wurde. Gelegentlich können auch Schädlinge Virusinfektionen auslösen. Entfernen Sie unschöne Pflanzenteile und versorgen Sie ihre Clematis mit Pflanzenstärkungsmitteln.

Schädlinge an der Clematis

Nicht nur Krankheiten wie Pilze und Viren können der Waldrebe gefährlich werden, auch Schädlinge können schnell für große Schäden, bis hin zum eingehen der Clematis sorgen. Sie fressen Blätter, Blüten und Wurzeln an.

Nacktschnecken

Vor Nacktschnecken fürchten sich die meisten Gärtner. Diese kleinen Tierchen sind sehr gefräßig und verschonen nur wenige Pflanzensorten. Die Clematis gehört leider nicht darunter. Um die schleimigen Kriecher zu bekämpfen, muss man einen Befall rechtzeitig erkennen. Das ist aber gar nicht so leicht, denn sie sind bevorzugt in der Nacht unterwegs. Der Schaden wird am Tag sichtbar, denn die Blätter sind angefressen, womöglich auch die Triebe.

Was kann ich tun?

Um ihre Waldrebe zu retten, müssen Sie die Nacktschnecken bekämpfen, sobald Sie die Tiere oder ihre Fraßspuren entdecken. Es ist wichtig, die drohende Gefahr für die Clematis ernst zu nehmen, auch wenn die Schnecken sich aktuell noch an anderen Pflanzen satt fressen.

Nacktschnecke Pflanzenschädlinge Tagsüber verstecken sich die Nacktschnecken meist in der Nähe der Pflanzen. Stöbern Sie sie auf und sammeln Sie sie ein. Sie können auch nach dem Sonnenuntergang mit einer Taschenlampe bewaffnet auf die Suche gehen. Hat die Population der Schnecken überhandgenommen, müssen Sie sie ggf. mit anderen Mitteln bekämpfen. Zum Beispiel mit Nematoden, Schneckenkorn oder einem Schneckenzaun um die Waldrebe.

Blattläuse

In einem Garten tummeln sich viele Blattlausarten, doch schwarze Bohnenblattläuse und grüne Pfirsichblattläuse werden am häufigsten an der Clematis gesichtet. Sie kommen meist in Kolonien und siedeln sich bevorzugt an jungen Blättern und weichen Triebspitzen an. Ihre Hinterlassenschaft, ein klebriger Honigtau, zieht Ameisen an. Auf die Besucher reagiert die Waldrebe mit sichtbaren Spuren:

  • Blätter und Triebe wachsen verkrüppelt
  • Blütenknospen fallen ab
  • Folgeerkrankungen wie Rußtaupilz treten auf
  • gelbbraune Flecken werden auf den Blättern sichtbar
  • Blätter vertrocknen und fallen ab

Was kann ich tun?

Bekämpfen Sie die Blattläuse sofort, wenn Sie sie die kleinen Winzlinge oder entdecken. Da sie keine Feuchtigkeit mögen, dürfen Sie zum Gartenschlauch greifen und die Waldrebe mit einem kräftigen Wasserstrahl abspritzen. Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf über mehrere Tage. Darüber hinaus hilft folgendes Hausmittel:

  • Seifenlauge aus 1 l Wasser und 100 Gramm Schmierseife
  • Clematis damit mehrmals spritzen
  • in Abstand von wenigen Tagen

MarienkäferNützlinge wir Singvögel, Florfliegen und Marienkäfer machen ebenfalls Jagd auf Blattläuse und können gezielt angesiedelt werden. Natürlich sind da vollständigkeitshalber noch die zahlreichen Spritzmittel aus dem Handel zu erwähnen, die bei der Fülle von natürlichen Bekämpfungsmitteln ruhig im Verkaufsregal bleiben dürfen.

Spinnmilben

Mit Spinnmilben kann im Hochsommer gerechnet werden, denn sie mögen trockene und warme Witterung. Die roten Spinnentierchen lassen sich schwer von weitem erkennen, denn sie sind klein und auf den Blattunterseiten für uns unsichtbar versteckt. Bei Verdacht genau hinsehen!

  • Unterseiten und die unteren Blätter sind zuerst betroffen
  • Befall breitet sich immer weiter aus
  • Blätter verfärben sich punktartig von Gelb zu Braun
  • sie rollen sich ein und fallen ab
Tipp: Typisch für Spinnmilben sind auch ihre feinen Spinnennetze auf den Unterseiten der Blätter.

Was kann ich tun?

Spinnmilben zu bekämpfen ist gar nicht so leicht, denn sie vermehren sich schnell. Wenn Sie die ersten Symptome früh erkennen und richtig deuten, können Sie durch das Abpflücken der befallenen Blätter einen wichtigen Beitrag leisten.

Spritzen Sie die Clematis nass, denn die Milben mögen keine Feuchtigkeit. Wenn die Clematis in einem Topf wächst, können sie die Pflanze nach dem Nassspritzen für etwa drei Tage mit lichtdurchlässiger Folie umhüllen. Falls nicht alle Spinnenmilben vernichtet sind, kann der Vorgang wiederholt werden.

Informieren Sie sich auch über Bekämpfungsmittel auf Basis von Neemöl sowie über den Einsatz von Raubmilben.

Blütenthrips

Geschwächte Weinreben, Clematiswurzeln in ausgelaugter Erde sowie trockene Luft locken den kalifornischen Blütenthrips an. Diesen Schädling erkennen Sie an den länglichen, etwa 1 bis 1,5 mm langen Körper, der gelb bis braun gefärbt ist. Er hat als weitere Erkennungsmerkmale gelbbraune Antennen und gelbe Beine mit Flecken. Die Weinrebe wird selten zum Absterben gebracht, doch ihr Aussehen leidet massiv.

  • Thripse Fransenflügler Blüten fallen ab oder welken schnell
  • Blätter verfärben sich und fallen ab
  • junge Blätter wachsen verformt

Was kann ich tun?

Diese Schädlinge können Viruskrankheiten übertragen und sind überaus ernst zu nehmen. Gegen hierzulande zugelassene Schädlingsbekämpfungsmitteln haben sie sich resistent gezeigt.

Setzen Sie auf natürliche Fressfeinde wie Raubmilben und Florfliegen, sie sind über das Internet erhältlich.

Rüsselkäfer

Wenn die Waldrebe in der Nähe von Rhododendren oder Thuja wächst,
steigt die Wahrscheinlichkeit für den Befall mit Rüsselkäfern. Auch eine geschwächte Pflanze und torfhaltiger Boden wirken anziehend auf Rüsselkäfer. Vorneweg ist der Dickmaulrüssler zu nennen. Am einfachsten erkennen Sie ihn an seinem charakteristischen Rüssel am Kopf. Der schwarz glänzende Käfer ist mit ca. 10 mm auch nicht zu übersehen, allerdings ist er nachtaktiv. Zusammen mit seinen weißen Larven, die sich in der Erde tummeln, verursacht er folgende Schäden:

  • angefressene Wurzeln
  • gestörtes Wachstum, sog. Kümmerwuchs
  • Einbuchtungen an den Blättern

Durch angefressen Wurzeln ist die Wasseraufnahme gestört, infolge vertrocknet nach und nach die gesamte Pflanze.

Was kann ich tun?

Mit Nematoden können Sie diesen Schädling wirksam bekämpfen, sowohl ausgewachsene Käfer als auch seine Raupen. Beide fressen Nematoden und verenden innerhalb weniger Tage daran.

Stärken Sie zusätzlich Ihre Waldrebe mit Pflanzenstärkungsmittel und tauschen Sie torfhaltige Erde aus, damit sich die Larven nicht mehr wohlfühlen.

Wühlmäuse

Wühlmaus Zum Schluss noch der körperlich größte Schädling, dem die Wurzeln der Clematis so gut schmecken, dass er wenig davon übrig lässt. Ohne ihre Wurzeln ist aber keine Pflanze lebensfähig. So erkennen Sie, ob Wühlmäuse am Werk waren:

  • komplette Triebe hängen plötzlich schlaff herab
  • die Pflanze welkt zum Teil oder ganz
  • ein Blick auf den Wurzelbereich gibt Aufschluss
  • die Triebe sind von der Wurzelbasis abgetrennt
  • oder zumindest angenagt

Was kann ich tun?

Angefressene Wurzeln können Sie nicht mehr reparieren, sondern nur hoffen, dass eine Restverbindung noch da ist und die Weinrebe sich Stück für Stück erholen kann. Dennoch sollten Sie Wühlmäuse bekämpfen, denn sie kommen wieder oder nagen an anderen lieb gewonnenen Pflanzen weiter.

Die Palette der Empfehlungen ist diesbezüglich lang. Informieren Sie bei Bedarf und entscheiden Sie, welche Bekämpfungsmethode Ihnen am besten zusagt.

Tipp: Schützen Sie neue Clematis, indem Sie ihre Wurzeln in einen Drahtkorb einpflanzen.