Gartengestaltung Kräutergarten

Kümmel, Kreuzkümmel – Anbau, Pflege und Ernte

Kümmel Kreuzkümmel

Kümmel und Kreuzkümmel sind Bereicherungen für die Küche und die Gesundheit, werden oft miteinander verwechselt und gedeihen auch im heimischen Garten – sie haben aber unterschiedliche Anforderungen. Damit der Anbau gelingt müssen daher einige Besonderheiten beachtet werden.

Standort für Kümmel

Kümmel ist eine ausgesprochen pflegeleichte Gewürzpflanze und das macht sich schon bei der Wahl des Standortes bemerkbar. So wird lediglich ein sonniger oder halbschattiger Platz benötigt, der etwas windgeschützt liegt. Ein an eine Hecke angrenzendes Beet oder ein Bereich nahe einer Mauer ist ideal.

Substrat und Anbau

Kümmel Ebenso wie beim Standort zeigt sich der Kümmel auch bei der Wahl des Substrats alles andere als wählerisch. Normaler Gartenboden, der Feuchtigkeit gut hält, reicht ihm zum Gedeihen vollkommen aus.  Lediglich zu trockene oder zu sandige Böden verträgt er nicht. Weil der Kümmel ein Mindestmaß an Nährstoffen benötigt, sollte das Substrat zusätzlich mit Kompost oder Mist angereichert werden. In Vorbereitung auf den Anbau sollte diese Zugabe etwa zwei Wochen vor der Aussaat erfolgen. Auf diese Weise kann sich Kompost oder Mist noch ausreichend absetzen und die Nährstoffe verteilen sich gleichmäßiger.

Der Anbau des Kümmels erfolgt am besten über die Aussaat direkt ins Beet. Diese wird entweder zwischen März und Mitte April durchgeführt oder aber zwischen Juli und August.  Dabei werden die Samen in dünnen Reihen gestreut und mit einer etwa zwei Zentimeter dicken Schicht Substrat bedeckt. Im Anschluss sollte das Beet reichlich aber dennoch schonend gewässert werden. Pflanzhilfen oder ähnliches sind nicht notwendig. Dafür aber ein Reihenabstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern. Diese erleichtern später auch die Ernte.

Pflege

Die Pflege des Kümmels gestaltet sich sehr einfach. Tatsächlich ist sie auf eine Gabe von Dünger und regelmäßiges Gießen beschränkt.

Gießen und Düngen

Der Kümmel benötigt regelmäßige Wassergaben, denn Trockenheit verträgt er nur sehr schlecht. Daher muss vor allem an windigen und heißen Tagen darauf geachtet werden, dass die Erde nicht austrocknet.  Gegossen werden sollte etwa einmal wöchentlich oder immer dann, wenn die oberste Schicht des Substrats leicht angetrocknet ist. Das gilt auch an frostfreien Tagen im Winter, sofern hier nicht schmelzendes Eis und Schnee für eine natürliche Bewässerung sorgen.

Da die Ernte des Kümmels erst im zweiten Standjahr möglich ist, müssen die Pflanzen im Herbst gedüngt werden. Diese Maßnahme versorgt den Kümmel zum einen mit weiteren Nährstoffen, die für das Wachstum und eine reiche Ernte nötig sind. Zum anderen bildet die richtige Düngung jedoch auch einen Schutz. Zu diesem Zweck wird im Herbst reichlich Kompost rund um die Pflanzen in die Erde eingearbeitet. Es darf auch ruhig etwas Kompost angehäuft werden.  Diese Düngung erfolgt am besten vor dem ersten Frost, so dass noch einmal richtig angegossen werden kann.

Schutz im Winter

Carum carvi Kümmel hält auch niedrige Temperaturen in den hiesigen Wintern in der Regel gut aus. Ein wenig Schutz ist für einen reichen Ertrag dennoch empfehlenswert.

Die wichtigste Maßnahme hierfür ist die Düngung mit Kompost im Herbst. Der richtige und windgeschützte Standort ist natürlich ebenfalls ein entscheidender Faktor.  Stellen sich Kahlfrost ein und starke, kalte Winde, kann zusätzlich Gartenvlies um das Beet gespannt werden. Ein Abdecken der Pflanzen ist ebenfalls möglich, sollte aber wegen des fehlenden Lichts und der schlechteren Versorgung mit Feuchtigkeit nur dann erfolgen, wenn extreme Temperaturen auftreten.

Ernte

Im zweiten Standjahr zeigen sich an den Kümmelpflanzen zunächst weiße oder rosafarbene kleine Blüten, die die Ausbildung der Früchte anzeigen. Verfärben sich Blüten und Früchte langsam braun, kann der erste Schritt der Ernte beginnen. Dazu werden die frucht- und blütentragenden Stiele abgeschnitten und in kleineren Mengen gebündelt. So aufgehangen werden sie an der Luft getrocknet.

Sind die Bündel richtig durchgetrocknet, sind auch die Kümmelfrüchte reif für die abschließende Ernte und Entfernung. Dazu reibt man die oberen Abschnitte der Bündel zwischen den Händen oder rollt sie mit einer Hand und leichtem Druck über ein Schneidebrett. Die Samen fallen hierbei heraus.

Tipp: Die Stiele so lang wie möglich lassen, das erleichtert das Bündeln und Zusammenbinden.

Aufbewahrung

Sind alle Pflanzenreste entfernt, können die Kümmelsamen in gewöhnliche Gewürzdosen gefüllt werden. Für eine lange Aufbewahrung und Haltbarkeit ist es aber notwendig, dass die Samen wirklich trocken sind.

Ist das noch nicht der Fall, sollten sie nicht luftdicht verschlossen und hin und wieder umgerührt oder geschüttelt werden. Dadurch können die letzten Reste der Feuchtigkeit entweichen und es kommt nicht zu einer vernichtenden Schimmelbildung.

Krankheiten und Schädlinge des Kümmels

Kümmelpflanzen sind robust und wenig anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge. Während des Anbaus kann es aber dennoch vorkommen, dass sich ein Befall im Beet ausbreitet. Zu den typischen Schädlingen gehören:

  • Wanze Die Raupen der Kümmelschabe und Kümmelmotte
  • Kümmel Gallmilben
  • Wanzen

Sind nur wenige Blätter oder Pflanzenteile befallen und wird im Garten kein chemisches Mittel zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, werden sich die Schädlinge in Grenzen halten. Dafür sorgen natürliche Fressfeinde. Fallen aber allzu viele Fraßschäden an den Kümmelpflanzen auf, sollten Sie die Schädlinge aktiv bekämpfen. Das geht auch mit natürlichen Mitteln, wie beispielsweise Pflanzenschutz auf Rapsöl-Basis.

Auf Seiten der Krankheiten zeigen sich beim Kümmel nur gelegentlich Fäulnis und Doldenbrand. Fäulnis entsteht, wenn zu reichlich und in zu kleinen Abständen gegossen wird oder keine ausreichende Belüftung des Beets besteht. Bei gewissenhafter Pflege kommt sie also nicht auf. Beim Doldenbrand handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die sich ähnlich der Fäulnis äußert. Allerdings geht sie von den äußeren Teilen der Pflanze, also von Blüten und Blättern aus und geht erst nach und nach in die Stiele über. Dabei weichen die Pflanzenteile auf und verfärben sich, bis sie schließlich vertrocknen. Gegen diese Krankheit helfen entsprechende Mittel aus dem Handel, die aber auf ihre Eignung für den zum Verzehr bestimmten Kümmel hin ausgewählt werden sollten.

Standort für Kreuzkümmel

Bei dem Kreuzkümmel, der auch unter dem Namen Kumin bekannt ist, handelt es sich um einen nahen Verwandten des Kümmels. Er unterscheidet sich jedoch nicht nur geschmacklich stark von ihm, sondern auch in einigen seiner Ansprüche.

Das beginnt bereits beim Standort. Der einjährige Kreuzkümmel benötigt einen vollsonnigen Platz, der möglichst warm ist. Das kann der Südbalkon sein oder aber auch ein Beet, das nicht überschattet wird.

Substrat

Als Substrat bietet sich handelsübliche Blumenerde oder frische Gartenerde an. Eine Zugabe von Torf oder Kokosfasern ist optimal, da diese die Erde lockern halten und dennoch die Feuchtigkeit speichern können.

Vorzucht

Kreuzkümmel Kreuzkümmel benötigt recht hohe Temperaturen von 18 °C bis 20 °C, um zu keimen, und etwa vier sehr sonnige Monate bis zur Reife. Eine direkte Aussaat in das Beet ist daher nur bedingt möglich, beispielsweise im milden Weinbauklima. Besser und erfolgsversprechender ist eine Vorzucht im Haus, die idealerweise schon im Februar beginnt.

Hierfür werden die Samen dünn in Anzuchttöpfen ausgebracht und nur leicht mit Substrat bedeckt. Mehr als eine ein Zentimeter dicke Schicht sollte es nicht sein. Warm und hell stehend werden die Samen angegossen. Dabei sollten sie weder in tropfnasser Erde stehen, noch austrocknen.

Die Keimdauer beträgt zwei bis drei Wochen. Ab einer Höhe von etwa fünf Zentimetern können die Pflanzen pikiert werden. Dabei werden die kleineren und schwächeren Triebe entfernt, nur die stärkeren Jungpflanzen bleiben stehen. Wer den Kreuzkümmel aber ohnehin dünn und vereinzelt ausgesät hat, kann sich diesen Schritt im Anbau getrost sparen. Denn dann haben alle Kreuzkümmelpflanzen ausreichend Platz und Zugang zu Nährstoffen und Wasser, um nicht zur Konkurrenz zu werden.

Anbau

Kreuzkümmel ist sehr frostempfindlich und sollte daher erst nach den Eisheiligen ins Beet gepflanzt werden. Da sich die Pflanzen kriechend ausbreiten, sollte hierbei ein Abstand von etwa 20 Zentimetern eingehalten werden. Zwischen den Reihen sind schmale Wege zu belassen, um die spätere Pflege und Ernte zu vereinfachen.

Nach dem Ausbringen in das Beet ist wiederum ein Wässern notwendig. Aufgrund der recht geringen Höhe, die bei den meisten Sorten maximal nur 40 Zentimeter beträgt, kann man den Kreuzkümmel jedoch ebenfalls auf dem Balkon oder im Kübel kultivieren.

Pflege

Zur Pflege des Kreuzkümmels, steht er erst einmal im Container oder Beet, ist nicht mehr viel notwendig.  Bis zur Ernte beschränkt sie sich tatsächlich auf gelegentliches Wässern.

Gießen und Düngen

Einmal gekeimt und auf eine Höhe von etwa zehn Zentimetern gewachsen kann man das Gießen langsam einschränken. Denn Kumin bevorzugt als erwachsene Pflanze mäßig trockene Böden.

Vollkommen austrocknen sollte der Kreuzkümmel aber dennoch nicht. Steht er an dem erforderlichen sonnigen Standort, ist eine kleine Wassergabe einmal wöchentlich in der Regel ausreichend.  Optimal ist Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. In Gebieten mit sehr weichem Leitungswasser reicht aber auch das aus.

Der Kreuzkümmel benötigt etwa vier Monate in der Sonne, bis er bereit zur Ernte ist.
Aufgrund dieser verhältnismäßig kurzen Reifezeit ist bei der einjährigen Pflanze keine weitere Düngung notwendig. Nur das Substrat sollte etwas vorgedüngt sein, was bei handelsüblicher Blumen-, Kübel- oder frischer Gartenerde ohnehin der Fall ist.

Ernte

Im Juni zeigen sich die Blüten des Kreuzkümmels, die zwar klein sind aber doch einen ansprechenden Blickfang in Weiß und Rosa abgeben. Ungefähr vierzig Tage darauf bilden sich die Früchte aus und reifen langsam.

Die Erntezeit kann im späten Sommer beginnen, wenn das Kraut des Kreuzkümmels langsam eine bräunliche Färbung annimmt. Das ist allerdings nur der erste Schritt.

Wie beim Kümmel muss man auch hier die Fruchtstände möglichst lang abschneiden und bündeln. Im Anschluss werden sie aufgehangen und an der Luft getrocknet. Ebenfalls möglich ist es, die einzelnen Fruchtstände auf einem Gitter oder Netz auszubreiten und direkt an der Sonne trocknen zu lassen.

Sind die Pflanzenteile so vollständig durchgetrocknet, werden die Samen herausgerieben.

Aufbewahrung

Für die Aufbewahrung des Kreuzkümmels empfiehlt es sich, die Samen ganz zu lassen und in gewöhnlichen Gewürz-Behältern aufzubewahren. Für ein aromatischeres Erlebnis oder exotische Mischungen können die Körner dann frisch gemahlen werden.

Krankheiten und Schädlinge des Kreuzkümmels

Da der Kreuzkümmel in hiesigen Gefilden nicht heimisch ist, wird er weder von Krankheiten noch von Schädlingen befallen.

Einzig Fäulnis kann den Pflanzen zusetzen, wenn sie zu feucht und zu kalt kultiviert werden. Hiergegen helfen nur eine angemessene Pflege und der richtige Standort.

Fazit
Kreuzkümmel und Kümmel sind zwei aromatische Gewürzpflanzen, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile und hohen Genuss in sich vereinen. Pflegeleicht und einfach anzubauen sind sie zudem ideal für Anfänger in der Gartenpflege. Und im Beet wie im Kübel eine duftende Bereicherung.