Der Kürbis (Cucurbita) kommt ursprünglich aus Amerika ist aber in Europa längst zum Symbol für den Herbst geworden. Egal ob auf dem Teller oder als Dekoration ist, der Kürbis nicht mehr wegzudenken. Vom Kürbis gibt es botanisch betrachtet rund 15 Arten, auf denen mittlerweile zahlreiche Zuchtsorten basieren. Nicht jeder Kürbis ist essbare und bittere Sorten können zur Dekoration verwendet werden.
Überblick: Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata)
Vom sogenannten Moschus-Kürbis gibt es die unterschiedlichsten Kürbissorten, die sich vor allem durch ihre Farbvielfalt auszeichnend, aber auch ihre Größe ist teilweise beachtlich. Sie können mehre Kilos schwer werden, wenn sie geeignete Voraussetzungen vorfinden. Unter den Moschus-Kürbissen befinden sich zahlreiche sehr beliebte Speisekürbisse, die von unseren Tellern nicht mehr wegzudenken sind.
Butternut:
- große Früchte
- glockenförmig
- hellorange Schale
- leicht süßer aromatischer Geschmack
Der Butternut-Kürbis ist ein beliebter Speisekürbis, da er sehr viel Fruchtfleisch, dafür wenig Kerne hat. Dadurch ist auch einfach zu verarbeiten.
Langer von Neapel:
- italienische Sorte
- grüne Schale
- oranges Fruchtfleisch
- längliche Sorte bis 100 cm
Der Lange von Nepal ist einer der Aufsteiger unter den Moschus-Kürbissen. Er hat zwar eine lange Vegetations- bzw. Reifezeit, dafür zeichnet er sich mit einem hohen Anteil an Fruchtfleisch aus. Er besitzt kaum bis wenig Kerne, wodurch fast der ganze Kürbis verarbeitet werden kann.
Longue De Nice:
- keulenförmige Früchte
- beige Schale
- geschmackvolles Fruchtfleisch
Longue De Nice ist eine der Kürbisarten, die bisher noch nicht so weit verbreitet ist, jedoch deutlichen Aufschwung erlebt. Der Grund dafür ist, dass die Kürbisse nicht nur im voll ausgereiften Zustand essbar sind, sondern bereits grün roh verzehrt werden können. Das macht sie sehr vielseitig einsetzbar.
Muscat de Provence:
- hellorange bis braune Schale
- tiefe Rippen
- festes Fruchtfleisch
- Fruchtfleisch sehr aromatisch
Quintale:
- sehr groß
- rundliche Form mit leichten Rippen
- orange Schale
- nur Fruchtfleisch essbar
Rugosa Friulana:
- früh reif
- italienische Sorte
- gelbe Schale
- Oberfläche uneben
- leicht süßlicher aromatischer Geschmack
Tromba d’Albenga:
- verschlungene lange Form
- hellgrüne Farbe
- gelbes bis bräunliches Fruchtfleisch
Violina:
- italienische Sorte
- längliche Form
- gelb-braune Schale mit leichten Rippen
- aromatisches Fruchtfleisch
- gut zum Konservieren geeignet
Im Mund ist die Sorte „Violina“ eine wahre Geschmacksexplosion. Der Grundgeschmack ist fein nussig, was ergänzt wird mit einer fruchtigen Süße. Dadurch ist der Kürbis in der Küche sehr vielseitig verwendbar. Er eignet sich sowohl für pikante Gerichte als auch für raffinierte Süßspeisen.
Überblick: Gartenkürbis (Cucurbita pepo)
Der Gartenkürbis gehört zu den häufigsten Kürbisarten. In der Gattung finden sich nur Kürbisse, sondern auch Zucchinis. 2005 wurde dem Gartenkürbis eine besondere Ehre zu teil, denn er wurde zur Arzneipflanze des Jahres erklärt. Das spricht auch dafür, denn Kürbisse, nicht nur der Gartenkürbis hat einen hohen Gesundheitswert, in den Speiseplan einzubinden. Durch die Möglichkeit unterschiedliche Kürbisarten haltbar zu machen oder sie lange zu lagern, können fast das ganze Jahr über Kürbisse in unterschiedlicher Form gegessen werden.
Baby Bear:
- Mini-Kürbis
- intensive orange Schale
- sehr schmackhaftes Fruchtfleisch
Baby Bear ist eine der Sorten, die häufig als giftige Zierkürbisse angeboten wird. Baby Bear ist jedoch ein hervorragender Speisekürbis, der sich durch sein sehr geschmackvolles Fruchtfleisch auszeichnet. In der Kultur ist er sehr pflegeleicht und kommt mit wenig Platz aus. Daher eignet er sich auch für den Anbau auf begrenzten Flächen und kann sogar im Topf auf dem Balkon mit gutem Ertrag gezogen werden.
Jack O’Lantern:
- sehr feste Schale
- sehr festes Fruchtfleisch
- milder Geschmack
- typisch orange Schale
Jack O’Lantern ist der klassische Schnitzkürbis, der allerdings auch essbar ist, was viele nicht wissen. Der Geschmack ist eher mild und wenig dominant. Er eignet sich vor allem für Mischgerichte kann allerdings auch für Suppen verwendet werden. Was beim Schnitzen anfällt, kann daher bedenkenlos in der Küche weiterverarbeitet werden.
Lady Godiva:
- steirischer Ölkürbis
- runde glatte Oberfläche
- faseriges helloranges Fruchtfleisch
- Gewicht bis zu 5 kg
Die Sorte „Lady Godiva“ ist nur eine der vielen Vertreterinnen des steirischen Ölkürbis. Im Vergleich zu anderen Arten haben die Kerne dieser Kürbissorten keine Schale und werden daher unter anderem zur Gewinnung des bekannten Öls verwendet. Die Kerne sind so direkt essbar und können beispielsweise auch geröstet werden. Das ist der Vorteil der steirischen Ölkürbisse, denn sie sind, bis auf die Schale, fast vollständig verwendbar.
Pâtisson Blanc:
- flache Ufo-Form
- weiße Schale
- aromatischer Geschmack
Pâtisson-Kürbissorten werden auch Ufo-Kürbis genannt, wegen ihrer flachen und runden Form. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Varianten und unter anderem auch mit gelber Schale. Welche Variante besser schmeckt, ist häufig ein Streitthema. Viele schwören darauf, dass gelbe Pâtisson-Kürbisse besser schmecken, als die weißen Sorten. Andere wiederum bevorzugen geschmacklich ausschließlich weiße Kürbissorten.
Sweet Dumpling:
- kleiner Speisekürbis
- cremeweiße Grundfarbe mit grünen Streifen in den Rippenvertiefungen
- Geschmack ähnlich wie Maroni
- sehr gut zum Barten oder Backen geeignet
Vegetable Spaghetti:
- italienische Sorte
- längliche bis ovale Form
- blass-orange Schale
- helles Fruchtfleisch
Vegetable Spaghetti ist nur einer der vielen Vertreter der Spaghetti-Kürbisse. Sie haben ihren Namen deshalb bekommen, weil sich das Fruchtfleisch dieser Sorten, wie Spaghetti abziehen lässt.
Überblick: Riesen-Kürbisse (Cucurbita maxima)
Unter den Riesen-Kürbissen befindet sich auch die Sorte „Atlantic Giant“, die problemlos Weltrekorde als Schwergewicht mit über einer halben Tonne aufstellen kann. Aber auch die beliebten Hokkaidos, die keine eigene Unterart oder Gattung darstellen, sondern aufgrund ihrer intensiven orangen Schale unter dieser Bezeichnung zusammengefasst sind, finden sich unter den Riesen-Kürbissen. Vor allem die Hokkaido-Kürbisse sind auch wirtschaftlich von großer Bedeutung, da sie zu den am häufigsten verkauften Arten im Gemüsehandel zählen.
Altantic Giant:
- hellorange eher gleichmäßige Schale
- gelbes Fruchtfleisch mit angenehmem Geschmack
- sehr gut zum Konservieren geeignet
- kann sehr große Früchte hervorbringen
Beim Altantic Giant ist der Name Programm, denn er gehört zu den Riesenkürbissorten. Die Sorte stellte 2009 sogar den Europarekord auf mit einem Gewicht von rund 650 kg.
Bischofsmütze:
- Form ähnlich einer flachen Mütze
- orange Oberseite
- grün-weißer Unterbau
- sehr schmackhaftes Fruchtfleisch
Die Bischofsmütze oder wegen ihrer ungewöhnlichen Form auch Türkenturban genannt, fristet als Speisekürbis eine eher untergeordnete Rolle. Das liegt allerdings daran, dass der Kürbis aufgrund seiner Form nur schwer zu bearbeiten ist. Wer allerdings die Mühe auf sich nimmt, der wird mit einem sehr aromatischen und schmackhaften Fruchtfleisch belohnt.
Blue Ballet:
- blaugraue Schale
- glatte Schale
- bis 3 kg Gewicht
- festes oranges Fruchtfleisch
- sehr gute Lagerfähigkeit
Gelber Zentner:
- gelbe bis leicht orange Schale
- sehr große Früchte
- sehr gute Haltbarkeit
- intensiv gelbes Fruchtfleisch
Den Zentner gibt es nicht nur mit gelber Schale, sondern auch mit roter Färbung. Beim Zentner handelt es sich um eine sehr alte Kürbissorte, die nicht nur aufgrund ihrer Größe sehr beliebt ist, sondern auch durch ihre hervorragenden Eigenschaften. Der Zentner eignet sich zum Einmachen, ist aber auch gut lagerfähig.
Solor:
- sehr robust
- sehr ertragreich
- intensive orange Haut
- Fruchtfleisch sehr fest
- nussiger Geschmack
Solor ist der bekannteste Vertreter unter den Kürbissorten „Hokkaido“. Im Vergleich zu anderen Sorten, die als Hokkaido angeboten werden, zeichnet er sich vor allem durch seine Robustheit aus. Er ist deutlich weniger Anfällig für Pflanzenkrankheiten und ist, obwohl alle Hokkaidos nur bedingt lagerfähig sind, deutlich länger haltbar als andere Sorten. Zudem kann die Sorte Solor durchaus auch beachtliche Größen erreichen, wenn die Bedingungen stimmen. Ein Gewicht von über einem Kilo bis sogar zwei Kilo ist möglich.
Yellow Pumpkin:
- runder Kürbis fast ohne Rippen
- hellorange Schale
- bis zu 30 kg Gewicht
- gelbes und festes Fruchtfleisch
Der Yellow Pumpkin hat einen hohen Wasseranteil, ist daher vorwiegen für Suppen geeignet. Bedingt eignet er sich auch zum Einlegen.
Überblick: Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria)
Der Flaschenkürbis ist eine eigne Gattung innerhalb der Familie der Kürbisgewächse. Er ist mit den Cucurbita-Kürbisarten nur entfernt verwendet. Die Flaschenkürbisse wurden ursprünglich dazu verwendet, um darin Flüssigkeiten aufzubewahren bzw. als Trinkgefäß. Einige Kürbissorten sind allerdings essbar und haben ein sehr schmackhaftes Fleisch.
Herkuleskeule:
- italienische Sorte
- Kletterkürbis
- bis zu 2 m lange Früchte
- sehr geschmackvolles Fruchtfleisch
Die Herkuleskeule ist der bekannteste Vertreter unter den Flaschenkübissen. Sehr dünne Teile des Kürbisses lassen sich wie Schmorgurken zubereiten oder werden wie Zucchinis verarbeitet. Die verdickte Basis kann ausgehöhlt und das Fruchtfleisch weiterverwendet werden. Der Rest wird getrocknet und kann als Becher genutzt werden.
Weinheber Kittenberger:
- österreichische Sorte
- Frucht in Form von Weinhebern
- nur junge Früchte essbar
- getrocknete Frucht wird auch als Musikinstrument verwendet
Überblick: Zierkürbisse (Cucurbita pepo var. ovifera)
Die Zierkürbisse gehören eigentlich zur Art der Gartenkürbisse, bilden dort jedoch eine eigene Unterart. In dieser Unterart Cucurbita pepo var. ovifera sind jene Arten bzw. Sorten zu finden, die nicht essbar und sogar giftig sind. Zierkürbisse werden jedoch häufig nicht als eigene Sorte betrachtet, sondern in dieser Kategorie landen auch viele Kürbisse, die eigentlich essbar wären, jedoch aufgrund ihrer aufwendigen Bearbeitung, die häufig auf eine sehr ungleichmäßige Oberfläche zurückzuführen ist, als Zierkürbisse angeboten werden. Dazu gehört beispielsweise der Flaschenkürbis Schwanenhals oder auch Baby Bear, der wie oben beschrieben ein schmackhafter Speisekürbis sein kann.
Aufgrund widersprüchlicher Angaben wird jedoch oft auf sehr geschmackvolle Kürbisse auf dem Teller verzichtet. Wer wissen möchte, ob es sich um essbare oder giftige Kürbisarten handelt, muss lediglich ein kleines Stück vom rohen Kürbis probieren. Schmeckt dieses bitter und unangenehm, enthält der Kürbis giftige Inhaltsstoffe.
Vor allem bei einer Kultur auf begrenztem Raum von Speisekürbissen und giftigen Zierkürbissen kann es zu Verkreuzungen kommen. Daher sollte von jedem Kürbis, der auf dem Teller landet, vorher ein kleines Stückchen gekostet werden. Dies gilt auch für Zucchinis, denn auch hier ist eine Kreuzung mit giftigen Zierkürbissen möglich.
Zierkürbisse weisen eine ausgesprochen große Vielfalt an Formen und Farben auf. Da hier die Essbarkeit keine Rolle spielt, sondern lediglich die Optik, sind in der Variabilität kaum Grenzen in der Kombination gesetzt. Vielfach werden Zierkürbisse im Handel auch als Mischung angeboten, in der unterschiedliche Kürbissorten zur Dekoration enthalten sind.
Bicolor Pear:
- birnenförmig
- weiße Streifen
- oberer Teil gelbe Färbung
- unterer Teil grüne Färbung
- nicht essbar
Flying Saucer:
- sternenförmig
- Mitte dunkelgrün
- äußerer Rand hellgelb
- nicht essbar
Kronenkürbis:
- kronenähnliche Form
- unterschiedliche Farben
- nicht alle Sorten sind essbar
Marenka:
- hell- bis dunkelgrün
- längliche Form nach oben dünner werdend
- warzige bis kantige Oberfläche
- nicht essbar
Warzenkürbis:
- warzige Oberfläche
- unterschiedliche Farben
Warzenkürbisse stellen keine eigene Sorte dar, sondern sind lediglich eine Zusammenfassung von unterschiedlichen Kürbissorten, die eine warzige Oberfläche haben. Unter den Warzenkürbissen befinden sich gelegentlich auch alte Kultursorten, die sogar essbar sind.
Yugoslavian Fingers
- Ufo-förmig mit gelben Spitzen
- Weiß bis gelblich
- nicht essbar