Kugelbäume haben den Vorteil, im Gegensatz zu anderen Gehölzen, nicht so groß zu werden. Ihre Größe bleibt überschaubar. Es gibt, je nach Art, Bäume, die sind samt Krone bis 10 Meter hoch, aber auch kleinere, die schaffen nur selten 4 Meter. Man muss also gut wählen. Wichtig sind die voraussichtliche Endgröße und auch der jährliche Zuwachs. Die Kugelform und die überschaubare Größe sind meist das Resultat von einer Kopfveredlung. Die Krone sitzt auf einem Stamm einer schnellwüchsigen Art. Das ist üblich und auch sinnvoll.
Kugelbaum-Arten und ihre Pflege
Es gibt zahlreiche verschiedene Kugelbaumarten, Laub- und Nadelbäume. Einige haben eine natürlich runde Krone, andere müssen etwas in Form geschnitten werden, da die Kronen doch etwas breiter werden als kugelig. Es ist aber einfach und wer sich nicht daran stört, keine exakte geometrische Kugel zu haben, der muss meist gar nicht schneiden. In der Pflege unterscheiden sich die Gehölze etwas, aber alle sind sie nicht sehr pflegeintensiv und meist auch für Anfänger und Menschen mit wenig Zeit geeignet.
Kugel-Robinie – Robinia pseudo ’Umbraculifera’
Die Kugel-Robinie wird wegen ihrer gefiederten Blätter, die denen von Akazien ähneln, auch Kugel-Akazie genannt. Der Baum erreicht eine Wuchshöhe von 3 bis 4 Metern, bei einer Stammhöhe von etwa 2,50 Metern. Besonders in jungen Jahren ist der Baum sehr schnellwüchsig. Der Stamm wird mit zunehmenden Alter dicker, die Stammhöhe bleibt aber gleich. Es wächst nur die Krone. Die ist gut schnittverträglich und kann auf jede gewünschte Größe zurückgeschnitten werden. Der Baum überzeugt durch eine schöne Herbstfärbung. Leider erscheinen an der Kugel-Robinie nicht die schönen Blüten der normalen Robinie. Mit ihnen wäre es der ideale Kugelbaum. Dafür riecht er irgendwie gut.
- Standort – sonnig und windgeschützt. Kommt mit großer Hitze zurecht.
- Boden – trocken bis feucht, durchlässig, sauer bis alkalisch und nährstoffreich
- Ganzjährig pflanzbar außer bei Frost
- Von Oktober bis April – Ballenware – oft preisgünstiger als Kübelware
- Gießen nur frisch gepflanzte Bäume – bis zum Anwachsen
- Düngen – Kompost im Frühjahr
- Ausreichend winterhart
- Schnitt – gut schnittverträglich, obwohl kein Schnitt erforderlich ist. Die Krone wächst rund. Verträgt aber einen Radikalschnitt. Durch die Schnellwüchsigkeit ist die Krone danach nach einem Jahr wieder groß und rund. In späteren Jahren ist ein Kronenschnitt zur Verjüngung empfehlenswert. Möglichst keine Stummel stehen lassen!
- Bester Schnittzeitpunkt – ausgehender Winter.
- Vermehrung – Kopfveredlung
- Die nicht veredelte Unterlage treibt häufig Ausläufer. Die müssen unbedingt entfernt werden!
- Schädlinge – Läuse, Robinienminiermotte
- Krankheiten – Blattfleckenkrankheit – Pilzerkrankung, zeigt sich durch kleine Flecken auf den Blättern. Blätter nach dem Fall nicht liegen lassen. Alle einsammeln und entsorgen
Kugel-Ahorn – Acer platanoides ’Globosum’
Der Kugelahorn ist einer der beliebtesten Kugelbäume. Er wird 4 bis 6 Meter hoch und 5 Meter breit und ist wohl der idealste Gartenbaum für kleine Gärten. Auch ohne Schnitt bleibt die Krone rund, wird maximal im Alter etwas breiter als hoch. Durch einen zeitigen Winterschnitt kann man die Krone aber immer in Form halten. Der Baum blüht im April, meist vor Austrieb des Laubes. Besonders interessant ist die leuchtend gelbe Herbstfärbung. Der Kugel- Ahorn ist sehr pflegeleicht und kommt, ist er angewachsen, in der Regel fast ohne Pflege aus.
- Standort – sonnig bis halbschattig
- Boden – frisches, mäßig trockenes, eher etwas feuchtes, lockeres und leicht kalkhaltiges Substrat
- Nach Pflanzen gut wässern
- Gießrand ist günstig
- Düngen unnötig, maximal Kompost im Frühjahr
- Ausreichend winterhart – junge Bäume etwas schützen
- Schnitt möglich, aber unnötig. Nur im Winter schneiden, wegen „Bluten“. Auch Radikalschnitt möglich, zum Neuaufbau der Krone.
- Vermehrung durch Kopfveredlung (auf Spitzahorn)
- Keine ernstzunehmenden Schädlinge
- Krankheiten – Rotpustelkrankheit, Verticillium-Welke und Echter Mehltau
Kugel-Esche – Fraxinus excelsior ’Nana’
Die Kugel- Esche ist ein kleinkroniger Hausbau für ausreichend bodenfeuchte Gartenareale. Der Baum kann 4 bis 6 Meter hoch und 2 bis 3 Meter breit werden. Die Krone entwickelt sich eher schirmförmig, nicht richtig rund. Der Baum wirkt sehr elegant und wächst sehr langsam. Die Kugel-Esche blüht nicht und auch die Herbstfärbung ist nicht so ausgeprägt wie bei anderen Kugelbäumen. Ein Problem ist das Eschensterben. Es breitet sich stark aus. In einigen Ländern sind schon bis zu 90 Prozent aller Eschenbäume betroffen.
- Standort – sonnig bis halbschattig, verträgt viel Wind, wärmeliebend
- Boden – frisch und leicht feucht, tiefgründig. Nicht geeignet für trockene und verdichtete Böden.
- Düngen mit Kompost
- Winterhärte bei älteren Bäumen gut, in der Jugend etwas spätfrostgefährdet
- Schnitt unüblich, aber durchaus möglich. Ein stärkerer Rückschnitt sollte auf mehrere Jahre verteilt werden.
- Schädlinge
- Eschenbastkäfer – Befall kann zum Absterben des Baumes führen
- Binsenschmuckzikade – kann große Schäden hervorrufen
- Eschenblattnestlaus und Eschenzweiglaus
- Krankheiten
- Eschenkrebs – Befall durch Bakterien und Pilze
- Eschensterben – abgestorbene Flecken an Stämmen und Zweigen ohne Schleimfluss, Welken und Abfallen der Blätter, Absterben von Zeigen und Wipfeltrieben bis zum Absterben der Kronen, vor allem bei jungen Bäumen
Kugel-Amberbaum – Liquidamar styraciflua Gumball
Der Kugelamberbaum ist ein eindrucksvolles Gehölz. Besonders im Herbst ist er eine Augenweide. Kaum ein anderer Baum bietet solch eine Blattfärbung. Der Kugel-Amberbaum wird je nach Stammhöhe etwa 3 bis 7 Meter hoch und 3 bis 5 Meter breit. Die Stammhöhe liegt meist bei etwa 2,50 Metern. Die Höhe des Baumes richtet sich nach der Veredlungshöhe. Die Krone wächst wunderbar kugelförmig, auch ohne Schnitt. Der Stamm bleibt auf gleicher Höhe, wird nur dicker. Die Blüten und Früchte sind eher unscheinbar. Dafür überzeugen das Laub und die Wuchsform. Der Baum ist anspruchslos, unempfindlich und robust.
- Standort – sonnig und windgeschützt, um Windbruch zu vermeiden
- Boden – locker, leicht sauer, humose und mäßig nährstoffreich
- Liebt offene Böden und sollte nicht unterpflanzt werden.
- Gießen bei Trockenheit
- Staunässe vermeiden
- Düngen im Frühjahr und/oder Herbst mit Kompost
- Ältere Bäume zuverlässig winterhart. Junge Bäume die ersten drei Jahre schützen. Stamm mit Vlies umwickeln.
- Schnitt möglich, aber meist unnötig. Es empfiehlt sich, in späteren Jahren einen Kronenschnitt zur Verjüngung durchzuführen
- Vermehrung – Kopfveredlung
- Krankheiten und Schädlinge nahezu unbekannt
Kugelplatane – Platanus hispanica ’Alphens Globe’
Die Kugelplatane ist ein 3 bis 4 Meter hoher Baum mit kugelförmiger, gleichmäßig wachsender Krone. Der Baum erinnert an die Platanen südlicher Länder. Die Blüte im Mai ist eher unscheinbar. Dekorativer sind die borstigen, kugelförmigen Früchte, die im Herbst am Baum hängen. Auch die Blätter sind ein toller Schmuck, vor allem im Herbst, wenn sie sich ockergelb färben. Die ballenförmige Krone kann einen Durchmesser von bis zu 6 Metern erreichen.
- Standort – sonnig bis halbschattig und nicht zu feucht, hitzeresistent
- Boden – normaler Gartenboden, bevorzugt aber tiefgründigen und durchlässigen Boden
- Leicht verpflanzbar
- Gießen nur bei langanhaltender Trockenheit und in der Zeit bis zum Anwachsen
- Düngen im Mai mit einem NPK-Dünger
- Schnitt – sehr schnittverträglich, aber man schneidet nur bei älteren und erkrankten Exemplaren (Formschnitt, Kronenpflege)
- Gut winterhart
- Vermehrung – Kopfveredlung
- Krankheiten – Pilzerkrankungen, hauptsächlich im Frühjahr – Rückschnitt bis ins gesunde Holz (befallen Äste färben sich braun, das Holz zersetzt sich. Massaria)
Kugel-Sumpfeiche – Quercus palustris ‚Green Dwarf‘
Die Kugel-Sumpfeiche ist ein nicht so häufig anzutreffender kleiner Kugelbaum, der schwachwüchsig ist und besonders mit seiner intensiven Herbstfärbung glänzt. Das Gehölz ist eine gute Alternative zu den typischen Kugelbäumen, die in vielen Gärten anzutreffen sind. Die kleine Krone bleibt auch ohne Schnitt schön rund. Nicht selten erreicht sie nur einen Durchmesser von 1,5 Meter. Die Stammhöhe beträgt etwa 2,5 Meter. Neben der Herbstfärbung sind noch die braunen Eicheln und die goldfarbenen Kätzchen hervorzuheben.
- Standort – sonnig bis halbschattig
- Boden – tiefgründig, frisch-feucht, sauer bis leicht alkalisch. Bei zu trockenen Böden – Mehltau
- Gießen wenn nötig, Boden darf nicht austrocknen. Staunässe aber vermeiden.
- Düngen nur mit Kompost
- Schnitt – Rückschnitt im Herbst (Rundschnitt) fördert die Wuchsdichte (Verzweigung)
- Ausreichend winterhart
- Vermehrung – Kopfveredlung
- Krankheiten – Eichenmehltau, Blattfleckenkrankheit, Eichensterben und Weißfäule durch Eichenfeuerstamm
- Schädlinge – Eichengallwespe, Eichenwickler und Eichen-Prozessionsspinner
Kugel-Trompetenbaum – Catalpa bignonioides ’Nana’
Der Kugeltrompetenbaum erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das liegt sicher an seinem interessanten Aussehen, aber auch daran, dass er sehr pflegeleicht ist und nicht zu groß wird. Er ist ein idealer Hausbaum für kleinere Gärten, aber doch ein zuverlässiger Schattenbaum für kleine Sitzplätze. Außerdem bietet er Vögeln viele Verstecke und Nistgelegenheiten. Die großen Blätter des Baumes legen sich dachziegelartig übereinander und bilden so eine geschlossene, schattenspendende Kugel-Krone. Der Kugeltrompetenbaum wird 3 bis 4 hoch und ebenso breit. Im Alter verbreitert sich die Krone zunehmend, behält aber eine sehr schöne Form, sieht eigentlich besser aus als so rund. Er bekommt eine wunderschöne Herbstfärbung in leuchtendem gelb.
- Standort – sonnig bis maximal halbschattig und windgeschützt, verträgt große Trockenheit, mag geschützte Standorte
- Boden – nährstoffreich und feucht, kann aber auch trocken sein
- In jungen Jahren Kübelhaltung möglich, dann aber Winterschutz notwendig
- Ausreichend wässern und düngen
- Ausreichend winterhart, nur junge Bäume sind etwas frostempfindlich und sollten gut geschützt werden.
- Schnitt möglich, aber unüblich, wenn dann von Februar bis März schneiden
- Ab der Veredlungsstelle etwa 1/3 der Krone übrig lassen. Der Baum treibt rasch wieder aus.
- Bei älteren Exemplaren reicht ein Auslichten
- Vermehrung durch Kronenveredlung
- Krankheiten – Verticillium-Welke, Brandkrustenpilz
- Schädlinge – Läuse
Kugelsteppenkirsche – Prunis fruticosas
Die Kugelsteppenkirsche ist ein eher kleiner Baum, mit einem Kronendurchmesser von etwa 2 Metern. Die Krone ist schön dicht verzeigt. Der Stamm wird zwar breiter, seine Höhe verändert sich aber nicht. Es ist ein veredelter Baum. Viele der Gehölze werden mit einer Stammhöhe von 2,20 Metern abgeboten. Der Baum wird also mit Krone nicht viel höher als 4 Meter. Sehr schön sind die zahlreichen kleinen, weißen Blüten, die sich ab Ende März bis in den Mai hinein zeigen. Die dunkelroten, aber unscheinbaren Früchte sind teilweise essbar. Besonders schön ist hier wieder die Herbstfärbung. Die Blätter werden von grün erst dunkelrot und dann gelb.
- Standort – sonnig bis halbschattig, liebt Wärme
- Normaler Gartenboden, sehr gern aber nährstoffreich, lehmig und neutral bis alkalisch sein. Schwerer Boden wird nicht vertragen. Keine Bodenverdichtung
- Ausreichend gießen und düngen
- Gut winterhart
- Schnitt – Rundschnitt im Herbst fördert die Verzweigung und damit die Wuchsdichte. Ein Schnitt ist aber nicht zwingend notwendig.
- Vermehrung – Kopfveredlung
- Krankheiten und Schädlinge selten. Es können Pilze auftreten, besonders an der empfindlichen Veredlungsstelle
Kugel-Ginkgo – Ginkgo biloba Mariken
Der Kugel-Ginkgo ist ein kleinbleibendes, langsam wachsendes, kompakt bis kugelig wachsendes Gehölz. Die Kugelform der Krone bleibt auch ohne Schnitt erhalten. Der Baum wird 3 bis 4 Meter hoch und etwa 80 Zentimeter breit. Die Blüten und die Früchte sind unscheinbar. Beliebt ist der Ginkgo wegen seiner schönen fächerförmigen Blätter und seiner tollen, leuchtend gelben Laubfärbung im Herbst. Der Baum ist sehr robust und pflegeleicht.
- Standort – von sonnig bis schattig
- Boden – für jeden Boden geeignet. Keine Bodenverdichtung. Ideal ist nährstoffreiches Substrat.
- Für Kübelhaltung geeignet
- Normal gießen und düngen, Boden nicht komplett austrocknen lassen.
- Gut winterhart, aber Jungpflanzen brauchen einen guten Schutz (Reisig). Kübelpflanzen frostfrei überwintern (geht auch dunkel, da laubabwerfend)
- Schnitt – nicht nötig für die Erhaltung der Krone, aber möglich. Gut schnittverträglich. Kronenschnitt zur Verjüngung in älteren Jahren empfehlenswert.
- Vermehrung – Kopfveredlung
- Krankheiten und Schädlinge treten sehr selten auf und dann meist nur bei geschwächten Bäumen. Der Ginkgo ist einer der am wenigsten anfälligen Gehölze.
Fazit
Es gibt eine Menge verschiedener Kugel-Bäume. Bei der Auswahl kann man sich weitestgehend auf den persönlichen Geschmack konzentrieren. Sie alle werden nicht sonderlich groß und eignen sich auch für kleine Gärten. Die meisten müssen auch nicht geschnitten werden, um die kugelige Krone zu erhalten. Es kommt also darauf an, ob man einen Baum sucht, der blüht, der Früchte bekommt, eine schöne Laubfärbung im Sommer oder Herbst besitzt oder außergewöhnliche Blätter. Wer ein Plätzchen im Schatten für seine Gartenbank sucht, muss schon einen Baum mit etwas größerer Krone nehmen, wie den Kugeltrompetenbau. Dem ist mit einem Ginkgo nicht gedient. Letztendlich ist es oft auch eine Frage des Preises, denn da gibt es ziemliche Unterschiede.