Läuse an Gurkenpflanzen schmälern den Ertrag. Die Blattläuse können auch verschiedene Krankheiten übertragen, die die Pflanze zum Absterben bringen kann. Es gibt einige Hausmittel, mit denen Sie Blattläuse bekämpfen können.
Blattläuse absammeln
Hält sich der Befall an Blattläusen noch in Grenzen, können Sie die Insekten einfach absammeln bzw. zerdrücken. Verwenden Sie dazu am besten Handschuhe und bedecken Sie die Arme. Einige Arten sind durchaus wehrhaft und können auch an empfindlichen Hautstellen stechen, was vergleichbar ist mit einem leichten Insektenstich.
Sie können die Insekten auch direkt an den Gurken zerdrücken, achten Sie allerdings darauf, dabei nicht zu viel Druck auszuüben und die Pflanzen zu verletzen.
Pflanzenjauchen ansetzen
Die Insekten reagieren sehr gut auf Pflanzenjauchen, mit denen Sie die Gurken besprühen. Da die Gurkenpflanzen anfällig für Mehltau sind, erfüllen die Jauchen meist eine Doppelfunktion, denn sie stärken auch die Epidermis der Pflanzen, wodurch sie weniger attraktiv für Schädlinge werden.
Jauchen stellen Sie einfach her, indem Sie einen Eimer oder Kübel mit 2/3 zerkleinertem Pflanzenmaterial befüllen und mit 1/3 Wasser aufgießen. Anschließend lassen Sie das Gemisch für mehrere Wochen stehen, bis die Pflanzenteile weitgehend zersetzt sind.
Geeignet für Pflanzenjauchen gegen Läuse sind:
- Ackerschachtelhalm
- Brennnesseln
- Rhabarberblätter
- Knoblauch
Pflanzen abkochen
Bei einem akuten Befall ist meist nicht genug Zeit, um eine Pflanzenjauche anzusetzen. Als rasche Hilfe bei einem verstärkten Auftreten von Blattläusen können Sie die Pflanzen auch mit einer Abkochung besprühen. Geeignet dafür sind die gleichen Pflanzen, die Sie auch für eine Jauche verwenden. Zudem können Sie eine Abkochung auch aus Lavendel herstellen.
Öl-Lösungen herstellen
Besprühen Sie die Insekten mit einer Öl-Wasser-Mischung, dann verkleben die Öffnungen zum Atmen und die Insekten sterben rasch ab. Einen Nachteil haben die Lösungen aber, denn sie können nicht nur die Atemöffnungen bei Insekten verkleben, auch die Spaltöffnungen der Blätter können verklebt sein, sodass die Pflanzen selbst auch keinen Austausch mehr durchführen können.
Öl-Lösungen sollten Sie daher nur einmalig und bei einem starken Befall verwenden. Dadurch werden die meisten Läuse an Gurkenpflanzen abgetötet und der verbliebene Rest lässt sich mit anderen Methoden bekämpfen.
Öl-Lösung herstellen
- 20 ml Neem- oder Rapsöl
- 1,2 l Wasser
- Wasser und Öl vermischen
- einige Topfen Spülmittel als Emulgator untermischen
- alles gut verrühren
- in eine Sprühflasche abfüllen
Schmierseife anwenden
Schmierseife ist ein beliebtes Hausmittel gegen Läuse. Bei einem anhaltenden Befall verkleben die Blattläuse durch ihre zuckerhaltigen Ausscheidungen ebenfalls die Blattöffnungen. Mit der Schmierseife können Sie diese Ausscheidungen samt der Blattläuse abwaschen. Die Schmierseife ist jedoch eher ein Mittel zur Vergrämung. Wenden Sie eine Schmierseifenlösung wiederholt an, lassen die Insekten meist von den Pflanzen ab, da der Energieaufwand wesentlich größer ist, als der Nahrungsgewinn.
Schmierseifenlösung herstellen
- 10 g Schmierseife
- 1 l Wasser
- Schmierseife mit Wasser vermischen
- in eine Sprühflasche abfüllen
- betroffene Gurkenpflanzen besprühen
Fressfeinde fördern
Der Vorteil ist, dass die Blattlaus zahlreiche Fressfeinde hat, mit denen Sie die Insekten natürlich bekämpfen können. Der Hauptfeind der Schädlinge ist der Marienkäfer bzw. dessen Larven. Sie können bist zu 150 Blattläuse am Tag fressen.
Neben den Marienkäfern gibt es noch weitere Fressfeinde:
- Florfliegen
- Schlupfwespen
- Ohrwürmer
- Kleinvögel
- Gallmücken
Je nach Standort können Sie unterschiedliche Fressfeinde fördern. Stehen Ihre Gurken im Gewächshaus, ist es oft schwer, Fressfeinde anzulocken. Im gut sortieren Gartenfachmarkt gibt es jedoch Eier von Florfliegen oder Marienkäfern zu kaufen, die sie lediglich ins Gewächshaus hängen müssen. Innerhalb kurzer Zeit schlüpfen die Insekten und fangen an die Schädlinge zu fressen.
Mischkultur pflanzen
Der Nutzen von Mischkulturen zur Unterstützung der Gurken und um Schädlinge zu vertreiben, wird häufig unterschätzt. Der Duft der ätherischen Öle fördert die Gurkenpflanzen und vertreibt gleichzeitig die Läuse bzw. die Ameisen, die die Schädlinge oft pflegen.
Geeignete Kräuter in der Mischkultur für Gurken sind:
- Bohnenkraut (Satureja hortensis)
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Ysop (Hyssopus officinalis)
Pflanzen stärken
Zur Stärkung der Pflanzen sollten Sie auf optimale Anbauverhältnisse achten. Kräftige Pflanzen geben Schädlingen meist keine oder kaum Angriffsfläche. Achten Sie daher darauf, dass Sie den Gurken ein geeignetes feucht-warmes Klima bieten und der Boden-pH-Wert leicht basisch ist.
Besonders sensibel reagieren Gurkenpflanzen auf einen Nährstoffmangel. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einen Mangel an organischem Stickstoff handeln, sondern es kann Eisen oder Kalium fehlen. Vor allem wenn die Blätter der Gurken sich verfärben, ist dies ein Anzeichen für einen Mangel und Sie bieten dadurch den Blattläusen eine gute Angriffsfläche.
Häufig gestellte Fragen
Mit einer Pflanzenjauche können Sie stark befallene Gurken zwei Mal wöchentlich besprühen. Maximal ein Mal pro Woche können Sie die Pflanzenjauche statt dem Besprühen auch zum Düngen der Pflanzen verwenden und sie dadurch von innen heraus stärken.
Ja, Sie sollten Gurkenpflanzen regelmäßig abernten. Dadurch fördern Sie die Bildung neuer Triebe und Blüten. Ab der Ernte sollten Sie jedoch eher verstärkt Kalium düngen, da dies nicht nur die Pflanzen stärkt, sondern auch die Früchte und Triebe eine festere Haut bilden.
Ja, Sie können unterschiedliche Pflanzen in einer Jauche miteinander kombinieren. Dadurch lassen sich die Pflanzen ideal recyceln oder auffüllen, wenn Sie von einer Sorte nicht ausreichend zur Verfügung haben. Sie können beispielsweise die Rhabarberblätter mit Brennnesselkraut kombinieren und daraus eine Jauche machen.