Das Lampenputzergras, auch Pennisetum oder Federborstengras genannt, ist eine pflegeleichte Pflanze und besticht durch dekorative Scheinähren. Da das Ziergras diese auch noch lange nach dem Verblühen der meisten anderen Gewächse trägt, eignet es sich in besonderem Maße zur Verschönerung und Aufwertung von Blumenbeeten. Und dafür benötigt es jährlich nur wenige Handgriffe.
Vorsicht bei der Auswahl
Lampenputzergras ist nicht gleich Lampenputzergras. Und obwohl die meisten Sorten winterhart und unempfindlich gegenüber Frost sind, trifft dies nicht auf alle Arten zu. Bei der Auswahl für den Garten sollte also darauf geachtet werden, dass es sich um eine winterharte Sorte handelt. Anderenfalls wird das Ziergras den Winter im Freien nicht überleben, kann also nur als Kübelpflanze eingesetzt werden.
Standort
Das Lampenputzergras benötigt einen sonnigen Platz, der insgesamt sehr warm ist. Weder sollte der Standort zu Staunässe neigen, noch durch den stetigen Zulauf von Wasser verdichtet werden.
Ideal ist ein Blumenbeet, das nicht von Bäumen überschattet wird oder die südliche Ecke eines Hauses. Da das Federborstengras auch als Kübelpflanze dienen kann, kommen Südbalkone und -Terrassen ebenfalls infrage. Die Hauptsache ist in jedem Fall, dass das Ziergras ausreichend Licht erhält und trotz der benötigten Wärme nicht austrocknet.
Zudem benötigt es genügend Raum, denn das Gras kann durchaus höher als einen Meter werden und recht umfassende Durchmesser annehmen.
Das richtige Substrat
Wenn es um das richtige Substrat geht, ist das Lampenputzergras anspruchslos. Einfacher Gartenboden oder handelsübliche Blumenerde reichen vollkommen aus. Weil Staunässe und verdichteter Boden von ihm jedoch nicht gut vertragen werden, sollte das Substrat mit Kies oder Sand aufgelockert werden. Möglich ist auch das Einbringen von Kokosfasern.
Ist der Boden ohnehin locker und verfestigt sich nicht, kann darauf aber auch problemlos verzichtet werden.
Das Substrat für die Kübelpflanze
Als Kübelpflanze stellt das Lampenputzergras ebenso geringe Ansprüche. Einfache vorgedüngte Blumenerde oder Kübelpflanzenerde ist ausreichend. Auch hier empfiehlt es sich jedoch, Sand, Kies oder Kokosfasern zur Auflockerung einzusetzen. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass sich keine Staunässe bildet und die Oberfläche des Substrats nicht verfestigt.
Pflege
Das Lampenputzergras benötigt nicht viel Pflege. Frei im Garten stehend sollte es nur gedüngt und im Frühjahr verschnitten werden. Bei den Kübelpflanzen kommen regelmäßig Wassergaben und eine frostfreie Überwinterung hinzu.
Das Ziergras ist so genügsam und anspruchslos, dass sogar die Vermehrung einfach und problemlos verläuft.
Gießen
Wie bereits erwähnt, bekommt Staunässe dem Lampenputzergras nicht. Ein trockener Wurzelballen schadet ihm jedoch ebenfalls. Daher sollte das Ziergras im Kübel regelmäßig, das frei im Garten stehende bei Bedarf gegossen werden.
Hinweise zum Gießen:
- Kein zu kaltes Wasser verwenden, kalte Nässe schadet der Pflanze
- Möglichst weiches Wasser einsetzen, also kalkarmes Regenwasser, abgestandenes Leistungswasser oder Filterwasser
- Im Kübel schon nachgießen, bevor die obere Erde abgetrocknet ist
- Braune Spitzen und Halme sind oft ein Zeichen von Trockenheit, in diesem Fall ist überschwemmendes Gießen sinnvoll
- Im Hochsommer und während anhaltender Trockenphasen sollten auch die frei in den Garten gepflanzten Federborstengräser gewässert werden – einmal ausgetrocknet erholen sich diese nur langsam
Düngen
Das Lampenputzergras benötigt im Normalfall keine Düngung. Wächst es allerdings schon lange an der gleichen Stelle oder ist diese durch andere Pflanzen ausgelaugt, sollten ihm zusätzliche Nährstoffe zugeführt werden.
Vor allem in der Blütezeit, denn dann benötigt das Ziergras durch die Bildung der Scheinähren sehr viel Energie.
Geeignete Düngemittel sind:
- Komposterde
- Blaukorn
- Teichwasser
- Flüssiger Volldünger für Grünpflanzen
- Flüssiger Dünger für Stauden
Wann und wie verschneiden?
Einen formgebenden Schnitt hat das Lampenputzergras nicht nötig. Vertrocknete Halme und Spitzen dürfen aber durchaus entfernt werden. Allerdings sollte dieser Schnitt nicht zu radikal und nicht im Herbst erfolgen. Denn die kurzen Halme begünstigen die Entwicklung von Fäulnis während der kalten Jahreszeit.
Im Frühjahr, nach dem letzten Bodenfrost, kann das Lampenputzergras bis auf eine Höhe von 10cm zurückgeschnitten werden. Der Austrieb ist dann wieder üppig und schnell.
Vermehren
Das Federborstengras kann ganz einfach durch Teilung vermehrt werden. Dazu wird es im Frühjahr, nach dem letzten Frost, aus Kübel oder Beet ausgegraben.
Je nach Größe des Wurzelabschnitts kann dieser nun in zwei oder mehr Tochterpflanzen aufgeteilt werden. Im Anschluss werden diese Tochterpflanzen schlicht wieder eingepflanzt – das kann auch gerne am Standort der Mutterpflanze sein. Für einen Wachstumsschub kann durch eine Portion Kompost oder Dünger gesorgt werden, der vor dem erneuten Einpflanzen in den Boden gebracht wird.
Das Ziergras auf die Winterruhe vorbereiten
Steht das Ziergras an einer geschützten Stelle, die vom eisigen Winterwind nicht erreicht wird, benötigt es eine zusätzliche Isolierung. Einige Schichten Reisig, Mulch und Stroh schaden aber auch dann nicht. Ist das Lampenputzergras im Winter eher ungeschützt, sollte zusätzlich etwas Gartenvlies um den Strauch gewickelt werden. Einfacher ist die Vorbereitung natürlich bei dem Federborstengras im Kübel, dieses wird schlicht nach drinnen verbracht.
Zusätzlich sollte die Düngung eingesetzt werden. Etwa ab September oder Oktober würden zusätzliche Nährstoffe eher schaden als nützen.
In keinem Fall sollte das Gras im Herbst verschnitten werden. Denn dadurch wird es anfälliger für Frostschäden und Fäulnis.
Überwinterung im Garten
Sofern sich das Ziergras an einer Stelle befindet, die auch im Winter gut gegen Wind geschützt ist und an der Wärme gespeichert wird – beispielsweise durch Häuserwände oder andere dichte Pflanzen – ist kein Winterschutz notwendig. Bei harten, langen Wintern sollte dennoch Reisig oder Grasschnitt aufgebracht werden, um die Wurzeln zu schützen. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Halme im Herbst zusammenzubinden, so bleiben die Wurzeln vor Nässe und Kälte geschützt.
Befindet sich das Lampenputzergras hingegen an einem Standort, der im Sommer sehr warm und sonnig ist – im Winter aber ungünstig exponiert – benötigt es etwas mehr Schutz um die kalte Jahreszeit zu überleben. Ein kleines Überwinterungszelt, bestehend aus Pfählen, Bambusmatten und Gartenvlies ist ideal. Der Vorteil hierbei ist der geräumige Frostschutz, der entsteht. Halme werden nicht abgeknickt. Geeignet sind jedoch auch Reisig, Stroh und Tannenzweige sowie Mulch und Grasschnitt.
Überwinterung im Kübel
Die Überwinterung im Kübel gestaltet sich sehr einfach. Die Pflanze muss lediglich samt Kübel in einen dunklen Raum verbracht werden, der während des gesamten Winters frostfrei aber dennoch kühl bleibt. Ein wenig Licht schadet der Pflanze während des Winters nicht. Das Substrat sollte in regelmäßigen Abständen auf Fäulnis oder zu starke Trockenheit hin überprüft und bei Bedarf gegossen werden.
Vorbereitung auf das Frühjahr
Im Garten reicht es aus, den Winterschutz zu entfernen, sobald keine anhaltende Frostgefahr mehr besteht. Als Vorbereitung für die Kübelpflanze sollten Temperatur und Lichtdauer erhöht werden.
Steht der Kübel in einem Raum mit Fenster, ergibt sich das von ganz allein.
Anderenfalls genügt auch eine sonnige Ecke. Droht in der Nacht noch Frost, ist es ratsam, den Kübel mit Vlies einzuwickeln oder wieder nach drinnen zu verbringen.
Hinweis: Der obere Teil des Federborstengrases geht nach der Winterruhe häufig ein, er vertrocknet dabei komplett. Im ersten Moment sieht die Pflanze abgestorben aus, vor allem wenn dies nach einem langen und sehr kalten Winter auftritt.
Davon sollte sich jedoch niemand täuschen lassen. Wird der Frühjahrsschnitt ordnungsgemäß durchgeführt, treibt das Gras schon bald wieder neu aus.
Der Frühjahrsschnitt
Wie bereits erwähnt, sollte das Lampenputzergras nach der Winterruhe verschnitten werden. Der ideale Zeitpunkt hierfür liegt zwischen April und Mai.
Das Gras sollte dabei radikal auf eine Handbreit über der Erde verschnitten werden. Besonders wenn die Pflanze bereits sehr üppig und voll gewachsen war, kann das schwer fallen. Dieses Vorgehen stellt jedoch sicher, dass das Gras weiterhin gesund und umfassend wächst.
Umsetzen und Umtopfen
Ein Umsetzen des Federborstengrases ist nur dann notwendig, wenn das Gras nicht richtig gedeiht, der Boden trotz regelmäßiger Wassergaben immer wieder austrocknet oder sich Staunässe bildet. Alternativ kann hier jedoch auch das Einbringen eines anderen Substrats oder die Auflockerung durch Sand, Kies oder Kokosfasern sinnvoll sein. Ebenso das Mischen der Gartenerde mit Kompost oder eine umfassendere Düngung.
Werden die Pflanzen vermehrt, ist ein Umsetzen hingegen nicht notwendig.
Anders verhält es sich bei der Pflanzung im Kübel. Die Nährstoffe sind hier im Normalfall schneller verbraucht und auch der Platz wird schneller zur Mangelware. Ein Umtopfen kann also notwendig werden, sobald der Kübel zu klein wird und den Wurzelhorst nicht mehr fassen kann. Ist dies der Fall, muss selbstverständlich ein größerer Kübel gewählt werden. Alternativ dazu kann der Wurzelhorst geteilt und die so entstandenen Tochterpflanzen in verschiedene Kübel eingesetzt werden.
Stellt sich ein Nährstoffmangel ein oder verdichtet sich die Erde, reicht ein Wechsel des Substrats aus. Gleiches gilt für einen Befall mit Fäulnis, Pilzen oder Schädlingen. Wird das Substrat ausgewechselt, werden auch herabgefallene Sporen, Milben und andere Parasiten entfernt.
Krankheiten und Schädlinge
Das Ziergras ist im Allgemeinen nicht anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Einzig Rost, also ein Pilzbefall, und Fäulnis treten relativ häufig auf.
Bei einem derartigen Befall empfehlen sich die Entfernung der betroffenen Teile, der Einsatz von Fungiziden und die Verminderung der Feuchtigkeit. Treten derlei Krankheiten immer wieder auf, sollte ein Standortwechsel in Betracht gezogen werden.
Bei einem Befall mit Spinnmilben oder ähnlichen Schädlingen, reichen handelsübliche Insektizide aus. Diese sollten aber wirklich nur dann zum Einsatz kommen, wenn sichtbare Parasiten oder deren Spuren vorliegen.
Ist Lampenputzergras giftig?
Das Lampenputzergras ist nicht giftig, für Haustiere und kleinere Kinder aber auch nicht ganz ungefährlich. Die starren, harten Halme wirken meist sehr verlockend und werden daher von Katzen und Hunden gern angekaut und angebissen. Werden dabei kleinere Teile oder sogar ganze Halme gefressen, können diese durch ihre feste Struktur in die Luftröhre gelangen. Selbst wenn sie jedoch in Magen oder Speiseröhre sitzen, können sie die Schleimhaut durchbohren. Das Fremdkörpergefühl reizt und sorgt für ständiges Husten, Niesen oder Würgen.
Unter Umständen müssen diese Halme chirurgisch entfernt werden.
Bei Kindern besteht eher einfach eine Schnittgefahr, wenn diese Halme zum Spielen herausreißen, sich daran festhalten oder in den Strauch fallen.
Sind Kinder und Haustiere vorhanden, sollte das Lampenputzergras also an einen sicheren Standort gepflanzt und entsprechend abgegrenzt werden.
Fazit
Das Lampenputzergras ist eine pflegeleichte Pflanze, die noch bis in den späten Herbst hinein für einen Blickfang im Garten sorgt. Dafür erwartet sie nicht viel Pflege. Am optimalen Standort benötigt sie außer einem jährlichen Rückschnitt weder Dünger noch Wassergaben. Und auch der Winterschutz darf meist klein ausfallen. Kübel oder Blumenbeet – dekorativ ist das Ziergras in jedem Fall.