Gartenpflanzen Stauden

Liriope muscari, Lilientraube, Traubenlilie – Pflege und Sorten

Lilientraube

Die Lilientraube bevorzugt gut durchlässige Substrate, die möglichst neutral sind – zumindest aber kalkarm. Frischer, hochwertiger Gartenboden reicht in der Regel aus, wenn ihm noch etwas Rindenmulch beigesetzt wird. Gleiches gilt für Kübelerde. Neigt der Boden zur Verdichtung, schafft Rindenmulch ebenfalls Abhilfe. Auch Kokosfasern können aber Verwendung finden.

Die Wahl des richtigen Standorts

Die Lilientraube stammt aus Asien und findet sich in ihrer Heimat in Hainen und Schluchten. An Stellen also, die weder zu trocken noch zu nass sind und nur mäßig viel Sonnenlicht erhalten.

Und so sollte Liriope muscari auch im Garten oder Kübel stehen dürfen. Lichter Schatten mit nur wenigen Stunden direkter Sonneneinstrahlung ist optimal. Dazu sollte der Standort der Traubenlilie etwas vor Wind und Witterung geschützt liegen. Empfehlenswert sind Bereiche nahe einer Mauer oder des Hauses. Hecken, dicht wachsende Sträucher oder Zäune erfüllen die Aufgabe aber ebenfalls.

Zudem muss der Standort an die jeweilige Sorte angepasst werden. Denn einige Liriope muscari schaffen es lediglich auf eine Höhe von 45 cm, andere können hingegen einen Meter hoch werden und benötigen dann entsprechend Raum nach oben.

Pflanzen oder Säen

Liriope muscari kann direkt als Jungpflanze oder als Samen in Garten und Kübel eingebracht werden. Der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen und Säen liegt nach dem letzten Frost, als zwischen April und Mai.

Bei den Samen muss nur wenig Erde aufgetragen werden. Die Jungpflanzen sind lediglich einzusetzen und das Substrat gut festzuklopfen. Bei beiden Varianten sollte anfangs, während der ersten Wochen, auf eine regelmäßige Wässerung geachtet werden.

Pflege

Bei der Pflege zeigen sich Traubenlilien recht anspruchslos, sofern sie am richtigen Standort stehen. Sie benötigen nur wenig Wasser und auch das Düngen ist nur bei Bedarf notwendig. Bei diesen Pflegeschritten gilt es aber dennoch, das eine und andere zu beachten.

Gießen

Lilientrauben vertragen keine Staunässe, daher ist beim Gießen Vorsicht geboten. Erst wenn die obere Schicht des Substrats abgetrocknet ist, sollten sie gewässert werden.  Anhaltende Trockenheit ist aber ebenfalls ungünstig. Vor allem, während der ersten Standjahre. Ältere Pflanzen überdauern hingegen auch längere regenfreie Phasen. Zudem ist beim Gießen der Liriope muscari Folgendes wichtig:

  • Kalkfreies Wasser verwenden, beispielsweise Regenwasser, abgestandenes oder gefiltertes Leitungswasser
  • Nur morgens oder abends gießen
  • Keinesfalls bei direkter Sonneneinstrahlung wässern
Tipp: Wer unter das Substrat Rindenmulch gemischt und auch rund um die Staude eine dickere Schicht Mulch aufgetragen hat, kann die Häufigkeit und Menge des Gießens erheblich reduzieren.

Düngen

Wurde die Traubenlilie gerade erst eingepflanzt oder umgetopft, stehen ihr also frisches Substrat und damit Nährstoffe zur Verfügung, ist eine Düngung nicht notwendig. Erst ab dem zweiten Jahr kann diese erforderlich werden.

Eine regelmäßige zusätzliche Nährstoffzufuhr ist bei der Kultur im Topf oder Kübel besonders wichtig. Angeraten ist hier Flüssigdünger für Blühpflanzen, der von April bis September aller vier Wochen zugegeben wird.

Im Garten reicht es aus, wenn im gleichen Zeitraum aller sechs Wochen ein Düngen erfolgt. Wer auf einen Verschnitt verzichtet, muss gar erst im Mai oder Juni mit dieser Pflegemaßnahme der Liriope muscari beginnen.

Lilientraube schneiden

Traubenlilien sind immergrüne Pflanzen, die selbst im Winter ihre frische Farbe behalten. Nur die Blüten trocknen aus. In einigen Fällen können auch einzelne Blätter vertrocknen, die im Winter Schaden genommen haben.

Wer diese als sehr störend empfindet, kann sie durchaus abschneiden. Optimal ist wiederum die Zeit zwischen April und Mai. Wirklich notwendig und sinnvoll ist das aber nicht. Denn die trockenen Pflanzenteile werden beim neuen Austrieb schnell überdeckt und fallen dann ohnehin nicht mehr auf. Zudem geben sie beim Verrotten die enthaltenen Nährstoffe wieder ab und stellen so eine natürliche Düngung dar. Das dürfte alle freuen, die im Garten möglichst wenig Aufwand betreiben möchten.

Überwintern

Liriope muscari, Lilientraube, Traubenlilie Die Lilientraube ist, je nach Sorte, nur mäßig oder auch vollkommen winter- und frosthart. Temperaturen bis -10°C halten Liriope muscari aber grundsätzlich auch ohne gesonderten Schutz problemlos aus.

Sind härtere Fröste zu erwarten, kann eine Auflage aus Fichtenreisig, Stroh und Gartenvlies Schäden wirksam verhindern. Das gilt allerdings nur, wenn die Traubenlilie frei in den Garten gepflanzt wurde und ohnehin geschützt steht.

Im Topf oder Kübel hingegen sollte sie gar keinem Frost ausgesetzt werden. Ein frostfreier aber dennoch kühler Raum mit Fenstern, wie das Treppenhaus, ein heller Keller oder ein unbeheizter Wintergarten, ist ideal.

Im späten Frühjahr, also etwa im Mai, dürfen die Lilientrauben wieder nach draußen verbracht werden.

Vermehrung

Die Vermehrung der Liriope muscari kann über Samen und Teilung erfolgen. Beide Varianten sind einfach und haben gute Erfolgschancen.

Bei der Vermehrung der Traubenlilie durch Samen ist es notwendig, im späten Herbst die vertrockneten Blütenähren zu entfernen und die Saat herauszuschütteln. Ende April oder Anfang Mai können diese dann direkt im Freien gesät werden. Eine Vorzucht im Haus ist ab Februar möglich aber nicht nötig.

Nach etwa fünf bis sieben Wochen sollten die schwächsten Triebe entfernt werden, um den kräftigeren Jungpflanzen mehr Platz zu öffnen.

Bei der Vermehrung der Liriope muscari durch Teilung ist keine Wartezeit notwendig. Die Pflanze wird ausgegraben und am Grund mit einem kräftigen Spatenstich oder einem scharfen Messer geteilt. Im Anschluss werden die so entstandenen Jungpflanzen an der gewünschten Stelle eingesetzt und angegossen. Mehr ist hierfür nicht notwendig.

Umtopfen und Umsetzen

Steht Liriope muscari bereits am richtigen Standort, wird gewässert und gelegentlich gedüngt, ist ein Umsetzen nicht notwendig.

Anders verhält es sich bei Lilientrauben, die in Topf oder Kübel kultiviert werden. Hier verbraucht sich das Substrat selbst bei guter Pflege schneller. Zudem wird das Gefäß auf Dauer zu klein. Aller zwei bis vier Jahre sollte daher ein Wechsel auf dem Programm stehen. Reicht das Volumen des Containers noch aus, ist frisches Substrat dennoch sinnvoll.

Im ersten Jahr kann dann wiederum auf ein zusätzliches Düngen verzichtet werden.
Für Umsetzen und Umtopfen sind April und Mai erneut die optimalen Zeitpunkte.

Typische Schädlinge und Krankheiten

Für Schädlinge zeigt sich Liriope muscari kaum anfällig. Selbst Schnecken schmeckt der späte Blüher nicht. Sind doch einmal Parasiten an der Lilientraube zu finden, haben diese sich in der Regel nur verirrt.

Anders verhält es sich bei Krankheiten. Vor allem Pilze und Bakterien können die Traubenlilie befallen. Diese Erreger rufen meist ein Verblassen der Farbe oder Flecken auf den Blättern hervor.

Sind diese Flecken eher scharf umrandet und eckig, handelt es sich meist um Bakterien. Runde Verfärbungen mit verschwommenen Rändern oder vielleicht sogar einem flaumigen Belag in der Mitte, werden hingegen häufiger von Pilzen hervorgerufen.

In beiden Fällen ist ein rechtzeitiges Eingreifen notwendig, um die Liriope muscari noch zu retten. Dazu müssen zunächst betroffene Pflanzenteile entfernt und vernichtet werden. Auf den Kompost dürfen diese aufgrund der ansteckenden Eigenschaften nicht gelangen.

Je nach Erreger ist anschließend noch eine Behandlung mit Pflanzenschutzmittel oder einem Fungizid notwendig.

Aber Vorsicht. Ist der Befall bereits weit fortgeschritten und hat sich nahezu über die ganze Pflanze ausgebreitet, sollte auch die ganze Traubenlilie entfernt werden. Denn dann ist nicht nur eine Heilung sehr unwahrscheinlich, sondern auch die Möglichkeit der Ausbreitung auf andere Gewächse ausgesprochen hoch.

Hinweis: Um einen Befall von vornherein zu verhindern, ist die richtige Pflege entscheidend. In den meisten Fällen entstehen die genannten Krankheiten nur, weil die Traubenlilie zu feucht steht oder nicht ausreichend belüftet wird.

Traubenlilien Sorten

Liriope muscari ist in verschiedenen Sorten erhältlich. Diese unterscheiden sich in der Blühfarbe und in der Höhe. Die beliebtesten Lilientrauben Sorten werden hier vorgestellt.

  • Royal Purple
    • Staude bildet dichte Horste und hat ein frisches Blattgrün
    • sehr niedrig wachsend
    • Highlight der Liriope muscari sind die dunklen & besonders langen Blütenstände
    • 20 bis 40 cm Blatthöhe
    • Royal Purple Traubenlilien eignen sich hervorragend als Bodendecker und für die Kultur in Kübel und Topf
    • ausgesprochen winterhart
  • Monroe White
    • blüht weiß
    • mit bis zu 50 cm ein ausgezeichneter Bodendecker
    • macht auch im Kübel eine gute Figur
    • Blütenähren sind sehr lang und stechen durch die herausragenden Stiele deutlich hervor
  • Moneymaker
    • etwas höher und breiter aber immer noch gut als Bodendecker und Kübelpflanze
    • Besonders auffällig sind hier wiederum die Blütenstände
    • zum einen leuchten gefärbt und zum anderen hoch aus den Blättern hervorstehen
  • Big Blue
    • fällt ebenfalls etwas größer aus
    • Besonderheit zeigt sich im Verhältnis von Blättern und Blüten
    • farbigen Ähren und später die Beeren befinden sich auf etwa halber Höhe der grünen Blätter
    • erzeugen so einen ausgefallenen Effekt
  • Gold Banded
    • die Blätter dieser Traubenlilie sind goldgelb umrandet und so jeweils einzeln akzentuiert
    • violette Blüten stehen deutlich über den Blättern
  • Breitblättrige Traubenlilie
    • bis zu einem Meter Höhe ist sie die Größte Variante
    • Blüten erinnern in Form und Farbe an Flieder

Ist die Lilientraube giftig?

Liriope muscari, Lilientraube, Traubenlilie Die Traubenlilie ist ein dekorativer Herbstblüher, der den Garten um einen Blickfang bereichert. Leider ist dieser aber auch giftig. Und zwar für Menschen und Tiere.
Kommt es zu einem Hautkontakt mit dem Pflanzensaft oder werden gar Teile der Liriope muscari aufgenommen, können die folgenden Symptome auf eine Vergiftung hinweisen:

  • Übelkeit und Schwindel
  • Erbrechen und Durchfall
  • Herzrasen
  • Hautausschlag
  • Kopfschmerzen
  • Ohnmacht

Treten diese auf oder besteht auch nur der Verdacht darauf, dass Pflanzensaft oder -teile verschluckt wurden, ist sofort ein Arzt beziehungsweise Tierarzt aufzusuchen. Hilfreich ist es, die Bezeichnung der Pflanze parat zu haben, sodass umgehend eine entsprechende Therapie begonnen werden kann.

Besser ist es natürlich, in Haushalten und Gärten mit spielenden Kindern und Tieren auf die Liriope muscari zu verzichten. Oder sie zumindest so zu pflanzen und aufzustellen, dass ein Kontakt nicht zustande kommen kann.

Fazit
Anspruchslos in der Pflege, einfach in der Vermehrung und sowohl für Garten und Kübel als auch als Zimmerpflanze geeignet, ist die Lilientraube ein vielseitiges Gewächs. Das durch immergrüne Blätter und dekorative Blüten besticht. Durch das enthaltene Gift ist die Liriope muscari aber nicht für jeden Haushalt und Garten geeignet.