Die Mandelbaumblüte ist ein Highlight in der Natur. Obwohl der Mandelbaum aus Fernost stammt, hat er sich auch in Mitteleuropa gut etabliert und ist in vielen unserer Gärten zu Hause. Zwar gibt es bei uns keine Mandelbaumplantagen, aber auch unter unseren Klimabedingungen können Mandeln geerntet werden, allerdings nicht so viele und nicht so regelmäßig. Gefährlich sind Spätfröste. Sie können den Blüten nichts anhaben, zerstören aber die frühen Fruchtansätze. Es gibt dann keine oder nur eine spärliche Ernte.
Allgemeines zum Mandelbaum
Man unterscheidet Süß- und Bittermandeln. Die Süßmandel ist ideal zum Kuchen backen, für Desserts, zur Likörherstellung, für Mandelöl, als Grundlage für Marzipan, als gebrannte Mandel oder zum Rohverzehr. Bittermandeln sind roh ungenießbar. Sie werden meist in der Kosmetikindustrie eingesetzt. Allerdings wird Mandelöl auch aus bitteren Mandeln gewonnen.
Mandeln sind gesund. Sie veringern das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Nur 20 g Mandeln am Tag halbieren das Risiko. Außerdem senken sie das Cholesterin und enthalten viel gesunde Folsäure.
Pflege eines Mandelbäumchens
Mandelbäumchen sind eigentlich Sträucher. Sie sind nur auf Stamm veredelt, weil sie so einfach besser aussehen.
Eine für Deutschland geeignete Sorte ist die so genannte Dürkheimer Krachmandel. Außerdem eignet sich auch die Sorte Lauranne. Wichtig zu wissen ist, ob es sich um eine Selbstbefruchterart handelt, sonst benötigt man nämlich noch eine Befruchterart. Auch Pfirsichbäume eignen sich dafür. Wer keine Mandeln ernten möchte und nur Wert auf eine tolle Mandelblüte legt, dem sein ein Ziermandelbaum empfohlen. Die sind recht widerstandsfähig und pflegeleicht.
Standort
Am besten gedeihen Mandeln an warmen Plätzen. Im Mittelmeerraum gibt es einige Mandelplantagen, außerdem in den USA, in Australien, Spanien, Frankreich, in Pakistan und dem Iran. Überall dort ist es wärmer als bei uns. In Deutschland gedeihen die Bäume am besten im Weinbauklima. Mandelbäume sind recht anspruchsvoll, wenn es um den perfekten Standort geht. Dafür können sie dann bis zu 6 Meter hoch werden und richtig stattlich.
- Ideal ist ein warmer und sonniger Standort.
- Unbedingt windgeschützt!
- Besonders junge Bäume reagieren empfindlich auf Zugluft und Hitze
- Ideal ist, wenn die Sonne im Frühjahr erst am Nachmittag auf den Baum trifft.
- Günstig ist ein Platz vor einer nach Südwesten gelegenen Pergola, Hecke, Mauer oder Hauswand.
Pflanzsubstrat
Auch beim Substrat ist der Mandelbaum etwas anspruchsvoll. Er mag einen warmen Boden, der keinesfalls verdichtet sein darf. Staunässe wird nicht vertragen, aber zu trocken sollte das Substrat auch nicht sein. Auch für die Kübelhaltung ist die passende Erde wichtig, damit sich das Gehölz wohlfühlt.
- Warmer, kalkhaltiger Boden
- Wassrdurchlässig, tiefgründig und leicht
- Keinesfalls schwerer Boden!
- Reagieren empfindlich auf Oberflächenverdichtung
- Kübelpflanzenhaltung: hochwertige Kübelpflanzerde und keinesfalls hohe Torfanteile!
Pflanzen
Einen Mandelbaum zu pflanzen ist nicht kompliziert. Man muss lediglich wissen, dass es ein für unsere Breiten geeigneter Baum ist. Wenn das der Fall ist, kann man das Gehölz in den Garten auspflanzen. Ansonsten empfiehlt sich die Kübelhaltung und eine frostfreie Überwinterung.
- Die beste Zeit zum Pflanzen ist der Spätsommer. Dann ist es nicht mehr so heiß.
- Im Frühjahr werden im Handel viele Mandelbäumchen angeboten. Allerdings muss man da aufpassen. Sehr oft sind es Ziermandelbäume, die niemals Früchte tragen.
- Man pflanzt so tief, wie der Baum im Topf stand.
- Vorher Ballen in Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen!
- Angießen nicht vergessen!
Gießen und düngen
Mandelbäume reagieren empfindlich auf totale Trockenheit. Besonders in Kübeln brauchen die Pflanzen reichlich Wasser. Stehende Nässe ist aber zu vermeiden!
- In den ersten beiden Standjahren ist gießen besonders wichtig
- Erst gießen, wenn der Boden leicht trocken ist.
- Dann durchdringend gießen!
- Später muss nicht mehr viel gegossen werden!
- In ihrer Heimat kommen Mandelbäume mit 200 bis 300 mm Niederschlag im Jahr aus.
- Staunässe wird nicht vertragen!
- Maßvoll düngen im Herbst und im Frühjahr vor der Blüte
- Am besten geeignet ist Kompost.
Schneiden
Ein Mandelbaum wird geschnitten, damit er seine typische Form behält. Bei einem Staruch ist das in der Regel nicht nötig. Trotzdem kann auch hier geschnitten werden, sollte das notwendig werden. Man unterscheidet zwischen Verjüngungs- und Auslichtungsschnitt. Außerdem muss bei Krankheit zur Schere gegriffen werden.
Auslichtungsschnitt
Der Auslichtungsschnitt wird nach der Blüte vorgenommen. Ein ordentlicher und vor allem reichlicher Schnitt sorgt dafür, dass die Form erhalten bleibt und der Baum im nächsten Jahr reichlich blüht. Ohne Schnitt wird die Blüte immer weniger.
- Äste die nach innen wachsen herausschneiden!
- Astgabeln vermeiden, denn dort sammelt sich Regenwasser. Das wiederum ist ein guter Ort für Fäulnis.
- Äste und Triebe die sich überkreuzen entfernen! Direkt am Ansatz schneiden!
- Äste die parallel verlaufen sind ungünstig. Einen davon entfernen!
- Senkrecht wachsende Triebe herausschneiden und alle, die unnatürlich wachsen.
- Altes und abgestorbenes Holz herausschneiden!
- Die zweijährigen Triebe, die schon geblüht haben, bis auf das alte Holz zurückschneiden?
- Einjährige Triebe so schneiden, dass die oberste Knospe am Trieb nach außen zeigt.
Verjüngungsschnitt
Der Verjüngungsschnitt wird im Winter durchgeführt. Die beste Zeit ist im Januar, allerdings müssen die Temperaturen über 5 °C liegen. Nicht bei Sonnenschein schneiden! Geschnitten wird wie beim Auslichtungsschnitt.
Schnitt bei Pilzbefall
Sollte der gefürchtete Moniliapilz auftreten, der eine Spitzendürre zur Folge hat, muss der Mandelbaum sofort geschnitten werden. Die erkrankten Triebe werden bis zum gesunden Holz weggeschnitten! Breitet sich die Krankheit weiter aus, kostet das dem Baum viel Kraft. Auf Dauer hält er das nicht durch. Zu erkennen ist die Pilzerkrankung an dürren, welken Trieben. Außerdem stößt der Baum gummihafte, dickflüssige Absonderungen aus.
Überwintern
Die Überwinterung ist in der Regel kein Problem. Die Mandelbäume kommen gut mit Frost zurecht und trotzen Temperaturen bis – 20 °C. Allerdings ist kalter Ostwind nicht ideal. Voraussetzung für ein Überleben in freier Natur ist die richtige Sortenwahl. Die wenigsten Mandelbäume sind winterhart, man muss sich schon die entsprechende Sorte aussuchen.
Nicht winterharte Mandelbäumei m Kübel stehen am besten hell, bei Temperaturen um die 5 °C. Es ist nicht tragisch, wenn der Raum nicht so hell ist, das der Baum im Winter sowieso kein Laub trägt. Das Durchfrieren des Topfes ist meist kein Problem, deshalb kann der Kübel auch in der Garage oder im Gerätehaus überwintern. Ganz im Freien sollte der Topf aber nicht stehen, denn die Wurzeln sind sehr störanfällig.
Vermehren
Mandelbäume werden auf einem Stamm, auf einer so genannten Unterlage veredelt. Nur so ist die Sortenreinheit zu erhalten. Das ist nichts für Laien. Am besten kauft man sich einen richtigen Mandelbaum in der Baumschule.
Allerdings kann man sich einen Mandelstrauch aus einem Kern ziehen.
- Mandelschale vorsichtig öffnen! Wasser muss eindringen können!
- Mandel in Anzuchterde geben, etwa 1 bis 1,5 cm tief.
- Der Erde kann man Sand und Blähton untermischen, um sie durchlässig zu machen.
- Erde gut befeuchten, am besten mit Regenwasser.
- Hell stellen, bei Temperaturen über 20 °C.
- Es kann lange dauern, bis sich ein Keimling zeigt.
Krankheiten und Schädlinge
Mandelbäume leiden häufig unter der so genannten Spitzendürre, auch Molinia genannt. Das ist eine Pilzerkrankung, die den Bäumen gefährlich werden kann. Der Befall zeigt sich schon kurz nach der Blüte. Die Neutriebe welken, werden dürr und mumifizieren. Dort, wo das gesunde in das kranke Holz übergeht, tritt eine gummiartige Masse aus. Das widerum ist eine Abstoßreaktion des Baumes.
- Befallene Triebe müssen bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden!
- Da Pilzsporen im Boden überwintern, muss im darauffolgenden Frühjahr mit einem erneuten Befall gerechnet werden.
- Besonders bei feuchtkühler Witterung muss mit dem Keimen der Pilzsporen gerechnet werden.
- Bei höheren Temperaturen und trockenem Wetter sieht es für den Mandelbaum besser aus.
- Außerdem tritt die Kräuselkrankheit hin und wieder auf.
- Bei den tierischen Schädlingen sind eigentlich nur Blattläuse interessant.
- Sowohl für die Kräuselkrankheit, als auch für die Spitzendürre sind keine Pflanzenschutzmittel für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassen. Selbst Kupferlösungen sind fast überall verboten. Am besten ist daher die Vorbeugung, also die perfekte Pflege, der passende Standort und ein gutes Substrat.
Fazit
Mandelbäume sehen vor allem während der Blüte absolut toll aus. Den Rest des Jahres überzeugen sie durch ihre schöne Form. Die Pflege ist nicht schwierig, wenn man sich an ein paar Dinge hält. Leider werden Mandelbäume häufig von Pilzen befallen, die ernsthafte Erkrankungen auslösen können. Da es keine Pflanzenschutzmittel gibt, mit denen man sich helfen kann, kommt es auf die Vorbeugung an. Wichtig ist, eine passende Sorte für den mitteleuropäischen Standort auszusuchen, dem Baum einen guten Platz im Garten zu geben, regelmäßig zu schneiden und gut zu pflegen. Gesunde Bäume werden nur selten von Krankheiten befallen.