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Marder vertreiben – Tipps zur Marderabwehr

Marder

Der Marder hat keine Angst vor uns Menschen. Das haben viele Autofahrer schon erlebt. Er weiß, in unserer Nähe geht es ihm gut. Die Lebensbedingungen für die kleinen, flinken Jäger sind ideal. Es ist nicht einfach, um nicht zu sagen schwierig, so einen Marder wieder loszubekommen.

Einfallstore gibt es überall

Kleinste Lücken reichen, dass ein Marder ins Haus eindringt. Er meidet von Menschen regelmäßig genutzte Räume und Ebenen, aber stille Ecken und vor allem Dachböden haben es ihm angetan. Jede Chance einzusteigen wird genutzt. Um reinzukommen beißen sich die Tiere auch schon mal durch ein komplettes Reetdach. Ein nur 5 cm breiter Riss oder ein Loch mit 5 cm Durchmesser reichen, dass ein Steinmarder sich durchzwängen kann.

Die beste Chance, einen Marder dauerhaft zu vertreiben ist, ihn gar nicht erst reinzulassen. Selbst wenn man seinen aktuellen Störenfried irgendwie losgeworden ist, kommt oft schnell der nächste.

Rechtliches zur Marderabwehr

Bei aller Abneigung gegen die Tiere sollte man aber immer daran denken, ihnen nicht zu schaden. Sie zu vertreiben ist die eine Sache. Ihnen weh zu tun oder sie gar zu töten eine ganz andere. Rechtlich ist es so, dass Marder nur von Inhabern eines Jagdscheines gefangen und/oder getötet werden können. Offizielle Jagdzeit ist zwischen dem 16. Oktober und dem 28. Februar. Für die Jagd in befriedeten Gebieten (Wohngebieten) ist jedoch generell eine Genehmigung erforderlich. Das bedeutet, mit Genehmigung dürfen Fallen aufgestellt werden, ohne nicht!!! Schonzeit ist vom 1. März bis 15. Oktober, in dieser Zeit ist nur Vertreiben erlaubt.

Was tun, bei einem Marder auf dem Dachboden?

Marder auf dem Dachboden sind eine Plage. Sie machen Lärm, schreien, knabbern und trampeln, tragen auch schon mal ihre Revierkämpfe aus und bringen dort auch ihren Nachwuchs zur Welt. Dann hat man gleich eine ganze Marderfamilie als Untermieter.

Marder Hier ist die Vorbeugung sehr wichtig. Man muss verhindern, dass diese scheuen und nachtaktiven Tiere eindringen können. Ganz besonders älter Dächer bieten ideale Einstiegsmöglichkeiten für die Störenfriede. Sie sind nicht gut isoliert und abgedichtet. Das ist ein Problem. Nun hat nicht jeder gleich die Möglichkeiten, alles auf den neuesten Stand zu bringen, also zu sanieren. Wenn man das aber tut, ist es wichtig, gleich darauf zu achten, alles dicht zu machen. Wo es einen Weg für die Tiere geben könnte, hilft nur ein engmaschiges Drahtgeflecht, was gleich mit eingebaut wird.

Klar ist, das Dach muss abgedichtet werden. Zuvor sollten aber die Marder raus sein. Um herauszufinden, wo der Marder eindringt, kann Mehl auf dem Dachboden verstreut werden. Darin sieht man die Spuren und kann ihnen folgen. Die Stelle muss unbedingt abgedichtet werden, aber natürlich nur, wenn das Tier nicht „zu Hause“ ist, also vorwiegend nachts.

Oft gelangen Marder über einen Baum ins Haus, über Äste, die bis ans Dach heranreichen. Manchmal hilft es schon, diesen Ast abzusägen. Allerdings können Marder zwei Meter weit springen, man muss also schon ein Stück mehr entfernen..

Marder vertreiben

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, einen Marder zu verjagen. Es sind schlaue Tierchen und was bei einem funktioniert, muss nicht bei jedem klappen. Oft muss man einiges ausprobieren, um einen Weg zu finden. Auf alle Fälle ist immer daran zu denken, dem schlauen Jäger nicht zu schaden!!!

  • Ein Jäger kann den Marder sicher einfangen. Das macht nur im Winter Sinn, denn dann lebt der Einzelgänger auch allein. In der Regel wird eine Kastenfalle genutzt.
  • Ein Marderbeauftragter erfüllt meist die selbe Funktion. Fachleute wissen sich meist einfach besser zu helfen als Laien.
  • Ich habe gelesen, dass großzügig verstreuter Pfeffer oder Nelkenpuder es dem Marder verleitet haben, in sein altes Revier zurückzukehren. Wahrscheinlich muss man da aber ziemlich hohe Dosen verteilen.
  • Ultraschall-Störgeräte wirken bei vielen Mardern, aber längst nicht bei allen. Hier hilft nur ausprobieren. Vielleicht kann man sich vor dem Kauf ein Gerät ausleihen, um erst einmal zu testen. Viele Menschen können die Töne allerdings auch hören und empfinden sie als störend. Besonders Kinder sind betroffen.
  • Lärm empfinden Marder als unangenehm. Ein am Tag laut schallendes Radio könnte dazu führen, dass sich der Bursche verzieht. Auch lautes umräumen, recht regelmäßig und mit viel Lärm verbunden, kann dafür sorgen, dass er stiften geht. Allerdings gewöhnen sich Marder auch an Lärm, vor allem, wenn es auf dem Dachboden schön gemütlich für ihn ist.
  • Gleiches gilt auch für unangenehme Gerüche. Auch daran gewöhnen sich die Tiere. Zudem ist dies auch unangenehm für unsere Nasen. Ich würde davon abraten.
  • Für uns weniger unangenehm sind ausgelegte Menschen- oder Hundehaare. Auch Frettchenhaare werden empfohlen. Ich habe aber des öfteren gelesen, dass sich die so bekämpften Marder gänzlich nicht gestört fühlten.
  • Gleiches trifft auf Toilettensteine, Parfüm oder stark riechende Deos und Parfümöle zu.
  • Spezielle Abhaltemittel, die im Handel angeboten werden, meist gegen Wildverbiss und ähnlichen (z.B. Arbin), helfen schon eine gewisse Zeit, aber der Geruch ist wirklich unangenehm. Die Mittel müssen auch öfters erneuert werden.
  • Gegen Teile der Dämmung oder ähnlichem auf dem Dachboden zu urinieren halte ich für keine gute Lösung. Wer es probieren mag, bitteschön.
  • Spezielles Anti-Marder-Spray und Marderöl leisten nicht, was sie versprechen.
  • Oft wird empfohlen, Maschendraht auszulegen, wie unter dem Auto, aber wer kann schon seinen gesamten Boden damit verlegen?

Es hilft eigentlich nur, das Dach abzudichten. Alles andere bringt in der Regel nur kurzfristig Hilfe.

Marder im Auto – was tun?

Marder Wenn das Auto wieder mal nicht so will, wie es soll, kann das daran liegen, dass ein Marder sein Unwesen getrieben hat. Achsmannschette, Zündkabel, Unterdruckschläuche, nichts ist vor ihnen sicher. Zwar sind Marder im Mai am aktivsten und aggressivsten, da dann ihre Revierkämpfe laufen, aber zu Schäden am Auto kommt es rund ums Jahr. Dabei will der Marder gar nichts kaputt machen. Er ist nur sehr verspielt und knabbert alles gern an und ist furchtbar neugierig. Ein Marder macht selten Schaden. Das Problem sind seine Duftmarken, die er überall absetzt, also auch im Auto. Riecht diesen Geruch ein anderer Marder, flippt dieser aus. Konkurrenz im eigenen Revier, so etwas wird nicht geduldet. In Ermanglung des Nebenbuhlers wird das Auto angegriffen. Der Marder zerkratzt und zerbeißt alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Er verursacht die Schäden.

Oft hat man einen „Hausmarder“ und der macht gar nichts kaputt. Uns geht es zumindest so. Wir wissen nur von ihm, weil wir schon mehrmals eine tote Maus oder andere Körperteile von Tieren im Motorraum gefunden haben. Die kommen da ja nicht alleine hin. Schaden hatten wir noch keinen.

Hausmittel

Es gibt Dutzende Mittel gegen Marder. Manche helfen auch, zumindest eine Zeit lang, aber 100prozentigen Schutz bietet keines. Auch sind manche recht aufwändig. Ob Hunde-, Frettchen- oder Menschenhaare, ob Sprays, Öle, Mottenkugeln, oder Toilettensteine, alle diese Mittel wirken nicht wirklich. Zudem verursachen sie auch unseren menschlichen Nasen Pein. Was recht gut hilft, zumindest behaupten das einige Nachbarn, die das so betreiben ist, ein kleinmaschiges Gitter (Maschendraht) unters Auto zu schieben. Da treten Marder nicht drauf und so gelangen sie nicht unter und somit in das Auto. Allerdings ist das umständlich. Es funktioniert zu Hause, aber nicht, wenn das Auto irgendwo anders steht. Mit dem Gitter durch die Gegend zu fahren ist eine Möglichkeit, aber es ist recht umständlich. Wenn der Marder aber lernt, dass das Teil ungefährlich ist, hat es ausgedient.

Vertreiben mit Stromschlägen

Stromschlag Stromschläge können den Marder dauerhaft vom Auto vertreiben. Das System funktioniert ähnlich wie ein Weidezaun. Solche Anlagen gibt es auch zum Vertreiben anderer Tiere. Der Marder bekommt einen kleinen Stromstoß auf die Nase, wenn er sie vorwitzig ranhält, um zu sehen, was das ist. Es tut weniger weh, aber er erschreckt sich. Das merkt er sich. Spätestens beim zweiten Versuch verschwindet er. Allerdings ist es auch hier so, dass nicht alle Marder so reagieren. Es gibt auch Masochisten unten den Tieren, denen machen die Stromschläge nichts aus. Allerdings sind die selten.

Solche Geräte werden z.B. von K&K angeboten, das Einstiegsmodell mit Ultraschall und Stromstoß für etwa 85 Euro. Ähnliche, aber teurere Geräte finden sich unter www.mardersicher.de/prod_mobil.html. Es handelt sich um Metallplatten, die unter das Auto geschraubt werden. Bei Berührung gibt es einen Schlag. Man kann natürlich auch selbst basteln, wenn man geschickt genug ist. Plastikrohre aus dem Baumarkt, in die Kabel und Schläuche gelegt werden, funktionieren, wenn man es richtig macht, ebenso. Das ist die billigere Variante, wenn auch umständlich und vom absoluten Laien nicht umzusetzen.

Mit Bürstenvorhängen gegen Eindringlinge

Volkswagen hat für seine Modelle auch eine Lösung im Angebot. In Zusammenarbeit mit Wildbiologen haben sie eine etwas andere Abwehrstrategie entwickelt. Bürstenvorhänge sorgen dafür, dass der Marder nicht in den Motorraum eindringen kann. Sie werden vertikal und horizontal im Bereich des Lenkgestänges und der Antriebswellen in den vorderen Radhäusern angebracht. Die beiden und ein Lochblech für den vorderen Abgasrohrtunnelbereich versperren den Mardern den Zugang. Das System ist laut Angabe des Herstellers zuverlässig und benötigt beim Einbau nur wenig Aufwand. Es ist passgenau, rein mechanisch, robust, langlebig, wartungsfrei und sehr tierfreundlich. Auch sind die Anschaffung und der Einbau oft sogar günstiger als eine Versicherungsbeteiligung. Das Bürstensystem ist für die meisten Volkswagenmodelle erhältlich. Die Kosten liegen so bei 150 Euro, oft mit Einbau schon ab 180 Euro.

Fazit
So niedlich wie Marder auch sind, im Haus will man sie nicht haben, auch wenn sie „nur“ auf dem Dachboden hausen. Auch die Schäden, die Marder am Auto anrichten können, sind keine schöne Sache. Der Marder muss weg. Wichtig dabei ist, dass ihm nicht weh getan wird, er soll und darf auch nur verscheucht werden. Beim Auto geht das noch recht einfach, mit den oben aufgeführten Mitteln und Systemen. Es kostet zwar etwas Geld, aber im Endeffekt wird es teurer, wenn man jedes Mal neue Schläuche etc. benötigt und womöglich noch Reparaturkosten anfallen.

Marderabwehr mit kleinen Stromstößen ist bei den meisten der Tieren sicher. Hat man einen Marder auf dem Dachboden, wird es meist schwieriger und oft auch teurer. Man muss ihn am Eindringen hindern, alles andere bringt keinen Erfolg. Zuerst gilt es herauszufinden, wo das Tier rein und raus geht und dann muss alles abgedichtet werden. Ansonsten bekommt man keine Ruhe rein. Selbst wenn man einen Marder vertreibt, bald ist der nächste da.