Gartengestaltung Kräutergarten

Salvia farinacea, Mehliger Salbei – Sorten & Pflege-Anleitung

Mehliger Salbei

Silbrig weiß und wie mit Mehl bestäubt – so zeigen sich die Blütenähren des Mehlsalbeis bereits ab Mai an der buschigen Pflanze. Sobald jedoch die Blüten aufgehen, zeigt diese Sorte des Salbeis seine ganze Pracht. An den aufrechten, langen Ähren bilden sich leuchtend blaue bis blauviolette Blüten über den ganzen Sommer bis zu den ersten Frösten. Die farbintensive Blühpflanze gehört zu den pflegeleichten Stauden, die sich auch für unerfahrene Hobbygärtner eignen. Da die mediterrane, mehrjährige Staude frostempfindlich ist, wird sie bei uns meist als einjährige Pflanze kultiviert.

Steckbrief

  • botanischer Name: Salvia farinacea
  • Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Gattung: Salvia
  • Trivialnamen: Mehliger Salbei, Ähriger Salbei, Mehlsalbei
  • Herkunft: New Mexiko und Texas
  • Wuchshöhe: 50 bis 80 cm
  • graugrüne, gegenständige Blätter, lanzettlich
  • Blüten: blauviolette Lippenblüten mit mehlig weiß behaarten Kelchen
  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Blütenstaude
  • sommergrün

Standort

Wie die meisten seiner Art gilt auch der Mehlige Salbei als robuste und wenig anspruchsvolle Sommerpflanze. Er liebt sonnige Standorte, kommt aber auch mit hellem Halbschatten gut zurecht.  Durch seinen dicht verzweigten Wuchs und die unzähligen blauen oder blauvioletten Blüten eignet sich Salvia farinacea nicht nur als sommerliche Kübelpflanze, sondern kann auch als Bienenweide im Beet oder in Rabatten verwendet werden.

  • Lichtbedarf: sonnig bis heller Halbschatten
  • warm und windgeschützt

Tipp: An einem halbschattigen Standort wächst der Ährige Salbei zwar ebenfalls, mit nur wenigen Sonnenstunden lässt jedoch die Blühkraft des hübschen Lippenblütlers stark nach.

Boden

Salvia farinacea Mehlsalbei gedeiht bestens in normaler Gartenerde. Das Substrat sollte einerseits die Feuchtigkeit gut halten können, andererseits jedoch nicht zu Staunässe neigen.

  • feucht-frisch
  • gerne sandig
  • mittlerer Humusgehalt
  • pH-Wert: neutral oder leicht kalkhaltig
  • Substrat für Kübelpflanzen: hochwertige Kübelpflanzenerde
  • alternativ: normale Einheitserde mit Sand und Kompost

Pflanzen im Freiland

Im Gartenhandel sind ab April Jungpflanzen des Mehlsalbeis erhältlich. Alternativ können auch selbst gezogene Pflanzen im Frühjahr ins Beet oder in einen Kübel auf dem Balkon gepflanzt werden. Warten Sie damit aber unbedingt, bis keine Starkfröste mehr zu befürchten sind. Leichte Spätfröste, wie sie ab Mitte April auftreten, machen den Pflanzen in der Regel nichts aus, wenn sie an einem etwas geschützten Standort stehen.

  • Zeitpunkt: ab Mitte bis Ende April
  • Pflanzabstand im Beet: 30 bis 40 cm
  • Pflanzabstand im Kübel: 25 bis 30 cm
  • Wurzelballen von dem Einpflanzen wässern
  • Pflanzloch: doppelte Ballengröße
  • unten eine Schicht Kies oder Lavagranulat einfüllen
  • Pflanze ohne Topf einsetzen und mit komposthaltiger Erde auffüllen
  • leicht angießen

Eine gute Bodenvorbereitung erleichtert es der krautigen Staude, besser anzuwachsen. Lockern Sie deshalb im Vorfeld das Erdreich gut auf und befreien Sie es von Unkraut und alten Wurzeln. Reichern Sie auch gleich beim Pflanzen den Gartenboden mit Nährstoffen an, beispielsweise mit Kompost oder Hornspäne. Ein paar Hände voll Sand oder Splitt garantieren, dass das Wasser gut ablaufen kann.

Pflanzen im Kübel

Die Kübelpflanzung unterscheidet sich nur unwesentlich von der Freilandpflanzung. Verwenden Sie ausschließlich Töpfe mit Ablaufloch im Boden, damit überschüssiges Gießwasser zeitnah ablaufen kann und es nicht zu Staunässe kommt. Als Substrat eignet sich hochwertige Kübelpflanzenerde oder ein Gemisch aus normaler Blumenerde und etwas Sand (oder Splitt).

Gießen

Salvia farinacea legt viel Wert auf eine regelmäßige Wasserversorgung. Das ist vor allem bei Jungpflanzen wichtig, adulte Pflanzen kommen auch mit gelegentlicher Trockenheit zurecht. In trockenen und heißen Perioden wird die krautige Pflanze am liebsten morgens und abends gewässert. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Gießwasser nicht über die Blätter und Blüten, sondern direkt auf den Wurzelballen dosiert wird. Zwar mag der Salbei einen feuchtfrischen Boden, das Wasser sollte aber gut ablaufen können, denn auf Staunässe reagiert der Mehlsalbei empfindlich. Je sonniger die buschige Blühpflanze steht, umso öfter muss sie gegossen werden.

Düngen

Ziersalbei Der Mehlige Salbei benötigt keine hohen Nährstoffmengen, um gut zu gedeihen und einen reichhaltigen Blütenflor zu bilden. Trotzdem kommt die Pflanze nicht ganz ohne Düngung aus. Am einfachsten ist es, gleich bei der Pflanzung etwas Kompost oder Hornspäne in den Boden einzuarbeiten. Die Nährstoffe reichen dann über die gesamte Vegetationsperiode und es besteht kein Bedarf, nachzudüngen. Wer bei der Kübelpflanzung hochwertiges Substrat verwendet, muss im ersten Jahr nicht zusätzlich düngen. Erst im zweiten Frühjahr, wenn der Ährensalbei wieder neu austreibt, benötigt er etwas Dünger. Dieser kann entweder über einen organisch-mineralischen Langzeitdünger oder über einen flüssigen Universaldünger verabreicht werden. Flüssigdünger können etwa einmal im Monat dem Gießwasser zugefügt werden.

Schneiden

Es empfiehlt sich, verblühte Rispen auszuputzen, da der Ährige Salbei sonst sehr viel Energie in die Bildung und Ausreifung seiner Samen steckt. Wer diese nicht zur Vermehrung benötigt, sollte deshalb regelmäßig zur Schere greifen und Verblühtes herausschneiden. Auf diese Weise bilden sich den ganzen Sommer über neue Blütenähren.

Vermehren

Der Ährensalbei kann sowohl generativ als auch vegetativ vermehrt werden.

Samen

Die Samen des Mehligen Salbeis sind im Fachhandel erhältlich, können aber auch den eigenen Pflanzen nach der Ausreifung entnommen werden. Sobald im Frühjahr nicht mehr mit Frösten zu rechnen ist, können die Samen direkt ins Beet gesät werden. Alternativ ist es üblich, den Salbei ab März auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorzuziehen.

  • Aussaat im Freiland: Mitte Mai
  • Vorkultur im Haus: ab März
  • Substrat: Anzuchterde, Kakteenerde
  • Samen auf feuchtes Substrat streuen
  • mit etwas Substrat oder feinem Sand bedecken
  • Pflanzschale mit Folie abdecken oder in Plastiktüte stellen
  • Standort: hell (ohne direkte Sonne)
  • Temperatur: 15 bis 20 Grad
  • Keimzeit: 7 bis 14 Tage

Zeigen sich die ersten echten Blätter nach den Keimblättern, kann die Abdeckung entfernt und die Jungpflanzen pikiert werden. Wird es den Pflänzchen im Pflanzgefäß zu eng, müssen sie vor dem endgültigen Auspflanzen noch einmal umgetopft werden. Hierzu können Sie normale, sandhaltige Blumenerde verwenden.

Stecklinge

Im Sommer können von der Pflanze Stecklinge für die Vermehrung geschnitten werden. Diese bilden in den folgenden Wochen Wurzeln, wenn sie in feuchte Erde gesteckt und warm und hell aufgestellt werden.

  • Zeitpunkt: Juni bis Juli
  • gesunden, unverholzten Trieb auswählen
  • nur Triebe ohne Blütenansatz verwenden
  • Länge: 10-15 cm
  • die unteren Blattpaare entfernen
  • Rinde im unteren Bereich leicht abschaben
  • etwa 4 bis 5 cm tief in feuchtes Substrat stecken
  • hell und warm aufstellen

Mehliger Salbei Halten Sie das Substrat in den nächsten Wochen stets leicht feucht, ohne jedoch Staunässe zu produzieren. Treibt der Steckling neue Blätter aus, ist das ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass sich Wurzeln gebildet haben. Bis zum nächsten Frühjahr wird der Steckling auf der Fensterbank oder in einem Gewächshaus kultiviert und bei Bedarf umgetopft.

Tipp: Beim ersten Umtopfen wird entweder normale, düngerhaltige Blumenerde verwendet oder alternativ eine dünne Schicht Kompost auf dem Gefäßboden verteilt, damit die Jungpflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist.

Besondere Sorten

Typisch für den Mehligen Salbei sind die schlanken Ähren, die meist blaue Blüten hervorbringen. Es gibt aber auch die eine oder andere weiß blühende Sorte sowie zweifarbige Blüten.

  • ‚Farina Violett‘: blauviolette Blüten
  • ‚Strata‘: reinblaue Blüten auf weißem Kelch, Wuchshöhe maximal 45 cm
  • ‚Midnight Candle‘: mitternachtsblaue Blüten
  • ‚Victoria Blau‘ (auch Victory Blue genannt): intensiv gefärbte, blau blühende Art, bis 70 cm Wuchshöhe
  • ‚Victoria White‘: weiße Blüten
  • ‚Sallyfun Bicolor Blue‘: zweifarbige Blüten (blauviolett und weiß)

Überwintern

Beim Mehlsalbei handelt es sich um eine mehrjährige Staude, deren Heimat im Mittelamerika liegt. Da dort die Winter sehr mild ausfallen, ist die krautige Pflanze leider nicht daran gewöhnt, eisigen Temperaturen zu trotzen. Salvia farinacea übersteht zwar leichte Fröste (bis etwa -6 Grad), ist aber nur in sehr milden Lagen dauerhaft überlebensfähig. In Beeten und Rabatten wird der Mehlige Salbei deshalb in unseren Breitengraden nur als einjährige Pflanze kultiviert. Als Kübelpflanze kann er im Winter in ein frostfreies Quartier gebracht werden.

  • vor den ersten Frösten einlagern
  • Pflanze stark zurückschneiden
  • kühl überwintern
  • ungeheiztes Gewächshaus oder Kellerraum, frostfreie Garage oder Gartenhaus
  • Temperatur: 5-10 Grad
  • je kühler die Pflanze steht, umso weniger muss gegossen werden
  • Wurzelballen sollte jedoch nie ganz austrocknen
  • zwischen September und April nicht düngen

Ausgewachsene Pflanzen können bereits ab Ende April wieder ins Freiland gestellt werden. Putzen Sie vorher die Pflanzen aus. Das bedeutet, dass alle alten und vertrockneten Pflanzenteile entfernt werden. So kann der Mehlige Salbei gleich wieder gesund und kräftig austreiben.

Krankheiten und Schädlinge

Erkrankt der Mehlsalbei, sind häufig Pflegefehler schuld. Salvia farinacea ist anfällig gegenüber Staunässe. Stehen die Wurzeln für längere Zeit im Wasser, kann Wurzelfäule entstehen. Eine gute Drainage ist daher unerlässlich, um die Pflanze bei guter Gesundheit zu halten.
 
Spinnmilben
Zu den verbreiteten Schädlingen, die auch vor dem Ährensalbei nicht haltmachen, gehören neben Blattläusen auch Spinnmilben. Bei einem Befall wirken die Blätter zunächst silbrig und nehmen anschließend eine graubraune Farbe an. An den Achseln sind feine Gespinste erkennbar. Da Spinnmilben ein eher trockenes Klima bevorzugen, sind sie meist im Winterquartier anzutreffen, wenn die Pflanze zu warm steht. Stellen Sie den Ährensalbei kühler und erhöhen Sie zusätzlich die Luftfeuchtigkeit, indem Sie ihn häufig mit kalkarmem Wasser besprühen.

Weiße Fliege
Sind Honigtau und Schwärzepilze auf der Pflanze erkennbar, handelt es sich wahrscheinlich um einen Befall der Weißen Fliege, deren Larven an der Blattunterseite saugen. Die Schädlinge können zwar mit Insektiziden bekämpft werden, Nützlinge sind in diesem Fall allerdings besser geeignet.

Mehltau
Der Echte Mehltau gehört zu den Pilzen und kommt häufig nach langen Trockenperioden vor, in denen die Pflanze geschwächt wurde. Ist ein mehliger Belag auf den Blättern erkennbar, sollten Sie die betroffenen Triebe zeitnah abschneiden. In diesem Fall ist die Pflanze meist noch zu retten.

Fazit

Im Gegensatz zum Küchensalbei wird der Mehlige Salbei, auch Ährensalbei genannt, wegen seiner wunderschönen, dunkelblauen Blüten kultiviert, die den ganzen Sommer über an der krautigen Pflanze erscheinen. Leider ist der Mehlsalbei nicht ausreichend winterhart, sodass er jedes Jahr wieder neu ins Beet gepflanzt werden muss.