Himbeeren (Rubus idaeus) im eigenen Garten werden zunehmend beliebter. Aus verschiedenen Gründen ist darauf zu achten, dass sie in eine Mischkultur gepflanzt und von guten Nachbarn umgeben werden.
Mischkultur wichtig
Himbeeren sollten unbedingt in einer Mischkultur angepflanzt werden. Das heißt: sie gehören in ein Beet, wo Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Nähr- und Mineralstoffversorgung als Nachbarn fungieren. Nur auf diese Weise ist es möglich, die Bodenqualität auf optimalem Niveau zu halten, sodass die gesamte Nachbarschaft nebst den Himbeeren keine Mangelerscheinungen erleiden oder ihnen eine Überversorgung schadet.
Auf Wurzelart achten
Die Rubus idaeus ist ein Flachwurzler. Je nach Sorte breiten sich die Wurzeln bis über einen Meter Umfang aus. Die Nachbarpflanzen sollten deshalb mindestens Mittelwurzler sein – besser Tief-/Pfahlwurzler. So erreichen sie in der Erde eine Tiefe, aus der die starkzehrenden Himbeeren keine Nähr- und Mineralstoffe ziehen. Bei Flachwurzlern sollte die Tiefe nicht über 30 Zentimeter hinausgehen.
Standortbedingungen
Wichtig ist bei der Auswahl der Pflanznachbarschaft, dass alle im Beet optimale Voraussetzungen finden, die den jeweiligen Ansprüchen gerecht werden. Zur Himbeere passen deshalb solche, die mit folgenden Standortbedingungen gut zurechtkommen:
- Sonniger oder halbschattiger Platz
- Gleichmäßige Bodenfeuchte
- Nähr- und mineralstoffarm, damit ausreichend für Himbeeren zur Verfügung steht
- Leicht saurer Boden mit pH-Wert zwischen 5.5 und 6.5
- Sehr lockere und wasserdurchlässige Bodenverhältnisse
Anfälligkeit für Krankheiten/Schädlinge
Himbeeren weisen eine mittelmäßige Anfälligkeit in Bezug auf Erkrankungen und Schädlingsbefall auf. In der Nachbarschaft sollten sich deshalb keine Pflanzen befinden, die gleiche Anfälligkeiten besitzen, damit Übertragungen und im schlimmsten Fall die Vernichtung ganzer Ernteerträge vermieden werden.
Gute Nachbarn
Gute Pflanznachbarn sind solche, die sich gegenseitig in ihrer gesunden Entwicklung und Fruchtbildung unterstützen. In manchen Fällen zeigt sich dies in einem verbesserten Fruchtaroma. Aber auch die Optimierung der Bodenqualität macht einige Pflanzen zu guten Partnern im Beet.
Waldpflanzen
Die leckere Fruchtpflanze gehört den Waldgewächsen an, wo sie zahlreich auch wild wächst. Aus diesem Grund und weil einige Waldpflanzen idealen Schutz vor dem Himbeerkäfer bieten, verträgt sich eine Rubus idaeus mit folgenden Wald-Klassikern am besten:
Farne
Farne sind ideale Beetnachbarn, sofern sie im Halbschatten stehen dürfen. Er kommt sehr gut mit der gleichmäßigen Bodenfeuchte zurecht, wie sie die Rubus idaeus zum Gedeihen benötigt. Als Flachwurzler und Mittelzehrer wachsen sie ideal in sehr roh-humusreichem Boden, ohne dass sie der Himbeere zu nahe kommen, solange der Pflanzabstand von mindestens 50 Zentimeter eingehalten wird.
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Wenn die Sommerhimbeeren im Frühjahr austreiben, bieten sie zusammen mit Maiglöckchen eine tolle Kombination. Der Duft der Convallaria majalis hält Himbeerkäfer auf Abstand und schützt zudem vor einem Läusebefall. Zudem verhindern sie die gefürchtete Monilia-Fäule, die auch für pilzanfällige Himbeeren eine Gefahr sein kann. Maiglöckchen besitzen einen geringen Anspruch an Nähr- und Mineralstoffen, sodass sie ideal zur Himbeerstaude passen.
Vergissmeinnicht (Myosotis)
Für Farbe in der Himbeeren-Mischkultur sorgen Vergissmeinnicht in der Nachbarschaft der Himbeersträucher. Sie gehören zu den Schwachzehrern, kommen gut mit kargen Bodenverhältnissen zurecht und ihr Duft vertreibt Himbeerkäfer, Würmer sowie andere Schädlinge.
Gute Gemüse-Nachbarn
Auch im Gemüsebeet können Himbeerstauden einen geeigneten Platz neben/zwischen Gemüse finden. Zur guten Nachbarschaft gehören vor allem:
Knoblauch (Allium sativum)
Knoblauch ist zwar ein Flachwurzler wie die Himbeere, aber die Wurzeln erreichen maximal eine Tiefe von zehn Zentimetern, während die der Waldfrucht Nähr- und Mineralstoffe aus einer Tiefe von etwa 30 bis 40 Zentimetern zieht. Somit kommen sie sich nicht in den Weg. Der Allium sativum besitzt die idealen Eigenschaften, das Fruchtaroma zu verbessern und Schädlinge aus dem Beet fernzuhalten, wie beispielsweise:
- Fliegen
- Läuse
- Käfer
- Milben
Zwiebeln (Allium cepa)
Zwiebeln sind Starkzehrer sowie Flachwurzler und deshalb eine von wenigen Ausnahmen für eine gute Nachbarschaft in der Mischkultur mit Himbeeren. Dies beruht darauf, dass die Wurzeltiefe deutlich höher liegt, als bei der Himbeere und Zwiebeln als ideale Schädlingsabwehr einzusetzen sind. Vor allem Blattläuse bleiben auf Distanz, die sich ansonsten rasant auf den Fruchtstauden vermehren und die Fruchtbildung vollständig zerstören können.
Blühpflanzen
Ringelblumen (Calendula officinalis)
Mit einer maximalen Wuchshöhe von 50, selten 70 Zentimeter, bilden Ringelblumen im unteren Bereich der Himbeerstauden mit Wuchshöhe über 130 Zentimetern einen idealen farblichen Akzent. Als Schwachzehrer macht ihnen der hohe Nähr- und Mineralstoffgehalt der Rubus idaeus nichts aus. Milben, Läuse und viele andere Parasiten haben mit Ringelblumen als Nachbarn keine Chance.
Veilchen (Viola)
Für ein dekoratives farbiges Blütenmeer sorgen schwachzehrende Veilchen in der Frühjahr-Mischkultur mit Himbeersträuchern. Als gute Pflanznachbarn und Bodendecker halten sie den Boden länger feucht, was sich positiv auf das Wachstum und die Fruchtbildung der Himbeere auswirkt.
Häufig gestellt Fragen
Die Verticillium-Welke ist unter den Hobbygärtnern und Selbstanbauern am gefürchtetsten. Aus diesem Grund ist unbedingt darauf zu verzichten, Kartoffel-, Erdbeer-, Tomaten- sowie Auberginen- und Paprikapflanzen als Nachbarschaft zu wählen.
Himbeeren können für viele Jahre im gleichen Beet verbleiben und sind aufgrund der Bodenbelastung nicht im Folgejahr umzusiedeln – Voraussetzung ist, dass der Boden regelmäßig gedüngt wird, damit eine ausreichend gute und umfangreiche Nähr- und Mineralstoffversorgung langfristig gewährleistet bleibt.