Die Blütenfarben der Delosperma variieren von weiß bis rosafarben, violett, gelb, lachsfarben, orangefarben und rostrot. Die Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein und schließen sich danach auch wieder. Die Blätter der strauchig wachsenden Pflanze sind sehr fleischig und fassen sich sehr weich an. Sie sind von halbrunder Form mit einer einwärts gewölbten Oberseite und einer gerundeten, nach außen gewölbten Unterseite. Die Blätter sind immergrün und je nach Art von grüner, gelber oder rötlicher Farbe. Verbreitet ist diese Gattung der Mittagsblumen in den Hochlagen Afrika, von unten, also Südafrika, über Botswana, Mosambik, Kenia, bis hoch nach Saudi Arabien. Es gibt unheimlich viele Arten der Gattung Delosperma, etwa 140. Es sind sukkulente Pflanzen, die meist niedrige Polster bilden. Die Hauptblüte liegt im Frühjahr. Im Sommer blühen sie aber immer wieder nach, nicht so reichlich, aber immer wieder schön anzusehen.
Arten und Sorten
Leider gibt es in normalen Gärtnereien oder Pflanzenmärkten noch nicht viele winterharte Mittagsblumen. Dafür gibt es aber im Internet eine gute Auswahl. Am besten fährt man bei gut sortierten Staudengärtnereien oder direkt auf winterharte Sukkulenten spezialisierten Gärtnereien.
- D. aberdeenense – strauchige Basis, aber niederliegende Zweige, kleine lila Blüten über den ganzen Sommer
- D. alpinum – dichte, flach wachsende rötliche Polster, gute Überwinterung, wenn nicht zu nass, kleine weiße Blüten im Frühjahr
- D. ’African Queen’ – hellrosa Blüten an Mai bis zum Herbst, mit Regenschutz gut winterhart
- D. ’Badenia Red’ – kleine rotorange Blüten ab Mai und bis zum Frost. Nicht gut winterhart.
- D. ’Beauford Baby’ – Blüten in sehr hellem Rosa, sehr reich blühend
- D. ’Beauford Beauty’ – große weiße Blüten, kräftige Pflanzen, brauchen viel Dünger
- D. ’Firespinner’ – flache Polster, sehr wüchsig, mehrfarbige Blüten, innen pink über lila bis außen orange. Mit Regenschutz winterhart
- D. floribundum – große, kräftig lilafarbene Blüten, weißes Blütenzentrum, toller Kontrast, sehr wüchsig, aber nicht winterhart, nur in milden Regionen
- D. ’Golden Nugget’ – große gelbe Blüten die leuchten, dichte, niedrige Polster, Blüte ab Mai mit dicht geschlossener Blütendecke, gut winterhart (habe ich selbst, kann ich nur empfehlen)
Pflege der Mittagsblume Delosperma
Die Mittagsblume ist eine sehr blühfreudige Staude. Dazu blüht sie meist noch sehr früh im Jahr, wodurch sie im Garten ziemlich auffällt. Diese Pflanzen sind pflegeleicht und wer die richtigen Arten auswählt, bekommt sie auch sicher über den Winter, vorausgesetzt man wohnt nicht in recht kalten Gebieten Deutschlands. Diese Mittagsblume eignet sich als Einfassung, als Bodendecker, für Steingärten oder für die Kultur in flachen Pflanzschalen, zusammen mit anderen Pflanzen, die mit sehr wenig Wasser auskommen. Ideale Begleiter sind andere Sukkulenten wie Sedum, Sempervivum oder winterharte Opuntia.
Wer auf zu viel Wasser bei der Pflege verzichtet, bei dem dürfte eigentlich nichts schief gehen. Diese Mittagsblumen sind absolut genügsam. Nur nasse Füße vertragen sie überhaupt nicht. Da machen sie ganz schnell schlapp. Besonders im Winter ist Nässe tödlich. Deshalb ist es wichtig, die Pflanzen abzudecken.
Standort
Die Mittagsblume mag Nässe überhaupt nicht. Vor allem im Winter ist darauf zu achten. Sie muss unbedingt abgedeckt werden. Bei trockenem Boden sind die meisten Arten gut winterhart. Nässe dagegen führt zu Ausfällen. Wer die Pflanzen in Gefäße gesetzt hat, stellt diese ruhig in volle Sonne. Allerdings sollte es einen Schutz vor Regen geben. Die Erde sollte einfach nicht zu nass werden. Alternativ kann man kleine Kiesel und fast kein Substrat verwenden. Da ist schnell alles wieder trocken, vorausgesetzt, das Wasser kann gut ablaufen.
- Warm
- Sonnig, am besten vollsonnig
- Trocken, vor allem im Winter
Pflanzsubstrat
Wegen ihrer Empfindlichkeit durch Nässe ist ein passendes Substrat besonders wichtig. Deshalb muss der Boden gut durchlässig sein. Ist er das nicht von Natur aus, muss er dazu gemacht werden. Bei Kübelhaltung ist eine Drainage erforderlich. Die kann auch im Beet dafür sorgen, dass überflüssiges Wasser ablaufen kann.
- Guter Wasserabzug
- Durchlässiges Substrat
- Mag keinen schweren Lehmböden
- Zugabe von feinem Sand und Kies verbessert den Boden
- Am besten etwas steinige Böden mit mineralischer Beimischung
- Viel Humus ist eher ungünstig
- Neutraler pH-Wert
Pflanzen
Beim Pflanzen muss man nichts besonderes beachten. Die im Handel angebotenen Mittagsblumen können von Frühjahr bis in den Herbst gepflanzt werden. Je früher sie ins Beet kommen, desto besser können sie sich auf den Winter vorbereiten. Meist findet man die Blüten schon geöffnet, wenn sie in den Gärtnereien stehen.
- So klein die Pflanzen im Einzelnen sind, bilden sie doch dichte Polster. Dabei verdrängen sie auch gern andere Pflanzen. Deshalb ist es wichtig, auf die Nachbarschaft zu achten. Schwachwüchsige Pflanzen sollten nicht in der Nähe sein.
- Pflanzabstand 15 bis 20 cm
- Kiesel untermischen. Man kann auch die ganze Oberfläche mit kleinen Kiesel bedecken, besonders in Gefäßen. Das speichert die Wärme und gibt einen guten Kontrast.
Gießen und Düngen
Diese Mittagsblumen speichern Wasser in ihren Blättern. Darauf kann bei Wasserknappheit zurückgegriffen werden. Selbst Luftfeuchtigkeit reicht aus, um Wasser zu speichern. Man muss also nur sehr selten gießen, wohingegen zu viel Wasser nicht gut verarbeitet werden kann. Deshalb ist bei Topfpflanzen auch die Drainage im Boden besonders wichtig. Aber auch im Beet schadet Wasser, vor allem im Winter.
- Gießen nur sehr sporadisch.
- Die Mittagsblumen brauchen extrem wenig Wasser.
- Im Winter besser ganz trocken halten. Sie vertrocknen nicht, ertrinken aber sehr schnell.
- Bei nassem Boden wird auch Frost schlecht vertragen.
- Nasser Boden ist Todesursache Nummer 1 dieser Mittagsblumen, vor allem im Winter.
Beim Düngen habe ich sehr unterschiedliche Meinungen erfahren. Einige meinen, die auf kargem Boden wachsenden Pflanzen kommen ganz ohne Dünger aus. Andere wiederum empfehlen eine reichliche Düngung. Langzeitdünger soll zu einem üppigen Wachstum führen. Fachleute empfehlen, im Frühjahr einmal zu düngen, um die Pflanzen zu „erwecken“ und dann etwa 6 Wochen später, einen langsam und lang wirkenden Dünger zu verwenden. So kommen die blühenden Polster gut über den Sommer. Ab Juli sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die Pflanzen besser über den Winter kommen.
Schneiden
Schneiden ist eigentlich nicht nötig. Sollte das Polster aber einmal zu üppig werden, kann man beherzt wegschneiden, was zuviel ist. Die Pflanze treibt sofort wieder neu aus und schon nach kürzester Zeit ist die Staude wieder groß und kräftig und auch Blüten folgen schnell.
Ansonsten ist es günstig, verblühte Blütenstängel abzuknipsen. Dadurch erscheinen immer wieder neue Blüten. Das ist zwar etwas aufwändig, vor allem, wenn man mehrere Pflanzen besitzt, aber sehr effektiv. Am Ende der Blütezeit lässt man die abgeblüten Köpfe dran, damit sich amen bilden. Sollte es die Mutterpflanze nicht über den Winter schaffen, hat man wenigstens die Samen für das nächste Jahr. Die Pflanzen vermehren sich auch durch Selbstaussaat.
Überwintern
Beim Überwintern muss unterschieden werden zwischen winterharten und nicht ausreichend winterharten Arten und Sorten. Ausgepflanzte, winterharte Mittagsblumen brauchen einen Regenschutz. Wenn der Boden nicht nass ist, schaffen es viele Pflanzen gut über den Winter. Man kann ein Vlies über sie legen und dieses mit etwas Reisig beschweren, das reicht meist völlig aus.
Todesursache Nummer 1 bei Mittagsblumen ist Kahlfrost. Das ist Frost in Erdbodennähe, der direkt auf die oberste Bodenschicht und Pflanzen wirkt und nicht durch eine schützende Schneedecke abgemildert wird. Deshalb ist das Abdecken der Mittagsblumen so wichtig. Das Vlies ersetzt die Schneedecke. Der Boden friert nicht so schnell durch.
Nicht winterharte Mittagsblumen pflanzt man besser gleich in Gefäße. Diese werden im Winter so aufgestellt, dass sie nicht nass werden können oder sie müssen abgedeckt werden. Die Gefäße selber braucheneigentlich keinen speziellen Schutz, obwohl es nicht schadet, sie auf Styropor zu stellen und einzupacken. Wichtig ist, dass das Pflanzsubstrat trocken bleibt. Dazu kann man das Gefäß auch in den Schuppen, die Garage oder ähnliches stellen, Hauptsache es kommt genug Licht an die Pflanzen.
Vermehrung
Die Vermehrung der Mittagsblume ist denkbar einfach. Man nimmt einfach einen Trieb, ein etwa fingerlanges Stück von der Mutterpflanze und steckt es in einen Topf oder eine Schale. Wichtig ist, dass das Substrat sehr mager und mineralisch ist. So ein Stück wird nur leicht angedrückt. Es wird nicht gegossen. Schon nach zwei bis drei Wochen bilden sich neue Wurzeln und das Trieblein fängt an zu wachsen.
Die Vermehrung über Samen funktioniert ebenfalls. So säen sich die Pflanzen im Freiland auch selbst aus. Wenn manchmal der Winter die Mutterpflanze dahinrafft, erscheinen dann kleinen Pflänzchen und das Leben geht weiter. Die Aussaat ist einfach. Meist muss man Samen kaufen, denn die im Handel angebotenen Pflanzen sind oftmals Hybriden, sie produzieren keine Samen. Aussäen sollte man schon im Februar. Die Saat wird mit einer dünnen Erdschicht bedeckt. Das Substrat wird ständig leicht feucht gehalten. Das Gefäß bei über 20° C aufstellen, hell, aber ohne direkte Sonne. Wichtig ist, erst spät zu pikieren, sie also lange im Anzuchtgefäß zu halten. Wenn man Samen kauft, bekommt man meist eine Aussaatanleitung dazu. Diese sollte beachtet werden, denn es gibt doch Unterschiede zwischen den einzelnen Arten. So werden nicht alle Samen mit Erde bedeckt .
Beim Kauf der Samen darauf achten, dass es nicht die einjährigen Mittagsblumen sind, die Doritheanthus.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge sind weitgehend unbekannt. Aufpassen sollte man auf Schnecken. Den meisten Schaden hinterlässt jedoch Nässe.
Fazit
Diese Staudenmittagsblumen sind eine Bereicherung für jeden Garten. Besonders schön finde ich sie, wenn sie Trockenmauern in ein Farbenmeer verwandeln. Auch in Gefäßen machen sie sich gut. Ich habe eine im Beet, aber wenn sie blüht, ist es ein einziger gelber Teppich, der auch jedes Jahr größer wird. Ich habe im Winter noch nie abgedeckt, aber die letzten zwei waren auch nicht so krass, zumindest bei uns hier im Gifhorner Raum. Dieses Jahr lege ich mal ein paar Zweige Tanne darauf. Ansonsten kümmere ich mich das ganze Jahr nicht um die Pflanze. Sie bekommt Wasser, wenn alle anderen auch welches bekommen und die Erde ist gut durchlässig, da ziemlich sandig. Ist halt bei uns hier so. Mehr Pflege gibt es nicht und sie ist zufrieden. Durch die Recherche habe ich richtig Lust bekommen, mir noch ein paar andere Arten zuzulegen. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Gartenpflanze.