Möhren sind das ideale Gemüse für Einsteiger. Sie benötigen wenig Platz und der Pflegeaufwand ist gering. Je nach Sorte benötigen Karotten rund drei Monate bis zur Ernte. Das hat den Vorteil, dass sie mehrmals im Jahr nachgesät werden können. Die Pflanzzeit erstreckt sich über mehrere Monate. Wer die Aussaat geschickt plant, kann fast das ganze Jahr über frische Möhren essen.
Sortenauswahl
Der Klassiker ist die orange gefärbte Daucus carota subsp. sativus. Die Möhren gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Farben:
- violett mit orangefarbener Mitte
- violett mit weißer Mitte
- weiß
- gelb
- rot
Verkochen Sie violette Karotten, verlieren sie meist viel von ihrer Farbe. Sie färben auch anderes Gemüse ein, wenn Sie sie als Teil von Mischgemüse verwenden. Neben unterschiedlichen Kulturen gibt es auch verschiedene Formen. Die Sorte „Ochsenherz“ ist beispielsweise eher kurz, hat dafür einen großen Durchmesser. Zudem gibt es Sorten, die vorwiegend für den Frischverzehr oder für die Lagerung geeignet sind.
Standortbedingungen
Der Boden spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Pflanzen. Möhren können Sie wahlweise in einem Beet, Hochbeet oder in Pflanzgefäßen wie Trögen ziehen. Bei Pflanzgefäßen müssen Sie lediglich drauf achten, dass sie tief genug sind und, dass sich keine Staunässe bildet.
Die Möhre hat folgende Standortbedingungen:
- lockerer Boden
- nährstoffreicher Boden
- sonniger Standort
Mit der Vorbereitung der Aussaatfläche sollten Sie im Herbst beginnen. In den Boden, wo nächste Jahr die Möhren gepflanzt werden, arbeiten Sie frischen Mist ein. Über den Winter verrottet der Mist und bildet im nächsten Jahr eine gute Nährstoffgrundlage. Vor der Aussaat müssen Sie die Fläche nur noch kurz auflockern. Ist der Boden sehr schwer, arbeiten Sie zusätzlich noch etwas Sand ein.
Pflanzzeit
Das erste Pflanzfenster öffnet sich Anfang März. Die Bodentemperatur sollte mindestens 10°C betragen, ist es wärmer keimen die Karotten schneller. Die Keimdauer beträgt mindestens 14 Tage und während der Keimung dürfen die Samen nicht austrocknen. Die kleinen Samen haben keine Feuchtigkeitsreserven und würden an Trockenperioden eingehen. Daher ist eine Pflanzung ab März ideal, da es in dieser Zeit immer wieder Regen gibt und der Boden selten austrocknet.
Das erste Fenster der Pflanzzeit schließt sich etwa Ende Mai. Dann ist es meist schon zu trocken und es wird immer schwieriger, den Boden konstant feucht zu halten. Eine Aussaat wäre zwar im Juni oder Juli auch noch möglich, die Ausfallsquote ist jedoch umso größer umso wärmer es wird.
Wer Möhren bereits im Frühjahr ernten möchte, der kann auch im Herbst noch mal anpflanzen. Etwa ab Ende September bis Mitte Oktober können Sie Möhren pflanzen. Sie benötigten über den Winter allerdings etwas Schutz und sind für das Freiland nur in wärmeren Lagen geeignet. Ideal ist beispielsweise ein Gewächshaus oder ein Frühbeet.
Möhren vorziehen
Daucus carota subsp. sativus ist ein so beliebtes Gemüse, das es viele Gärtner kaum erwarten können, frisch zu ernten. Mittlerweile gibt es im Handel Pflanzen, die zum Kauf angeboten werden. Eine Vorkultur in geschützten Räumen mag verlockend sein, hat allerdings viele Nachteile.
- verfrühte Blüte durch Temperaturwechsel
- deformierter Wuchs durch beschädigte Wurzelspitze
- sehr viele Seitenwurzeln
Vor allem die Bildung von vielen Seitenwurzeln macht die Ernte später zu einer Herausforderung. Die Verarbeitung gestaltet sich ebenfalls schwierig, denn bereits das Waschen der Möhren ist deutlich aufwendiger. Die beste Methode Möhren zu pflanzen ist die Direktsaat.
Möhren pflanzen
Nicht immer befindet sich auf dem Saatgutpäckchen eine aussagekräftige Anleitung, wie die Möhrensamen in die Erde zu bringen sind. Zum Pflanzen der Möhre benötigen Sie neben dem Saatgut lediglich eine Harke, mit der einen kleinen Graben für die Samen ziehen können. Ideal bei Möhren ist die Verwendung von Saatbändern, da dort die Samen schon in einem guten Abstand aufliegen.
Anleitung zur Aussaat:
- gut 1 cm tiefe Rillen ziehen
- Karotten gleichmäßig und nicht zu dicht in die Rillen streuen
- Samen gut in Samenkornstärke bedecken
- Erde leicht andrücken
- Samen angießen
In trockenen Perioden sollten Sie Daucus carota subsp. sativus mindestens zwei Mal wöchentlich gießen, bis sich das erste Grün zeigt. Sind die Blätter erst einmal da, wachsen die Pflanzen sehr schnell. Sie müssen dann nur noch darauf achten, dass sie nicht von Unkraut überwachsen werden.
Zu dichte Pflanzung
Bei der Aussaat kann es manchmal passieren, dass einmal mehr Samen in die Rille rutschen. Zwar ist eine dichte Aussaat gut, damit die Wurzeln eher in die Tiefe wachsen und keine Seitenwurzeln ausbilden, zu dicht sollten die Pflanze später nicht stehen. Stehen die Möhren zu dicht zusammen, können sie laufend Pflanzen als Baby-Karotten ernten. So können sie früh die ersten Möhren essen und die anderen Möhren haben ausreichend Platz sich zu entwickeln.
Mischkultur
Bei der Aussaat von Möhren ist es wichtig, dass sie jedes Jahr einen anderen Standort haben. Das hilft, einen Befall durch die Möhrenfliege zu verhindern. Die Wahl der Pflanzzeit ist ebenfalls wichtig. Je früher Sie mit der Aussaat beginnen, umso geringer ist die Gefahr eines Befalls.
Unverzichtbar ist die Pflanzung in Mischkultur. Idealen Schutz vor der Möhrenfliege bieten Zwiebelgewächse. In unmittelbarer Nähe können Sie folgende Zwiebelgewächse pflanzen:
- Steckzwiebeln (weiß, rot, gelb)
- Schalotten
- Lauchzwiebeln
- Perlzwiebeln
Der Vorteil ist, dass die Zwiebeln die gleichen Standortbedingungen haben wie die Möhren. Eine Aussaat bzw. Pflanzung kann parallel mit den Möhren erfolgen. Zwischen den Reihen sollten Sie rund 15 cm Abstand lassen. In der Praxis hat sich eine abwechselnde Kultur in Reihen bewährt. Es reicht nicht aus etwa ein Beet Möhren anzulegen und im Nachbarbeet ein Zwiebelgewächs zu pflanzen.