Mojito- Minze ist die Minze der Barkeeper schlechthin. Das besondere an dieser Sorte ist, dass sie kaum Menthol enthält. Das wiederum ist wichtig für den Drink, denn Menthol betäubt die Geschmacksnerven und wer will das schon? In der Pflege unterscheidet sich Mojito-Minze kaum von anderen Minzesorten. Man muss aufpassen, dass sie sich nicht zu sehr ausbreitet und dass sie nicht verdurstet. Ansonsten ist nicht viel zu tun, dafür kann man reichlich ernten. Das Besondere an der Mojito-Minze ist wohl die Geschichte, die hinter ihr steht. Sie soll im Garten der Lieblingsbar von Ernest Hemingway gewachsen sein und seine Drinks verzaubert haben. Das ist doch was!
Steckbrief
- Minzeart, die wahrscheinlich auf einheimische Arten basiert, denn die Winterhärte ist gut
- Mehrjährige, krautige Pflanze
- Ca. 50 cm hoch
- Vierkantige Stängel
- Gezackte Blätter
- Hellviolette Blüten von Juli bis August
- Insektenweide
- Kann eingefroren werden
- Verliert beim Trocknen viel von ihrem tollen Aroma
- Nicht während der Schwangerschaft verwenden!!!
Die Pflege der Mojito-Minze
Mojito-Minze ist sehr robust und pflegeleicht. Lediglich das Wuchern der Pflanzen ist ein kleiner Nachteil, den man aber mit ein paar Tricks gut in den Griff bekommt. Die Pflanzen sind einfach zu kultivieren, wenn einige Dinge beachtet werden. So muss der Standort zwar sonnig sein, zu grelle Mittagssonne ist aber eher ungünstig. Auch ist wichtig, dass die Minze einen luftigen Platz erhält, allein um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Das Pflanzsubstrat sollte durchlässig, locker und humusreich sein. Beim Pflanzen ist auf eine Wurzelsperre zu achten, sonst breitet sich auch Mojito-Minze im Garten unkontrolliert aus. Die Erde im Kübel sollte jährlich gewechselt werden. Auch ausgepflanzte Exemplare sollten regelmäßig umgepflanzt werden. Gießen ist vor allem bei getopften Pflanzen wichtig. Minze im Beet benötigt nicht so viel Wasser. Als Dünger eignet sich Kompost. Schneiden kann man die Mojito-Minze nach Bedarf, wann immer man sie benötigt. Die Überwinterung ist im Freiland unkompliziert, da ausgepflanzte Exemplare ausreichend winterhart sind. Nur solche in Gefäßen müssen vor dem Durchfrieren bewahrt werden. Die Vermehrung gelingt durch Aussaat, Senker und Absenker. Krankheiten und Schädlinge sind selten.
Standort
Beim Standort ist wichtig, dass er hell und sonnig ist. Mittagsonne muss nicht sein, aber ansonsten wird Sonne schon benötigt, allein um das tolle Aroma auszubilden. Günstig ist ein luftiger Platz, damit die Pflanzen nach Nässe schnell abtrocknen.
- Am besten sonnig – je sonniger der Standort, um so stärker das Aroma
- Ideal ist, wenn die stärkste Mittagssonne weggenommen werden kann, so für 2 bis 3 Stunden
- Bis halbschattig wird vertragen, allerdings werden die Pflanzen ohne ausreichend Sonne anfällig für Mehltau
- Günstig ist ein luftiger Standort. Dieser verhindert, dass sich Pilzkrankheiten breit machen.
- Minze in Gefäßen, die in der Sonne stehen, müssen ausreichend mit Wasser versorgt werden
Pflanzsubstrat
An das Pflanzsubstrat stellen diese Minze-Pflanzen keine so hohen Anforderungen. Wichtig ist, dass es einen recht großen Humusanteil aufweist. Außerdem sollte es durchlässig sein. Überschüssiges Wasser muss gut ablaufen können.
- Normale Gartenerde, mit etwas Humus angereichert. Der Humusanteil darf ruhig hoch sein.
- Auch Kompost kann beigefügt werden
- Etwas nährstoffreich
- Auf jeden Fall locker und durchlässig
- Nicht zu trockene Erde
- Für Kübel eignen sich Blumen-, Gemüse- oder Kräutererde
- Günstig ist eine Drainage im Boden des Gefäßes
- Kein verdichteter Boden
Pflanzen
Minzepflanzen gibt es überall zu kaufen, wo Pflanzen angeboten werden. Solche spezielle Sorten wie die Mojito-Minze kauft man am besten bei einem Spezialisten, der sich mit Minzen auskennt. Ich selbst kaufe meine Minzen immer auf den Gartenmärkten, bei einem Kräutergärtner, der bestimmt 20 bis 30 verschiedene Minze-Sorten im Angebot hat.
- Ausreichend Platz einplanen – Pflanzen neigen zum Wuchern
- Nicht mit langsam wachsenden Arten kombinieren, die werden überwuchert
- Ideal ist eine Wurzelsperre.
- Pflanzloch etwas größer, als der Wurzelballen ist.
- Gleich Humus mit ins Pflanzloch geben
- Pflanze vor dem Einpflanzen in Wasser stellen, damit sich der Wurzelballen richtig voll saugen kann
- Bei Kübelhaltung ein ausreichend großes Gefäß nutzen, Minimum 10 Liter
- Topfpflanzen alle ein bis zwei Jahre in frisches Substrat setzen und alle Ableger abschneiden
- Auch ausgepflanzte Minze alle drei Jahre umsetzen, da sie dem Boden sämtliche Nährstoffe entzogen hat
Gießen und Düngen
Mojito-Minze mag, wie andere Minzen auch, weder zu viel Trockenheit, noch zu viel Nässe. Vor allem Pflanzen in Gefäßen müssen bei Wärme und Sonnenschein regelmäßig gegossen werden. Spätestens, wenn die Blätter und Triebe schlaff nach unten hängen, muss gegossen werden.
- Antrocknen lassen, aber nicht austrocknen
- Pflanzen im Beet kommen besser mit Trockenheit klar, sollten aber nicht völlig austrocknen.
- Im Winter nur mäßig gießen und nur an frostfreien Tagen
- Organisch düngen, am besten mit Gemüsedünger
- Ideal ist ein Dünger mit dem Verhältnis 1:1 von Stickstoff und Kalium
- Nicht zu viel düngen, die Pflanzen können den Geschmack des Düngers annehmen. Deshalb ist Kompost oft die beste Wahl.
- Sehr humusreiches Substrat benötigt einen zusätzlichen Dünger.
- Düngen bei Topfkultur wichtig, im Beet kommen die Pflanzen meist auch ohne zusätzliche Nährstoffe aus
- Es reicht, alle 4 nachzudüngen
Schneiden
Auch Mojito-Minze wird hauptsächlich geschnitten, um zu ernten oder um die Pflanzen einzudämmen. Für einen Schnitt gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nach Bedarf. Im Herbst wird jedenfalls bodennah heruntergeschnitten.
- Kompletter Ernterückschnitt – ein- bis zweimal pro Jahr
- Man kann auch regelmäßig Triebe abschneiden und nutzen
Überwintern
Mojito-Minze gehört zu den winterharten Minzen, dass heißt, ausgepflanzt überstehen die Gewächse unsere Winter ohne Probleme. Bei Pflanzen in Gefäßen sieht das etwas anders aus. Hier ist so eine hohe Winterhärte nicht gegeben. Die Wurzelballen sollten nicht durchfrieren.
- Ausgepflanzt winterhart bis etwa –25°C
- Im Gefäß durchfrieren der Wurzeln verhindern
- Am besten direkt an einer warmen Mauer aufstellen und Gefäß gut einpacken.
- Auf Styropor stellen
- An frostfreien Tagen gießen, aber nicht zu feucht halten
Vermehren
Wie Minze allgemein ist auch die Mojito-Minze leicht zu vermehren. Vielmehr muss man aufpassen, dass sich so eine Pflanze nicht zu breit im Beet macht. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge, Absenker, Teilung der Wurzelstöcke und durch Aussaat.
Aussaat
- Diese Minze ist eigentlich ein Bastard, der kaum Samen produziert. Sortenrein kann die Vermehrung niemals durch Aussaat gelingen, nur durch vegetative Vermehrung klappt das. Samen gibt es aber zu kaufen.
- Aussaat im Frühjahr
- Lichtkeimer, Samen nicht mit Erde bedecken, nur andrücken
- Leicht feucht halten
Stecklinge
- Im Frühsommer schneiden
- Man nutzt die Spitzen starker Neutriebe
- Etwa 15 cm lang
- Untere Blätter entfernen
- Stecklinge in feuchte Erde, die mit Sand vermischt wurde stecken
- Warm stellen, aber nicht in die Sonne
- Erde gleichmäßig leicht feucht halten
Absenker
- Triebe, die am Boden liegen und anwurzeln abtrennen
- Diese separat einpflanzen
- Verbreitet sich durch unterirdische Ausläufer und kann zur Plage werden
Krankheiten und Schäden
Krankheiten kommen nicht so häufig vor. Meist sind es Pilzerkrankungen, welche den Pflanzen zu schaffen machen, in erster Linie Mehltau. Aber auch Minzrost kommt hin und wieder vor. Zur Vorbeugung ist ein luftiger Standort wichtig, damit die Pflanzen immer schnell abtrocknen können. Schädlinge sind eher selten.
- Mehltau – zu erkennen am weißlichen Belag auf oder unter den Blättern. Bei der Bekämpfung unterscheidet man zwischen Echtem und Falschen Mehltau. Echter ist einfacher zu bekämpfen. Er sitzt nur auf den Blättern und kann mit einem Gemisch aus Milch und Wasser (1:9) besprüht werden. Die Behandlung muss mehrmals wiederholt werden. Der Falsche Mehltau geht in die Pflanze. Hier ist es besser, betroffene Pflanzenteile oder die gesamte Pflanze (Trieb) zu entfernen. Ansonsten gibt es chemische Pflanzenspritzmittel, die helfen, allerdings sollte man die Minze dann nicht mehr für den Verzehr verwenden.
- Minzrost – zu erkennen an rostbraunen Sporenlagern an der Blattunterseite. Bei beginnendem Befall betroffene Teile wegschneiden, bzw. ganzen Trieb abschneiden.
- Minzblattkäfer – kleiner 8 bis 10 mm großer Käfer mit einem herrlichen blau-grünen bis schwarzen Schimmer auf dem Panzer. Zu erkennen an Löchern in den Blättern oder vollkommen fehlendem Laub. Hier hilft nur, die Minze knapp über dem Boden abzuschneiden und alle Käfer vom Boden abzusammeln. Als Alternative eignet sich Seifenlauge, mit welcher die Pflanzen besprüht werden.
- Blattläuse – können einfach mit einem scharfen Wasserstrahl abgespült werden. Bei Bedarf muss der Vorgang wiederholt werden.
Häufige Fragen
Wann ist die beste Zeit für die Ernte der Mojito-Minze?
Geerntet werden die Blätter und die jungen Triebe. Am intensivsten ist der Geschmack vor der Blüte. Deshalb ist es sinnvoll, ständig zu ernten. Das unterdrückt die Blütenbildung, auch wenn man sie so nicht verhindern kann. Im Winter ist das Aroma nicht so intensiv, da fehlt ganz einfach die Sonne. Ideal ist, die Minze am Vormittag, nach dem Abtrocknen der Feuchtigkeit der Nacht und vor der Mittagshitze zu ernten. So sind alle Pflanzenteile noch frisch und nicht durch zu viel Sonneneinstrahlung welk.
Wie lassen sich die Pflanzen in ihrem Wuchs eindämmen?
Die oben beschriebene Rhizomsperre im größeren Kübel ist schon eine gute Sache. Ich selbst mache es anders. Ich schneide die Stängel der Minze nicht ab, ich ziehe sie jedes Mal mit der Wurzel aus dem Boden. Die Wurzel wird abgeschnitten und wandert in den Müll, nicht auf den Kompost. So lassen sich die Pflanzen gut eindämmen. Bei meinem sehr sandigen Boden ist das Herausziehen ein Kinderspiel und die Wurzeln reißen auch nicht ab. Bei Lehmboden wird das so nicht funktionieren, da ist die Rhizomsperre sicher der bessere Weg. Im Winter ein bis zwei Stängel stehen lassen und im Frühjahr breiten sich die Triebe wieder aus. Die Pflanzen stehen in hinterster Reihe, hinter dem Sommerflieder. So haben sie am anfangs viel Licht. Bis der Flieder höher ist, kann man gut abernten und herausziehen. Die wenigen Pflanzen, die älter werden, haben dadurch auch ausreichend Platz. Es funktioniert seit Jahren gut und ich habe keine Probleme mit ausuferndem Wuchs.