Je mehr Blätter eine Monstera entrollt hat, umso schöner sieht sie aus. Doch wie verhält es sich mit den Seitentrieben? Wir verraten Ihnen, was Sie tun sollten, wenn Ihre Monstera mehrere Triebe hat.
Zeichen gesunder Entwicklung
Findet eine Monstera (Monstera deliciosa) ideale Standortbedingungen vor, ist die Blattentwicklung kaum zu bremsen. Unter einem dichten Blätterwald bleibt oft unentdeckt, wenn sich an fingerdicken Haupttrieben Seitentriebe gebildet haben. Dafür sind diese zu Beginn zu klein und zart. Spätestens jedoch, wenn sie ihre hellgrüne Spitze aus dem tiefgrünen Blätterkleid herausstrecken, fallen sie auf. Sie gehören zu einer gesunden Entwicklung der Pflanze dazu, denn diese strebt nicht nur nach oben, sondern auch in die Breite. Von diesem Standpunkt aus ist es also kein Grund zur Sorge, wenn Ihre Monstera mehrere Triebe hat.
Seitentriebe an der Zimmer-Monstera
Das eigene Wohnzimmer ist kein tropischer Urwald. Auch der Raum ist beschränkt, für Wurzeln wie für Blätter. Daher stellt sich die Frage, ob die gegebene Wachstumsgrundlage auch für mehrere Triebe an der Monstera ausreicht. Wenn sie zudem bereits viele Haupttriebe und Blätter hat, ist sie auch ohne Seitentriebe schön. Entscheiden Sie daher selbst für Ihr Exemplar, ob Seitentriebe eine Bereicherung sind. Wenn nicht, schneiden Sie sie mit einem sauberen Messer nah an am Haupttrieb ab.
Für mehr Volumen nutzen
Seitentriebe entwickeln sich mit der Zeit, werden kräftiger, länger und tragen mehr Blätter. Ist die Entscheidung gefallen, mehrere Triebe an der Monstera zu belassen, muss das entsprechend begleitet werden:
- Pflanze im Frühjahr in einen größeren Topf umtopfen
- ggf. einen neuen Platz mit mehr Freiraum finden
- Seitentriebe rechtzeitig anbinden
- mit einem weichen, nicht einschneidenden Band
- mit Haupttrieben zu einer schönen Krone anordnen
- Triebe sollten sich beim Wachsen nicht behindern
- komplette Pflanze benötigt Licht
Monstera mit Seitentrieben vermehren
Seitentriebe sind zu schade für die Tonne. Aus ihnen können eigenständige Zimmerpflanzen entstehen. Natürlich kann kaum jemand in seinen Räumlichkeiten mehrere ausgewachsene Exemplare beherbergen. Doch für noch junge Pflanzen ist bestimmt Platz, später können sie außerdem verschenkt oder über eine Onlineplattform verkauft werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Suchen Sie die Pflanze nach einem längeren Seitentrieb ab.
- Schneiden Sie mit einem sauberen, scharfen Messer die Kopfspitze ab, etwa 1 cm unter einem Sprossenknoten. Der Kopfsteckling sollte etwa 20 cm lang sein, mind. ein Blatt und mehrere (intakte) Luftwurzeln besitzen.
- Lassen Sie den Seitentrieb an einem luftigen Ort eine Stunde liegen, damit die Schnittstelle antrocknen kann.
- Füllen Sie einen kleinen Topf mit humusreicher, durchlässiger Erde.
- Pflanzen Sie den Kopfsteckling direkt in die Erde.
- Leiten Sie die Luftwurzeln in die Erde hinein.
- Gießen Sie das Substrat gut an.
- Stellen Sie den Topf an einen warmen, halbschattigen Platz.
- Sorgen Sie mit einer durchsichtigen Abdeckung, die die Blätter nicht berühren sollte, für ein feuchtes Klima. Vergessen Sie allerdings nicht, diese täglich zu lüften und nach der erfolgreichen Bewurzelung komplett zu entfernen!
- Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Verwenden Sie dafür kalkarmes Wasser.
Es wird schon einige Wochen dauern, bis der eingepflanzte Seitentrieb mit neuem Wachstum anzeigt, dass er gut angewurzelt ist. Dann sollte er einen größeren Topf bekommen.
Häufig gestellte Fragen
Das ist möglich. Verwenden Sie dafür zimmerwarmes, kalkarmes Wasser und wechseln Sie es alle 2-3 Tage. Und haben Sie Geduld: Die Bewurzelung wird 4-6 Wochen benötigen. Nachdem die Wurzeln etwa 10 cm Länge erreicht haben, sollte der Seitentrieb in Erde eingepflanzt werden.
Rein optisch anhand der Größe scheint das möglich zu sein. Doch unser Rat lautet: Verwenden Sie nicht nur für jede Jungpflanze, sondern auch für jeden noch nicht angewurzelten Seitentrieb einen eignen Topf! Die Monstera wächst schnell und bildet ein gut verzweigtes Wurzelwerk. Bei Enge im Topf können Pflanzen schwächeln oder sogar eingehen.
Alle zu langen Triebe, ob Haupttrieb oder Seitentrieb, dürfen zwischen Februar und April auf ein Drittel der Länge eingekürzt werden. Unbedingt knapp oberhalb einer Blattachsel schneiden und eine scharfe, desinfizierte Schere verwenden. Da der Pflanzsaft giftig ist, sollen Sie Ihre Hände mit Handschuhen schützen.