Monstera ist nicht gleich Monstera. Das Schiefe Fensterblatt Monkey Leaf erobert gerade so manch Wohnzimmer und entwickelt sich zu einer echten Trendpflanze. Alles zur Pflege der Monstera obliqua nachfolgend.
Fensterblatt mit „Affenmaske“
Das Schiefe Fensterblatt oder Monkey Leaf wird im Handel auch unter den Namen Monstera obliqua, Monstera adansonii, Monkey Mask oder Swiss Cheese Plant angeboten. Dabei handelt es sich um einen kleineren Bruder der Monstera deliciosa. Typisch für die Monstera obliqua sind ebenfalls die gefensterten Blätter. Sie sind allerdings wesentlich kleiner. Merkmale der Monkey Leaf sind
- ein lianenartiges Wachstum
- fleischige Luftwurzeln
- anfangs weiche hellgrüne Blätter
- später Bildung der Blattdurchbrüche
- allerdings bleiben Blattränder geschlossen
- Blattgröße 30 bis 40 cm
- Blätter gestielt und herzförmig
- Wuchshöhe 50 bis 300 cm
- überhängende Schlingtriebe
Bei guter Pflege kann das Aronstabgewächs auch weiße Blüten ausbilden. Diese erscheinen übrigens in einem kolbenartigen Blütenstand. Er ist in einem großen Hüllblatt eingeschlossen. Daraus entwickelt sich nach dem Verblühen ein kolbenartiger Fruchtstand, bestehend aus braunen Beeren. Die Monstera obliqua ist für ihre luftreinigende Wirkung bekannt. Sie ist verhältnismäßig anspruchslos und daher bestens für Anfänger geeignet. Dennoch ist einiges bei der Pflege zu beachten.
Standort
Ganz wichtig für ein gutes Wachstum der Monstera obliqua ist die richtige Wahl des Standorts. Da die Pflanze ihren Ursprung in den tropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas hat, benötigt sie einen gleichmäßig warmen Platz während des gesamten Jahres. Für ein gutes Wachstum stellt sie folgende Anforderungen an ihren Standort:
- Temperaturen zwischen 18 und 30 Grad
- heller, absonniger bis halbschattiger Platz
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- leichte Morgen- und Abendsonne, sowie Wintersonne wird vertragen
- hohe Luftfeuchtigkeit
- kein Durchzug
Die Pflanze gedeiht zwar auch in einer dunklen Zimmerecke. Allerdings wächst sie dort sehr langsam und die Blätter bleiben klein und ihre typische Lochbildung wird gehemmt. In der heißen Jahreszeit ist darauf zu achten, dass die Monstera obliqua nicht in der heißen Sommersonne steht. Der Abstand zum Fenster sollte dann mindestens einen Meter betragen.
Staunässe vermeiden
Beim Gießen ist etwas Fingerspitzengefühl erforderlich. Diese Pflanzen vertragen keine Staunässe und ebenso keine komplette Ballentrockenheit. Wenn der Wurzelballen bis zu 80 Prozent ausgetrocknet ist, muss unbedingt gewässert werden. Bei der Pflege ist daher auf die richtigen Wassergaben zu achten:
- zwischen Wassergaben Erdoberfläche leicht antrocknen lassen
- Verwendung von weichem Wasser mit Zimmertemperatur
- sehr kalkhaltiges Wasser entkalken
- durchdringend wässern bis Wasser aus Drainagelöchern fließt
- Staunässe vermeiden
Während der heißen Jahreszeit im Sommer können die Pflanzen getrost ein bis zwei Tage in einem Untersetzer mit Wasser stehen, aber nicht länger, sonst kann es zu Schäden kommen.
Nährstoff- und humusreiches Substrat
Weiterhin ist bei der Pflege zu beachten, dass das richtige Substrat verwendet wird. Die Wahl sollte dabei immer auf eine kompostbasierte Erde ohne Torfanteil fallen. Diese kommt den Bedingungen am natürlichen Standort der Pflanzen sehr nahe. Bevorzugt können gebrauchsfertige Erdmischungen für Zimmer- oder Kübelpflanzen, sowie Substrate für Kräuter und Gemüse Verwendung finden. Hier sind bereits Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten. Die Erde sollte locker sein und wird gegebenenfalls mit Blähton angereichert. Diese Monstera liebt es
- leicht sandig bis lehmig
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- humus- und nährstoffreich
- pH-Wert von leicht sauer bis neutral
Die Monstera Monkey Leaf muss allerdings nicht unbedingt in Erde gepflanzt werden. Sie ist hervorragend für die Hydrokultur geeignet, wo Blähton als Substrat verwendet wird.
Haben hohen Nährstoffverbrauch
Die Monstera obliqua hat während der Wachstumsphase einen hohen Nährstoffverbrauch, daher sind regelmäßige Düngergaben notwendig:
- Düngung von April bis September
- Verabreichung 14-tägig
- im Winter alle zwei Monate
- Verwendung von Spezialflüssigdünger für Zimmerpflanzen
- alternativ Einsatz von Langzeitdünger in Form von Stäbchen, Pellets oder Granulate
- Gabe Langzeitdünger im Frühjahr und Sommer
- keine Düngung im ersten Jahr nach Kauf
Hohe Luftfeuchtigkeit schaffen
Da es sich um Tropenpflanzen handelt, benötigen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Gerade in der warmen Jahreszeit oder während der Heizperiode muss darauf geachtet werden. Es ist dann notwendig
- mindestens einmal wöchentlich Pflanzen zu besprühen oder abzuduschen
- Verwendung von lauwarmen, kalkfreiem Wasser
- alternativ Luftbefeuchter aufstellen
- daneben Blätter regelmäßig mit feuchtem Tuch reinigen
- eventuell Verwendung frischer Bananenschale
- mit feuchten Seite Blätter abwischen
Um eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit zu erreichen, kann der Topf auch in eine mit Steinen und Wasser gefüllte Schale gestellt werden. Die Wurzeln selbst dürfen dabei nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Lediglich muss hier nur regelmäßig Wasser nachgefüllt werden.
Umtopfen
Diese Pflanzen wachsen bei guter Pflege verhältnismäßig schnell. Wenn die ersten Wurzeln aus den Drainagelöchern des Topfes ragen, ist ein neuer Topf erforderlich. Allerdings sollte auch ein Umtopfen in Betracht gezogen werden, wenn das Wachstum über einen längeren Zeitraum gehemmt ist oder die Wasseraufnahme verhindert wird. Das kann leicht geprüft werden. Dazu wird der Wurzelballen aus dem Topf genommen. Meist zeigt sich dann ein dichtes Netz weißer Wurzeln ohne jegliche Erdanhaftungen, mit anderen Worten die Pflanze braucht neue Erde und einen größeren Topf. Zu beachten ist dabei
- Umpflanzen jährlich
- beste Zeitpunkt im Frühjahr
- Topf sollte nur 5 cm größer sein
- zur Drainage 3 cm Schicht Blähton einfüllen
- dann Substrat und Pflanze einsetzen
- kräftig angießen
- wieder an alten Platz stellen
- folgende zwei Monate nicht düngen
- nicht im ersten Jahr nach Kauf umtopfen
Falls die Pflanze nicht größer werden soll, kann das Wachstum gebremst werden, indem ein kleiner Topf gewählt wird. Eine weitere Möglichkeit ist, nicht jährlich umzutopfen, sondern lediglich die oberste Schicht Erde im Topf abzutragen und durch frisches Substrat zu ersetzen.
Verträgt problemlos Schnittmaßnahmen
Falls die Monkey Leaf zu ausladend wird oder auch nur einzelne Triebe stören, ist ein Rückschnitt durchaus möglich. Dazu können die Triebe auf die gewünschte Länge zurückgeschnitten oder ganz entfernt werden. An Schnittstellen treibt die Pflanze erneut aus. Zum Schneiden ist eine scharfe und desinfizierte Gartenschere zu verwenden. Die abgeschnitten Triebe kann man anschließend zur Vermehrung nutzen. Vorsicht aber, niemals die Luftwurzeln beschneiden, denn sie dienen einerseits als Rankhilfe und anderseits zur zusätzlichen Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Bei Bedarf können Luftwurzeln in das Erdsubtrat umgeleitet werden. Hier entwickeln sie sich dann zu normalen Erdwurzeln.
Vermehrung leicht möglich
Die Vermehrung kann über Ableger erfolgen. Dazu werden im Frühjahr 20 cm lange Triebstücke geschnitten. Diese sollten mindestens ein Blattknoten, zwei Blätter und eine Luftwurzel aufweisen. Der Schnitt erfolgt indes mit einer scharfen und desinfizierten Gartenschere einen Zentimeter unter einer Luftwurzel. Für die Anzucht gibt es zwei Möglichkeiten:
- Triebe mindestens eine Stunde abtrocknen lassen
- erst dann in Topf mit Anzuchterde stecken
- ganze Trieb und Blattknospen mit Erde bedecken
- nur Blatt sollte aus der Erde ragen
- gut angießen und feucht halten
- an hellen Ort bei 20 bis 25 Grad aufstellen
- nach 4 bis 8 Wochen erscheinen erste Blätter
- Verwendung Erdgemisch aus Sand und Aussaaterde
- dieses fördert Wurzelbildung
Alternativ kann der Steckling auch in einem Glas mit Wasser bewurzelt werden:
- Aufstellen Glas an hellem Ort bei 25 Grad
- Wasser zweimal wöchentlich wechseln
- nach ungefähr 3 bis 4 Wochen erste Wurzeln sichtbar
- Steckling dann in Erde einpflanzen
Krankheiten & Schädlinge
Diese Art der Monstera ist sehr robust und nicht sonderlich krankheitsanfällig. Vereinzelt kann die Augenfleckenkrankheit auftreten. Anzeichen dafür sind braune Flecken mit gelben Hof meist auf den Blättern. Diese sollten dann umgehend abgeschnitten und entsorgt werden. Falls keine Besserung auftritt, können nur Fungizide helfen. Auch von Schädlingen bleibt die Monstera obliqua normalerweise weitestgehend verschont. Lediglich kann es bei trockener Heizungsluft zu einem Befall mit Spinnmilben sowie Schildläusen kommen. Ein regelmäßiges Abduschen und das Besprühen der Blätter können diesem vorbeugen. Daneben gibt es einige Pflegefehler, die zu vermeiden sind wie
- gelbe Blätter oder schwarze Blattränder bei Staunässe und
- braune Blätter mit Rissen bei zu niedrigen Temperaturen
Häufig gestellte Fragen
Alle Pflanzenteile sind giftig. Der Standort sollte sich nicht in Reichweite von Kindern und Haustieren befinden. Auch bei Pflegearbeiten sollte der Kontakt mit dem Pflanzensaft vermieden werden. Er kann zu Hautreizungen führen. Am besten immer Handschuhe dabei tragen.
Generell ist das möglich. Die Temperaturen müssen dann allerdings gleichbleibend sein und nicht unter 15 Grad fallen. Weiterhin benötigen sie auch hier einen absonnigen Platz und Schutz vor praller Mittagssonne. Die Pflanze sollte als Erste zeitig im Herbst wieder ins Haus umziehen, wenn die Temperaturen kälter werden.