Die Monstera deliciosa ist ein exotisches Gewächs, das mittlerweile wieder in den Trend kommt. Die auffälligen Blätter verschönern jeden Raum und mancher Pflanzenfreund kann nicht genug vom Fensterblatt bekommen. Um mehrere Monsteras zu kultivieren, müssen Sie sich keine neuen Pflanzen kaufen. Das Gewächs lässt sich einfach und erfolgreich über Ableger vermehren. Hierbei stehen verschiedene Varianten zur Auswahl.
Vegetative Vermehrung
Die Monstera wird selten über Samen vermehrt, denn dieses Verfahren ist aufwändig und setzt Geduld voraus. Bis das Fensterblatt Blüten entwickelt, können bis zu zehn Jahre vergehen. Die Samen sind nicht lange haltbar und sollten direkt nach dem Absammeln auf ein nährstoffarmes Substrat ausgesät werden. Gesunde und kräftige Pflanzen mit mehreren Blättern lassen sich jederzeit vegetativ über das Abschneiden von oberirdischen Pflanzenteilen vermehren:
- Blattsteckling: einzelnes Blatt am Grund abschneiden
- Kopfsteckling: bewurzelter Ableger mit ein bis zwei Blättern verwenden
- Stammsteckling: blattloses Teilstück mit Luftwurzeln ziehen
Abmoosen
Wenn Ihre Monstera noch keine Luftwurzeln entwickelt hat, können Sie die Pflanze vor dem Vermehren durch das Abmoosen zur Wurzelbildung anregen. Schneiden Sie die Rinde an einer Stelle unterhalb eines Blattknotens ein. Stecken Sie ein Streichholz in die Wunde, damit sich diese nicht schließt. Umwickeln Sie den Stamm an dieser Stelle mit einer Mischung aus feuchtem Moos und etwas Blumenerde. Folie sorgt dafür, dass das Substrat nicht herabfällt und schützt vor dem Austrocknen. Es kann einige Wochen oder Monate dauern, bis sich an der Stelle Wurzeln entwickeln. Überprüfen Sie die Schnittstelle regelmäßig auf Fäulnis und ersetzten Sie das Substrat bei Bedarf.
Ableger schneiden
Nutzen Sie ein scharfes Messer oder eine Schere. Das Schnittwerkzeug sollte vorher gesäubert und desinfiziert werden, damit keine Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Lassen Sie die Schnittstelle mindestens fünf Stunden trocknen, sodass sie sich nicht mehr feucht anfühlt. Dieser Schritt ist notwendig, um Fäulnis an der Schnittkante vorzubeugen. Blatt- und Kopfstecklinge lassen sich einfach an der Basis abschneiden des Fensterblattes. Stammstecklinge werden aus der nicht verholzten und blattlosen Sprossachse gewonnen, die in kleinere Stücke zerteilt wird. Wichtig ist, dass jedes Teilstück über mehrere schlafende Augen und mindestens eine Luftwurzel verfügt. Diese ruhenden Blattknospen sind als runde und verdickte Stellen erkennbar. Aus ihnen wachsen neue Wurzeln und Blätter. Die vorhandene Luftwurzel entwickelt sich bei Erdkontakt in eine normale Wurzel, die Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen kann.
Der richtige Zeitpunkt
Obwohl sich die Monstera ganzjährig vermehren lässt, sollten Sie die Maßnahme im Frühjahr durchführen. Zu dieser Zeit befindet sich die Pflanze noch in einem ruhenden Stadium, in welchem das Wachstum stagniert. Vor der neuen Wachstumsperiode vertragen vor allem jüngere Exemplare den Eingriff gut und das Ziehen der Stecklinge wird durch steigende Temperaturen und zunehmende Sonnenstunden begünstigt. Wenn Sie das exotische Fensterblatt zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr vermehren, dauert die Wurzelbildung etwas länger.
Stecklinge ziehen
Die Vorgehensweise, um eine Wurzelbildung zu fördern, ist indes bei allen drei Stecklingsvarianten gleich. Jeder Trieb benötigt zur Wurzelbildung Wasser. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung bietet dafür optimale Wachstumsbedingungen. Auf einer sonnigen Fensterbank verdunstet die Blattfläche zu viel Wasser. Sie können beblätterte Ableger mitsamt ihrer Luftwurzeln in eine mit Wasser gefüllte Vase stellen. Wechseln Sie das Wasser im wöchentlichen Rhythmus. Stammstecklinge können Sie direkt in ein nährstoffarmes Anzuchtsubstrat pflanzen. Bei dieser Variante müssen Sie darauf achten, dass das Substrat gleichmäßig feucht gehalten wird. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Stammsteckling waagerecht auf das Substrat legen und leicht andrücken
- Knospen müssen nach oben zeigen
- Substrat täglich mit kalkfreiem Wasser besprühen
- Gefäß in ein Minigewächshaus stellen